Als ich bei der Lektüre der neuen päpstlichen Entzücklika mal wieder auf das Wort traf, dachte ich mir: du wolltest eh schon mal was dazu schreiben. Welches Wort? Nun, zuerst der Ausschnitt (aus Absatz 19):
Die zunehmend globalisierte Gesellschaft macht uns zu Nachbarn, aber nicht zu Geschwistern.
Nein, das Wort ist nicht Globalisierung.
Es ist: Geschwister.
Ständig finden wir im allgemeinen Sprachgebrauch eine besondere Hervorhebung der familiären Bande: etwas brüderlich teilen, sich wie Geschwister lieben etc. Auch und insbesondere die Hl. Schrift ist voll davon, der Herr benutzt nicht zuletzt bei dem Gleichnis des Verlorenen Sohnes zwei Brüder, nicht zwei Cousins oder so.
Doch wie sieht es denn tatsächlich in unseren, in meiner und Deiner Familie so aus? Wie eng bist Du mit Deinen Geschwistern (falls vorhanden natürlich)? Nicht umsonst sprach eine Mutter Teresa immer davon, daß wir in unserer Familie anfangen sollten, denn sonst bleibt das Reden von Geschwisterlichkeit nur Gerede…
Besonders wenn ein Familienmitglied sich viel mehr zu Jesus und seiner Kirche hingezogen führt als der Familienrest (in welcher Lebensform auch immer), kann es Konflikte geben. Da ist es ein leichtes, sich seine Geschwister innerhalb der Kirche zu suchen. Da sind sie zwar auch, aber die ersten sind eben da, wo man zumindest mal zuhause war oder noch ist. Hier sollte die erste Baustelle sein, gerade hier sollten wir wirken und “Salz” sein.
Das ganze ist zwar jetzt ein wenig unausgegoren dahingeschrieben und ich habe auch das Glück, daß alles gut läuft, aber die Wertigkeit der Familie ist mir erst kürzlich mal wieder klarer zu Bewußtsein gekommen. Sie ist der erste Platz, den wir zu beackern haben, dazu gehören eben auch unsere Schwestern und Brüder.
Sach ich ma so (und mache es längst nicht immer so).
Gottsucherin meint:
8. July 2009Die Webseite von Gottsucherin
Was du sagst stimmt. Leider habe ich nach der Bekehrung (vor 4 Jahren) Mundverbot betreffend alles was mit Gott und Jesus zu tun hat von meinen Geschwistern bekommen. Das schmerzt natürlich. Aber das Gebet kann mir niemand verbieten. Und ich glaube und vertraue darauf, dass ich eines Tages dennoch mit Ihnen zusammen zu Gott und Jesus Christus beten kann. Die Hälfte meiner Bitte hat sich bereits erfüllt: einer der beiden hat sich dieses Jahr bekehrt! Ich bin Jesus Christus so unendlich dankbar dafür!
Ralf meint:
8. July 2009Die Webseite von Ralf
Hallo Gottsucherin!
Erst einmal freue ich mich mit Dir, aber so habe ich es nicht gemeint. Ich meinte nicht, daß wir zuhause unbedingt verbal missionieren sollen, sondern daß die eigene Familie der erste Platz für die Liebe sein soll.
Immer das Evangelium verkündigen, zur Not auch mit Wörtern, hat der Hl. Franziskus gesagt. Sehr häufig sind die Wörter nicht entscheidend und auch nicht richtig. Die Liebe entscheidet.