Ich bin froh
Ich bin wirklich froh, daß sich die Bewegung “Wir sind Kirche” (wahrscheinlich so viele aktive Mitglieder bundesweit wie mein Pfarrverband in Düsseldorf-Flingern an Katholiken hat) nun endlich entschlossen hat, die Texte des Zweiten Vatikanischen Konziles bedingungslos anzuerkennen. Zumindest fordern sie das von anderen in einer Petition zu diesem Konzil.
Endlich erkennen sie Aussagen an wie (Lumen gentium, Absatz 25) zum Verhältnis zum eigenen Bischof:
Die Bischöfe, die in Gemeinschaft mit dem römischen Bischof lehren, sind von allen als Zeugen der göttlichen und katholischen Wahrheit zu verehren. Die Gläubigen aber müssen mit einem im Namen Christi vorgetragenen Spruch ihres Bischofs in Glaubens- und Sittensachen übereinkommen und ihm mit religiös gegründetem Gehorsam anhangen. Dieser religiöse Gehorsam des Willens und Verstandes ist in besonderer Weise dem authentischen Lehramt des Bischofs von Rom, auch wenn er nicht kraft höchster Lehrautorität spricht, zu leisten; nämlich so, daß sein oberstes Lehramt ehrfürchtig anerkannt und den von ihm vorgetragenen Urteilen aufrichtige Anhänglichkeit gezollt wird, entsprechend der von ihm kundgetanen Auffassung und Absicht. Diese läßt sich vornehmlich erkennen aus der Art der Dokumente, der Häufigkeit der Vorlage ein und derselben Lehre, und der Sprechweise. Die einzelnen Bischöfe besitzen zwar nicht den Vorzug der Unfehlbarkeit; wenn sie aber, in der Welt räumlich getrennt, jedoch in Wahrung des Gemeinschaftsbandes untereinander und mit dem Nachfolger Petri, authentisch in Glaubens- und Sittensachen lehren und eine bestimmte Lehre übereinstimmend als endgültig verpflichtend vortragen, so verkündigen sie auf unfehlbare Weise die Lehre Christi.
Oder zum Verhältnis zur Mission (Nostra Aetate, Absatz 2):
Unablässig aber verkündet sie [d.h. die Kirche] und muß sie verkündigen Christus, der ist “der Weg, die Wahrheit und das Leben” (Joh 14,6), in dem die Menschen die Fülle des religiösen Lebens finden, in dem Gott alles mit sich versöhnt hat.
Oder aber zu Ehe und Ungeborenem Leben (Gaudium et Spes, Absätze 49 und 51):
Diese Liebe, die auf gegenseitige Treue gegründet und in besonderer Weise durch Christi Sakrament geheiligt ist, bedeutet unlösliche Treue, die in Glück und Unglück Leib und Seele umfaßt und darum unvereinbar ist mit jedem Ehebruch und jeder Ehescheidung.
Das Leben ist daher von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuenswürdige Verbrechen.
Ich freue mich wirklich für die Mitglieder dieser Bewegung, daß sie nun endlich und offiziell alles anerkennen, was die Kirche auf dem II. Vaticanum lehrt, wie sie sich in ihrer “Petition für uneingeschränkte Anerkennung des Konzils” einsetzen.