Nicht neu gedacht
Da ich es für vollkommen absurd halte, einem Menschen die ihm zustehende Würde samt der Rechte abszusprechen, weil er schläft, dachte ich, dieses Beispiel würde die Absurdität der gesamten Argumentation aufzeigen.
Und jetzt stelle ich fest, daß diese Gedanken gar nicht so neu sind. In deraktuellen Ausgabe der “Zeitschrift für medizinische Ethik” (nicht als online-Version voll einsehbar) wird im Artikel von U. Körtner dargelegt, daß schon andere Ethiker auf die Brisanz dieses Beispieles verwiesen hatten. Und dennoch wird weiter so argumentiert!!
Die dort aufgezeigte Lösung, nämlich wieder eine verwandte Art der Argumentation mit der Potentialität, halte ich allerdings für falsch (auch wenn sehr respektierte Ethiker wie E. Schockenhoff diese im Sinne des Lebensschutzes ebenfalls verwenden):
Von diesem Zeitpunkt [der Verschmelzung von Ei und Samenzelle] an trägt der Embryo alle unverwechselbaren Anlagen in sich, die er in einem kontinuierlichen Prozess ohne relevante Zäsuren entfalten wird, sofern er dafür die nötige Unterstützung erhält und nicht durch gewaltsame Einwirkung von außen an der Verwirklichung seines Entwicklungspotentials gehindert wird.
Doch warum ich das für falsch halte, erzähle ich später.