Die Namen sind dort bekannt, wo man sich mit deutschsprachiger Kirchenpolitk beschäftigt (also sicherlich kein Muß):
Kohlmaier, Hasenhüttl, Drewermann.
Was haben sie rein biologisch gemeinsam?
U. a. gehören sie alle der gleichen Altersgeneration an. Einer Generation, die nach dem 21. Ökumenischen Konzil eine ganz neue Kirche entstehen sah, wie sie sie sich wünschten, eine vom “Geist des Konzils” geprägte Kirche.
Daß diese beobachtete und unterstützte Entwicklung aber der Kirchenlehre über sich selbst (sog. Ekklesiologie) nicht im geringsten entsprach, war eigentlich schon immer denen klar, die die Konzilstexte lasen. Doch jetzt wird das ganze auch am Erscheinungsbild der Kirche immer deutlicher.
Man kann sich gegenüber diesen Männern dann als Gewinner fühlen - sie haben halt verloren, Pech gehabt, aus der Traum.
Man muß aber nicht. Es ist tragisch für sie, es ging bestimmt einges an Herzblut in ihre Arbeit. Sie wollten die Kirche erneuern (wohl mehr als sich selbst), waren und sind von der Richtigkeit ihres Handelns vollkommen überzeugt, sehen jetzt aber gegen Ende ihrer aktiven Schaffenszeit, daß die römisch-katholische Kirche nicht auf sie hört. Wie gesagt, überraschen dürfte das keinen, der weiß, was römisch, was katholisch und was Kirche bedeutet.
Es wird neben diesen dreien, die mehr oder weniger polternd die Kirchenbühne verlassen haben, noch viele mehr geben, die entweder als weniger Prominente die Kirche verlassen oder in die innere Emigration gehen.
Tragisch ist es und kein Grund zu feiern, wenn sie die Kirche in ihrer Schönheit nicht zu erkennen vermögen.
Klaus Kegebein meint:
8. July 2011Die Webseite von Klaus Kegebein
„Sie wollten die Kirche erneuern (wohl mehr als sich selbst), waren und sind von der Richtigkeit ihres Handelns vollkommen überzeugt, sehen jetzt aber gegen Ende ihrer aktiven Schaffenszeit, daß die römisch-katholische Kirche nicht auf sie hört. Wie gesagt, überraschen dürfte das keinen, der weiß, was römisch, was katholisch und was Kirche bedeutet.“
Soll das heißen: Römisch und katholisch zu sein und zu wissen, was Kirche bedeutet, schließt es aus, die Kirche erneuern zu wollen?
Ecclesia semper reformanda – Die Kirche muss immer erneuert werden. Oder anders übersetzt: Die Kirche ist immer reformbedürftig. Das ist kein Zitat von Kohlmaier, Hasenhüttl oder Drewermann, sondern vom 2. Vatikanischen Konzil (Unitatis redintegration, Nr. 6)
Noch ein Zitat, von jemandem, der sicher nicht verdächtig ist, mit Kohlmaier, Hasenhüttl und Drewermann gemeinsame Sache zu machen:
„Skandal ist es, wenn unter dem Vorwand, die Unabänderlichkeit des Glaubens zu schützen, nur die eigene Gestrigkeit verteidigt wird.“
Das schrieb Prof. Dr. Joseph Ratzinger, der heutige Papst Benedikt XVI. (Das Zitat im Zusammenhang: http://epub.ub.uni-muenchen.de/10111/1/10111.pdf)
Ralf meint:
8. July 2011Die Webseite von Ralf
Nein, es heißt aber, die Erneuerung bei sich selber zu suchen.
“Be the change you want to see” sagte der überzeugte NichtChrist Mohandas “Mahatma” Gandhi. Genau darum geht es: wenn man eine andere Kirche will, muß man selbst eine andere Kirche werden, denn jeder ist Kirche.
So wie Franziskus von Assisi, der eine andere Kirche wollte und sich um das bemühte, was laut dem Zweiten Vatikanum die Berufung eines jeden Christen ist:die zur Heiligkeit.