Hirte

Ein Rebell gegen den Papst und somit gegen die Grundstruktur der Kirche war er nie, auch wenn ihn säkulare Medien (und säkulare Kirchenreformer) dafür vor ihren Karren ziehen wollten. Der Kirche, wie er selbst mal sagte, verdanke er alles in seinem Leben, und er ist mit Leib und Seele leidenschaftlicher Priester. Bis heute ist er seiner Gewissensentscheidung treu geblieben und hält den Ausstieg aus der staatlichen (und somit Schein-abhängigen) Schwangerschaftskonfilktberatung für falsch, die Papst Johannes Paul II. mit diesem Schreiben verfügte, doch war er sich im klaren darüber, was priesterlicher Gehorsam bedeutete und er verkündete öffentlich und vollkommen korrekt, daß JPII die Verantwortung für diese Entscheidung vor Gott zu tragen habe (ich teile hier die Ansicht des Papstes, aber das Faß möchte ich jetzt nicht aufmachen).
Nur nebenbei waren es nur er und Erzbischof Johannes Dyba (R.I.P.), die ihrem Gewissen in dieser Frage stets treu blieben, wenn auch mit jeweils gegenteiligen Entscheidungen, und ihnen gebührt somit am meisten Respekt.

Franz Kamphaus war und ist ein sehr beliebter Bischof, beileibe keine schlechte Auszeichnung (es mag ja Menschen geben, die ihren Standpunkt eher am Gegenwind messen und sich daran hochziehen). Seinem Namenspatron aus Assisi und dessen Orden eng verbunden, lebt er bis heute eine Einfachheit und Demut bei gleichzeitig großer Gabe für eine starke Rede und Auslegung des Wortes Gottes, die “ankommen”.

Für viele ist er ein Vorzeige-Bischof - und dennoch ist der Trend in seinem Bistum bzgl. des Rückganges an Katholiken und Priestermangel nicht anders gewesen als in den meisten anderen Bistümern.

Das darf uns aber nicht abhalten, mehr auf die Saat als auf die Ernte zu achten, denn wachsen läßt Er, säen sollen wir.





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