Protestantische Tradition oder Reinigung des Gedächtnisses

Als Joseph Ratzinger Papst wurde, saß ich mit meinem damaligen Oberarzt, stramm lutherisch, vor dem Radio und wir harrten auf die Durchsage, wer es denn nun geworden sei.
Als B16 noch Erzbischof von München war, hatte ihn dieser spätere Oberarzt mal persönlich kurz kennenlernen dürfen und ihn gefragt, wann denn Fortschritte in der Ökumene Richtung gemeinsamer Eucharistie zu erwarten seien.

Die Antwort würde wohl bis heute die meisten Lutheraner überraschen, weil viele es ja nicht so mit der Kirchengeschichte haben, wohl auch nicht mit der eigenen.

Joseph Kardinal Ratzinger antwortete, daß daraus nichts werden kann, solange die Schmalkaldischen Artikel noch nicht offiziell von den Lutheranern widerrufen worden wären.

Die was?

Ja, die Schmalkaldischen Artikel, die offizieller Teil der Bekenntnisschrift der Lutheraner sind.

Ein kleiner Ausschnitt daraus:

Zuletzt ist es nichts als eitel Teufel, da er [der Papst] seine Lügen von Messen, Fegefeuer, Klosterei, eigenen Werken und Gottesdienst, welches denn das rechte Papsttum ist, treibt über und gegen Gott, verdammt, tötet und plagt alle Christen, die solche seine Greuel nicht über alles heben und ehren. Darum, so wenig wir den Teufel selbst als einen Herrn oder Gott anbeten können, so wenig können wir auch seinen Apostel, den Papst oder Endchrist, in seinem Regiment als Haupt oder Herrn leiden. Denn Lüge und Mord, um Leib und Seele ewig zu verderben, das ist sein päpstliches Regiment eigentlich, wie ich dasselbe in vielen Büchern bewiesen habe.

Einen Kommentar dazu verkneife ich mir …





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