“Rebellen wie Jesus”

Tja, da weiß es einer mal wieder genauer, nein, da wissen es mehrere genauer. Da weiß einer mal wieder, daß Jesus die Eucharistie nicht im Rahmen eines ritualisierten Mahles eingesetzt hat (obwohl es doch so war, das Pessach-Mahl eben). Da weiß einer genau, nach 2000 Jahren, was Jesus meint und will - die gesamte Kirche weiß es seit 2000 Jahren nicht, er dagegen schon.

Queremos ser rebeldes al modo de Jesús

zu Deutsch “wir wollen Rebellen sein wie Jesus”, sagt einer der drei Priester von Entrevías in Madrid (siehe den vorletzten Eintrag), als die vom Erzbischof untersagte und dennoch gefeierte Osternachtsmesse zur antikirchlichen Demonstration verkommt - mit viel Presse, mit viel Pathos (wir die Guten, Bischof & Co. die Bösen), mit Kuchen als “Leib Christi” (wie bereits erwähnt steht liturgisch fest, welche Substanz - Mehl und Wasser, mehr nicht - gewandelt werden muß, damit es sicher Leib Christi wird)

und einmal rumgereichte Weingläser für alle(!) als Blut Christi

Sieht doch sehr ehrfurchtsvoll aus, oder? Hier steht übrigens unter dem Bild (zur Quelle einfach draufklicken), daß der gezeigte spanische Schauspieler “Wein aus einem Glas trinkt”, vom Blut Christi ist nicht die Rede…

Ich weiß nicht, was die da gefeiert haben, aber es war keine katholische Messe, die es ja nur in Einheit mit Papst und den Bischöfen gibt - nunja, sollen die ihr eigenes Ding drehen. Der Priesterrat der Erzdiözese Madrid hatte ja die Schließung der Gemeinde ohne Gegenstimme (49 dafür, eine Enthaltung) aufgrund der liturgischen Katastrophen befürwortet.

Als Filmchen gibt es das ganze auch, wahlweise hier oder dort.





5 Kommentare zu “ “Rebellen wie Jesus””

  1. scipio meint:


    Die Webseite von scipio

    Bei den beiden Bildern - wie auch bei anderen auf der Website dieser Pfarrei - habe ich auch den Eindruck, daß die fehlen oder mindestens nicht zu sehen sind, für die man beansprucht, besonders einzutreten: die “Marginalisierten”, die am Rande.

    Die Gesichter hier sehen eher nach Sozialpädagogen, Lehrern, Intellektuellen, Schauspielern aus, nach hauptberuflichen Solidarisierern. Aber da bin ich vielleicht ungerecht…

  2. Matthias Braun meint:


    Die Webseite von Matthias Braun

    Wirklich gut heißen kann ich das auch nicht.

    Allerdings muss ich hier auch bemerken, dass es letztendlich der Geist Gottes ist, der das Brot in Leib und den Wein in Blut wandelt.
    Also nicht der Papst, nicht der Bischof und erstrecht nicht der Priester wandelt.
    Ich weiß nicht, weshalb die Kirche dem lieben Gott ständig meint Vorschriften machen zu müssen, was die Spendung der Sakramente angeht.
    Wenn Gott will, kann er auch aus einem Stück Kuchen Fleisch des Herrn machen.
    Ich kann mir selbst nicht vorstellen, dass sich bei oben stehendem Gottesdienst eine Wandlung vollzogen hat, aber ausschließen kann ich es trotzdem nicht.
    Die Katholische Kirche beruft sich ständig auf ihre Traditionen, die sie sich letztlich in 2000 Jahren Kirchengeschichte selbst geschaffen hat und tut dabei so, als ob sie die alleinig heilbringende Kirche ist.
    Das stimmt nicht!
    Es gibt nicht nur einen Weg zu Gott. Es gibt so viele Wege, wie es Menschen gibt.
    Die Kirche schreibt für die Eucharistie einen Kelch mit vergoldeter Innencuppa vor. Der Herr hat aber beim letzten Abendmahl mit Sicherheit keinen goldenen Kelch verwendet. Es geht um den Inhalt und nicht um die Hülle.
    Ich möchte die Kirche nicht schlecht reden. Ich möchte aber, dass jeder Christ in der Lage ist, sich selbst ein Bild von der Liebe Gottes zu machen, die uns täglich vielfach aufs Neue geschenkt wird.

    Matthias Braun /Bischof Neu-katholische Kirche

  3. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Hallo Matthias.

    Danke für Deinen Kommentar. Ich bitte Dich, mal meinen (schon drei Jahre alten…) Beitrag Theologische Erwägungen III da zu Rate zu ziehen.
    Wahrscheinlichkeitsspiele mit den Sakramenten ist eine der schlimmsten Verfehlungen, da man da mit dem Heil anderer spielt. Zumal hier wieder der Eindruck entsteht, die Kirchenleitung sei gegen die soziale Dimension der Kirche, macht mich das ganze auch ziemlich sauer.

  4. Volker Schnell meint:


    Die Webseite von Volker Schnell

    Was soll das Gefasel von “Bischof” Matthias, einem rettungsassistenten ohne theologische Bildung und gültige Weihe? Nicht jeder muss sich eine Mitra auf den hohlen Kopf stülpen, nur weil er einen Jopf hat.

  5. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Ich stehe halt auf freie Meinungsäußerung.


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