Selbstdemontage

Am katholischen Glauben hat mich immer die innere Kohärenz und Konsistenz fasziniert - es gibt zwar nicht zu allem eine Lehrmeinung (schließlich hat sich die Offenbarung nicht zu allem geäußert), aber wenn es eine gibt, so ist diese, wenn man gewisse katholische Axiome akzeptiert natürlich, in sich schlüssig nachvollziehbar.

Schon früher habe ich hier zu dem brisanten Thema des Umganges mit wiederverheiratet Geschiedenen geschrieben. Genau zu diesem Thema ist ja auch der Bischof Walter Kardinal Kasper in vielerlei Munde, da er vorschlägt, eine barmherzigen Umgang mit diesen Paaren mit Kommunionwunsch quasi zu “institutionalisieren”, den Ausschluß von den Sakramenten also aufzuweichen.

Wie im alten Beitrag schon angedeutet halte ich Kardinal Kaspers Ansatz für defizitär - er interessiert sich nicht für das Kirchenrecht und die Normen, daher fehlt genau das, was die katholische Lehre unter anderem auszeichnet: Kohärenz und Konsistenz.

(Da finde ich ganz unbescheiden meinen Vorschlag viel besser).

In dem folgenden Interview wird auch klar, wie sich Kardinal Kasper hier selbst demontiert. Die Gegenargumente, die ins Spiel gebracht werden, sind allesamt Volltreffer. So wird das nichts.





2 Kommentare zu “ Selbstdemontage”

  1. Gast auf Erden meint:


    Die Webseite von Gast auf Erden

    So wird das nichts. Sagen so gut wie alle Katholikinnen und Katholiken in ihren Antworten auf die Päpstliche Umfrage zur katholischen Ehe- und Sexualmoral.

    Jetzt gibt es die berühmten zwei Möglichkeiten.

    Die entsprechenden Männer in der katholischen Hierarchie stellen die Machtfrage. Die da lautet, wer in der römisch katholischen Kirche hat die Macht, über die Wahrheit zu entscheiden? Wenn das passiert, verlieren sie ihre Herde. Komplett. Endgültig. Dann ists mit der Volkskirche vorbei und der Vatikan verhandelt demnächst mit den Zeugen Jehovas. Auf Augenhöhe.

    Oder sie reagieren flexibel, wie bisher immer nur, wenn rechte Regierungen Anteile ihrer Macht an die katholische Hierarchie abgetreten haben, wie in Österreich, Spanien, Chile, etc. pp unter den entsprechenden Machthabern.
    Flexibel zu reagieren bedeutet in diesem Fall Machtverzicht durch Aufgabe betoniert gedachter Positionen.

    Meines Wissens wollte Ratzinger lieber eine kleine, aber feine Kirche, die “Insellösung”, aber jetzt ist Bergoglio am Zug; bin gespannt ob er bereit ist auf Macht zu verzichten u d damit das : “So wird das nix!” der Gläubigen zu neutralisieren.

  2. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Hallo Gast auf Erden (Du auch? :-) ),

    es ist jetzt schon mit der Volkskirche vorbei hierzulande (also bei weniger als 2% der Katholiken weltweit). Das Gerüst ist noch stabil, doch das Haus ist nahezu leer. Sieh Dir die Antworten auf Fragen des Glaubens an (alles andere ist irrelevant), es gibt ja genug Erkenntisse dazu.
    Die Volkskirche in Deutschland hat schon Schnappatmung. Und zwar nicht wegen Zölibat und wiederverheiratet Geschiedenen (dann ginge es den Evangelen ja prächtig), sondern weil der Glaube fehlt, der Glaube an Jesus Christus als den auferstandenen Gottmenschen und alles was dazu gehört.

    Die Deutsche Kirche spielt weltweit immer weniger eine Rolle - es hat sich schon rumgesprochen bei den Bischöfen der Welt, daß man hier bspw. gefahrlos die Trinität leugnen kann als Kirchenmitglied ohne bspw. befürchten zu müssen, aus dem Pfarrgemeinderat zu fliegen, aber wehe man entscheidet selbst, wem man in der Kirche Geld geben will - dann ist man faktisch raus.


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