Wie ich gerade hier bei Barbara las, gab es neulich den alljährlichen Soldatengottesdienst, also hier ein Pontifikalamt mit Hl. Messe (natürlich), im Kölner Dom, zelebriert vom Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Und wie ich an gleicher Stelle las, ist die Regionalgruppe Köln von Pax Christi gegen diese “Veranstaltung”, da sie u.a. ein falsches Signal sende.
In ihrem Beitrag kritisiert Barbara die Naivität von Pax Christi und anderen Friedensbewegten, zumal es sich bei der Bundeswehr auch um ein von der Verfassung vorgesehenes und legitimes staatl. Organ handele.
Nun, es mag überraschen, aber ich habe nichts gegen Soldatengottesdienste.
Hl. Messen für werden für Menschen gefeiert, nicht für Berufsgruppen, auch wenn es immer mal wieder partikulare Gruppen dabei gibt. Die sind mir reichlich egal. Der Mensch ist ein Ebenbild Gottes, unabhängig von seinem Beruf oder seinem “Gnadenstand” (Vorsicht: katholisches Fachchinesisch). Dabei ist mir auch die “Verfassungsgemäßheit” einer beruflichen Tätigkeit egal. Von mir aus kann man auch ein Pontifikalamt für Abtreibungsärzte feiern, auch die machen nichts Strafbares. Vor Gott geht es um den Menschen, und der wird von Ihm immer geliebt. Gott ist für die Sünder da, und da reihe ich mich ein, bei Soldaten und Abtreibungsärzten, bei Heiligen und Versagern, Gläubigen und Zweiflern, und die Leute von Pax Christi Köln hoffentlich ebenso.
Und dennoch: der auch diesmal von Barbara (und vielen anderen) immer wieder gebrachte “Vorwurf” (also Feststellung getarnt), Gewaltlosigkeit würde nicht funktionieren, ist mir als Christ vollkommen schnuppe (ich verweise auf diesen Beitrag).
Ich bin Christ, kein “Erfolgist”. Ich will Christus nachfolgen, nicht dem Erfolg. Christus hat mein Vorbild und Lehrer zu sein, nicht der Erfolg, Gewinn oder Sieg. Ich kann und will nicht zwei Meistern dienen.
Und welches Verhalten Jesus von Nazareth angesichts von Gegnerschaft und Feinden gesgat hat, setze ich mal wieder als bekannt voraus. Erfolgversprechend ist das nicht wirklich, nein, es führt mit großer Wahrscheinlichkeit zur Niederlage am je eigenen Kreuz. Aber es ist Nachfolge. Und ich hoffe, daß ich einst die Stärke dazu haben werde, wenn sie von mir gefordert wird.