Archiv für March, 2013



Strategie entdeckt

Veröffentlicht am Thursday, 28. March 2013, 22:27

Wer schon immer wissen wollte, wie die MSM (Mainstreammedien) an die Themen der Kirche rangehen - folgende Szene wurde neulich aus einer geheimen Redaktionssitzung geschmuggelt:


Inspirierend

Veröffentlicht am Friday, 22. March 2013, 22:38

Man muß nicht mit jeder seiner theologischen Meinungen übereinstimmen, aber wenn es um die Frage der Gewaltlosigkeit geht, dann argumentiert John Dear SJ sehr überzeugend - und lebt es authentisch vor. Mehr als siebzig Mal wurde er schon aufgrund friedlichen Protestes festgenommen, hat deswegen Monate in Isolier- und Einzelhaft verbracht und sich dennoch nie stoppen lassen, sich für Frieden einzusetzen. Wahrer Frieden kommt nicht einfach so auf uns wie die Pax Romana vom großen Kaiser Augustus, wahrer Frieden wächst durch das rechte Zusammenleben der Menschen über Grenzen von Volk, Ethnie, Glauben etc. hinweg.
Dabei, und das macht das Buch auch so empfehlenswert (ich habe es schon vor Jahren gelesen), betont Dear meines Erachtens nach vollkommen zurecht, daß der Frieden mit und in sich selbst die Grundvoraussetzung ist, Frieden nach außen zu schaffen.
Da Franziskus (der aus Assisi, den anderen nenne ich auch immer Papst) ja derzeit aus aktuellem Anlaß in aller Munde ist, möchte ich nur kurz darauf hinweisen, daß er den Menschen genau dies immer wünschte und sie damit segnete, mit dem Frieden Gottes (der Name dieses Blogs ist ja der franziskanische lateinische Gruß schlechthin). Die Armut, die Franziskus leben konnte, wäre ohne diesen inneren Frieden nie möglich gewesen. Sein Einsatz für den Frieden bei Kriegen und Streitereien ebensowenig, seine Zurücknahme seiner selbst als er die Leitung des Ordens aufgab auch nicht und so weiter - all das konnte er nur, weil er den Frieden des Herrn hatte.

Was bedeutet das für uns? Viele wollen eine arme Kirche, viele wollen, daß die Kirche, wenn auch nur symbolhaft, Schritte unternimmt, damit sie selbst auf Leitungsebene wieder glaubwürdiger mit der Botschaft auftritt, die sie verkündet. Doch gleichzeitig fordern das auch manche auf sehr eindringliche Art und Weise, klagen an, glauben besser zu wissen und be- und verurteilen. Haben Sie den Frieden? Ohne den Frieden schaffen auch wir die Änderung unseres Lebens nicht, die vielleicht durch eine exponierte Person wie der Papst neu an uns als Anfrage gestellt wird (schon erstaunlich, daß der Stellvertreter manche mehr zum Denken bringt als der Chef selbst).
Daher ist Wut auf die Umstände, verbissener Wille oder Ärger über Ungerechtigkeit als Hauptmotivationen selten ein erfolgverprechendes Rezept, besonders nicht für einen selbst, wenn man anderen was substantiell Gutes tun will. Die wirkliche Motivation aus dem Glauben an Jesus heraus ist die Gnade des erfahrenen Friedens durch Ihn.


Gerade mal zwei Tage

Veröffentlicht am Friday, 15. March 2013, 12:44

Gerade mal zwei Tage ist Papst Franziskus im Amt, schon wird er auch innerkirchlich aufs ärgste beäugt und beurteilt, egal von welchem Lager. Sich besonders besonnen dünkende Menschen meinen, daß es für ein Urteil natürlich noch “viel zu früh” sei.

Wie wäre es daegen mit Jesus’ Hinweis, mal so was ganz neues im innerkirchlichen Dialog, zitiert in Mt 7,1?

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet.


Papst Franziskus

Veröffentlicht am Wednesday, 13. March 2013, 23:07

Ich bin hellauf begeistert, daß er sich den Namen des Hl. Franz gegeben hat. Und ich bin jetzt schon zuversichtlich, daß von ihm noch weitere positive Impulse zu erwarten sind. Aber allen Reformgierigen muß ich sagen - auch er wird aller Voraussicht nach katholisch bleiben…


Vollgeld - die Alternative

Veröffentlicht am Wednesday, 13. March 2013, 11:35

Als Franziskus lebte, kam es zu einem entscheidenden Umbruch in der Gesellschaft des Mittelalters, den er selbst als Sohn eines Tuchhändlers hautnah miterlebte: den Wandel von einer dominierenden Tausch- zu einer dominierenden Geldwirtschaft.

Geld stand plötzlich im Mittelpunkt und war nicht mehr nur das Mittel, um den Wert von Gütern umzurechnen, sondern wurde zum eigentlichen Zweck des Besitzes.

Daraus erwuchs seine Ablehnung des Geldes, weil er sah, wie es zum Götzen werden kann.

Bis heute hat sich an all dem nicht viel geändert: Geld ist immer noch Selbstzweck und leider auch Götze für viele.

Interessanterweise war aber früher doch einiges anders: es ging hauptsächlich um Geld, das man tatsächlich auch besitzt - heute geht es um Geld, das auf dem Konto als Zahl erscheint.

Und noch viel interessanter ist der Umstand, wie es dort hinkommt bzw. die Frage, ob es tatsächlich existiert.

Kann denn Geld auf den Konto sein, das es gar nicht gibt?

Ja! 90% des derzeit “gehandelten” Geldes gibt es eigentlich gar nicht (in Münzen und Banknoten), es handelt sich dabei um sog. Giralgeld.

Das entsteht ganz einfach: eine Bank vergibt einen Kredit (bspw. 200.000 Euro für einen Hauskauf) und überweist diese Summe an den Kreditnehmer. Bei dem sind dann 200.000 Euro mehr auf dem Konto.

Die Bank hat dieses Geld aber einfach erfunden (Giralgeld klingt besser)! Derzeit werden nur rund 3% der Kreditsummen durch echtes, also Zentralbankgeld abgesichert, insgesamt müssen weniger als 10% durch Eigenkapital der Bank abgesichert sein, also 90% können frei erfunden werden.

So findet die tagtägliche Geldvermehrung statt.

Da somit viel mehr Geld im Umlauf ist als Güter dahinterstehen und es somit sich um im wahrsten Sinne des Wortes “Luftnummern” handelt, ist das Risiko dementsprechend bei Krisen groß. Denn wenn, Stichwort Immobilienkrise, diese zuvor großzügig verteilten Kredite plötzlich nicht mehr bezahlt werden können, muß der geringe Anteil Eigenkapital herangezogen werden und aus dem großen Verdienst wird ein Verlust.

Dazu kommt noch etwas anderes: aufgrund dieser Fähigkeit, Geld zu erfinden, machen sich die Staaten bei privaten Intituten abhängig (nämlich den Banken), da sich sich ja bei ihnen refinanzieren. Und diese Abhängigkeit von ganzen Völkern gilt es zu beenden.

Ein vielversprechender Ansatz ist der, daß nur noch Geld verliehen werden darf, das wirklich existiert. Klingt zwar erst einmal vernünftig, wäre aber eine Revolution.

Man nennt so etwas Vollgeld. Und hier findet man alle benötgiten Informationen dazu. Denn so wie jetzt darf es nicht mehr weitergehen.


Ungerecht

Veröffentlicht am Monday, 11. March 2013, 16:42

Als ich gestern mit iubita mea nach der Hl. Messe über das Sonntags-Evangelium vom “Barmherzigen Vater” sprach (auch bekannt unter dem Titel “Verlorener Sohn”, zu finden bei Lukas 15,11-32), meinte sie, daß, wenn denn der Barmherzige Vater ein Bild für Gott sein soll, dann wäre Gott ungerecht.

Erst einmal mußte ich stutzen, aber es stimmt. Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg, die trotz unterschiedlicher Arbeitszeiten alle den gleichen Lohn bekommen, zeigt ja dasselbe (Mt 20,1-16).

Gott ist nicht nach unseren Maßstäben gerecht.

Er ist auch nicht die Gerechtigkeit unserer Maßstäbe, die wir hier auf Erden bloß erhoffen, aber nicht erreichen können.

Gott ist barmherzig.

Und Barmherzigkeit ist immer Zuwendung, obwohl es einem nicht zusteht. Barmherzigkeit ist ungerecht (darauf wollte iubita mea hinaus). Das bedeutet nicht, daß jemand anders darunter “zu leiden” hat - und der ältere Sohn im Gleichnis litt, weil er den eigentlichen Wert des Bleibens beim Vater m.E. nach nicht erkannt hatte - aber das kann es durchaus sein.

Denn Leiden ist nicht immer objektivierbar.

Hat jemand etwas verloren, der bei einem bekannten Quiz € 500.000 nicht gewinnt und an einer Frage scheitert, obwohl er auch mit leeren Händen zum Quiz kam?

Aber die eigentliche Frage ist doch: ist es für uns nicht viel tröstlicher, daß wir einen barmherzigen Gott anstelle eines wirklich gerechten haben?