Womöglich ist es noch nicht allen klar, aber die Neu-Evangelisierung wird sicherlich nicht vom Klerus getragen werden. Weder Bischöfe noch Priester haben den Kontakt zum normalen Fußvolk wie wir Laien, die ebenso zum Fußvolk gehören (Diakone im Nebenberuf können da eine Ausnahme sein).
Dabei, so scheint es mir, ist es auch ein genuine Aufgabe des Laien, innerkirchlich die Lehre der Kirche geduldig und “nicht arrogant, nicht vorlaut, nicht streitsüchtig” (der sel. John Henry Newman) darzulegen. Viele kirchenbegeisterte Katholiken erfahren ja, daß da so einiges an theologischer Fehlleistung abgeliefert wird. Eine Evangelisierung nur nach außen verpufft schnell, wenn die Neuchristen dann plötzlich innen sehr seltsame Blüten sehen, die mit der Kirche Christi nichts mehr zu tun haben. Sie dachten, den Anker der Wahrheit gefunden zu haben und dann wird dieser auf dem Schiff selbst als höchstens relativ eingeschätzt (von der gefühlten Mehrheit der heimischen Mannschaft). Doch genau dort gehört man hin, in diese eigene Pfarrei (von Wahl-Pfarreien bin ich ja bekanntermaßen kein Fan), und früher oder später findet man übrigens auch schnell Mitstreiter.
Hierzulande ist das mit der Binnen-Evangelisierung natürlich noch schwieriger als andernorts, da einige der Verwirrer kirchensteuerbasiert finanziert werden. Aber das darf kein Grund sein aufzugeben, so etwas interessiert den Herrn selbst ja auch weniger.
Nicht vergessen werden darf das Gebet für die Kleriker und Laienentscheider vor Ort in der eigenen Pfarrei. Ich habe selbst schon erlebt, welch positives Ergebnis das beharrliche Gebet erwirken kann.