Archiv für April, 2004



Aufgemerkt

Veröffentlicht am Sunday, 11. April 2004, 23:29

Christus resurrexit vere!

Wie Erich in seinem blog schon früher protestierend angemerkt hatte, bekommen viele Ordensleute in Israel ihre Visa nicht verlängert bzw. wird ihnen die erneute Einreise verweigert. Ist eine Riesensauerei, aber anscheinend, so berichtet John Allen in dem immer wieder sehr lesenswerten “Word from Rome” hat die israelische Regierung das Problem erkannt (oder ist solches eher die Berichterstattung darüber?). Nun, wie dem auch sei, es muss sich etwas ändern, nicht zuletzt, weil es sich hauptsächlich um Franziskaner handelt, die seit über 700 Jahren die Hl. Stätten der Christenheit dort für die Kirche schützen und den Pilgern offenhalten und eine Menge Seelsorgs- und Sozialarbeit vor Ort leisten.

Meines rudimentären Wissens nach, ich kann dafür aber nicht die Hand ins Feuer legen, können Christen auch generell keine israelische Staatsbürgerschaft erhalten, das nur nebenbei. Und ungewiss, ich wiederhole das.

Unsere Regierung ist nicht unbedingt besser: unter Riester war es noch so, dass besonders ausl. Ordensfrauen, die hier eine Pfelegeausbildung absovieren wollten, die Arbeitsgenehmigung verweigert wurde. Als ob es bei uns genug Pflegekräfte gäbe. Keine Ahnung, ob sich da was gebessert hat. Muss mal nachhorchen…


Stichprobe

Veröffentlicht am Sunday, 11. April 2004, 23:01

Christus resurrexit vere! (Für Nichtlateiner: Christus ist wahrhaft auferstanden)

In dem Ort, einer Kreisstadt, in dem der Konvent der befreundeten Ordensleute liegt (na, welche waren’s wohl…?), bei denen ich die Karwoche bis heute nachmittag verbringen durfte, gibt es auch eine Filiale von der Weltbild-Medienkette, mit hauptsächlich Büchern. Ist ja vielleicht bekannt.
Nun, da gab es auch eine ganz kleine Rubrik bzw. ein kleines Regal, das den Namen “Zeugnis des Glaubens” trug. Dort fanden sich ein großer Bibelatlas und ein ebensolches Lexikon, ein Buch von Anselm Grün, eines von Kardinal Lehmann und dann noch jede Menge vom Dalai Lama.
Angesichts der Tatsache, dass dieses Unternehmen diese Gesellschafter hat, halte ich das mal für ein klasse Querschnitt *hüstel*.
Jaja, ich weiß, böse böse, ist auch gar nicht repräsentativ. Außerdem steht der Mammon im Vordergrund, auch klar. Ich mein’ ja nur, was im Laden steht ist wichtiger als das Katalogangebot…


Angeblogged

Veröffentlicht am Sunday, 11. April 2004, 19:59

Christus resurrexit vere!

Ist das nicht geil? Da stirbt jemand und lebt wieder! Er besiegt den Tod, dieser hat nicht mehr das letzte Wort, eigentlich hat der gar nichts mehr zu lachen. Der Tod ist wirklich tot, weg, futsch, eine Minidurchgangsstation.

In Christus haben wir das Leben! Frohe Ostern!


Abgeblogged

Veröffentlicht am Saturday, 03. April 2004, 11:44

Würde mich wundern, wenn hier bis Ostersonntag was passiert, ich werde nämlich ohne Internet, da ganz woanders sein.

Ein herrliches Fest des Todes und der Auferstehung des einzigen Herrn!


Anhören!

Veröffentlicht am Friday, 02. April 2004, 21:08

Beim Domradio gibt es eine sehr interessante Diskussion über den Passionsfilm von Gibson, es lohnt sich, sie komplett anzuhören (es sind mehrere Teile). Am besten gefallen mir dabei die Äußerungen des Regisseurs, der selbst einmal die Matthäus-Passion auf die Bühne gebracht hat, besonders auch seine Äußerungen über die Verdrängung des Leidens in der Geschichte des Christentums. Der Mann versucht zumindest einmal, seinen Regisseurkollegen unvoreingenommen zu verstehen, was ihm vielleicht leichter als anderen fällt, da er Mel Gibson vorher gar nicht kannte. So schwer es mir auch fällt, den Rest lasse ich mal bewusst (fast ganz) unkommentiert.

Den meisten Teilnehmern dieser hörenswerten Runde, egal welcher Meinung sie über den Film sind, und die ist unterschiedlich, fehlt ein Element: das des Erklärens des Leidens und Todes Jesu, das Warum.
Damit bewahrheitet sich der neulich gehörte Satz eines Kabarettisten:

Die Deutschen sind ein Volk von Lehrern, das sich in verschiedenen Berufen versteckt.


Schon verloren

Veröffentlicht am Friday, 02. April 2004, 16:20

Es ist echt ein Dilemma. Wie kann man im akademischen Bereich den Glaube mit der Wissenschaft zu “versöhnen” suchen? Es gibt beispielsweise das Institut für Glaube und Wissenschaft, ein auch von mir erst kürzlich entdecktes ökumenisch ausgerichtetes Institut mit einer wirklich ansprechenden Sammlung an interessanten Beiträgen. Nur, wer von den Skeptikern wird über die Vorstellung des “Über uns” hinaus gehen und den Leuten mal eine Chance geben? Da ist der Leiter schon viel zu persönlich, im Wissenschaftsbetrieb ein großes Igittigitt, da zeigt schon der Institutsname an, dass “man die Antwort schon weiß” auf die Frage, was wohl in den Artikeln steht. Wenn man sich da mal nicht täuscht.

Selten erlebe ich es, dass im subakademischen Bereich (gute Wissenschaftler sind sich durchaus der Begrenztheit ihrer Erkenntnisse bewusst) ein Christ als Wissenschaftler voll genommen wird, so nach dem Motto “kann denn aus Nazareth was Gutes kommen?”.


Wahrheit

Veröffentlicht am Friday, 02. April 2004, 15:50

Die Frage nach einer absoluten Wahrheit ist nicht nur ziemlich out heutzutage, sondern steht bei den meisten Menschen auch alles andere als an der Spitze der eigenen Prioritätenliste. Vielen geht es viel mehr um die Bewältigung des eigenen Lebens. Natürlich, sonst würde ich das nicht glauben, denke ich, dass dabei nichts so sehr hilft wie die Wahrheit, aber ich frage mich schon, ob es richtig ist, zu schnell mit der Wahrheitsfrage und natürlich auch -forderung zu kommen.
Es hat mir zu denken gegeben, dass auf so vielen Plakaten eben der Dalai Lama zu sehen ist, wenn es um kleine Regeln für ein glückliches Leben geht (oder auch erfülltes Leben, wie man es sieht). Okay, werden manche sagen, wir haben für diese Sachen schließlich auch Anselm Grün! Stimmt, aber die Wahrnehmung ist eben in der breiten Masse eine andere (wer kennt schon Anselm Grün?). Dabei bin ich der letzte, der die Buddhismus-light Version des Westens, die mehr mit Esoterik als mit Glauben zu tun hat, zu rechtfertigen sucht. Aber es gibt sie. Auch ist mir bekannt, dass viele in wirklich existentiellen Situationen in ihren patchwork-Überzeugungen keinen echten Halt finden, da sie eben selbstgebastelt sind - und wer kann sich schon selbst aus dem Sumpf ziehen?
Das hat aber nicht zur Folge, dass sie dann in die Kirchen strömen, nein. Ich sah neulich bei einem Fitness-Trainer ein Büchlein von Willigis Jäger. Der Mann meinte dann, er wolle auch mal gucken, was die Christen so böten.
Das ist die Einstellung, mit der, wenn überhaupt eine der Neugier da ist, zu rechnen ist. Haben wir da passende Antworten? Einem die Wahrheit um die Ohren hauen ist sicherlich die falsche. Direkt vom Kreuz reden, wenn der Gegenüber bei “Leben in Fülle” an was ganz anderes denkt, ebenso. Der Einstieg ist schwierig, ich habe da auch kein Rezept für alle.
Aber dass die christliche Botschaft den Gläubigen so viel Glück und Leben bringt und bei anderen so viel Griesgram als Außenansicht, stört mich sehr. Nicht das mich es wundert, ich dachte lange genug genauso.


Rassismus

Veröffentlicht am Friday, 02. April 2004, 10:02

Der Priestermangel, der dem weit fortschreitenden Gläubigen- und noch mehr Glaubensmangel hinterherhinkt und ja eine Diagnose aus der Sicht der kirchlichen Vollpension ist, zeigt meines Erachtens auch eines: (liturgischen) Rassismus.
Oder hat noch nie jemand gehört, wie sich ach so fromme Menschen, von konservativ bis liberal, über den indischen Priester aufregen, der eine Homilie (Predigt während der Messe) in nicht gerade lupenreinem Deutsch und vielleicht auch nicht selbsterfunden vorträgt?

Danken wir Gott, dass die Inder/Südamerikaner/Afrikaner etc. damals nicht so rassistisch waren wie wir es sind, als europ. Priester sich in ihren Sprachen versuchten…