Veröffentlicht am Thursday, 21. February 2008, 10:42
Da wir in der Nähe von der Mutterkirche aller Kirchen gewohnt hatten, haben wir diese natürlich als erste besucht, noch am Tag der Ankunft (so als Einstieg ins Thema):
Diese war natürlich nicht die letzte Hammerkirche, die wir sahen, auch wenn wir nach vier Tagen den sakralen Overkill verspürten und auch in bekanntere Kirchen (wie “Il Gesu”) nur nebenbei reingingen, um sie innerlich abzuhaken. Es ist nicht möglich, diese Bauten in wenigen Tagen jedes für sich schätzen zu lernen. Auffallend war für uns, denen Barockkirchen nicht so bekannt waren, daß die Frontfassade zwar sehr schön, die Seiten- und Hinterwände dagegen nicht selten sehr schlicht waren - vielleicht ein römisches Einzelphänomen - innen dagegen …
Gut, ich bleibe vorerst bei den Kirchen (möchte allerdings noch erwähnen, daß ich den ADAC Reiseführer Rom für unter 10 Euro sehr empfehlen kann).
Nach der Lateranbasilika gingen wir schräg gegenüber zur Scala Santa, mir war dies zuvor vollkommen unbekannt. Einen Ablaß habe ich übrigens während der ganzen Zeit nicht, wie soll ich es sagen, gewonnen(?). Auch letzten Mittwoch waren dort Pilger auf den Knien auf dieser Treppe, einige davon fanden sich später auch in der Messe ein.
Beeindruckend waren (natürlich neben dem Petersdom einen Tag später, für mich Gänsehaut pur, u.a. das riesige “TU ES PETRUS ET SUPER HANC PETRAM …” in der Kuppel von Michelangelo zu sehen) auch einige Kirchen, die kein Reiseführer erwähnt. Eigentlich lohnt sich jede, denn neben der “Hauptattraktion”, dem Herrn selber, findet man plötzlich ohne zu ahnen das eine oder andere Original von Caravaggio oder Raffael, die eine oder andere Statue von Michelangelo. Oder aber auch das Grab der Hl. Katharina von Siena und daneben das von Fra Angelico. Oder man stellt fest, daß (leider wegen der schlechten Kamera unleserlich) in einer Kirche der Hl. Maximilan Kolbe seine Primiz feierte:
Eines Abends schlenderten wir durch Trastevere und befanden uns plötzlich auf dem Piazza Sant’Egidio mit dazugehöriger Kirche (die nicht mehr die Gebetskirche der Gemeinschaft ist, vielleicht ist sie zu klein). “Da war doch was“, dachte ich mir… und am letzten Tag waren wir dort beim Gemeinschaftsgebet in der sehr schönen und orthodox beeinflußten Kirche, nachdem wir leider gerade eine Chrysostomus-Liturgie verpaßt hatten.
Auf der natürlichen Tiberinsel findet sich ebenfalls eine (franziskanische) Kirche, die von Sant’Egidio “bebetet” wird, und dort zeigen sie beeindruckende Reliquien von christlichen Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Da war u.a. das Missale von Erzbischof Oscar Romero, ein Tuch eines rumänisch-orthodoxen Abtes, der zu 16 Jahre Haft verurteilt worden war, einige Gegenstände vom sel. Franz Jägerstätter:
So, und damit unterbreche ich erstmal …