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Natürlich

Natürlich wird dieses Buch nicht allen gefallen. Es ist nicht hochwissenschaftlich, sondern stellt persönliche Eindrücke dar. Manche Fakten können falsch sein, manche Einschätzungen zur Kunst irrig. Doch ich habe die Stunden damit genossen. Wie jemand, der explizit nicht Christ ist, so natürlich positiv über das Wesen bspw. der christlichen Liturgie (hier anhand der byzantinischen Liturgie) schreiben kann, wer so positiv die Essenz christlicher Liebe (die eben weit über die Grenzen der eigenen Gemeinschaft hinausgeht) erfassen und beschreiben kann, dessen Bildmediationen kann man auch mit großem Gewinn lesen. Es ist für mich das bislang schönste Buch des Jahres.
Angesichts des Islam, der sich in diesen Tagen oft von seiner häßlichen möglichen Seite zeigt (was Hundertausende Muslime(!) zur Flucht treibt oder direkt den Tod bringt) und dessen Drama für andere und vielleicht Bonus für den einzelnen es ist, keine verbindende Autorität in Interpretationsfragen zu haben, ist es auch mal wieder schön zu erfahren, daß es auch einen anderen Islam gibt. Keine Sorge, naiv bin ich nicht. Aber wenn wir “klug wie die Schlangen” sein wollen, müssen wir auch wie “Schafe mitten unter die Wölfe” gehen, sprich, wir sollen alle vorbehaltlos zu lieben versuchen. Zumindest wenn wir es wagen, uns mit dem Namen Christi zu schmücken. Dieses Buch macht es etwas einfacher.





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