Sankt Martin

Dies Domini.

Während der Messe, als der Kaplan über Sankt Martin predigte und erzählte, daß trotz aller Riesenmakel die Kirche der Ort sei, in dem auch für den Hl. Martin von Tours Christus voll gegenwärtig wurde und bis heute wird, fiel mir ein, warum vielleicht dieser Heilige aus dem 4. Jahrhundert bis heute so verehrt wird, zumindest in den rheinischen Breiten.

Der Grund ist womöglich der, daß Martin so unperfekt war. Er blieb auf dem Roß sitzen (oder, wenn er gar keines hatte wie die ältesten Quellen sagen, er blieb der höher stehende Soldat) und, wichtig, er gab nur den halben Mantel. Genau das macht ihn so verständlich, zumindest für mich, denn wenn ich ehrlich bin, so richtig alles weggeben und nur auf Ihn vertrauen, dazu bin ich zu feige.

Doch als der Herr Christus selbst dem Martin in der nächsten Nacht im Traum als der Arme erschien, dem er die Mantelhälfte (war wohl eher ein Umhang) gegeben hatte, da machte er eben auch aus dem Halben und dem Feigen eine große Tat. Vielleicht gerade das macht Martin für das Volk so anziehend, so viel bekannter als viele andere Heilige und so gut erklärbar für Kinderseelen: teile, gib ab, auch wenn Du ausreichend für Dich behälst, auch wenn Du Deine Position nicht verläßt. Gott sieht es, kennt und liebt Deine Seele so sehr, daß Er auch aus dem Kleinen Großes werden läßt.





2 Kommentare zu “ Sankt Martin”

  1. KJ meint:


    Die Webseite von KJ

    Wobei ich es sehr interessant finde das Martin den Mantel geteilt hat:
    1) Im Alter von etwa 17 Jahren
    2) Vor seiner Taufe.

  2. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Jep. Finde ich ebenfalls bemerkenswert.


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