Einwand Nummer 1

Wie schon erwähnt, möchte ich ab und zu ein wenig die Einwände skizzieren, die in dem Buch “A Faith not Worth Fighting For” gegen die Position der christlich motivierten Gewaltlosigkeit angebracht werden.

Hier folgt der erste, oft gehört, gerne auch in den Sozialen Medien mal vorgebracht:

“Ist Gewaltlosigkeit nicht passiv?” (das ist die schöne Umschreibung für deutlichere Vorwürfe, die man sich anzuhören hat, wenn man kriegerische Maßnahmen der verschiedensten Motivation ablehnt)

Nein, Gewaltlosigkeit ist alles andere als passiv. Auf Wikipedia findet sich folgendes schönes Zitat des bekannten Autors Aldous Huxley:

Gewaltloser Widerstand bedeutet nicht Nichtstun. Er bedeutet, die ungeheure Kraftanstrengung zu unternehmen, die nötig ist, um das Böse mit dem Guten zu besiegen. Diese Kraftanstrengung baut nicht auf starke Muskeln und teuflische Waffen: Sie baut auf moralische Tapferkeit, auf Selbstbeherrschung und auf das unvergessliche, zähe Bewusstsein, dass es auf Erden keinen Menschen gibt - so brutal, so persönlich feindselig er auch sei - ohne angeborenes Fundament von Güte, ohne Liebe zur Gerechtigkeit, ohne Achtung vor dem Wahren und Guten; all dies ist für jeden erreichbar, der die geeigneten Mittel verwendet.

Das Entscheidende dabei ist, und das ist grundlegend für die das Christliche an der Motivation, dass die Treue zur eigenen Überzeugung wichtiger ist als der Erfolg. Der gewaltlose Weg wird als der Weg der Nachfolge Christi verstanden.

Aber natürlich sind auch Nichtchristen unter den überzeugten Anhängern der Gewaltosigkeit (wer bspw. meint, im Islam könne es sowas nicht geben, zumindest nicht mit Einfluss, der schaue sich mal die Geschichte von Khan Abdul Gaffar Khan genauer an), doch deren Motivation ist für mich nicht entscheidend (und für die Autoren des Buches auch nicht).

Welche Methoden des gewaltlosen Widerstandes gibt es?

Nach dem einflussreichsten Theoretiker der Gewaltlosigkeit, gene Sharp, sind die Methoden zusammengefasst folgende (zu jeder gibt es zahlreiche Ideen des “Auslebens”, man muss sehen, was für einen und für eine konkrete Situation am besten passt):

Gewaltfreier Protest und Überzeugung
Soziale Nichtzusammenarbeit
Wirtschaftliche Boykottaktionen
Streikaktionen
Politische Nichtzusammenarbeit
Gewaltfreie Intervention

Ziel des gesamten Gedankens der Gewaltlosigkeit ist dabei nicht der Sieg, nicht der Erledigen des Feindes, sondern vielmehr das Gewinnen des Feindes. Ja, es ist viel mühsamer und sicher auch deswegen häufiger nicht von Erfolg gekrönt. Doch hier bin ich wieder bei Jesus: er endete am Kreuz, weil er sich selbst in der Gewaltlosigkeit treu blieb - und gerade da zeigt sich die Bestätigung durch Seinen Vater.





Ein Kommentar zu “ Einwand Nummer 1”

  1. Pax et bonum » Einwand Nummer 2 meint:


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