Eine kleine sichtbare Minderheit

Der hess. Ministerpräsident Koch hat Recht, wenn auch nur mit einem Satz.

In der heutigen FAZ schriebt er in einem ganzseitigen Gastbeitrag, daß es unbestritten sei, daß eine kleine sichtbare Minderheit das bestehende System ausnutze und den sozialen Zusammenhalt gefährde.

Anders gesagt: er hält diese Menschen für im wahrsten Sinne des Wortes asozial.

Die Hartz-IV-Empfänger kann er aber kaum ernsthaft meinen - denn die sind doch viel zu unsichtbar.

Viel sichtbarer sind dagegen die Boni-Empfänger der Banken, ebenso die Ackermänner, Wiedekings und von Pierers, die Millionen-Gehälter abzocken und ohne ihre Zuarbeiter doch reine Nullnummern wären. Die, die ihr Geld, anstelle es in den hiesigen Konsum zu stecken wie alle Hartz-IV-Empfänger, lieber im Ausland parken. So wie die Schumachers der Sportwelt, die in Steueroasen flüchten und sich hier feiern lassen.

Die sind asozial - und mit deren beseite geschafftem Geld und überzogenen Gehältern (allein von den Genannten) könnte Berlin alle 20% Hartz-IV-Empfänger bezahlen.

Da ist die Debatte um die paar Armen, die mit wenig auskommen können ohne arbeiten zu wollen, eine reine Neiddebatte.





2 Kommentare zu “ Eine kleine sichtbare Minderheit”

  1. Arminius meint:


    Die Webseite von Arminius

    Die Schumachers der Sportwelt arbeiten und bieten eine Ware an, für die andere Menschen bereit sind zu zahlen. Ob der Preis angemessen oder nicht, sei dahingestellt. Da die Leute bereit sind, ihn zu zahlen, wird man es den Schumachers dieser Welt nicht verübeln können, ihn entgegenzunehmen. Daß das Neid erreigt, ist menschlich.

    Auf der anderen Seite habe ich gerade in einem Beitrag ein paar weitere haarsträubende Beispiele der Pervertierung unseres Sozialstaates gelesen.

    Um es auf den Punkt zu bringen: Wer von meinem Geld lebt, von dem verlange ich, daß er alles unternimmt, damit das nicht so bleibt. Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.

  2. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Mir geht es nicht nur um die schiere Summe, sondern darum, daß diese Sportsatrs dieses Geld noch nicht einmal in dem Land versteuern, in dem sie es erwirtschaften. So etwas ist eben asozial.

    Verglichen mit den Summen, um die es bei den ganz Großen geht, sind die verlinkten Beispiele lächerlich klein uns für eine Staat wie den unseren mit links zu verkraften. Ich habe nichts dagegen, die paar Menschen durchzufüttern, die es aus eigener Kraft nicht schaffen (ich bin nicht ihr Richter, über Alkoholkranke schon mal gar nicht). Es werden immer die üblen Einzelfälle gebracht, aber die 100 Millionen Steuerflucht in die Schweiz (Spitze des Eiseberges) sind da doch zahlenmäßig ein wenig bedeutender, oder nicht?


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