Dem Namen treuer sein

Der Name dieses Blogs ist die lateinische Form des bekannten franziskanischen Grußes “Frieden und Heil” oder “Frieden und alles Gute”.

Da ich mich zuletzt wieder vermehrt mit Franziskus und seiner Form der Christusnachfolge beschäftige, werde ich versuchen, auch die Beiträge mehr in diese Richtung zu lenken. Mittlerweile gibt es so viele Blogs, daß mein Senf bezüglich kirchenpolitischer Ereignisse nicht auch noch dazugegegeben werden muß. Es tut außerdem meiner Seele nicht immer gut, und die gilt es zu retten (letztlich!).

Der Dritte Orden der Franziskaner (ein kirchenrechtlich gesehen richtiger Orden, der mit Abstand größte der Kirche übrigens) hat sich im deutschsprachigen Raum drei Kernaufgaben gestellt:

1. Evangelium leben

2. Verantwortung für den Frieden

3. Erneuerung der Kirche

Das ganze soll auf den Spuren von Franziskus und Klara geschehen, und deswegen sind die Punkte auch mit ihren Augen zu betrachten.
Insbesondere der letzte Punkt scheint ja eine rege Stellungnahme zu kirchenpolitischen Entscheidungen, Kritik an der Kirchenleitung, vom Bischof entfernt autonomes Handeln etc. geradezu herauszufordern.

Doch wie sieht Franziskus die Erneuerung der Kirche? Er, der die Stimme des Herrn mit dem Satz hörte “Franziskus, baue meine Kirche wieder auf”, verläßt die üblichen Schemata von gut und böse und richtig und falsch. Er verlangt von seinen Brüdern was ganz anderes (aus dem 3. Kapitel der offiziellen Ordensregel des Männerordens, der sog. Bullierten Regel):

10 Ich rate aber meinen Brüdern, warne und ermahne sie im Herrn Jesus Christus, sie sollen, wenn sie durch die Welt gehen, nicht streiten, noch sich in Wortgezänk einlassen (vgl. 2 Tim 2, 14), noch andere richten.
11 Vielmehr sollen sie milde, friedfertig und bescheiden, sanftmütig und demütig sein und anständig reden mit allen, wie es sich gehört.

Und im Brief an einen Minister (zu Deutsch Diener, so nannte er die Oberenämter, bis heute nennt sich der Leiter des Ordens Generalminister) schreibt er u.a.:

7 Und darin liebe sie; und du sollst nicht verlangen, sie möchten bessere Christen sein.

Hier sieht man den franziskanischen Weg der Erneuerung der Kirche - anders sein. So sein, wie man die anderen gerne hätte, dabei sich selbst gering achten, seiner Sündhaftigkeit bewußt sein und die Andersheit nicht von anderen Christen fordern.

Anders wird die Kirche auch nie erneuert.





6 Kommentare zu “ Dem Namen treuer sein”

  1. Janko meint:


    Die Webseite von Janko

    Gehörst Du zum OFS oder beschäftigst Du Dich nur damit?

  2. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Noch nicht, Aufnahmeverfahren läuft. Und Du?

  3. Sarah meint:


    Die Webseite von Sarah

    “Es tut außerdem meiner Seele nicht immer gut, und die gilt es zu retten (letztlich!).”

    …komisch, nachdem ich einmal als “scheinheilig” betitelt wurden bin, bin ich in mich gegangen und meine das auch für mich erkannt zu haben und habe mir vorgenommen nur noch das zu posten, was wirklich auf Christus ausgerichtet ist oder womit ich anderen meine helfen zu können aus meiner Glaubenserfahrung zu schöpfen. Nur, fällt es einem wirklich oft schwer, weil manche Sachen wirklich wie ein schweres Kreuz erscheinen…..

  4. Janko meint:


    Die Webseite von Janko

    Nein, ich bin nicht drin, aber interessiere mich dafür. Darf ich fragen, was genau bei Dir jetzt “Aufnahmeverfahren” heißt?

  5. Ralf meint:


    Die Webseite von Ralf

    Natürlich. Ich habe bei der lokalen Gruppe des OFS, die ich schon lange kenne, schriftlich um Aufnahme gebeten. Der Vorstand muß jetzt darüber entscheiden.

  6. Probleme durch Gluten « essen bei businessbob meint:


    Die Webseite von Probleme durch Gluten « essen bei businessbob

    […] Dem Namen treuer sein […]


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