Archiv für die 'Pax et bonum' Kategorie
Veröffentlicht am Friday, 15. April 2005, 22:42
Die Vereinigten Staaten basieren darauf. Das moderne Frankreich wäre ohne sie nicht denkbar, auch wenn sie zunehmend Angst davor bekommen.
Auf diesem Recht beruhen alle anderen, die sich Menschenrechte nennen, denn von diesem Recht geht all das aus, was der Mensch über sich und andere Menschen denkt.
Jeder Mensch hat Anspruch auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht umfaßt die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Überzeugung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, in der Öffentlichkeit oder privat, durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Vollziehung von Riten zu bekunden.
So lautet der Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (AEMR). JPII hat immer betont, das gerade die eigene religiöse Einstellung das Verhältnis zu den Mitmenschen erst begründet und daher die Freiheit der religiösen Überzeugung und deren Expression gefordert. Der Staat, der sich in Religion limitierend einmischt, raubt sich über kurz oder lang das Fundament der Freiheit.
U.a. The Becket Fund setzt sich für die Religionsfreiheit ein.
(Das ist keine Freiheit von, sondern für!)
Veröffentlicht am Tuesday, 12. April 2005, 23:18
Falls jemand mal einen total durchgeknallten Artikel über JPII lesen will, dann empfehle ich diese Lektüre.
Angesichts des Umstandes, daß ihn der Autor wohl ernst meint, entscheide ich mich für … den Versuch der Urteilszurückhaltung. Okay, gelingt mir nicht, wie der erste Satz dieses Beitrages beweist.
Veröffentlicht am Monday, 11. April 2005, 22:31
Es stellt sich ein seltsames Gefühl bei mir ein. Solange Johannes Paul II. (JPII) noch lebte, habe ich zwar bruchstückhaft oder auch manchmal genauer das gelesen, was er veröffentlichte, manchmal genauer zugehört, aber nicht wirklich, nicht richtig. Dieser Papst war eben die meiste Zeit meines Lebens (ich bin nicht so arg gläubig erwachsen geworden) ein Stein des Anstoßes, einer, der mich nicht kalt ließ, der mich aber auch nicht einfach mal neutral auf ihn blicken ließ. Zuviel Einflüsse von außen hatten mit den Blick versperrt, nicht zuletzt ich selbst dazu auch.
Und jetzt, jetzt interessiert mich sein Erbe, seine “legacy”, viel mehr als zu seinen Lebzeiten. Glücklicherweise ist alles Wichtige im Netz zu lesen. Der Grund für mein Interesse ist nicht seine Art des Todes, sondern vielleicht, so erkläre ich es mir selbst gegenüber, die einfache Tatsache, daß er tot ist.
Erst jetzt kann ich, der nie einen anderen Papst bewußt erlebt hat und der diesen Papst bei all den eigenen ups and downs im Glaubensleben als Konstante sah, vorbehaltlos auf Karol Wojtyla zugehen.
Veröffentlicht am Sunday, 10. April 2005, 23:14
Dies domini.
One last thing
Both cyberspace and TV are unreal and anti-incarnational. Don’t spend too much time in them hyper-analyzing the Pope, the succession, etc.
Take a walk. Read a book to a child. Plant a tree. Or, if you can, honor the Pope who gave us the theology of the body by making a baby and/or going to Mass and receiving the Eucharist. As he did not tire of pointing out: those are the two most incarnational things a human being can possibly do.
Quelle
Veröffentlicht am Sunday, 10. April 2005, 22:40
Dies domini.
Am 02.04 verstarb nicht nur der Heilige Vater, sondern auch zwei Jahre zuvor am gleichen Tag meine letzte und eigentliche Großmutter, meine “Omi”.
Veröffentlicht am Tuesday, 05. April 2005, 00:02
Die Leere der Popkultur ist völlig wehrlos gegen diesen Tod. Sie ist nicht darauf vorbereitet, etwas anzunehmen, das wirklich geschieht. Das Sterben des Papstes, seine Schwäche sind ein ästhetischer Schock für eine Welt, in der die Medien den Körper auf eine Verpackung reduzieren, eine Verpackung der Ware Mensch, der deshalb jung, dynamisch, sonnengebräunt und gesund sein muss, sonst findet er keinen Käufer. Was für ein Kontrast dazu war Johannes Paul II. - gekrümmt, geschlagen von Gebrechlichkeit und dennoch stets hellwach.
(Quelle)
Veröffentlicht am Sunday, 03. April 2005, 23:34
Dies Domini.
Nur kurz. Noch nie habe ich so die Einheit dieser wahren Kirche Jesu Christi auf dem gesamten Erdkreis gespürt, gesehen und gehört wie in den Stunden vor und nach dem Tod des Hl. Vaters.
Und noch nie habe ich mich so im Rosenkranz versenken können wie in diesen Momenten.
Veröffentlicht am Sunday, 03. April 2005, 19:06
Dies Domini.
In einer der vielen Specials zu diesem grandiosen Pontifikat sah ich auch mehrere Ausschnitte von den diversen Deutschlandbesuchen, die Johannes Paul II. unternommen hatte. Er war ja erstmals 1980 hier, und bei seiner Ansprache im Müngersdorfer Stadion sagte er etwas, was angesichts meines damaligen Alters von vier Jahren noch keinen bleibenden Eindruck hinterließ. Er rief es den Menschen zu, eindringlich, eindringend, mit lauter Stimme, es klingt immer noch nach:
Man kann nicht nur auf Probe leben.
Man kann nicht nur auf Probe sterben.
Man kann nicht nur auf Probe lieben,
nur auf Probe und Zeit einen Menschen annehmen.
Und verdammt, wenn man einmal nur für einen Moment hoch vom Menschen denkt:
der Mann hat recht.
(Quelle)
Veröffentlicht am Sunday, 03. April 2005, 16:54
Dies Domini.
Mit Millionen anderen habe auch ich diese Nacht auf Erden einen Vater verloren.
Vielleicht verstehen das viele nicht…
Dieses Wochenende war ich wie schon oft im Marianum in Neuss. Dort leben zur Zeit auch einige Freiwillige für den Weltjugendtag. Am Samstag abend hatten sie viele andere eingeladen, so daß wir in der Kapelle, in der wir alle nach der Todesnachricht für den Heiligen Vater beteten, das Vaterunser und das Avemaria auf Deutsch, Lettisch, Polnisch, Englisch und Spanisch hören und beten konnten.
Die Langzeitfreiwilligen aus aller Welt, besonders diese, haben ihn wirklich geliebt. Viele Tränen flossen, Bilder wurden geküsst.
Der Verlust ist immens. Doch der Gewinn himmlisch. Die Jugend der Kirche aller Zeit weiß, welchen Fürsprecher sie in ihm immer haben wird.
Requiescat in pacem.
Du fehlst uns.
Veröffentlicht am Wednesday, 30. March 2005, 14:07
Gelesen hatte ich es in meiner Tageszeitung, online findet es sich u.a. hier.
Cool irgendwie, die Queen lädt Leute wie Clapton und May ein und kennt sie nicht. Clapton ist natürlich ganz bescheiden und hat das auch nicht erwartet. Ich weiß noch nicht, ob ich ihm das abnehmen soll, aber wenn er wirklich so denken sollte, dann zeigt das eine gute Einordnung der eigenen Wichtigkeit.
Ach so, wer war noch mal die Queen? Hat die was mit der Band zu tun?
Veröffentlicht am Monday, 28. March 2005, 18:54
Wenn Menschen guten Willens vom Islam reden, werden viele nicht müde zu betonen, daß der islamistisch motivierte Terrorismus den “eigentlichen Islam” nicht repräsentiere.
Das ist richtig.
Der nette Muslim von nebenan tut das aber auch nicht, die musl. Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi aus dem Iran auch nicht.
Niemand repräsentiert den “eigentlichen Islam”, da es ebensolchen nicht gibt. Niemand. Es gibt keine Führung im Islam, daher auch keine Repräsentanz. Ganz einfach. Und daher ist die Aussage über den terr. Islamismus irreführend. Auch dieser ist nämlich Islam. Oder hat jemand das religiöse Recht dies abzusprechen?
Veröffentlicht am Sunday, 27. March 2005, 17:42
Dies Domini
Gerade habe ich Philos-Website entdeckt, ein sehr umfangreiches Verzeichnis zahlreicher Autoren und ihrer Gedanken über Gott (den jeweils sie meinen) und Christus. Dabei ist mir mal wieder bewußt geworden, daß es auch noch einer philosophischen Linkliste bedarf, diese Seite macht den Anfang. Wird ausgebaut.
Denn gerade im mangelnden philosophischen Grundgerüst heutiger Theologie liegt m.E. nach vielleicht der eigentliche Grund für die fehlende Strahlkraft. Die oftmals ungeschriebenen philosophischen Axiome der Postmoderne nicht nur zu durchschauen und -denken, sondern das christliche “Alternativprogramm” auf gleichem geistigen Niveau überzeugend anzubieten, das kann niemand der Theologie abnehmen.
Veröffentlicht am Sunday, 27. March 2005, 11:43
Dies Domini
Was soll ich anderes sagen? Wenn der Tod nicht mehr das letzte Wort hat, wenn der Tod wirklich verloren hat, wenn all das Leiden, die Schmerzen, das Unrecht der Welt, wenn all dies nicht “das Ende vom Lied” ist, dann:
Hallelujah!
Veröffentlicht am Friday, 25. March 2005, 23:42
Veröffentlicht am Thursday, 24. March 2005, 11:19
Gründonnerstag
Heute vor 25 Jahren wurde Erzbischof Oscar Romero ermordet, und zwar während der Darbringung der Eucharistischen Gaben am Altar einer Krankenhauskapelle. Erschossen.
Es gibt noch einige aktive Kardinäle, die zu seinen Lebzeiten seine Gegner waren, daher wird er vorerst sicher nicht selig gesprochen.
Veröffentlicht am Wednesday, 23. March 2005, 15:09
Ein “Glanzstück” deutscher Organisation, dieser Weltjugendtag!
Ich wohne in Remagen, liegt direkt am Rhein und ist Grenzregion zu NRW und daher auch Bonn und somit dem Erzbistum Köln (Bonn, eines der Zentren des WJT, ist in 15 Minuten per Zug erreichbar). Remagen selbst ist schon Bistum Trier und Rheinland-Pfalz.
Gerade habe ich beim Weltjugendtagsbüro angerufen, da ich drei bis vier Jugendliche zum WJT aufnehmen könnte. Und mir wurde doch tatsächlich gesagt, daß meine Unterkunft nicht angenommen werden könne, weil sie im Bistum Trier läge (bzw. nur für die “Tage der Begenung”, die eine Woche vorher in allen anderen Bistümern stattfinden, akzeptiert werden kann)!
Kann ja wohl nicht sein, dachte ich, ließ mich also mit einem anderen verbinden, der ein wenig mehr Entscheidungskompetenz hat (das Mädel vorher war offensichtlich mit jemandem wie mir noch nicht konfrontiert worden :-) ). Der verwies mich dann an das Softwareproblem, das Programm nehme eben keine PLZ an, die nicht zum Erzbistum gehören.
Aha und toll durchdacht, dachte ich wiederum, und rief beim Generalvikariat in Köln an. Dort war das Problem bisher unbekannt (dabei suchen die noch händeringend Unterkünfte), und prompt wurde die Sache nach kurzer Rücksprache angegangen, d.h. es klappt doch.
Typisch Kirche? Keine Ahnung, aber die alte Mutter macht es einem mal wieder so richtig schwer…
Veröffentlicht am Wednesday, 23. March 2005, 02:07
Vier Beiträge weiter unten hatte ich ja mal das katholische Rechtsverständnis für sehr viele Streitfälle so zusammengefaßt (wie es meinem nicht juristisch-kanonisch geschulten Hirn einleuchtet):
“Grundsätzlich nein, im Einzelfall mal sehen”.
Mir scheint es sehr wichtig, immer wieder im Gespräch darauf hinzuweisen - es gibt nämlich eine Reihe von Menschen, die den einen und andere, die den anderen Teil vernachlässigt sehen wollen. Dabei erklärt dieses Resumée doch so vieles, von den vatikanischen Verlautbarungen, warum sie so sind wie sie sind, bis zu der Frage warum manche Bischöfe eben keine sklavisch-buchstabentreue Richter, sondern Hirten sind - das heißt: es gibt Spielraum. Das Christentum ist keine Buchreligion.
Nichtsdestotrotz gibt es das Gesetz Christi. Ist eben alles nicht so einfach spannungsfrei aufzulösen - aber muß das sein?
Veröffentlicht am Wednesday, 23. March 2005, 01:45
Vielleicht (wohl eher nicht) fragt sich mancher, warum ich nicht während der Semana Santa komplett in Spanien geblieben bin (es wäre urlaubstechnisch möglich gewesen): ich habe die Umzüge und Prozessionen der “hermandades”, “cofradías” und besonders ihrer “nazarenos” (das sind die mit den langen Kappen) schon einmal gesehen. Nicht so mein Ding (aber das heißt ja nichts).
Oder wie ein franziskanischer Priester in Granada mal meinte (Wortspiele lassen sich schlecht übersetzen):
Durante la Semana Santa hay mucha fe con cera, pero poca fe sincera.
Veröffentlicht am Wednesday, 23. March 2005, 01:32
So, wieder zuhause.
In Spanien kaufe ich mir, wenn ich mal da bin, immer ein paar Bücher, da solche in selbiger Sprache hier nicht so gut zu finden sind. Diesmal war es (u.a. neben dem Muß des “Quijote”) auch El Club Dumas von Arturo Pérez-Reverte. Schien mir einfach kaufenswert in der TB-Ausgabe (ach ja, deutsches darüber gibt es u.a. hier).
Und nach ca. 20 Seiten stelle ich fest: dat kennste doch! Und genau, vor einigen Jahren hatte ich einen Film mit Johnny Depp gesehen, der dieses Buch als Basis hatte: Die Neun Pforten (die Kritiken sind zumeist Verrisse, obwohl Polanski ja kein schlechter Regisseur ist). Interessanterweise geht kein Kritiker, auch nicht die der engl. Web-Seiten, auf das Buch ein, und teilweise werden ganz gelungene Détails dem Regisseur gutgeschrieben, obwohl sie schon im Buch zu finden sind. Naja, ich fand den Film ganz okay, das Ende eher seltsam. Wie immer ist auch hier das Buch um Längen besser (ich bin aber noch nicht ganz fertig).
Veröffentlicht am Sunday, 20. March 2005, 19:09
Dies Domini
Am Donnerstag habe ich in Cádiz die kuerzeste (bzw. schnellste) je erlebte Werktagsmesse “mitgefeiert”: ganze 15 Minuten. Da blieb kaum Zeit zum Atmen. Alles, inklusive Kommunionausteilung, nur eine Viertelstunde. Und rein liturgischerseits hat nichts gefehlt. Krass.
Gut, ein “Oremus” spricht sich schneller als ein “Lasset uns beten”, aber trotzdem…
Veröffentlicht am Tuesday, 15. March 2005, 15:13
Frei nach dem katholischen Rechtsprinzip “Grundsaetzlich nein, im Einzelfall mal sehen” war ich heute doch in der Kathedrale von Sevilla. Schon ein riesen Teil, haben sogar eine Urkunde vom Guinnes Buch der Rekorde, dass es die groesste Flaeche aller Kirchen weltweit habe. Naja, wichtig…
Der Hohe Dom zu Koeln ist aber schoener. Man merkt hier, dass es mal eine Moschee war, irgendwie zu viereckig das ganze.
Veröffentlicht am Monday, 14. March 2005, 18:55
Auch wenn es flaechenmaessig die drittgroesste Kirche der Welt sein soll (nach dem Petersdom und St. Pauls in London):
Es faellt mir sehr schwer, fuer eine Kirche Eintritt zu bezahlen. Nicht einmal beten kann man dort umsonst. Und sieben Euro fuer die Kathedrale von Sevilla, da bin ich gerade, finde ich echt krass. Es ist ein Gotteshaus! Ich glaube das lasse ich aus Protest…
Veröffentlicht am Thursday, 10. March 2005, 19:22
Es ist nur mein persönlicher Eindruck, aber angesichts der Tatsache, daß der christliche Glaube weltweit der bei am meisten verfolgte ist, erscheint mir die Menschenrechtsarbeit von Amnesty International zu diesem Thema ein wenig dürftig. Ich hatte es schon anklingen lassen, dies war ein Grund für meine Entfremdung von ai. Auf der internationalen Seite findet man Religionsfreiheit nicht einmal als wichtiges Einzelthema (allerdings so manches andere, was zahlenmäßig nur einen kleinen Bruchteil der Verfolgung von Gläubigen ausmacht), und in der deutschen Suchantwort geht es auch nur selten um Christen.
Hmm, es mag an der westl. säkularen Ausrichtung von ai liegen, an dem latenten Laizismus, der eben auch immer mehr oder weniger subtil antichristlich ist. Dabei betont ein dt. Dokument von ai selbst die immanente Wichtigkeit der Religionsfreiheit als Parameter für die Gewährung der Allgemeinen Menschenrechte…
Andere Organisationen tun da weitaus mehr, und ich spreche hiermit einmal Empfehlungen für die IGFM, einen Teil von Freedom House (engl.), Offene Grenzen oder auch Christian Solidarity Worldwide (engl.) aus (bei letzterer findet man auch links zu anderen Gruppierungen).
Gut, ich hatte schon einmal auf diese Organisationen hingewiesen, so nach und nach, aber Gutes kann man ja wiederholt erwähnen.
Veröffentlicht am Tuesday, 08. March 2005, 15:07
Ich schrieb ja schon Ende letzten Jahres über Peter Singer, den Ethiker. Da war mir noch gar nicht bekannt, daß er auch nur einer ist, der Wasser predigt und Wein trinkt, oder andersherum, denn er fordert das Tötungsrecht oder gar -gebot an Alzheimerkranken und sorgt sich dann aber selbst um seine erkrankte Mutter. Sowas aber auch! Tja, da kommt Liebe ins Spiel, so’n Mist für alle Theoretiker, nicht wahr? Paßt nicht ins Konzept (spielt im ethischen Diskurs auch keine wirkliche Rolle, nebenbei bemerkt).
(Godspy erweist sich mal wieder als sehr lesenswert)
Veröffentlicht am Thursday, 03. March 2005, 00:30
Unscheinbar. Normal. Mehr oder weniger Durchschnitt eben, wie die meisten (per definitionem). So sieht dieser Mann aus, und wahrscheinlich war er das auch. Wer würde ihn beachten? Nur hatte er es sich in den Kopf gesetzt, eine Veränderung zu versuchen, ein bißchen bloß, für eine überschaubare Zeit.
Aus diesem Versuch wurde Amnesty International (ai oder AI). Und vor wenigen Tagen ist Peter Benenson gestorben.
Interessant sind die Détails seiner Konversion zum katholischen Glauben (was der Artikel von Amnesty selbst nicht erwähnt, die Jahresangaben dazu sind unterschiedlich) und die Trennung von ai für viele Jahre (ebenfalls dort unerwähnt). Er gründete mit anderen nach der Trennung von ai die immer noch existierende Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter - kannte ich bis eben selbst noch nicht. Die absolute Basis für letztere ist das Gebet, und ich kenne ai selbst aus mehrjähriger enger Anschauung, war dort ziemlich engagiert - für die meisten zählt nur das Aktivsein und Gebet gilt nicht als aktiv. Ich kann mir gut vorstellen, daß auch dies für ihn bei der inneren Entfremdung ein Grund gewesen sein könnte, bei mir war es jedenfalls so.
Herr, gib ihm die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihm. Laß ihn ruhen in Frieden.