Vorbild

Vielleicht haben es nicht alle mitbekommen: im Februar dieses Jahres haben die höchsten Vertreter des Judentums außerhalb Israels (konkret: Amerika und Europa) einen Meilenstein veröffentlicht, eine bedeutende Erklärung zu den jüdisch-christlichen Beziehungen.

Das ganze Dokument lohnt die Lektüre. Was mir besonders gefällt - das wird Kenner nicht überraschen - ist der Umstand, daß viele Male auf die fundamentalen theologischen Unterschiede hingewiesen wird, die unüberbrückbar sind, wenn jeder in seinem Glauben verbleibt.

Genauso ist es. Es wird nichts zugedeckt, keine Harmonisesuppe ausgeschüttet.

Und dennoch, oder im besten Fall genau deswegen, ist ein gemeinsames Einstehen für gemeinsame Werte und das Bemühen um das gegenseitige Verständnis wichtig. Für mich der Kernabsatz, weil er alles hervorragend zusammenfaßt:

Jedoch stehen die Lehrunterschiede und unsere Unfähigkeit, den Sinn und die Geheimnisse des jeweils anderen Glaubens wirklich zu verstehen, unserer friedlichen Zusammenarbeit für die Verbesserung unserer gemeinsamen Welt und das Leben der Kinder Noachs nicht im Wege. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es entscheidend, dass unsere Glaubensgemeinschaften weiterhin einander begegnen und sich einander vertraut machen sowie sich das Vertrauen des je anderen verdienen.

So wünsche ich mir das und dafür bete ich. Egal, ob es Juden, Muslime, Hindus, Buddhisten oder Atheisten/Agnostiker sind. Ein Traum!





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