Fundamente

Franziskus hörte als Bekehrungserlebnis die Stimme des Herrn von dem anschließend so bekannt gewordenen Kreuz von San Damiano. Diese Stimme rief ihn auf: “Baue meine Kirche wieder auf!”, denn er würde ja sehen, wie sie zerfällt.

Franziskus nahm - wie so oft - die Aufforderung wörtlich und restaurierte die Kapelle von San Damiano. Daß damit mehr gemeint sein könnte als nur ein Kirchengebäude, war ihm damals nicht klar (vielleicht auch besser so, bei der Aufgabe).

Doch wenn wir jetzt auch mal diesen Auftrag wörtlich nehmen und das Volk Gottes, die Kirche, als Kirchengebäude ansehen, dann fällt doch eines auf:

das, was eine Kirche wirklich schön macht, ist nicht das, was die Kirche erhält. Die Stabilität erhält sie von den versteckten Steinen in den Fundamenten, in den Wänden, in den Säulen. Die Stabilität machen die, die niemand sieht, die nicht schön sind, sondern belastbar. Es sind nicht die Verzierungen, nicht die Ästhetik, nicht der Schmuck, die kirchenerhaltend sind.

Es sind also nicht die Teile der Kirche, die nach außen ausstrahlen, die sie erhalten.

Was das heißt, mag jeder selbst entscheiden …





2 Kommentare zu “ Fundamente”

  1. Adam Wacht meint:


    Die Webseite von Adam Wacht

    Ales sehr richtig. Aber…Nein. Korrektur: UND es sind die schönen Steine, die hochragenden Türme, die leuchtenden Fenster, die Menschen dazu bringen, eine Kirche zu betreten. Es braucht wohl Beides.
    Herzliche Grüße
    Adam

  2. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Hallo Adam,

    sicher braucht es beides, insbesondere, wenn man Menschen anziehen will. Doch die Aufgaben sind eben unterschiedlich - meines Erachtens wird halt zu sehr auf Werbung gesetzt (gleichzeitig nahezu nichts für die missionarische Bildung der möglichst schönen Steine getan) und die wirklich fundamentale Kraft der normalen frommen Beter viel zu wenig gewürdigt.


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