Als Franziskus lebte, kam es zu einem entscheidenden Umbruch in der Gesellschaft des Mittelalters, den er selbst als Sohn eines Tuchhändlers hautnah miterlebte: den Wandel von einer dominierenden Tausch- zu einer dominierenden Geldwirtschaft.
Geld stand plötzlich im Mittelpunkt und war nicht mehr nur das Mittel, um den Wert von Gütern umzurechnen, sondern wurde zum eigentlichen Zweck des Besitzes.
Daraus erwuchs seine Ablehnung des Geldes, weil er sah, wie es zum Götzen werden kann.
Bis heute hat sich an all dem nicht viel geändert: Geld ist immer noch Selbstzweck und leider auch Götze für viele.
Interessanterweise war aber früher doch einiges anders: es ging hauptsächlich um Geld, das man tatsächlich auch besitzt - heute geht es um Geld, das auf dem Konto als Zahl erscheint.
Und noch viel interessanter ist der Umstand, wie es dort hinkommt bzw. die Frage, ob es tatsächlich existiert.
Kann denn Geld auf den Konto sein, das es gar nicht gibt?
Ja! 90% des derzeit “gehandelten” Geldes gibt es eigentlich gar nicht (in Münzen und Banknoten), es handelt sich dabei um sog. Giralgeld.
Das entsteht ganz einfach: eine Bank vergibt einen Kredit (bspw. 200.000 Euro für einen Hauskauf) und überweist diese Summe an den Kreditnehmer. Bei dem sind dann 200.000 Euro mehr auf dem Konto.
Die Bank hat dieses Geld aber einfach erfunden (Giralgeld klingt besser)! Derzeit werden nur rund 3% der Kreditsummen durch echtes, also Zentralbankgeld abgesichert, insgesamt müssen weniger als 10% durch Eigenkapital der Bank abgesichert sein, also 90% können frei erfunden werden.
So findet die tagtägliche Geldvermehrung statt.
Da somit viel mehr Geld im Umlauf ist als Güter dahinterstehen und es somit sich um im wahrsten Sinne des Wortes “Luftnummern” handelt, ist das Risiko dementsprechend bei Krisen groß. Denn wenn, Stichwort Immobilienkrise, diese zuvor großzügig verteilten Kredite plötzlich nicht mehr bezahlt werden können, muß der geringe Anteil Eigenkapital herangezogen werden und aus dem großen Verdienst wird ein Verlust.
Dazu kommt noch etwas anderes: aufgrund dieser Fähigkeit, Geld zu erfinden, machen sich die Staaten bei privaten Intituten abhängig (nämlich den Banken), da sich sich ja bei ihnen refinanzieren. Und diese Abhängigkeit von ganzen Völkern gilt es zu beenden.
Ein vielversprechender Ansatz ist der, daß nur noch Geld verliehen werden darf, das wirklich existiert. Klingt zwar erst einmal vernünftig, wäre aber eine Revolution.
Man nennt so etwas Vollgeld. Und hier findet man alle benötgiten Informationen dazu. Denn so wie jetzt darf es nicht mehr weitergehen.
Pax et bonum » Keinen Kredit nehmen! meint:
19. November 2014Die Webseite von Pax et bonum » Keinen Kredit nehmen!
[…] Vor über einem Jahr hatte ich mal darauf hingewiesen, wie die Privatbanken 90% des zirkulierenden Geldes einfach erfinden (als Hintergrundartikel hatte ich hierhin verwiesen). […]