Veröffentlicht am Sunday, 09. October 2005, 15:40
Dies Domini.
In London stand ich das erste Mal vor einer Abtreibungsklinik (eigentlich hätte ich da schon viel früher hingehört…).
Sie sah nicht aus wie eine solche, eher wie ein normales Wohnhaus. Makabrerweise werden dort auch Beratungsgespräche angeboten, sozusagen das ganze Programm…
Mit zwei Brüdern und einer guten Bekannten und freiwilligen Mitarbeiterin des Konventes stand ich vor dem Haus und betete den Rosenkranz (wird mir im übrigen immer wichtiger). Reichlich unspektakulär. Als wir ankamen, stand bereits die junge L. dort seit einigen Stunden und sprach höflich die Frauen und jungen Mädchen an, die in das Gebäude gingen, bot ihnen schriftliches und mündliches Informationsmaterial und erzählte von möglichen Hilfen. Bruder M. unterstützte sie. Egal wie die Reaktion war, allen wurde der Segen Gottes erbeten.
Zu aufdringlich? Vielleicht für unsere Gefühlswelt, aber wenn auch nur ein Kind das Licht der Welt erblicken darf, dann ist es die ganze Mühe und Ablehnung wert.
Bitte betet für die junge Alicia aus London, die von ihrer Umwelt dazu gedrängt wird, ihr in der 5 . Woche gerade heranwachsendes Kind zu töten!! Sie weiß nicht ein noch aus!
Eines ist unglaublich wichtig und damit steht und fällt alles: niemals verurteilen, immer die eigene Sündhaftigkeit sehen, niemals abschätzig reagieren, niemals verbal zurückschlagen. Und so wird der Rosenkranz vor den Tötungskliniken dieser Welt nicht nur für die schwangeren Frauen, die ungeborenen Kinder und die Mitarbeiter dieser Häuser gebetet, sondern auch für die Beter selbst, daß jeder Anflug von Selbstgerechtigkeit vom Herrn im Keim erstickt werden m�ge.
Bruder M. (im übrigen ein ganz cooler Typ) sah am Samstag morgen echt besch… aus. Ich dachte zuerst er sei krank, aber er sagte mir, er will sich jeden Samstag vor dem Gang zur Klinik drücken, er fühlt sich davor immer miserabel. Und doch weiß er vor der Klinik stehend, daß er da sein muß.
In der Kirche in Deutschland muß sich ein größerer Schrei gegen das Töten von mindestens 130.000 Kindern jährlich artikulieren - aber ein Schrei für die Kinder, nicht gegen die Frauen. Wir sind nicht besser als sie.
Wird eigentlich das Fest der Unschuldigen Kinder am 28. Dezember überall gefeiert, und wird es offiziell den bedrohten Ungeborenen gewidmet?
Eine gute Anleitung für Fürbitten während der Hl. Messe, Rosenkranzbetrachtungen und ein Gebet für das Leben (natürlich kan man es auch auch entsprechend umformulieren, wenn es um den Kampf für die Abschaffung der Todesstrafe geht), findet sich u.a. hier (pdf-Dokument).