Gegenentwurf

Vertreter einer ausgeprägten Laizität echauffieren sich ja derzeit über die Frage, ob wann und wo eine Frau denn eine Burka, ein Niqab oder andere sehr verhüllende Textilien tragen dürfe, diese Debatte ist ja insbesondere in Frankreich im Gange.

Dabei wird zwar immer die Würde der Frau ins Spiel gebracht, aber eigentlich - so sehe ich es zumindest ehrlicherweise - geht es nicht um die Würde der Frau, sondern um die Rolle der Person in der Öffentlichkeit.

Ehrlich gesagt ist hierzulande ja ein Niqab das Gegenteil dessen, was sie eigentlich erreichen will, nämlich visuelle Abgeschiedenheit trotz Öffentlichkeit. Kaum jemand wird so begafft wie eine Niqab-Trägerin, womit der Sinn weg ist - es sei denn, sie will provozieren. Begafft wird immer das Außergewöhnliche.

Nun sagen ja Verfechterinnen verhüllender Frauentextilien, diese Schnitte würden sie endlich von dem alltäglichen öffentlichen(!) Schönheitswahn befreien (um den privaten geht es nicht, zuhause ist eben ein anderer Ort).

Gerade las ich bei faz.net als Aufmacher, daß hierzulande bis zu einem Drittel aller Mädchen Eßstörungen haben. Passende Instagram-Fotos werden direkt mitgeliefert.

Es ist ja nicht vollkommen abwegig anzunehmen, daß die Ideale, die in der Öffentlichkeit(!) transportiert werden, da keinen geringen Einfluß ausüben. Und diese Ideale sollen dann auch in der Öffentlichkeit gezeigt werden. Zumindest vor solchen pathologischen Auswüchsen generell fragwürdiger Ideale kann eine entsprechende Kleidung nutzen (ähnliche Thematik besteht ja beim Thema Schuluniform).





8 Kommentare zu “ Gegenentwurf”

  1. Arminius meint:


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    Ich sehe keinen Grund, diese Salafistentrachten NICHT zu verbieten. Das öffentliche Tragen eines Hakenkreuzes ist schließlich auch nicht erlaubt.

  2. Ralf meint:


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    Man kann natürlich im öffentlichen Raum alles verbieten wollen, was einem nicht paßt. Das haben die Protagonisten des genannten Kreuzes ja auch getan, dessen Verbot ich auch falsch finde. Übrigens: kennst Du Godwin’s Law? Hast es gerade schnell erfüllt.

  3. Thomas meint:


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    Ja Ralf dann ergänze ich:

    Chameus’ Korollar
    Im Falle eines Hitler- und/oder Nazivergleichs in elektronisch basierten Diskussionen findet auch immer eine Diskussion über Godwins Gesetz statt.

  4. Ralf meint:


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    Ja, Thomas, habe ich auch neulich gelesen - als ich Godwin’s law kennenlernte (war diese Woche). Aber das ist ein Trittbrettfahrer, seien wir mal ehrlich. :-)

  5. Phyllis von mykath meint:


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    obesität ist weitaus verbreiteter und belastet das gesundheitssystem erheblich stärker als die magersucht einiger mädels. burkas führen wohl auch zu einem eklatanten mangel an vitamin D. soviel zur gesundheit. wenn im weiteren GG1 ernst genommen würde verböte sich die burka von selbst. es ist ja wohl unstrittig dass sie gegen die würde der trägerin verstösst. freiwilligkeit spielt keine rolle dabei, es gibt etliche urteile dass niemand seine eigene würde veräussern oder verschachern kann.

  6. Ralf meint:


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    Hallo Phyllis,

    wer sprach von Übergewicht? Burkas können(!) hierzulande zu einem Vitamin-D-Mangel führen und müssen das keineswegs (natürlich können den auch Nichtburkaträgerinnen haben). Was bedeutet denn für Dich “Würde” und wie definierst Du das?

  7. Phyllis meint:


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    du implizierst dass magersucht die folge des westlich-sexistischen(?) frauenbildes sein soll, und nicht auf die individualität zurückgeführt werden kann. aber wie soll ich denn die obesität vieler (auch junger) frauen einordnen? das geläufige frauenbild passt wohl kaum.

    wer in einem tragbaren gefängnis herumläuft hat entweder seine würde verschachert (wenn freiwillig) oder verloren (wenn dazu gezwungen). beides widerspricht dem GG1 mmn.

  8. Ralf meint:


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    Würde kann man nach GG1 weder verschachern noch verlieren.

    Das Problem des Übergewichtes ist nur die andere Seite derselben Medaille - eine Fixierung auf das Körperliche. Übrigens ist - wenn ich das als Arzt sagen darf - das Konzept des Übergewichtes mehr als umstritten. So ist es mittlerweile mehrfach belegt, daß leicht Übergewichtige nach einem Herzinfarkt bessere Überlebenschancen haben als Normalgewichtige. Anhand welcher Kriterien wird definiert, wann Übergewicht beginnt? Dur wirst nicht überrascht sein, daß diese nicht auf wiss. Ergebnissen beruhen. Die BMI-Grenzen etc. kenne ich natürlich auch, aber nachdem mittlerweile ein altersadaptierter BMI Standard ist, sollte das Konzept grundsätzlich mal den aktuellen Studienergebnissen angepaßt werden. Übergewicht an sich ist übrigens kein Risikofaktor für verkürztes Leben.


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