Archiv für October, 2014



Kann man nach dem eigenen Tod noch gut handeln?

Veröffentlicht am Wednesday, 29. October 2014, 13:21

Der Titel mag etwas seltsam klingen - und es ist keine Geisterfrage. Es geht auch nicht um die katholische Überzeugung, daß Verstorbene für uns beim Herrn Fürbitte einlegen können - was durchaus gut ist.

Nein, es geht um die Frage, ob eine Handlung, die erst nach dem eigenen Tod ausgeführt wird, ein Akt der Nächstenliebe sein kann.

Kann es ein Akt der Nächstenliebe sein, das eigene Hab und Gut an Bedürftige zu verschenken, aber wohlgemerkt erst nach dem eigenen Tod?

Die Kirche sagt - was ich ehrlich gesagt nicht verstehe - daß so etwas ginge, und zwar genau genommen bei der Organspende.

Der Weltkatechismus (Katechismus der Katholischen Kirche, abgekürzt KKK) schreibt in Art. 2296 (nach der editio typica, die steht aber nicht im Netz!):

Die Organverpflanzung entspricht dem sittlichen Gesetz, wenn die physischen und psychischen Gefahren und Risiken, die der Spender eingeht, dem Nutzen, der beim Empfänger zu erwarten ist, entsprechen. Die Organspende nach dem Tod ist eine edle und verdienstvolle Tat, sie soll als Ausdruck großherziger Solidarität gefördert werden. Sie ist sittlich unannehmbar, wenn der Spender oder die für ihn Verantwortlichen nicht ihre ausdrückliche Zustimmung gegeben haben. Zudem ist es sittlich unzulässig, die Invalidität oder den Tod eines Menschen direkt herbeizuführen, selbst wenn dadurch der Tod anderer Menschen hinausgezögert würde.

Im 2. Band des Erwachsenenkatechismus der Kirche in Deutschland heißt es (Kap. 5.4):

Die christlichen Kirchen sehen insgesamt in der Organspende eine Möglichkeit, über den Tod hinaus Nächstenliebe zu praktizieren, […]

Geht so etwas? Nach dem Tod Nächstenliebe praktizieren, nach dem Tod sich noch Verdienste “erwerben”? Es ist ja nicht “über den Tod hinaus”, da es erst nach dem Tod beginnt (so zumindest laut Hirntod-Definition, die ich persönlich aber aus verschiedenen Gründen ablehne).

Und da der Leichnam des Menschen nach dem Tod ja nicht mehr als Mensch als Leib-Seele-Einheit existiert, ist dieser Akt ja auch nicht mehr dem Menschen zuzurechnen, oder?


Auch Islamisten können (vielleicht) ein wenig Recht haben

Veröffentlicht am Saturday, 18. October 2014, 23:49

Oder warum wegen Bill Gates syrische Flüchtlinge in Deutschland geimpft werden sollen.

Diesmal kommt was ganz Medizinisches, was mich aber - als ich das recherchiert hatte - den Atem stocken ließ, so unglaublich ist das.

Also von vorne: was ich schon wußte. Ich wußte, daß in Pakistan kleine Teams der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die die junge Bevölkerung gegen die Kinderlähmung (Polio) impfen wollen, aufgrund von Kampagnen von Islamisten nicht nur von der lokalen Bevölkerung vertrieben, sondern im Extremfall sogar getötet werden (auch hier).

Was behaupten die Islamisten: nun sie sagen, daß die Mädchen, die sich impfen lassen, keine Kinder mehr bekommen können. Gleiches behaupten sie auch schon mal von Jungs.

Damit sinkt die Akzeptanz der Impfung auf deutlich unter Null.

“So ein Schwachsinn mal wieder”, dachte ich jahrelang, das Problem gibt es ja nicht erst seit gestern. Denn genau deswegen gibt es noch Polio in Pakistan, und von dort gingen wahrscheinlich “Gotteskrieger” nach Syrien, wo es auch in Flüchtlingslagern zu Ausbrüchen kam. Und in Deutschland sollen daher sicherheitshalber syrische Flüchtlinge einmal gegen Polio geimpft werden.

Kein Problem seit gestern, aber gestern passierte was anderes: ich las dieses hier über den Protest der kenianischen Bischöfe(!) gegen eine Impfkampagne.

Nicht, daß diese sich nicht auch irren können, aber es ist ja schon seltsam, daß nur Mädchen und Frauen im gebärfähigen Alter gegen Tetanus geimpft werden sollen - Tetanus hat ja nichts mit dem Geschlecht zu tun und Männer verletzen sich durch die Arbeit tendenziell noch eher draußen.

Kurz: die Islamisten können sehr gut Recht haben, die Bischöfe dementsprechend auch!

Es ist echt krass: 1987 wird erstmals eine Methode publiziert, wie man mit einer gängigen Impfung (wie bspw. Tetanus oder eben Polio) Mädchen und Frauen sterilisieren kann! Ja, sterilisieren! Man hängt das Protein Beta-HCG, das bekanntermaßen im Schwangerschaftstest nachgewiesen wird und eine Schwangerschaft beweist, an den Impfstoff dran und der Körper entwickelt daraufhin auch gegen genau dieses Protein, was hormonell wirksam ist, Antikörper. Das Vorhandensein und anfängliche Ansteigen von Beta-HCG ist aber lebensnotwendig für das neue ungeborene Kind!

Die Patientin wird also nicht nur gegen Tetanus geimpft, sondern auch gegen gesunde Schwangerschaft!

Und wer hat seit den 90ern diese Methode der “Geburtenkontrolle” unterstützt? Die GAVI Alliance des Bill Gates gibt sich dafür aus, nur normale Impfungen zu unterstützen. Doch über Herrn Gates ist bekannt, daß er und seine Frau auch massive Unterstützer der künstlichen Geburtenkontrolle weltweit sind. Mitglieder dieser Alliance sind u.a. UNICEF, die WHO und die Rockefeller Foundation, letztere finanziert seit längerem die Forschung zur “völkischen” Geburtenkontrolle (bspw. durch genannte Sterilisierung).

Wer’s nicht glaubt: auf diesem Youtube-Video sagt Bill Gates selber, daß man u.a. durch Impfungen die Weltbevölkerung reduzieren könne! Wie soll das funktionieren, wenn nicht so wie beschrieben?

Angewandt wurde diese Art von “Impfung” übrigens schon in Mexiko, Nicaragua und auf den Philippinen. Und aus diesem Link, der das ganze auch noch mal aufdröselt, nur folgendes Zitat:

Die ländliche Bevölkerung in der Dritten Welt weiß von den möglichen mit Impfungen einhergehenden Nebenwirkungen. Ihre Ängste werden von den Massenmedien als „Gerüchte“ und „Mythen“ weggewischt, von denselben Massenmedien, die es auch versäumten über die Existenz der etablierten Forschung an Antifruchtbarkeitsimpfungen zu berichten.

Zuerst war ich sicher, das ganze muß ein Hoax sein, so ein Internet-Fake, eine Verschwörungstheorie - es könne einfach nicht wahr sein (obwohl mir der Mechanismus dieser Impfung vollkommen klar und plausibel erschien, aber es ist so böse). Doch nirgendwo habe ich dafür auch nur einen Anhalt gefunden, ganz im Gegenteil.

Daher dachte ich mir, das ganze muß ich auch noch einmal in die Welt tragen.

Tja, auch Islamisten irren nicht immer. Und wir wundern uns tatsächlich, daß die westliche Welt von ihnen verachtet wird…

Wichtiger Nachtrag: Die WHO hat 1995 dazu Stellung genommen. Ich habe das in einem Kommentar besprochen.


Augustinus und die Bischofssynode

Veröffentlicht am Wednesday, 15. October 2014, 16:06

5. Kapitel: Im Interesse des kirchlichen Friedens und der Einigkeit müssen auch Böse ertragen werden; doch darf die Zucht nicht erschlaffen

Wir für unsere Person aber sind der Meinung, eine gesunde Lehre erfordere es, sich im praktischen Leben und in der persönlichen Ansicht nach beiderlei Schriftzeugnissen zu richten, d.h. einerseits die “Hunde” um des lieben Friedens willen in der Kirche zu ertragen, andererseits aber auch, sobald der Friede in der Kirche einmal gesichert ist, den Hunden nichts Heiliges vorzuwerfen . Wenn wir also sehen müssen, daß wegen der Nachlässigkeit der Vorsteher oder infolge einer entschuldbaren Notlage oder auf Grund heimlichen Einschleichens böse Menschen in der Kirche sind, die wir durch kein Mittel der kirchlichen Zucht zu bessern oder zu zügeln vermögen, so beschleiche unser Herz nicht der unchristliche und verderbliche Wahn, als müßten wir uns von solchen Menschen trennen, um uns nicht selbst mit ihren Sünden zu verunreinigen. Wir dürfen auch nicht den Versuch machen, einzelne Schüler als Reine und Heilige von der alle verbindenden Einheit weg an uns zu ziehen, gerade als hätten wir sie damit von der Gesellschaft der Bösen getrennt. Vielmehr sollen wir uns in solchen Fällen der Gleichnisse der Heiligen Schrift, der göttlichen Weissagungen oder zuverlässiger Beispiele erinnern, wodurch uns ganz deutlich vorausgesagt ist, daß in der Kirche bis ans Ende der Welt und bis zum Tag des Gerichtes mit den Guten immer auch Böse vermischt sein werden, ohne daß sie den Guten schaden, die zwar die nämliche kirchliche Einheit und die nämlichen Sakramente haben [wie die Bösen], mit ihren Werken aber keineswegs einverstanden sind.

Wenn aber die kirchlichen Vorsteher in Zeiten, wo ruhiger Friede in der Kirche herrscht, die Gewalt haben, mit den Mitteln der Zucht gegen ruchlose Übeltäter einzuschreiten, so müssen wir, um nicht in die Gefahr träger Erschlaffung zu geraten, uns durch andere Stacheln der zur strengen Handhabung der Zucht gehörigen Vorschriften antreiben lassen, unter Führung und mit der Hilfe des Herrn unsere Schritte auf seinem Wege so zu lenken, daß wir beiden Schriftforderungen gerecht werden, nämlich weder unter dem Deckmantel der Geduld zu erschlaffen, noch unter dem Vorwand der Sorgfalt zu wüten.

Quelle: Hl. Augustinus, Vom Glauben und von den Werken


Mal wieder verspätet bemerkt

Veröffentlicht am Tuesday, 14. October 2014, 23:42

Vorgestern habe ich festgestellt, daß dieser Blog schon seit dem 03.10. für einen Robusta-Preis nominiert worden ist (das ist, auch wenn ich mich jetzt in die Nesseln setze, so in etwa wie der Fernsehpreis: beim Robusta-Preis feiern sich eben die katholischen Blogger größtenteils selbst - das ist auch okay so).

Zwei Sachen wundern mich da schon.

Erstens, da ich mich gar nicht so zur “Blogozoese” zugehörig fühle, dieser Blog überhaupt Erwähnung findet.

Und vor allem zweitens, daß es nicht wie schon vor Jahren beim ersten Robusta-Preis in der Kategorie “Trägheit”, oder wie das damals hieß, denn mittlerweile gibt es wohl Blogs, die noch seltener aktualisiert werden als meiner.
Nein, in der Kategorie “Spiritualität” findet er sich!

(Den Kategorienamen finde ich ehrlich gesagt doof. “Geistliches Leben” oder so träfe es besser, spirituell ist heutzutage fast alles)

Es freut mich ehrlich, daß es Menschen gibt, denen mein Blog gefällt.
Es freut mich noch mehr, daß es Menschen gibt, denen ich für ihr geistliches Leben irgendwie von Nutzen sein kann (und sei es nur als jemand, für dessen Besserung man nur beten kann).

Doch vor allem hoffe ich, daß alles Bloglesen (und selber-schreiben) immer zu der Begegnung mit dem Einen führt, der das Ziel alles geistlichen Lebens ist.

Diese Begegnung ist franziskanischerseits geprägt durch gelebte Erfahrung und menschliche Begegnung, nicht durch Lesen und darüber debattieren. Insofern ist ein franziskanischer Blog, der für “spirituell” gehalten wird, irgendwie ein Oxymoron. Aber egal, ich mache weiter :-)


R.I.P.

Veröffentlicht am Monday, 06. October 2014, 23:33

Er war der erste, den ich von dieser franziskanischen Ordensgemeinschaft wirklich wahrgenommen habe (wie so viele), noch auf der Suche nach meiner Berufung im Leben konnte ich auch einige Tage bei dieser Gemeinschaft in ihrer Niederlassung in London verbringen.

Jetzt ist er am Abend des Transitus seines geliebten Vaters Franziskus von Assisi verstorben - genau wie er starb er am Vorabend des 04. Oktober, wenn auch 788 Jahre später. Der Herr (und damit meine ich den Einen Herrn) hatte schon immer einen feinen Sinn für die passende Zeit und eine passende Auszeichnung.

Father Benedict Groeschel CFR

Es gibt vielleicht bessere Videos von ihm, aber das habe ich schon 2006 hier gezeigt (mittlerweile ist der Link verschwunden, weil es nicht mehr auf der damaligen Seite steht), es faßt ihn m.E. nach gut zusammen: