Von den Freikirchen lernen

Papst Benedikt XVI. sagte mal, daß die aufstrebenden Freiirchen und Pfingstgemeinden weltweit bei weitem nicht so das theologisch feste Gerüst bieten wie die “etablierten” Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften.
Doch offensichtlich hindert das diese überhaupt nicht daran, sehr zu expndieren, auch auf Kosten der etablierten.

Ich wohne in unmittelbarer Umgebung einer international ausgerichteten Freikirche, die bezeichnenderweise eine ehemalige katholische Pfarrkirche nutzt.

Mich hat schon immer beeindruckt, mit welcher Selbstverständlichkeit und mit wie wenig Angst sie Taufkurse für interessierte (Noch-)Muslime anbietet (vor allem Iraner). Dabei sind diese Kurse selbst nicht ohne Anforderungen - ich erinnere mich, wie ich am Schaukasten vorbeiging und den Hinweis fand, daß Anwesenheit bei den Kurstagen unbedingte Pflicht ist, um getauft zu werden.

Nein, ich sehe das nicht als Eins-zu-eins Modell für unsere Pfarreien (auch wenn ich als Glied einer “armer Stadtteil”-Pfarrei auch viele Nationalitäten Sonntag morgens antreffe in der Kirche), aber ein wenig mehr Unbedartheit und Vetrauen in den Hl. Geist könnten wir gebrauchen. Daß es klappen kann, zeigt u.a. eben die freikirchliche Gemeinde nebenan.
Daß es mir natürlich angesichts der Wahrheitsfrage nicht egal ist, wo jemand zur Kirche geht, ist ein anderes Thema, aber für Jesus sind sie auf jeden Fall begeistert.





5 Kommentare zu “ Von den Freikirchen lernen”

  1. Uwe Löchner, Zürich meint:


    Die Webseite von Uwe Löchner, Zürich

    Genau!

    Das grossen Probleme von sowohl der heutigen, kath. als wie auch evang. Kirchen (abgesehen von diesen Missbrauchsgeschichten)sind

    1)Ich nenne es mal “griechiches” oder humanistisches, oder materialistisches Denken.
    Soll heissen, obwohl wir an einen übernatürlichen Gott glauben, ist uns doch alles übernatürlichle sehr fremd oder gar suspekt. Wenn wir überhaubt an Jesu oder die Wunder der Apostel glauben können (Bultmann: “Wer heute Radios, Rasierapparate oder Autos benutzt kann nich an die Mythen des neuen Testaments glauben”) dann halten es doch die meisten sog. aufgeklärten Christen für unmöglich, dass Gott/Jesus auch noch heute Wunder tut.

    Die Amerikanische Theologie ist da übrigens viel weiter. siehe z.B. Lee Strobel “The Case for Christ” (Der Fall Jesus; Gerth Medien Verlag ISBN 3-89490-274-4)

    2) Die altbackene Verpackung der Gottesdienste, die kaum noch einen Jungne Menschen “zum Ofen” hervorlocken kann. (Weltjugendtreffen wie 2005, mit B16 in D können über den grauen Alltag der Kirchen nicht hinwegtäuschen.

    In der Schweiz gehen laut (CS - Credit Swiss Jugend- umfrage 2011; 16-25 Jährige) 0% der jungen Evang. und ca. 2% Kath. regelmässig (d.h. 1 mal pro Woche oder öfter zum Gottesdienst). Von allen Jungen sind es immerhin 6%. Diese gehen aber praktisch auschliesslich in Freikirchen.

    Das heisst die evang. reformierte und die kath. Kirche in der Schweiz können diese Alterklasse praktisch nicht mehr erreichen.

    Hingegen hat das ICF in Zürich jeden Sonntag mehr Gottesdienst besucher als alle reformierten (ich schätze das sind 20-30)Kirchen zusammenin ZH, nähmlich ca. 2500-3000 von Fraitag abend bis Sonntag abend (in ca. 6 Gottesdiensten)

    Ich glaube B16 hat schon ein guten richtigen- ich möchte fast sagen (trotz oder gar gerade wegen seiner intellektualitöt) ein fast einfachen Glauben - ich befürchte nur er weiss nicht wie das im kichenalltag umsetzen.

    Das ICF sieht sich in der Nachfolge Jesus - die Verloren zu retten und dass mit einen einfachen, klaren Botschaft die Jeder verstehen kann und mit einer Musik der Generation X (unter 60).

    Popmusik in die Kirche zu bringen stammt übrigens nicht von uns - sondern vom “Vinyard” Movement, die in den 60igern in Kalifornien entstanden ist und heute weit mehr als 1000 Gemeinden hat

  2. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Hallo Uwe!

    Danke für Deinen Beitrag - kleine Werbung für ICF inklusive ;-)

    Die Gottesdienste (bei uns ja hauptsächlich die Hl. Messe) kann zwar auch ein Problem sein, wenn die Liturgie nicht würdig gefeiert wird, muß es aber nicht.

    Auch die ofizielle(!!) Theologie halte ich nicht für ein Problem (Bultmann wird katholischerseits eh nicht wirklich als wichtig erachtet, allerdings gibt’s auch viel Unsinn bei katholischen Theologen). Das ganze gehört schon ziemlich durchdacht, und da habe ich auf evangelischer Seite (egal welcher Spielart) schon enorme Probleme (ich würde lügen, wenn ich nicht von der Wahrheit des katholischen Glaubens überzeugt wäre).

    Das Grundproblem ist m.E. nach die Anonymität und überhaupt fehlende missionarische Begeisterung. Wo es Kirchensteuer gibt, muß man nicht kämpfen.

    Hier in meiner Nachbarfreikirche gibt es viele Gruppen und viel Zielgruppenseelsorge, für fast jeden ist was dabei.

    Um das zu erreichen, braucht man vor allem eines: den Willen dazu. Der fehlt der Kirche hierzulande mehrheitlich leider bislang.

  3. Der Papst und die Pfingstkirchen | Gutes aus Nazareth meint:


    Die Webseite von Der Papst und die Pfingstkirchen | Gutes aus Nazareth

    […] Ralf hat auf seinem Blog „Pax et bonum“ die Richtung aufgezeigt: „Von den Freikirchen lernen“. […]

  4. Templarii meint:


    Die Webseite von Templarii

    Das Problem ist aus meiner Sicht dieses, das viele Priester einfach irgendwelches Sozio-kulturelles Gewäsch von sich lassen.

    JESUS ist gar nicht Inhalt! Wir haben einen Wust aus Pseudo-Theologen die eher was mit Feminismus und “Brot für die Welt” (Nur das materielle Brot) zu tun haben, als mit Sünde, Glauben, Hingabe, Tod und Leben.

    Tatsächlich finde ich das sie rausgeworfen gehören, exkommuniziert und ersetzt. Es kann nicht sein das ein Priester nur von Sozialogischen Problemen auf dem Niveau einer “SPD Tante im Klimax” redet..

    Das soll ein Thema werden! Überall werden Christen ermordet und die Hinterbänkler hier meinen mit “kumbaja-my-lord” und Kondome verteilen haben sie ihre Aufgabe erfüllt.. Keiner von diesen Versagern(!) glaubt doch an Jesus Christus der am Kreuz gestorben ist. Das sind nur Geld-verdien-Christen.

    Es fehlt der Jubel, die Trauer, die Demut, die Mystik.

    Warum zum Beispiel wird keine katholische Prozession in Latein durch Leipzig geführt wenn die “Wave-Tage” sind? Die Gothics sind doch voller Todesahnung und Schwermut, sie fühlen und wissen das der Tod da ist - sie suchen einen Ort wo sie ihre Trauer weitergeben können, wo sie Sinn und Annahme ihrer Weltsicht finden.

    Templarii - recognoscere.wordpress.com

  5. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Wer exkommuniziert werden soll und wer nicht, entscheiden glücklicherweise immer noch die Bischöfe. Den Glauben vielerkannst du so wenig beurteilen wie ich. Und es ist Dir natürlich freigestellt, in Leipzig eine Prozession zu organisieren, bundesweit findest Du bestimmt Mitstreiter.


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