Es gibt ja so ein paar Briefe im Neuen Testament, die werden meinem Eindruck nach - der komplett falsch sein kann - innerkirchlich sträflich vernachlässigt. Die Paulusbriefe sind es nicht, die sind immer en vogue. Doch die anderen? Die Johannesbriefe bspw., man kennt ja aus dem ersten maximal noch den berühmten Satz “Gott ist Liebe”, den zweiten und, ja, auch den gibt es, dritten Brief des Johannes liest ja wohl eher kaum jemand. Gleiches gilt für den Brief des Judas, der Jakobusbrief dagegen ist schon eher auf dem Schirm.
Einer von den Vernachlässigten ist mir besonders lieb: der Brief an die Hebräer. Mir scheint es, daß er (nur in der dtsprachigen?) Theologie nicht so eine Rolle spielt, weil das eindeutige Opferverständnis der Hingabe Jesu da im Mittelpunkt steht, dazu noch sein Hohepriesterliches Amt und Wirken als fehlerloser Mensch. Kein Mainstream-Thema, warum auch immer (okay, Gründe kann ich mir vorstellen …)
Der Hebräerbrief wurde ja zu Beginn des Jahreskreises werktags gelesen, da fiel mir wieder auf, wie sehr ich ihn mag. Und wie wichtig er für das Gesamtbild ist, wie wichtig jede einzelne Schrift der Einen Heiligen Schrift für das Gesamtbild ist. Es tut daher gut, auch mal die vernachlässigten Schriften wieder zu lesen. Auch sie sind Bibel, nicht weniger als andere.
FingO meint:
26. January 2011Die Webseite von FingO
Amen!
Der Hebräerbrief war vor langer Zeit, als ich die Briefe mal vollständig las, auch mein ganz besonderer Liebling. Er entfaltet eine anspruchsvolle Theologie und die Sprache ist selbst in der Einheitsübersetzung sehr schön.
Außerdem fand ich als jemand, der für mystische Texte ein Faible hat, diesen Brief wie auf mich zugeschneidert.
Wird anscheinend mal wieder Zeit, dieses Kleinod zu lesen….
Yon meint:
2. February 2011Die Webseite von Yon
In unserem Liturgieseminar kam der auch dran… allerdings nur in einer Sitzung. Ich werd ihn beizeiten auch mal wieder komplett lesen.