Vollständig

Zur Vervollständigung des letzten Beitrages folgt hier noch der 2. Teil des Interviews.

Meiner Meinung nach steht dieser Dipsut auch beispielhaft für ein generelles “Problem” der Katholischen Theologie deutscher staatlich-verbeamtet-universitärer Prägung: die dt. katholische Theologie steht zu einem Großteil hinter Kardinal Kasper - und muß nun feststellen, daß die Weltkirche sich in komplett andere Richtungen bewegt (Kardinal Kasper sagt ja selbst, daß manche Kardinäle die Theologie zu schlicht verstehen), nämlich in eine bewahrende und das Proprium hochhaltende Richtung, und zwar vor allem dort, wo den Katholiken Ungemach droht, wenn sie ihr Katholischsein transparent darstellen.
Daß jemand wie Karl Rahner, einer - zumindest so wird er immer von hiesigen Fakultäten dargestellt - der Leuchttürme dt. katholischer Theologie, in Rom seit langem keine Rolle spielt (und auch nie eine besonders große gespielt hat), es auch keine bedeutenden Adepten jüngerer Generation von ihm gibt, ist ja schon schwierig zu verstehen. Des Schweizers Hans Urs von Balthasars erste “Fanpage” war dagegen aus den USA, und auch Dietrich von Hildebrandt (von dem ich mal annehme, daß er ein nicht-Thema in der Philosophie katholischer Prägung ist) ist in den USA bis heute hoch angesehen (ich erwähne die USA, weil dort mal wieder die interessante Theologie in Harmonie mit der Kirche stattfindet). In Deutschland dagegen wird immer noch gerahnert was das Zeug hält - außerhlab interessiert’s kaum jemanden.
Und dann noch die Kohle (das hatte ich ja schon erwähnt): der bigotte Umgang der Kirche hierzulande mit Glaubensverweigerern versus Geldverweigerern hat sich weltweit rumgesprochen.
Ja, das wird alles dazu führen, daß der Anteil der dt. Katholiken von 2% an der Weltkirche weiter sinkt, es dann deutlich weniger Katholiken in Deutschland als in China geben wird (weniger als in Indien sind wir ja schon lange). Aber Katholiken hierzulande haben auch kein Recht wichtiger genommen zu werden als die Katholiken dort. Im Gegenteil sogar, denn die dortigen Katholiken werden verfolgt und sind häufig arm und somit erster Adressat.





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