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Petrus hat sich geirrt, oder?

Es geht nicht ums Wetter.

Nein, es geht um diese Stellen der Hl.Schrift:

Apostelgeschichte Kapitel 2, Verse 36-39

36 Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Messias gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.
37 Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz, und sie sagten zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Brüder?
38 Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
39 Denn euch und euren Kindern gilt die Verheißung und all denen in der Ferne, die der Herr, unser Gott, herbeirufen wird.

und

Apostelgeschichte, Kapitel 4, Verse 8-12

8 Da sagte Petrus zu ihnen, erfüllt vom Heiligen Geist: Ihr Führer des Volkes und ihr Ältesten!
9 Wenn wir heute wegen einer guten Tat an einem kranken Menschen darüber vernommen werden, durch wen er geheilt worden ist,
10 so sollt ihr alle und das ganze Volk Israel wissen: im Namen Jesu Christi, des Nazoräers, den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten auferweckt hat. Durch ihn steht dieser Mann gesund vor euch.
11 Er (Jesus) ist der Stein, der von euch Bauleuten verworfen wurde, der aber zum Eckstein geworden ist.
12 Und in keinem anderen ist das Heil zu finden. Denn es ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen.

(Hervorhebung von mir)

Petrus hat diese Ansprachen einmal an das normale Volk, das zweite Mal an den Hohen Rat gerichtet, somit beide Male an Juden.

Daß das theologisch gesehen Blödsinn war, gar nicht nötig und vollkommen überzogen, behauptet zumindest ein Gesprächskreis des Zentralkommittees der Deutschen Katholiken.

Wem soll ich jetzt mehr glauben: der Hl. Schrift und in ihr dem Zeugnis des Hl. Petrus oder doch lieber einem Gesprächskreis?

Da fällt mir die Wahl leicht …

Gerade noch mal durchgelesen: die längere Erklärung des Gesprächskreises (pdf-Datei) geht zwar angeblich auf die Apostelgeschichte ein, aber die von mir angegebenen Ansprachen des Petrus werden nicht erwähnt. Ob das Zufall ist?

Daß die Geschichte, deren Herr ebenfalls der Dreifaltige Gott ist, dem deutschen Volk gelehrt hat, sich aus dem Thema Mission unter Juden vollkommen raus zu halten, ist eine andere Frage. Aber das zu verallgemeinern und theologisch für allgemeingültig zu erklären, ist angesichts der Aussagen des Juden Petrus ein dicker Griff daneben.





3 Kommentare zu “ Petrus hat sich geirrt, oder?”

  1. vivi meint:


    Die Webseite von vivi

    Das Thema Judenmission ist schon vor einiger Zeit auch vom Vatikan mit deutlichen Worten abgelehnt worden, um die Sache an sich ging es also garnicht mehr, sondern “nur” um die Haltung dazu. Wenn ich es recht verstanden habe, ist die Aussage des Vatikans, dass Juden nach wie vor der Bekehrung bedürfen, die kath.Kirche aber, angesichts der Geschichte, in Zukunft keinerlei Betrebungen in die Richtung mehr unternehmen wird, wogegen das ZdK jetzt wohl -wie auch immer- zu der Überzeugung gekommen ist, Juden seien durch ihren eigenen Bund mit Gott schon erlöst und Judenmission wäre grundsätzlich unnötig.

    Nun könnte man sagen, darauf rumzureiten sei Haarspalterei, sei doch Hose wie Jacke, Hauptsache, man lässt “die Juden” in Ruhe, wenn man sich aber ansieht, welchen Stellenwert die Betonung des “Neuen Bundes” im NT hat, kommen einem wirklich Zweifel, wie das ZdK zu einer solchen Aussage kommen konnte, zumal Thema zur Genüge bedacht und eigentlich vom Tisch war.

  2. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    So sehe ich das auch, vivi. Der ZdK verunstaltet deutlich das, was die Kirche sagt. Natürlich gibt es das Heil nur in Jesus Christus, und genau dieses “nur” lehnt der ZdK ab. Daß man zu Lebzeiten zwingend zum Glauben an Christus kommen muß, sagt die Kirche zwar nicht, aber daß es Menschen gibt, die den Sohn Gottes per se zum Heil nicht bräuchten, ist eine wirklich grobe Verzerrung dessen, was christlicher Glaube ist.

  3. Links 16.04.09 « Solang nicht aller Tage Abend meint:


    Die Webseite von Links 16.04.09 « Solang nicht aller Tage Abend

    […] Nur, weil ein Thema heikel ist, kann man nicht einfach anfangen, nach Belieben und Gutdünken so lange an einem für so viele Menschen so immens wichtigem Text wie dem NT  und dessen Kernaussagen herum zu drehen und zu deuteln, bis er bloß niemandem mehr sauer aufstößt. Ich hatte neulich nicht selbst etwas zu den, gelinde gesagt anmaßenden und befremdlichen Feststellungen des ZdK geschrieben, weil ich immer noch die Beleidigungen und falschen Anschuldigungen scheue, die dem wahrscheinlich gefolgt wären, und von denen ich ja schon reichlich hatte (ich bin einfach nicht tough genug für’s Bloggen ), aber glücklicherweise hatten Andere da weniger Hemmungen. Gestern nun haben sich die Deutschen Bischöfe dazu geäußert - viel zu spät, aber wenigstens ….. Dt. Bischöfe widersprechen ZdK-Text zu Judenmission. […]


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