Zweihundertfünfundvierzig

Ich habe schon häufig auf die Frage “wieviele Dogmen gibt es eigentlich?” die Antwort gehört, das seien gar nicht so viele. Es gibt in der Tat nicht unglaublich viele Anteile der einen Wahrheit, die mal in einem kirchlichen Akt als Einzelbestandteil autoritativ verkündigt worden wären, das meiste war quasi eh klar und nie wirklicher Streitpunkt und hatte somit diesen feierlichen Akt nicht nötig.

Ich habe mir vor einiger Zeit, als ich das Buch “Grundriß der Katholischen Dogmatik” von Ludwig Ott in seiner Ausgabe aus Mitte der Achtziger noch besaß (mittlerweile hat es ein Mitblogger sehr günstig von mir erworben), die Mühe gemacht, alle Glaubenssätze, die dort als “de fide” bezeichnet wurden, abzutippen und thematisch wie dort behandelt aneinanderzureihen.

“De Fide” bezeichnet den höchsten Grad an Glaubensgewißheit, den die Kirche laut diesem Dogmatik-Lehrbuch, ein Klassiker, anzubieten hat.

Und es waren eben nicht wenige, sondern 245:

Die Lehre von Gott dem Einen der Wesenheit nach

1. Gott, unser Schöpfer und Herr, kann aus den geschaffenen Dingen durch das natürliche Licht der Vernunft mit Sicherheit erkannt werden.
2. Das Dasein Gottes ist nicht bloß Gegenstand der natürlichen Vernunfterkenntnis, sondern auch Gegenstand des übernatürlichen Glaubens.
3. Gottes Wesen ist für den Menschen unbegreiflich.
4. Die Seligen des Himmels besitzen eine unmittelbare, intuitive Erkenntnis des göttlichen Wesens.
5. Die unmittelbare Gottanschauung übersteigt das natürliche Erkenntnisvermögen der menschlichen Seele, ist also übernatürlich.
6. Um Gott wirklich unmittelbar zu schauen, bedarf die Seele des Glorienlichtes.
7. Gottes Wesen ist auch für die Seligen des Himmels unbegreiflich.
8. Die göttlichen Eigenschaften sind sowohl mit der göttlichen Wesenheit als auch unter sich real identisch.
9. Gott ist absolut vollkommen.
10. Gott ist in jeder Vollkommenheit absolut unendlich.
11. Gott ist absolut einfach.
12. Es gibt nur einen einzigen Gott.
13. Der eine Gott ist im ontologischen Sinn wahrer Gott.
14. Gott besitzt eine unendliche Erkenntniskraft.
15. Gott ist die absolute ontologische Güte in sich und in Beziehung zu anderen.
16. Gott ist absolut unveränderlich.
17. Gott ist ewig.
18. Gott ist unermesslich und absolut raumlos.
19. Gott ist im geschaffenen Raum überall gegenwärtig.
20. Das Erkennen Gottes ist unendlich.
21. Gott erkennt alles bloß Mögliche.
22. Gott erkennt alles Wirkliche in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
23. Gott sieht in der scientia visionis auch die zukünftigen freien Handlungen der vernünftigen Geschöpfe mit unfehlbarer Gewissheit voraus.
24. Das Wollen Gottes ist unendlich.
25. Gott will und liebt sich selbst mit Notwendigkeit, die außergöttlichen Dinge hingegen mit Freiheit.
26. Gott ist allmächtig.
27. Gott ist der Herr des Himmels und der Erde.
28. Gott ist unendlich gerecht.
29. Gott ist unendlich barmherzig.
30. Gott ist absolut wahrhaftig.
31. Gott ist absolut treu.
32. Gott ist die absolute sittliche Güte oder Heiligkeit.
33. Gott ist die absolute wohlwollende Güte.

Die Lehre von Gott dem Dreipersönlichen

34. In Gott sind drei Personen, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Jede der drei Personen besitzt numerisch dieselbe göttliche Wesenheit.
35. Es gibt in Gott zwei innergöttliche Hervorgänge.
36. Subjekt der innergöttlichen Hervorgänge (im aktiven und passiven Sinn) sind die göttlichen Personen, nicht die göttliche Natur.
37. Die zweite göttliche Person geht aus der ersten durch Zeugung hervor und verhält sich deshalb zu ihr wie der Sohn zum Vater.
38. Der Hl. Geist geht aus dem Vater und dem Sohn als einem einzigen Prinzip durch eine einzige Hauchung hervor.
39. Der Hl. Geist geht nicht durch Zeugung hervor.
40. Die Relationen in Gott sind mit der göttlichen Wesenheit real identisch.
41. In Gott ist alles eins, soweit nicht ein Gegensatz der Relation vorhanden ist.
42. Die drei göttlichen Personen sind ineinander.
43. Alle Tätigkeiten nach außen sind den drei Personen gemeinsam.

Die Lehre von Gott dem Schöpfer

44. Alles, was existiert, wurde seiner ganzen Substanz nach von Gott aus nichts hervorgebracht.
45. Gott wurde durch seine Güte bewogen, die Welt frei zu erschaffen.
46. Die Welt wurde zur Verherrlichung Gottes erschaffen.
47. Die drei göttlichen Personen sind ein einziges, gemeinsames Prinzip der Schöpfung.
48. Gott hat frei von äußerem Zwang und innerer Nötigung die Welt erschaffen.
49. Gott hat die Welt gut erschaffen.
50. Die Welt hat einen zeitlichen Anfang genommen.
51. Gott hat die Welt allein geschaffen.
52. Gott erhält alles Geschaffene im Dasein.
53. Gott schützt und leitet durch seine Vorsehung alles Geschaffene.
54. Der erste Mensch wurde von Gott erschaffen.
55. Der Mensch besteht aus zwei Wesensbestandteilen, einem materiellen Leib und einer geistigen Seele.
56. Die vernünftige Seele ist unmittelbar die Wesensform des Leibes.
57. Jeder Mensch besitzt eine individuelle unsterbliche Seele.
58. Gott hat dem Menschen ein übernatürliches Endziel gesetzt.
59. Die Stammeltern waren vor dem Sündenfall mit der heiligmachenden Gnade ausgestattet.
60. Die Stammeltern sündigten durch Übertretung des göttlichen Prüfgebotes schwer.
61. Die Stammeltern verloren durch die Sünde die heiligmachende Gnade und zogen sich den Zorn und Unwillen Gottes zu.
62. Die Stammeltern verfielen dem Tod und der Herrschaft des Teufels.
63. Die Sünde Adams ist durch Abstammung, nicht durch Nachahmung auf alle seine Nachkommen übergegangen.
64. Die Erbsünde wird durch natürliche Zeugung fortgepflanzt.
65. Im Stand der Erbsünde ist der Mensch der heiligmachenden Gnade und ihrer Gefolgschaft sowie der präternaturalen Integritätsgaben beraubt.
66. Die Seelen, die im Stande der Erbsünde aus dem Leben scheiden, sind von der beseligenden Anschauung Gottes ausgeschlossen.
67. Gott erschuf am Anfang der Zeit geistige Wesen (Engel) aus nichts.
68. Die Natur der Engel ist geistig.
69. Die bösen Geister (Dämonen) wurden von Gott gut erschaffen; sie wurden durch ihre eigene Schuld böse.
70. Die sekundäre Aufgabe der guten Engel ist der Schutz der Menschen und die Sorge für ihr Heil.
71. Der Teufel besitzt auf Grund der Sünde Adams eine gewisse Herrschaft über die Menschen.

Die Lehre von der Person des Erlösers

72. Jesus Christus ist wahrer Gott und wesenhafter Gottessohn.
73. Christus hat einen wirklichen Leib, nicht einen Scheinleib angenommen.
74. Christus hat nicht bloß einen Leib, sondern auch eine vernünftige Seele angenommen.
75. Christus wurde aus einer Adamstochter, der Jungfrau Maria, wahrhaft gezeugt und geboren.
76. Die göttliche und die menschliche Natur sind in Christus hypostatisch, d.h. in der Einheit der Person, miteinander verbunden.
77. Die beiden Naturen Christi bestehen nach der Vereinigung ohne Verwandlung und Vermischung in ihrer Eigenart unversehrt fort.
78. Jede der beiden Naturen in Christus besitzt einen eigenen physischen Willen und eine eigene physische Wirkungsweise.
79. Die hypostatische Vereinigung der menschlichen Natur Christi mit dem göttlichen Logos erfolgte im Augenblick der Empfängnis.
80. Die hypostatische Vereinigung wird nie aufhören.
81. Der Akt der hypostatischen Union wurde von den drei göttlichen Personen gemeinsam bewirkt.
82. Die zweite göttliche Person ist allein Mensch geworden.
83. Jesus Christus ist auch als Mensch der natürliche Sohn Gottes.
84. Der Gottmensch Jesus Christus ist mit einem einzigen Kult, und zwar mit dem Gott allein zukommenden absoluten latreutischen Kult, zu verehren.
85. Die göttlichen und menschlichen Prädikate Christi sind dem einen fleischgewordenen Logos zuzuteilen.
86. Christus war frei von jeder Sünde, sowohl von der Erbsünde als auch von jeder persönlichen Sünde.
87. Die menschliche Natur Christi war körperlichen Leiden unterworfen.

Die Lehre vom Werk des Erlösers

88. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um die Menschen zu erlösen.
89. Der gefallene Mensch kann sich nicht selbst erlösen.
90. Christus ist den Menschen Gesetzgeber und Richter.
91. Der Gottmensch Jesus Christus ist Hoherpriester.
92. Christus hat sich am Kreuz als wahres und eigentliches Opfer Gott dargebracht.
93. Christus hat uns durch seinen Opfertod am Kreuze losgekauft und mit Gott versöhnt.
94. Christus hat durch sein Leiden und Sterben Lohn von Gott verdient.
95. Nach dem Tode stieg Christus mit der vom Leib getrennten Seele in die Unterwelt hinab.
96. Am dritten Tage nach seinem Tode stand Christus glorreich von den Toten auf.
97. Christus fuhr mit Leib und Seele in den Himmel auf und sitzt nun zur Rechten des Vaters.

Die Lehre von der Mutter des Erlösers

98. Maria ist wahrhaft Gottesmutter.
99. Maria wurde ohne Makel der Erbsünde empfangen.
100. Maria war Jungfrau vor, in und nach der Geburt.
101. Maria empfing ohne Mitwirkung eines Mannes vom Hl. Geist.
102. Maria gebar ohne Verletzung ihrer jungfräulichen Unversehrtheit.
Ich erlaube mir als Verständnishilfe ein Zitat aus dem Buch: „Die nähere Bestimmung, worin die jungfräuliche Unversehrtheit in der Geburt nach der physiologischen Seite besteht, gehört nicht zum Glauben der Kirche. Nach den Aussagen des kirchlichen Lehramtes und nach den Zeugnissen der Tradition ist jedoch daran festzuhalten, dass die Jungfräulichkeit in der Geburt von der Jungfräulichkeit in der Empfängnis verschieden ist und als ein neues Moment zu ihr hinzukommt.“
103. Maria lebte auch nach der Geburt Jesu jungfräulich.
104. Maria wurde mit Leib und Sele in den Himmel aufgenommen.

Die Lehre von der Gnade

105. Es gibt eine übernatürliche Einwirkung Gottes auf die Seelenkräfte, die der freien Willensentscheidung vorangeht.
106. Es gibt eine übernatürliche Einwirkung Gottes auf die Seelenkräfte, die mit der freien Willensentscheidung zeitlich zusammenfällt.
107. Zu jedem Heilsakt ist die innere übernatürliche Gnade Gottes (gratia elevans) absolut notwendig.
108. Zum Anfang des Glaubens und des Heiles ist die innere übernatürliche Gnade absolut notwendig.
109. Der Gerechtfertigte kann ohne besondere Hilfe Gottes nicht in der empfangenen Gerechtigkeit bis ans Ende verharren.
110. Der Gerechtfertigte ist ohne besonderes Gnadenprivileg Gottes nicht imstande, das ganze Leben hindurch alle Sünden, auch die lässlichen, zu meiden.
111. Der Mensch kann auch im gefallenen Zustand mit seiner natürlichen Erkenntniskraft religiöse und sittliche Wahrheiten erkennen.
112. Zur Verrichtung einer sittlich guten Handlung ist die heiligmachende Gnade nicht erforderlich.
113. Die Gnade kann durch natürliche Werke weder de condigno noch de congruo verdient werden.
114. Gott gibt allen gerechten hinreichende Gnade (gratia proxime vel remote sufficiens) zur Beobachtung der göttlichen Gebote.
115. Gott hat durch seinen ewigen Willensratschluss bestimmte Menschen zur ewigen Seligkeit vorherbestimmt.
116. Gott hat durch seinen ewigen Willensratschluss bestimmte Menschen wegen ihrer vorhergesehenen Sünden zur ewigen Verwerfung vorherbestimmt.
Hinweis aus dem Buch: Nach der Lehre der Kirche gibt es eine b e d i n g t e positive Reprobation, d. h. sie erfolgt mit Rücksicht auf vorausgesehene zukünftige Missverdienste (post et propter praevisa demerita). Die Bedingtheit der positiven Reprobation ist gefordert durch die Allgemeinheit des göttlichen Heilswillens. Diese schließt aus, dass Gott von vorneherein die Verdammung bestimmter Menschen will.
117. Der menschliche Wille bleibt unter dem Einfluss der wirksamen Gnade frei. Die Gnade ist nicht unwiderstehlich.
118. Es gibt eine Gnade, die wahrhaft hinreichend ist und doch unwirksam bleibt (gratia vere et mere sufficiens).
119. Der Sünder kann und muss sich mit Hlfe der aktuellen Gnade auf den Empfang der Rechtfertigung vorbereiten.
120. Ohne Glauben ist die Rechtfertigung eines Erwachsenen nicht möglich.
121. Zum Glauben müssen noch weitere Dispositionsakte hinzukommen.
122. Die heiligmachende Gnade heiligt die Seele.
123. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Freund Gottes.
124. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Kind Gottes und verleiht ihm ein Anrecht auf das Erbe des Himmels.
125. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Tempel des Hl. Geistes.
126. Mit der heiligmachenden Gnade werden die drei göttlichen oder theologischen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe eingegossen.
127. Mit der heiligmachenden Gnade werden auch die moralischen Tugenden eingegossen.
128. Ohne besondere göttliche Offenbarung kann niemand mit Glaubensgewissheit wissen, ob er sich im Stande der Gnade befindet.
129. Das Maß der empfangenen Rechtfertigungsgnade ist nicht bei allen Gerechten gleich.
130. Die empfangene Gnade kann durch gute Werke vermehrt werden.
131. Die Rechtfertigungsgnade ist verlierbar und wird durch jede schwere Sünde verloren.
132. Der Gerechte erwirbt sich durch seine guten Werke wahrhaft Anspruch auf übernatürlichen Lohn von seiten Gottes.
133. Der Gerechtfertigte verdient sich durch seine guten Werke die Vermehrung der heiligmachenden Gnade, das ewige Leben und die Vermehrung der Himmelsglorie.

Die Lehre von der Kirche

134. Die Kirche wurde von dem Gottmenschen Jesus Christus gegründet.
135. Christus hat die Kirche gestiftet, um sein Erlösungswerk für alle Zeiten fortzuführen.
136. Christus hat seiner Kirche eine hierarchische Verfassung gegeben.
137. Die den Aposteln verliehenen hierarchischen Gewalten sind auf die Bischöfe übergegangen.
138. Christus hat den Apostel Petrus zum ersten aller Apostel und zum sichtbaren Haupt der ganzen Kirche bestellt, indem er ihm unmittelbar und persönlich den Jurisdiktionsprimat verlieh.
139. Nach der Anordnung Christi soll Petrus im Primat über die gesamte Kirche für alle Zeiten Nachfolger haben.
140. Die Nachfolger des Petrus im Primat sind die römischen Bischöfe.
141. Der Papst besitzt die volle und oberste Jurisdiktionsgewalt über die gesamte Kirche nicht bloß in Sachen des Glaubens und der Sitten, sondern auch in der Kirchenzucht und der Regierung der Kirche.
142. Der Papst ist, wenn er ex cathedra spricht, unfehlbar.
143. Christus hat die Kirche gestiftet.
144. Christus ist das Haupt der Kirche.
145. Die Kirche ist in der endgültigen Entscheidung über Glaubens- und Sittenlehren unfehlbar.
146. Der primäre Gegenstand der Unfehlbarkeit sind die formell geoffenbarten Wahrheiten der christlichen Glaubens- und Sittenlehre.
147. Die Gesamtheit der Bischöfe ist unfehlbar, wenn sie, entweder auf dem allgemeinen Konzil versammelt oder über den Erdkreis zerstreut, eiine Glaubens- oder Sittenlehre als eine von allen Gläubigen festzuhaltende Wahrheit vorlegen.
148. Die von Christus gestiftete Kirche ist einzig und einig.
149. Die von Christus gestiftete Kirche ist heilig.
150. Der Kirche gehören nicht bloß heilige Glieder an, sondern auch Sünder.
151. Die von Christus gestiftete Kirche ist katholisch.
152. Die von Christus gestiftete Kirche ist apostolisch.
153. Die Zugehörigkeit zur Kirche ist für alle Menschen heilsnotwenddig.
154. Es ist erlaubt und nützlich, die Heiligen im Himmel zu verehren und sie um Fürbitte anzurufen.
155. Es ist erlaubt und nützlich, die Reliquien der Heiligen zu verehren.
156. Es ist erlaubt und nützlich, die Bilder der Heiligen zu verehren.
157. Die lebenden Gläubigen können den Seelen im Fegfeuer durch ihre Fürbitten (Suffragien) zu Hilfe kommen.

Die Lehre von den Sakramenten

158. Die Sakramntee des Neuen Bundes enthalten die Gnade, die sie bezeichnen, und verleihen sie denen, die kein Hindernis entgegensetzen.
159. Die Sakramente wirken ex opere operato.
160. Alle Sakramente des Neuen Bundes verleihen dem Empfänger die heiligmachende Gnade.
161. Drei Sakramente, die Taufe, die Firmung und der Ordo, prägen der Seele einen Charakter, d.h. eein unauslöschliches geistiges Merkmal ein und können deswegen nicht wiederholt werden.
162. Der sakramentale Charakter ist ein der Seele eingeprägtes geistiges Merkmal.
163. Alle Sakramente des Neuen Bundes wurden von Jesus Christus eingesetzt
164. Es gibt sieben Sakramente des Neuen Bundes.
165. Die Sakramente des Neuen Bundes sind für alle Menschen zum Heile notwendig.
166. Zur gültigen Spendung der Sakrament ist erforderlich, dass der Spender das sakramentale Zeichen in der rechten Weise vollzieht.
167. Der Spender muss ferner die Absicht haben, wenigstens zu tun, was die Kirche tut.
168. Zum würdigen oder fruchtbringenden Empfang der Sakramente ist beim erwachsenen Empfänger eine sittliche Disposition erforderlich.
169. Die Taufe ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament.
170. Materia remota des Taufsakramentes ist wahres und natürliches Wasser.
171. Die Taufe verleiht die Rechtfertigungsgnade.
172. Die Taufe bewirkt die Nachlassung aller Sündenstrafen, sowohl der ewigen als auch der zeitlichen.
173. Die Wassertaufe (baptimus fluminis) ist seit der Promulgation des Evangeliums für alle Menschen ohne Ausnahme zum Heile notwendig.
174. Die Taufe kann von jedem Menschen gültig gespendet werden.
175. Die Taufe kann von jedem noch nicht getauften Menschen im Pilgerstand gültig empfangen werden.
176. Die Taufe der unmündigen Kinder ist gültig und erlaubt.
177. Die Firmung ist ein wahres und eigentliches Sakrament.
178. Ordentlicher Spender der Firmung ist allein der Bischof.
179. In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Jesu Christi wahrhaft, wirklich und wesenhaft gegenwärtig.
180. Christus wird im Altarsakrament durch Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in seinen Leib und der ganzen Substanz des Weines in sein Blut gegenwärtig.
181. Die Gestalten von Brot und Wein bestehen nach der Substanzverwandlung fort.
182. In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Christi zugleich mit seiner Seele und seiner Gottheit und darum der ganze Christus wahrhaft gegenwärtig.
183. Unter jeder der beiden Gestalten ist der ganze Christus gegenwärtig.
184. In jedem Teil der beiden Gestalten ist nach geschehener Trennung der ganze Christus gegenwärtig.
185. Nach vollzogener Konsekration sind Christi Leib und Blut in der Eucharistie dauernd gegenwärtig.
186. Dem in der Eucharistie gegenwärtigen Christus ist der Kult der Anbetung zu erweisen.
187. Die Eucharistie ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament.
188. Die Materie zum Vollzug der Eucharistie ist Brot und Wein.
189. Für die Unmündigen ist der Empfang der Eucharistie nicht zum Heile notwendig.
190. Die zweigestaltige Kommunion ist weder auf Grund eines göttlichen Gebotes noch als Mittel zum Heile für jeden einzelnen Gläubigen notwendig.
191. Inhaber der Konsekrationsgewalt ist nur der gültig geweihte Priester.
192. Das Sakrament der Eucharistie kann von jedem getauften Menschen im Pilgerstand gültig empfangen werden, auch von den unmündigen Kindern.
193. Zum würdigen Empfang der Eucharistie ist der Gnadenstand und die rechte und fromme Gesinnung erforderlich. De fide bezüglich des Gnadenstandes.
194. Die Hl. Messe ist ein wahres und eigentliches Opfer.
195. Das Messopfer ist nicht bloß ein Lob- und Dankopfer, sondern auch ein Sühn- und Bittopfer.
196. Die Kirche hat von Christuss die Gewalt empfangen, die nach der Taufe begangenen Sünden nachzulassen.
197. Durch die kirchliche Absolution werden die Sünden wahrhaft und unmittelbar nachgelassen.
198. Die kirchliche Sündenvergebungsgewalt erstreckt sich auf alle Sünden ohne Ausnahme.
199. Die Ausübung der kirchlichen Sündenvergebungsgewalt ist ein richterlicher Akt.
200. Die im Bußgericht stattfindende Sündenvergebung ist ein wahres und eigentliches, von der Taufe verschiedenes Sakrament.
201. Die aus dem Furchtmotiv hervorgehende Reue ist ein sittlich guter und übernatürlicher Akt.
202. Das sakramentale Sündenbekenntnis ist kraft göttlichen Rechtes angeordnet und zum Heile notwendig.
203. Der Beichtpflicht unterliegen kraft göttlicher Anordnung alle schweren Sünden nach Art, Zahl und artändernden Umständen.
204. Das Bekenntnis der lässlichen Sünden ist nicht notwendig, aber erlaubt und nützlich.
205. Mit der Sündenschuld und der ewigen Strafe werden von Got nicht immer alle zeitlichen Sündenstrafen nachgelassen.
206. Der Priester hat das Recht und die Pflicht, je nach der Beschaffenheit der Sünden und der Fähigkeit des Pönitenten heilsame und entsprechende Genugtuungswerke aufzuerlegen.
207. Auch die außersakramentalen Bußwerke, wie die Verrichtung freiwilliger Bußübungen und das geduldige Ertragen göttlicher Heimsuchungen, besitzen satisfaktorischen Wert.
208. Die Form des Bußsakramentes besteht in den Absolutionsworten.
209. Die Absolution bewirkt in Verbindung mit den Akten des Pönitenten die Sündenvergebung.
210. Die Hauptwirkung des Bußsakramentes ist die Wiederversöhnung des Sünders mit Gott.
211. Das Bußsakrament ist für die nach der Taufe in schwerer Sünde Gefallenen zum Heile notwendig.
212. Inhaber der kirchlichen Absolutionsgewalt sind allein die Bischöfe und die Priester.
213. Die von Diakonen, Klerikern niedrigeren Ranges und Laien erteilte Absolution kann nicht als sakramentale Lossprechung betrachtet werden.
214. Das Bußsakrament kann von jedem Getauften, der nach der Taufe einee schwere oder lässliche Sünde begangen hat, empfangen werden.
215. Die Kirche besitzt die Gewalt, Ablässe zu verleihen.
216. Der Gebrauch der Ablässe ist für diee Gläubigen nützlich und heilsam.
217. Die Letzte Ölung (Krankensalbung) ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
218. Materia remota der Letzten Ölung ist Öl.
219. Die Form besteht in dem die Salbung begleitenden Gebet des Priesters für den Kranken.
220. Die Letzte Ölung verleiht dem Kranken heiligmachende Gnade, um ihn aufzurichten und zu stärken.
221. Die Letzte Ölung bewirkt die Nachlassung der noch vorhandenen schweren und lässlichen Sünden.
222. Die Letzte Ölung bewirkt bisweilen, wenn es dem Seelenheil dienlich ist, die Wiederherstellung der leiblichen Gesundheit.
223. Die Letzte Ölung kann nur von Bischöfen und Priestern gültig gespendet werden.
224. Die Letzte Ölung kann nur von schwerkranken Gläubigen gültig empfangen werden.
225. Die Weihe ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
226. Die Priesterweihe ist Sakrament.
227. Die Bischöfe sind den Presbytern übergeordnet.
228. Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger heiligmachende Gnade.
229. Das Weihesakrament prägt dem Empfänger einen Charakter ein.
230. Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger eine dauernde geistliche Gewalt.
231. Der ordentliche Spender aller Weihestufen, sowohl der sakramentalen als auch der nichtsakramentalen, ist allein der gültig geweihte Bischof.
232. Die Ehe ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
233. Das Ehesakrament verleiht den Ehekontrahenten heiligmachende Gnade. Ehekontrahenten, hehehe…

Die Lehre von Gott dem Vollender

234. Der Tod ist in der gegenwärtigen Heilsordnung eine Straffolge der Sünde.
235. Alle erbsündigen Menschen sind dem Gesetz des Todes unterworfen.
236. Die Seelen der Gerechten, die im Augenblick des Todes von aller Sündenschuld und Sündenstrafe frei sind, gehen in den Himmel ein.
237. Die himmlische Seligkeit dauert in alle Ewigkeit.
238. Der Grad der himmlischen Seligkeit ist bei den einzeelnen Seligen verschieden je nach dem Grade ihrer Verdienste.
239. Die Seelen derer, die im Zustand der persönlichen schweren Sünde sterben, gehen in die Hölle ein.
240. Die Höllenstrafe dauert in alle Ewigkeit.
241. Die Seelen der Gerechten, die im Augenblick des Todes noch mit lässlichen Sünden oder zeitlichen Sündenstrafen belastet sind, gehen in das Fegfeuer ein.
242. Am Ende der Welt wird Christus in Herrlichkeit wiederkommen zum Gericht.
243. Alle Toten werden am Jüngsten Tage mit ihren Leibern wieder auferstehen.
244. Die Toten werden mit (numerisch) demselben Leib auferstehen, den sie auf Erden getragen haben.
245. Christus wird nach seiner Wiederkunft alle Menschen richten.





29 Kommentare zu “ Zweihundertfünfundvierzig”

  1. Johannes meint:


    Die Webseite von Johannes

    Ich glaube, es war Isidor von Sevilla, der schon sagte, es gebe im Grunde nur ein einziges Dogma der Kirche, nämlich ihr kompletter Glaube.
    Klar, der drückt sich auf Wunsch in vielen Sätzen und auch in einer Hierarchie der Wahrheiten aus, es ist aber eine Einheit, würde ich sagen.

  2. Georg meint:


    Die Webseite von Georg

    eigentlich cool, aber ein bisserl schwierig, immer alle 245 parat zu haben; no ich fang einmal an; vielleicht gelingts mir bis Weihnachten;-)

  3. Tiberius meint:


    Die Webseite von Tiberius

    Salve!

    Die Liste ist super. Vielen Dank!

    Vale!
    Tiberius

  4. 245 Dogmen | ReliLinks meint:


    Die Webseite von 245 Dogmen | ReliLinks

    […] Da hat sich jemand viel Mühe gegeben und alle (?) Dogmen (= Glaubenssätze) der katholischen Kirche gesammelt. Zu finden hier. Warum eigentlich den ganzen Katechismus auswendig lernen, die im verlinkten Beitrag aufgezählten Glaubenswahrheiten sollten reichen. […]

  5. Alle katholischen Dogmen… 8-) « Karmelblume meint:


    Die Webseite von Alle katholischen Dogmen… 8-) « Karmelblume

    […] http://paxetbonum.de/index.php/2007/01/25/zweihundertfuenfundvierzig/ […]

  6. Abtrünniger meint:


    Die Webseite von Abtrünniger

    Ich gehe mal davon aus, die Anmerkung bei #233 ist von Ott? Danke für die Zusammenstellung.

  7. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Nein, die ist von mir. Ich mag den Begriff “Kontrahenten” sehr, auch wenn ich natürlich um die ursprüngliche Bedeutung weiß. Doch da sich deren Bedeutung gewandelt hat, ist es witzig, wenn sie unabhängig vom Bedeutungswandel einfach so verwendet wird.

  8. #23 Katholische Dogmen – Minimalanforderungen an jeden Katholiken « atheist raskalnikow meint:


    Die Webseite von #23 Katholische Dogmen – Minimalanforderungen an jeden Katholiken « atheist raskalnikow

    […] Quelle: Ott, Ludwig.(1981). Grundriss der Katholischen Dogmatik. 10. Auflage. Herder: Freiburg. Via: http://paxetbonum.de/index.php/2007/01/25/zweihundertfuenfundvierzig/ Verändert: raskalnikow (Formatierung, Orthographie) […]

  9. klauswerner meint:


    Die Webseite von klauswerner

    Wenn das hier stimmt (Katechismus):
    “200. Welche Sünde begeht jemand, der nicht an de feierliche Definition des Papstes glaubt?
    Wer nicht an die feierlichen Definitionen des Papstes glaubt oder sie auch nur bezweifelt, sündigt gegen den Glauben und, wenn er hartnäckig in diesem Unglauben verharrt, ist er kein Katholik mehr, sondern Häretiker [Folge: Exkommunikation, Anm.d. Autors].”

    dann kenne ich eigentlich keinen einzigen Katholik, nicht nicht mal nen katholischen Pfarrer.

    Und schon bei dem hier: “32. Gott ist die absolute sittliche Güte oder Heiligkeit.
    33. Gott ist die absolute wohlwollende Güte.”

    Wie bekommt man das mit dem Rachegott des AT zusammen? Oder, wurscht, muss man halt einfach glauben das es trotzdem stimmt???
    Oder dürfen wir eben einfach nicht SEINE moralischen
    Maßstäben mit unseren gleichsetzen???

    Kann mir das mal einer erklären???

    Grüße
    klauswerner

  10. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Hallo klauswerner.

    Welchen Katechismus meinst du? Es gibt ja derer mehrere…

    Gott erklären kann ich Dir leider nicht, verstehen kann ich Ihn auch nicht. Aber einen Rachegott sehe ich im AT nicht.

    Es tut gut, sich nicht sein eigenes Gottesbild selber zusammenzubasteln, das ganze anhand eigener Steinbruchexegese der Bibel. Die Kirche hat sich all diesen Fragen in den letzten 2000 Jahren gestellt - sie hat wirklich keine ausgelassen. In der Kirchengeschichte findet man mehr (zum “Rachegott” bspw. mal nach einem gewissen Marcion/Markion schauen).

    Gruß,
    Ralf

  11. Pax et bonum » Ein übersehenes Mysterium meint:


    Die Webseite von Pax et bonum » Ein übersehenes Mysterium

    […] In dem, so vermute ich, meistbesuchten Beitrag dieses mehrjährigen Blogs, dem über die Dogmen, finden sich folgende zwei: 16. Gott ist absolut unveränderlich. 21. Gott erkennt alles bloß Mögliche. […]

  12. klauswerner meint:


    Die Webseite von klauswerner

    Hallo Ralf,

    mir ist schon klar das man sehr unterschiedliche Gottesbilder haben kann. Und wenn man die Bibel auf “Gottesbilder” reduziert, funktioniert ja auch alles.

    Wenn man diese Dinge aber als Fakt nimmt, und die Dogmen dazupackt als etwas das man glauben MUSS, dann geht das in keiner Weise mehr zusammen.
    Wenn du keinen Rachegott in der Bibel siehst (ok, in den Gottesbildern der Bibel), was ist dann mit Noah, Sodom & Gomorrah, Jericho, vieles aus dem Buch der Richter, etc.? Todesstrafe für jeden Blödsinn.
    Da könnte man eine sehr lange Liste machen.

    Und eigenes Gottesbild: es hat nie und wird nie ein einheitliches Gottesbild geben, nicht mal in der katholischen Kirche, da gibt es höchstens ein Offizielles. Aber wenn du drei Priester fragst, kriegst du 3 Antworten.

    Jeder bastelt sich dank fehlender und nachprüfbarer Information sein Gottesbild selber, und die Bibel hat auch für jeden was dabei, rechtfertigt und widerlegt nahezu alles gleichzeitig.

    Selbst in der Kirchengeschichte wandelt sich das Gottesbild, die RKK ist lange nicht so konstant in Ihrer Ausrichtung, wie sie selbst vorgibt.

    Die RKK ist ganz im Gegenteil sogar sehr angepasst: Wo Sie ihren Willen ohne Gefahr die Gläubigen zu verlieren durchsetzen kann, da versucht sie es.
    Wo die Gefahr zu groß ist, sich lächerlich zu machen da läßt sie es:
    Der Papst selbst hat sich in Malta vehement dafür eingesetzt Scheidung weiterhin gesetzlich zu verbieten.
    Die gleiche Forderung in Deutschland würde einen Sturm der Entrüstung auslösen und die Gläubigen in Scharen aus der Kirche treiben. Darum spricht er hier nicht über das Thema Scheidung wieder gesetzlich zu verbieten.

    Bleibt die offene Frage: Laut Kirche MUSS man Dogmen glauben, sonst ist man kein Katholik. Aber welcher Katholik glaubt ALLE Dogmen?? Viele Theologen sind bereits Exkommuiniziert worden weil Sie öffentlich bekannten, an ein best. Dogma nicht (mehr) zu glauben (Jungfräulichkeit Marias, Unfehlbarkeit, Himmelfahrt Mariens, …).

    Was muss eigentlich ein Priester machen, wenn ich ihm von allen mir bekannten Katholiken erzähle, die beispielsweise nicht an die Jungfrauengeburt glauben?
    Exkommuniziert er dann alle?
    Oder braucht er das gar nicht, weil jeder das durch seine Aussage schon selbst gemacht hat und nur irrtümlich glaubt noch Katholik zu sein, seinen Kirchensteuer-Beitrag nur noch freiwillig leistet?

    Ich bin übrigens Atheist, habe aber schon einige Regalmeter Literatur hierzu gelesen, zu Zeit bin ich an Zahrnt dran. Ich will einfach verstehen, wie das die Gläubigen so zusammenkriegen. Leider gibt es nur ganz wenige Gläubige, die sich um/über ihren Glauben überhaupt Gedanken machen, und unter den Gläubigen, die sich Gedanken einige Fundis, mit denen man auch nicht sinnvoll reden kann.

    Grüße
    Klauswerner

    Grüße

  13. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Hallo Klauswerner,

    nur ein paar hingewürfelte Hinweise:

    1. exkommunizieren kann ein Priester nicht, höchstens ein Bischof. In den meisten Fällen macht das aber der Gläubige selbst durch bewußte und dauerhafte Ablehnung von Dogmen - ein bloßes “Zweifeln an” reicht nicht. Dabei ist es auch vollkommen unerheblich, ob er Kirchensteuer zahlt oder nicht. Es ist eine Frage der Einstellung: weiß ich es besser oder die Kirche.

    2. Daß die Kirche Scheidung für Unrecht hält, war schon immer so, das kann sie auch nicht ändern. Dafür ist ja Heinrich VIII. sein eigener Papst geworden, weil er sich nicht daran halten wollte. Und sie hat natürlich das demokratische Recht, ihre Stimme zu erheben für das, was sie für richtig hält. Ich nehme an, dieses Recht gestehst Du wie anderen auch ihr zu. In einer Demokratie versuchen eben verschiedene Meinungsvertreter, die Entscheider auf ihre Seite zu bekommen.

    3. Tja, das mit dem biblischen Gottesbild ist schon so eine Sache. Auch hier stellt sich wieder die Frage: bin ich schlauer als alle anderen. In der Zeit vor dem Buchdruck hatten zumindest die Lesekundigen nur die Bibel zur Hand, und zwar die gesamte. Viele von ihnen waren sehr gläubig, obwohl sie genau das gleiche lasen wie wir heute (ja, auch schon im römischen Reich, wo sie noch Latein konnten). Wenn das für sie schaffbar war, warum nicht für uns? Sind wir wirklich schlauer als sie?

  14. Imrahil meint:


    Die Webseite von Imrahil

    Lieber @klauswerner,

    glaubst Du nicht, daß Du in den Chestertonschen circulus vitiosus hineinläufst? “The mediaeval documents were full of miracles, but only because the mediaevals were superstitious. Why were the mediaevals superstitious? Because they thought miracles possible”, etc.

    Genauso hier: Was genau ist ein Fundamentalist? (Und nein, ich fordere Dich nicht auf, politische Abgrenzungen zu machen, um Dich für das Wort zu rechtfertigen. Das können wir uns getrost sparen.) Weil wenn ein Fundamentalist der ist, der davon ausgeht, daß sein Glaube stimmt, und sich vom Gegenteil nicht überzeugen läßt - nun, dann ist schon klar, wieso sich die restlichen Gläubigen keine Gedanken gemacht haben, wenn Du verstehst, was ich meine.

    Weswegen ich bei einer Aussage wie “Mit denen kann man nicht reden” so meine Zweifel habe, ob man mit Leuten reden kann, die (solange sie) so reden. “Die reden objektiv nachweisbar Falschheiten bzw. verwickeln sich in Widersprüche”, *darüber* kann man diskutieren.

    Übrigens, weder sind unterschiedliche Gottesbilder, die sich auf den einen Gott beziehen, ein Widerspruch (durch die obigen Dogmen Nr. 5-7 ist das sogar gefordert), und daß sich ein Seelsorger klug verhalten muß (was Du in Abschnitt 5 für verwerflich zu halten scheinst) lehrt die katholische Moraltheologie offiziell.

    Ein Dogma glauben ist kein Aufwand. Zack, Dogma, Ende der Fahnenstange - da ich ohnehin an Gott glaube, kann ich auch an die Dogmen der Kirche seines Sohnes glauben [*]. Ich verstehe meinerseits nicht, wieso jemand unbedingt bspw. die Jungfrauengeburt nicht glauben will. Daß das ein Wunder ist, ist doch klar; die katholische Kirche lehrt doch nicht, daß allerorten Kinder von Jungfrauen geboren werden! Daß die Leute das unbedingt nicht glauben wollen, kann ich mir ehrlich gesagt nur so erklären, daß sie Wunder für grundsätzlich unmöglich halten. Aber “in that case they are the dogmatists”, wie Chesterton richtig anmerkt; der Wundergläubige glaubt an Wunder (ob zu Recht oder zu Unrecht wegen Beweisen und Indizien, der, der sie für unmöglich hält, glaubt nicht an sie, weil sein Dogma es ihm verbietet…

    Im übrigen muß man sich mit den meisten Dogmen auch nicht beschäftigen; für das normale Glaubensleben genügt so ungefähr das Glaubensbekenntnis, welches unter anderem das “die heilige katholische Kirche” enthält, worin eingeschlossen ist, daß man alle Dogmen für wahr hält.

    [* Im Rahmen der gedanklichen Erfassung mit dem Glauben wird man z. B. eine wasserdichte Begründung für die Dogmen darin finden, daß die Kirche, die Gottes Sohn auf Erden gegründet hat und seine Botschaft lehren soll, doch unbedingt ein Mittel haben muß, mit Sicherheit die Wahrheit feststellen zu können. Genau das nützt sie aber bei den formellen Definitionen. (Man könnte sogar irgendwo sehen, daß die nennen-wir’s-mal-Herleitungen, die die Theologie für die Dogmen jeweils liefern kann, auch schlüssig sind.)]

  15. Pax et bonum » Schon fast bereut meint:


    Die Webseite von Pax et bonum » Schon fast bereut

    […] Zweihundertfünfundvierzig […]

  16. Drafi meint:


    Die Webseite von Drafi

    Eine englische DOGMEN-Liste istbefindet sich auf http://holyjoe.org/dogmas.doc. Die Dogmen schöpfen aus HEILIGER SCHRIFT und HEILIGER ÜBERLIEFERUNG.

  17. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Ist aber ohne Quellenangabe wenig wert.

  18. Die ganze Bibel in einem Wort [Teil 1: (00:00 - 04:02)] « UnfassbarLangweilig meint:


    Die Webseite von Die ganze Bibel in einem Wort [Teil 1: (00:00 - 04:02)] « UnfassbarLangweilig

    […] 245 Dogmen sprechen hier eine klare Sprache: http://paxetbonum.de/index.php/2007/01/25/zweihundertfuenfundvierzig/ […]

  19. Kerndl meint:


    Die Webseite von Kerndl

    Dogmen sind nicht verhandelbar. Deshalb muss dir Ökumene scheitern. Oder - ein neuer Papst muss her. Am besten ein evangelischer.

  20. Hubert Popp meint:


    Die Webseite von Hubert Popp

    Dogmen sind Meilensteine des Glaubens zu einer bestimmten Zeit ! Die meisten von ihnen sind außerdem noch mit Strafen hinterlegt !Fast alle haben die Prüfungen der Philosophie , der Naturwissenschaft und der göttlich geschichtlichen Wahrheit nicht bestanden ! Fangen wir mal mit einem der Grundbausteine des Glaubens an , dem Schöpfungsbericht mit dem Kapitel Adam u. Eva , Sünden mit dem sündhaften Erbe !Der Weltschöpfungsbericht wurde dem Gilgamesch-Epos entnommen ! Wir wissen heute Adam u. Eva hat es nie gegeben ! Trotzdem wird diesen Menschlein , die es nie gegeben hat , ein Sündenfall untergejubelt … doch dieser Fall erschien dem Augustinus nicht dramatisch genug und er entwickelte zur Freude der damaligen Theologen die Erbsündenlehre… denn mit dieser Lehre konnten die einfachen Gläubigen wunderschön geknechtet werden … das ist nur ein kleiner Anfang … so geht es aber nun in vielem weiter ::: Deshalb meine katholische Feststellung ::: Diese Theologie ist eine Wissenschaft deren Kunst darin besteht , einfache Geschehnisse dem einfachen Gläubigen so darzustellen ,daß sie diesem als Geheimnis erscheinen ! So jetzt habe ich uns Katholiken von dieser Sündenreinfallerei befreit und zugleich Jesus , das ihn erdrückende Erlösertum , daß ihm ja im Koncil zu Nicea vom Kaiser Konstantin aufgebürdet wurde , genommen ! So einfach ist das …. doch keine Bange , für uns als Mitbrüder Jesu gibt es noch viel zu tun …..

  21. Rolf meint:


    Die Webseite von Rolf

    Da gibt es ein nettes Buch von Walter Gerhardt:
    “An ihren in alle Ewigkeit wahren und unveränder-lichen 245 Dogmen krankt und stirbt die katholische Kirche”
    August von Goethe Verlag Frankfurt,
    ISBN 978-3-8372-1264-8
    Recht amüsant zu lesen.

  22. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Da mein Blog hier die älteste Quelle der 245 “de fide”-Sätze (”Dogmen”) im dtsprachigen Internet darstellt - ich habe sie nämlich damals vor Jahren in mühevoller Klleinarbeit zusammengesucht und abgetippt - gehe ich maal davon aus, daß der Autor des erwähnten Buches sie von mir hat.

    Erwähnung wäre schon schön gewesen. Möge er seinen Verdienst behalten.

  23. Pax et bonum » Überzeugend meint:


    Die Webseite von Pax et bonum » Überzeugend

    […] Diese Einführung gefällt mir aus verschiedenen Gründen sehr: ganz anders bspw. als der positivistisch und neuscholastisch orientierte “Grundriß der Katholischen Dogmatik” von Ott, den ich auch mal besaß und dessen von mir abgetippten “de fide”-Sätze zu einer kleinen Netz-Lawine von Kopien führte (ohne Quellennennung, also Plagiate quasi) - also ganz anders als dieser beschreibt die Autorin sehr gut die hermeneutischen sprachlichen Probleme und die Zurückhaltung, wenn es um die Formulierungen absoluter Wahrheiten geht. Man kann ja auch nicht so tun, als hätte der Hl. Thomas von Aquin seine Vision gegen Lebensende nicht gehabt oder als hätte Wittgenstein nie was über die Sprache als solche geschrieben (beides im Buch aber nicht erwähnt)… […]

  24. Walter Gerhardt meint:


    Die Webseite von Walter Gerhardt

    Bitte nicht beleidigt sein. 2004 hatte ich noch vergeblich nach den Dogmen gegoogelt. Im Juli 2012 hab ichs wieder versucht, und siehe da- die katho-lische Geistlichkeit hat die ganze Liste selber ins Internet gebracht. Deine Fleißarbeit hab ich da nicht gefunden. Unter “dogmas católicas” kriegst Du die Liste auf Spanisch,unter “catholic dogmas” wird die Liste mit 255 Dogmen aufgeführt. Ich hab mich beim Lesen schief gelacht, mein Freund hat einen Schnaps gebraucht, um den Schmarrn zu verkraften.
    Walter Gerhardt

  25. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Och, beleidigt bin ich sicher nicht - zeigt nur, daß damals mein Blog nicht hoch genug gelistet wurde. :-)

    Und für Schmarrn halte ich die Dogmen natürlich auch nicht, aber wenn’s jemanden belustigt - was ich als ehemals Nichtglaubender sehr gut vestehen kann - dann hat diese Liste auch einen positiven Effekt gehabt.

  26. Johannes meint:


    Die Webseite von Johannes

    233. Das Ehesakrament verleiht den Ehekontrahenten heiligmachende Gnade. Ehekontrahenten, hehehe…

    Das steht wohl so nicht wörtlich da?
    Lässt das darauf schließen, dass auch in anderen Formulierungen persönliche Kommentare enthalten sind?

  27. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Die erste Frage wurde in den Kommentaren bereits beantwortet und für die zweite empfehle ich Dir den Ott zu lesen.

  28. Christentum – Esto miles meint:


    Die Webseite von Christentum – Esto miles

    […] Zweihundertfünfundvierzig [Dogmen der katholischen Kirche] […]

  29. Warum wir uns Geschichten erzählen … | barfuß+wild meint:


    Die Webseite von Warum wir uns Geschichten erzählen … | barfuß+wild

    […] Seite wählen Warum wir uns Geschichten erzählen …Montag, 21. Februar 2022 | 0 Kommentare Das, was passiert, beschreibt nicht immer am besten, wie die Dinge eigentlich sind. Jakob Augstein(* 1967)Ich habe viele Jahre als Journalist gearbeitet und die erste und wichtigste Lektion, die ich in diesen Jahren gelernt habe: Alles ist letztlich subjektiv.Niemand kann die Welt vollständig objektiv wahrnehmen. Niemand HAT also die Wahrheit.Die Wahrheit – also wie die Dinge eigentlich sind – zeigt sich in dem, was passiert, in den Erfahrungen, die wir machen, und in den Geschichten, die wir uns darüber erzählen.Deshalb haben wir auch in allen Kulturen und Religionen nicht etwa eine Liste mit 245 Punkten über »die Wahrheit« (außer bei uns Katholiken, da gibt es so eine seltsame Liste), sondern wir geben Geschichten weiter.Die Bibel ist eine ganze Bibliothek voller Geschichten, unsere Mythen und Märchen sind Erzählungen, die Raum schaffen für das, was wir nicht objektiv fassen können.Was uns selten gesagt wird (besonders bei uns Katholiken ist das ein blinder Fleck): Unsere eigene Geschichte ist wichtig. Sie ist ein Teil der großen Geschichte, die die Menschheit in dieser Welt schreibt. Sie will und darf und soll auch erzählt werden. Das Evangelium ist nicht auserzählt, sondern möchte fortgeschrieben werden in jedem Menschen – auch in Dir 🙂Und was bedeutet das praktisch?Ganz einfach: Wir können nicht (immer) entscheiden, was passiert, aber wir können entscheiden, was das für uns bedeutet – und so die Autorenschaft über unsere eigene Geschichte aktiv beanspruchen.Ich wünsche Dir einen guten Start in die neue Woche.Pace e bene,br. JanATEMPAUSEEINATMENAlles, was mir widerfährt, …AUSATMEN… lasse ich Teil meiner Geschichte werden.JOURNALErzähle von einer aktuellen Herausforderung, vor der Du stehst. Welche Möglichkeiten hast Du, Deine Geschichte jetzt fortzuschreiben?EINE STIMME AUS DEM GROSSEN KREIS»Ich habe die Eremos-Wochen als heilend erlebt, was ein sehr großes Geschenk ist. Geändert hat sich, dass in mir wieder etwas ins Fließen kommen konnte, was lange Zeit versperrt war. Zum ersten Mal, seit ewiger Zeit, war es wieder möglich in die Kreativität zu gehen, es war wie eine Erlösung. Ich bin unendlich dankbar dafür. Noch immer bin ich auf der Suche nach meinem Strahlen, aber die Sehnsucht, Ubuntu hier oder anderswo zu erschaffen, dieses Feuer wurde entzündet in mir.«UllaEREMOS-WOCHENPERLENGEBET… der mit uns in den Himmel aufgefahren ist. Finde den Weg zurück in Dein Urvertrauen!Was immer das Leben Dir auch bis heute in Deinen Rucksack gepackt hat, welche Erfahrungen Du auch gemacht hast, welche Träume Du vielleicht aufgeben musstest:Jetzt ist die Zeit, neu zu beginnen, und Dir eine klare und kraftvolle Vision für Dein Leben schenken zu lassen.Die Eremos-Wochen in der Fastenzeit sind eine intensive Reise in Dein wahres Selbst. Entdecke Dein ganzes Potenzial. Lass Dein Licht (wieder) strahlen. Bring Deine Gabe in die Welt.Anmeldeschluss am kommenden Sonntag:Tag(e):Stunde(n):Minute(n):Sekunde(n) ERFAHRE MEHR DAZU …PODCAST Abonnieren Benachrichtige mich bei allen neuen Kommentarenur Antworten zu meinen Kommentar/en […]


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