Aus dem WJT-Land

Da wir uns als Familie ja eher die spanische Sonne auf den Bauch brutzeln ließen, habe ich den diesjährigen WJT nur aus der dortigen nationalen Presse verfolgt (und von hier nichts mitbekommen). Die anfänglichen Gegendemos wurden im allgemeinen (von der links-orientierten EL PAIS natürlich weniger als von der rechts-orientierten EL MUNDO) als eher peinlich angesehen, sowohl inhaltlich als auch insbesondere in ihrem praktischen gewalttätigen Vollzug.
Auffallend waren für mich zwei Punkte: viele Journalisten sahen sich bemüßigt, und zwar in vielen Zeitungen, plötzlich eine Stellungnahme abzugeben, ob sie denn dezidiert gläubig, dezidiert nicht-gläubig oder eher unentschlossen seien. Fand ich etwas positiv überraschend. Die Gretchen-Frage wurde leitartikelsfähig.
Dann fand ich es noch interessant zu lesen, daß manche Kolumnisten von der Kirche immer noch Entschuldigungen nach Entschuldigungen forderten, sozusagen für alles, was jemals schief lief (und da waren ja auch Grausamkeiten dabei). Das ist aus der spanischen Historie zwar besser zu verstehen als hierzulande, auch wenn es das auch hier reichlich gibt, ist aber doch irgendwann langweilig.
Wer einmal sich ein Richteramt anmaßt, läßt es nämlich sowieso nicht mehr los. Und natürlich müssen sich imer nur die anderen entschuldigen.





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