Endlich gibt’s auch mal wieder bei der heimatlichen Kirche etwas, so ganz ohne Rom und Papst, wo man sich genüßlich drüber äußern kann. Es geht natürlich um die Posse um den Hessischen Kulturpreis, die kathol. Bloggerszene kommentiert da auch fleißig.
Ich versuche ja doch zumeist hier Bischofsschelte zu vermeiden, aber wie es überhaupt einen Christen aufregen kann, wenn ein Muslim die Kreuzverehrung eine Idolatrie nennt, erstaunt mich mal wieder sehr.
Wenn ein gläubiger Muslim das nicht täte, würde ich mir mehr Sorgen machen (denn dann leidet er unter eine Persönlichkeitsspaltung - sein Glaube nennt das explizit eine Gotteslästerung). Wie kann man denn in einer sehr exponierten kirchlichen Position nur so wenig Ahnung vom Islam haben?
Was wird denn von einem Muslim erwartet? Daß er freundlich rumsülzt, um ja nicht anzuecken? Das Kreuz ist nunmal der Stein des Anstoßes, das dürfte nicht erst seit des Paulus-Jahres bekannt sein.
Und wenn dann ein Christ einem Muslim fehlendes Verständnis der Kreuzestheologie vorwirft: na super, was für ein Vorwurf! Uiiii…..
Muß das einen Muslimen überhaupt interessieren? Es ist ja nicht sein Glaube, er darf das ganze rein subjektiv von außen betrachten und nach seinem Empfinden beurteilen.
Mich würde mal interessieren, was der anklagende Christ von den Traktaten des muslimischen Gelehrten Al-Ghazzali aus dem Hochmittelalter kennt ….(er muß das genausowenig), nur so als Vergleich ….
Wenn das der Dialog sein soll, daß die Chef-Christen das Feld abstecken, die Wortwahl bestimmen, Jesu Worte vergessen haben, was Umgang mit Kritik angeht,
dann kann diese Leitungsebene den Dialog beenden und ihn vielleicht den einfachen Menschen übergeben, die wissen, wie man sich benimmt.
susanne meint:
22. May 2009Die Webseite von susanne
Gut geschrieben. Es gibt halt immer noch viel zu wenig Akzeptanz zwischen den Religionen.
Man kann nur hoffen, dass sich viele Gläubige für mehr Toleranz einsetzen.
karl124 meint:
25. June 2009Die Webseite von karl124
Genau so seh ich die sache auch. Man könnte ja sogar mal als Christ bei einer Muslimischen hilfsorganisation mitmachen oder anders rum. Ich habs probiet.
Ralf meint:
1. July 2009Die Webseite von Ralf
@karl124: Den obigen Kommentar von Dir habe ich bearbeitet (den letzten Satz gestrichen), da ich den Verweis auf eine Organisation für kritisch halte, deren Vorsitzender dem Verfassungsschutz nicht nur angenehm aufgefallen ist.
Generell gebe ich Dir natürlich Recht, kenne aber außer dem Roten Halbmond keine Organisation, die ähnlich wie die christlichen (Caritas et al.) unabhängig von der Religionszugehörigkeit helfen, weil wir als Menschen alle Kinder Gottes sind.