Amüsant … und traurig

Eigentlich ist Karneval ja schon rum, aber wenn ich ganz ehrlich sein soll:

- mittlerweile finde ich es nur noch amüsant, wie sich die größtenteils berenteten Theologen jetzt gegen die Kirchenleitung äußern (anscheinend hatte die Mehrzahl während ihres Kirchendienstes keinen Mumm dazu). Obwohl die ja eh verbeamtet waren und ihr persönliches Risiko stets bei Null lag. Mich ärgert ja schon fast wieder, daß Feigheit nicht zu den Todsünden zählt.

- ich finde es witzig, daß Männer wie Hasenhüttl und Küng befragt werden, die ja den Glauben der Kirche leugnen - da könnte ich in deren Namen die Antworten schon vorgeben, sind eh immer dieselben.

Überhaupt: es muß traurig sein für diese Generation, daß ihr Projekt “wir gründen eine neue Kirche” so wenig Anhänger fand und findet, schon der Sprecher von “Wir sind Kirche” ist ergraut, und die wenigen aktiven Jugendlichen finden sich eher bei Nightfever und den Geistlichen Gemeinschaften. Gut, sie sind beliebte und erfahrene Interview-Partner von entweder ebenfalls ergrauten Redakteuren der Abteilungen für Religion (wie beim Deutschlandfunk Hartmut Kriege) oder bei den säkularen Medien, deren Job es eben ist, Zwietracht zu säen (only bad news are good news). Insbesondere erstere gehören aber ja auch zu der frustrierten “wir gründen eine neue Kirche”-Generation.

Leider hat diese Generation, aus welchen Gründen auch immer, nie ihren Frieden mit der eigenlich immer gleichen Katholischen Kirche schließen können und nun müssen alle anderen diesen Konflikt mitausbaden. Natürlich wird sich das rausmendeln, sprich, diese Generation stirbt aus und findet keine aktiven Nachfolger. Und ebensowenig wie man sich jetzt für einen spekulativen “Geist des IV. Laterankonziles” interessiert, wird man sich später für einen spekulativen “Geist des II. Vatikanischen Konzils” erwärmen können.

Aber es ist schade für diese selbstgefühlten Kämpfer für eine aus ihrer Sicht guten Sache.

Und das macht mich, bei allem Amüsement über das aktuelle Gezeter (ist ein wenig wie beim Wiener Opernball mit der sicheren Gegendemo), traurig. Ich wünsche auch den Herren Küng und Hasenhüttl und Weiser et al. den inneren Frieden mit der Einen Kirche Jesu Christi.





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