Abgeblogged
Was gibt es schöneres, als am Tag nach dem Fest der Hl. Klara von Assisi (das ist heute!) in ein Land zu fahren, wo der Himmel klar und blau, die Luft warm und schön und das Meer einfach toll ist.
Bis bald!
Was gibt es schöneres, als am Tag nach dem Fest der Hl. Klara von Assisi (das ist heute!) in ein Land zu fahren, wo der Himmel klar und blau, die Luft warm und schön und das Meer einfach toll ist.
Bis bald!
In vielen Blogs, hier bislang nicht, war ja schon vom Dialogprozeß der Katholischen Kirche die Rede, deren erster Schritt kürzlich in Mannheim stattfand.
Ich empfehle dazu einen Audiobeitrag vom Domradio. Interviewt wurde Dr. Andreas Püttman aus dem hiesigen Erzbistum Köln, der als Delegierter in Mannheim dabei war. Ausgewogen, fair und gut berichtet er von seinen Eindrücken über dieses Event.
Bislang hatte ich noch keine so ausgewogene Darstellung gehört oder gelesen:
Es gibt seit kurzem eine neue Gemeinde in Düsseldorf, und zwar eine richtige katholische. Und das in den Zeiten des Gemeindeschrumpfens!
Seit wenigen Monaten gibt es eine zweite Griechisch-Katholische Gemeinde. Diesmal nicht von den Ukrainern, die es schon seit Jahren gibt, sondern von den Rumänen. Vom Phänotyp (außerem Erscheinen her) sehen sie (insbesondere die Hl. Messen) aus wie Orthodoxe, sind aber eben byzantinisch (wie auch die Orthodoxen) und unterstehen einem Bischof, der in Einheit mit dem Bischof von Rom steht (das ist der Unterschied).
Ein eigene Kirche haben die katholischen Rumänen aber noch nicht.
So scheint es jedenfalls zu sein, wenn das Thema Ärztemangel mal wieder hochschwappt (noch nicht so arg viel, weil der extreme Mangel erst noch kommt).
Der Arzt will nicht aufs Land. Der Arzt will nicht in die armen Stadtteile der Großstadt.
Bei beiden Aussagen kann ich als Facharzt für Allgemeinmedizin auch nur einwenden: warum sollte er auch?
Auf dem Land ist generell die Akademikerdichte geringer als in der Stadt, insofern ist ein relativer Mangel da nur normal. Dazu kommen die zum Teil extremenen Bedingungen für die Notdienste (da bessert sich schon manches), so daß es quasi kaum noch freie Wochenenden für den Arzt gibt. Es ist auch so, daß der Arzt und Familienvater auch guter Vater und Ehemann sein will, was ohne Da-Sein eben nicht geht. Auf irgendeiner dt. Nordessinsel gibt es auch nur einen Arzt, so daß dieser 365 Tage/Jahr im Bereitschaftsdienst ist. Das ist in der Provinz nicht ganz so schlimm, aber regelmäßige freie Wochenenden sind nicht drin.
Nun kann man ja einwerfen, daß man das ja wisse, wenn man Hausarzt auf dem Land wird. Genau, deswegen werden es auch immer weniger. Ein höheres Honorar oder eine wirkliche Selbständigkeit machen da meines Erachtens nach nicht das Entscheidende aus.
In den armen Stadtteilen der Großstädte sieht es ähnlich aus. In Duisburg-Marxloh gibt es bspw. nicht einen Kinderarzt, in meinem Viertel (dem ärmesten Düsseldorfs mit >9000 Einwohnern) nur einen Hausarzt und einen Chirurgen, das war’s. Durch die Wohndichte und ÖPNV kann man schneller mal in einen anderen Stadtteil, wo dann der Hausarzt ist, okay, aber für Hausbesuche für alte Menschen, kinderreiche Familien und ähnliches sieht es schon mau aus.
Was kann man in beiden Fällen tun?
Ich sehe nur eine Lösung: die Kommunen, bspw. durch die Gesundheitsämter, müssen früher oder später Ärzte anstellen, die ein bestimmtes Gebiet hausärztlich versorgen. Das Gehalt ist fest, das Personal wird bezahlt, ebenso die Miete der Praxis. Nur so wird medizinischer Unfug wie das massenhafte IGeLn verhindert. Das würde einen massiven Systemwandel bedeuten, da die Ärzteschaft ihrer Verpflichtung nicht mehr nachkommen kann, eine flächendeckende Versorgung durch Ärzte sicherzustellen. Im Moment wird da ja noch einiges geradegelogen.
Man kann natürlich auch à la Cuba (da wird’s so gemacht, ist eher der diktatorische Weg) die Ärzte “zwingen”, aufs Land oder in ein Problemviertel zu gehen - nur wird das gnadenlos scheitern.
Wenn medizinische Versorgung zum Grundrecht des Menschen gehört und die Ärzteschaft in den Augen des Staates dieses Grundrecht nicht mehr verwirklichen kann, dann ist er selbst gefordert.
Der Hedonismus unserer Tage erscheint manchen als etwas Neues, zumindest in dieser Durchdringung. Der vorherrschende Utilitarismus (gut ist, was der größeren Macht nützt) ist aber alles andere als neu. Es gibt ein Buch der Bibel, das bei den protestantischen Ausgaben leider fehlt und das genau das auf den Punkt bringt, was heute so mehrheitlich gedacht wird. Kein Sinn, alles nackte Biologie, Lust ist das oberste Prinzip. Lust am Leben, Lust an den anderen, Lust als Nabelschau. Daher können andere auch stören …
Das Buch der Weisheit, Kapitel 2,1 - 3,10
Sie [die Frevler] tauschen ihre verkehrten Gedanken aus und sagen: Kurz und traurig ist unser Leben; für das Ende des Menschen gibt es keine Arznei, und man kennt keinen, der aus der Welt des Todes befreit.
Durch Zufall sind wir geworden, und danach werden wir sein, als wären wir nie gewesen. Der Atem in unserer Nase ist Rauch, und das Denken ist ein Funke, der vom Schlag des Herzens entfacht wird;
verlöscht er, dann zerfällt der Leib zu Asche, und der Geist verweht wie dünne Luft.
Unser Name wird bald vergessen, niemand denkt mehr an unsere Taten. Unser Leben geht vorüber wie die Spur einer Wolke und löst sich auf wie ein Nebel, der von den Strahlen der Sonne verscheucht und von ihrer Wärme zu Boden gedrückt wird.
Unsere Zeit geht vorüber wie ein Schatten, unser Ende wiederholt sich nicht; es ist versiegelt, und keiner kommt zurück.
Auf, laßt uns die Güter des Lebens genießen und die Schöpfung auskosten, wie es der Jugend zusteht.
Erlesener Wein und Salböl sollen uns reichlich fließen, keine Blume des Frühlings darf uns entgehen.
Bekränzen wir uns mit Rosen, ehe sie verwelken;
keine Wiese bleibe unberührt von unserem ausgelassenen Treiben. άberall wollen wir Zeichen der Fröhlichkeit zurücklassen; das ist unser Anteil, das fällt uns zu.
Laßt uns den Gerechten unterdrücken, der in Armut lebt, die Witwe nicht schonen und das graue Haar des betagten Greises nicht scheuen!
Unsere Stärke soll bestimmen, was Gerechtigkeit ist; denn das Schwache erweist sich als unnütz.
Und was dann? Genau, dann kommt jemand, vielleicht ein authentisch lebender Christ, der durch sein Anderssein und -denken stört.
Laßt uns dem Gerechten auflauern! Er ist uns unbequem und steht unserem Tun im Weg. Er wirft uns Vergehen gegen das Gesetz vor und beschuldigt uns des Verrats an unserer Erziehung.
Er rühmt sich, die Erkenntnis Gottes zu besitzen, und nennt sich einen Knecht des Herrn.
Er ist unserer Gesinnung ein lebendiger Vorwurf, schon sein Anblick ist uns lästig;
denn er führt ein Leben, das dem der andern nicht gleicht, und seine Wege sind grundverschieden.
Als falsche Münze gelten wir ihm; von unseren Wegen hält er sich fern wie von Unrat. Das Ende der Gerechten preist er glücklich und prahlt, Gott sei sein Vater.
Und in der Geschichte war es oft schon so, daß sich ein Christ zu Ihm, dem Einen Vorbild Jesus von Nazareth, einreihen mußte, auf den dieses alttestamentarische Wort prophetisch hinweist:
Wir wollen sehen, ob seine Worte wahr sind, und prüfen, wie es mit ihm ausgeht.
Ist der Gerechte wirklich Sohn Gottes, dann nimmt sich Gott seiner an und entreißt ihn der Hand seiner Gegner.
Roh und grausam wollen wir mit ihm verfahren, um seine Sanftmut kennenzulernen, seine Geduld zu erproben.
Zu einem ehrlosen Tod wollen wir ihn verurteilen; er behauptet ja, es werde ihm Hilfe gewährt.
Doch zum Schluß wird alles anders sein, denn Seine Gedanken sind nicht unsere Gedanken:
So denken sie, aber sie irren sich; denn ihre Schlechtigkeit macht sie blind.
Sie verstehen von Gottes Geheimnissen nichts, sie hoffen nicht auf Lohn für die Frömmigkeit und erwarten keine Auszeichnung für untadelige Seelen.
Gott hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht.
Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt, und ihn erfahren alle, die ihm angehören.
Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual kann sie berühren.
In den Augen der Toren sind sie gestorben, ihr Heimgang gilt als Unglück,
ihr Scheiden von uns als Vernichtung; sie aber sind in Frieden.
In den Augen der Menschen wurden sie gestraft; doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit.
Ein wenig nur werden sie gezüchtigt; doch sie empfangen große Wohltat. Denn Gott hat sie geprüft und fand sie seiner würdig.
Wie Gold im Schmelzofen hat er sie erprobt und sie angenommen als ein vollgültiges Opfer.
Beim Endgericht werden sie aufleuchten wie Funken, die durch ein Stoppelfeld sprühen.
Sie werden Völker richten und über Nationen herrschen, und der Herr wird ihr König sein in Ewigkeit.
Alle, die auf ihn vertrauen, werden die Wahrheit erkennen, und die Treuen werden bei ihm bleiben in Liebe. Denn Gnade und Erbarmen wird seinen Erwählten zuteil.
Die Frevler aber werden für ihre Pläne bestraft, sie, die den Gerechten mißachtet haben und vom Herrn abgefallen sind.
Dieser Abschnitt des Alten Testamentes ist der Hammer - ich finde wir hören ihn in der Liturgie viel zu selten.