Wenn der Normalmensch mit seinem normalen Maß an Vorurteilen Einschätzungen über andere vornimmt, so liegt er nicht selten daneben. Auffällig und auch besonders wichtig ist das bei medizin-ethischen Themen.
So glaubt bspw. die Mehrheit der Gesunden, daß Menschen mit einer Amyotrophen Lateralsklerose (bekanntestes dt. Beispiel war der Düsseldorfer Künstler Jörg Immendorf) oder auch mit einem Locked-In-Syndrom (wo der Betroffene bei vollem Bewußtsein vielleicht gerade mal die Augen bewegen kann, wenn überhaupt), bestimmt und ganz sicher ein miserables Leben leben und ihre Lebensqualität gegen Null tendiert. Das müssen geradezu klassisiche Fälle von “so will ich nicht leben” sein, von “das ist doch gar kein Leben mehr”.
Nur: die Erkrankten selbst sehen das ganz anders, sind genaus glücklich wie Gesunde auch (Nachweise 1 und 2). Und Humor haben sie manchmal jede Menge, hier ein Interview.