Archiv für July, 2007



Papier ist bekanntlich …

Veröffentlicht am Monday, 30. July 2007, 22:09

geduldig.

Und deswegen weiß ich auch nicht, was sich faktisch wirklich in den Pfarreien des deutschen Sprachraumes zugunsten einer würdigeren Feier der Heiligen Messe (was Heiligeres als Jesus selbst hat die Kirche nicht zu bieten!) ändern wird.

Im Jahr 2002 wurde eine editierte Ausgabe des Römischen Meßbuches auf Latein herausgebracht, jetzt ist quasi das Vorwort amtlich auf Deutsch veröffentlicht (pdf-Datei), aber noch nicht rechtswirksam. Hat lange gedauert, brauchte aber auch die Zustimmung Roms. Anscheinend wird sich - zumindest nach dem Papier - einiges ändern müssen. Ob das so sein wird?

Ich wäre ja schon einigermaßen zufrieden, wenn nicht immer die Bibel amputiert würde und bitte Sonn- und Feiertags auch beide Lesungen (also AT und NT) und das Evangelium gelesen werden. Der “schwierigere” Teil wird ja meistens weggelassen, ist übrigens eine deutschsprachige Eigenart.

Aber wie ich den deutschen Katholizismus kenne, wird sich da nichts tun und die eigene Suppe weitergekocht.


Anfrage an die Kirche des Westens

Veröffentlicht am Friday, 20. July 2007, 18:37

Der Dialog zwischen der Orthodoxie und der Katholischen Kirche verläuft ja oft alles andere als leicht - und nicht selten fragen sich interessierte Laien, woran’s denn jetzt nun schon wieder hakt, auf welchen Schlips sich denn jetzt schon wieder jemand getreten fühlt.

Daß sich die Wahrnehmung der Orthodoxie in der Frage nach der Kirche und vor allem nach der Art und Weise, wie man die ökumenische Bewegung generell betreibt, geradezu grundsätzlich von der des Westens unterscheidet, schreibt der orthodoxe deutsche Erzpriester Peter Sonntag in einer hervorragenden Schrift hier (pfd-Dokument). Einmal mehr aus der Sicht der Diaspora, deswegen so wertvoll und ausgeglichen. Es gilt nicht zu vergessen, daß der Ökumenische Patriarch Athenagoras, für die katholisch-orthodoxe Annäherung so wichtig, vor seiner Wahl zu diesem Amt Erzbischof der Orthodoxen Kirche von Amerika war, ebenso in der Diaspora.

Nun, einige wieder längere Auszüge aus diesem wirklich super Text:

Wenn wir einen Wunsch haben, dann den, bei Ihnen Gehör zu finden, als Kirche unter Ihnen sein zu dürfen, d. h. im wesentlichen: die Göttliche Liturgie, die Eucharistie zu feiern, die alles zusammenfasst und in sich enthält. Die wahre Theologie ist immer demütig, anspruchslos, kenotisch.

Sie ist die Frucht der Liebe und der Hingabe.

Gewiss, seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hört man im Westen auch ganz andere Töne der Orthodoxie, aggressive Töne, Kakophonien …
Die Orthodoxie ist sicherlich ein schwieriger Partner in einer westlichen Ökumene, die konzeptionell abendländisch ist. Auch die Vorstellung einer Konvergenz durch theologische Diskurse ist sehr „westlich“. Im orthodoxen Verständnis lässt sich die Theologie nicht von der Existenz lösen. Theologie ist in unserer Sicht eine durch und durch „empirische“ Wissenschaft, keine Theorie. Sie ist strikt an den Erfahrungsraum der Kirche gebunden. Das gottmenschliche Handeln der Kirche, das Christus in der Zeit gegenwärtig setzt, geht der theologischen Reflexion uneinholbar voraus und ist absolut normativ. Die Figur des akademischen Theologen ist ein westliches Konstrukt, das in der Orthodoxie nicht heimisch geworden ist. Der große Patrologe und Liturgiewissenschaftler Cyprian Kern bezeichnete das Analogion, das Lektoren-und Sängerpult der orthodoxen Kirche, als die wahre Kathedra seiner Theologie und der Theologie überhaupt. Die Kirche ist für uns immer etwas Vorgegebenes, unserer Verfügung in jeder Hinsicht absolut Entzogenes. Die Kirche reinigt uns durch ihre Tradition von der Subjektivität und weitet das Herz und den Geist zur Überwindung des sündigen Individualismus und zur Wahrnehmung jenes einzigartigen Leibes Christi, in dem „die Fülle der Gottheit leibhaft gegenwärtig“ ist. Der Theologe im orthodoxen Verständnis verfügt über gar nichts, sondern ist von der Kirche verfügt. Die Kirche ist sowohl Subjekt als auch Objekt der theologischen Erkenntnis und Sprache. Die Kirche kann für ihn niemals Gegenstand eines wie auch immer gearteten Kompromisses sein. Was für uns Orthodoxe zur Disposition steht, ist darum nicht die Kirche an sich und die mit ihr identische, immer aktual verstandene Tradition, sondern nur die Wahrnehmung der Kirche und der Tradition, die durch unsere Schwachheit und zwangsläufige perspektivische Beschränktheit stets der Korrektur und der Erweiterung bedürftig ist. Darum ist für uns der ökumenische Dialog ein Ort, um Zeugnis zu geben und gemeinsam mit allen das Fest des Glaubens zu feiern. Mit anderen Worten: Wenn der Auferstandene unser Herz und unser Bewusstsein so erfüllt, dass die Erkenntnis des Auferstandenen jede andere Erkenntnis und Bewegung des Geistes in sich umfasst und wir in diesem Sinne mit einem Herzen und einem Mund sagen können „Scimus Christum surexisse“, dann ist die Einheit vollendet, wir könnten auch sagen „ent-deckt“.

Der doxologische Charakter der orthodoxen Theologie erfordert sicher von den westlichen Theologen einen mentalen Wandel, der eine nicht geringe Zumutung darstellt. So wie auch umgekehrt die Orthodoxie eine Sprache finden muss, die die Kirchen des Westens verstehen und die gleichwohl das Eigene angemessen zur Sprache bringt. Die Vorübungen dazu sind nicht immer geglückt. Die Unionskonzile und der Dialog der Reformatoren mit dem Ökumenischen Patriarchen Jeremias II. sind Beispiele für eine eher misslungene Kommunikation. Die theologischen Annäherungen des XX. Jahrhunderts sind verheißungsvoller, weil die Orthodoxie in der Diaspora die westlichen Aporien nicht nur zur Kenntnis nimmt, sondern als Lebenswirklichkeit erfährt, insofern sie selbst ein Teil dieser Wirklichkeit geworden ist.

„Graeca non leguntur“ bestimmt noch immer weitgehend den westlichen Wahrnehmungshorizont. Samuel Huntington hat die Ost und West trennende Demarkationslinie noch einmal mit dicken Strichen nachgezeichnet und auf törichte Weise Islam und Orthodoxie wiederum in einen gemeinsamen „orientalischen“ Topf geworfen.

Orthodoxie – das sind die langen Bärte, die sentimentalen russischen Kirchengesänge, Weihrauch, Ikonen, Kerzen, etwas fürs Gemüt. Dass die Orthodoxen immer noch existieren, verdanken sie eigentlich ihrer erstaunlichen Ignoranz. Wenn sie erst einmal Luthers Rechtfertigungslehre, Kant, Hegel, Schelling, Heidegger, Wittgenstein, Habermas und Adorno rezipiert haben, wird sich das Thema Orthodoxie und altorientalische Kirchen von selbst erledigt haben.

Andererseits muss man sehen, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch in der Orthodoxie viele gibt, die sich durch einen Eklat und ein spektakuläres Zerwürfnis in der ökumenischen Bewegung auf angenehme Weise bestätigt sähen. Die Verwüstungen des „real existierenden“ Sozialismus in vielen traditionell orthodoxen Ländern und der darauffolgende aggressive Einbruch „westlicher“ Präferenzen in Verbindung mit dem ideologischen und materiellen Kollaps des alten Systems provozierten alte Reflexe und ein ganz starkes Bedürfnis nach Affirmation und Identität. Nation und Kirche bieten sich an, das ideologische Vakuum zu füllen. Die öffentlich zelebrierte ökumenische Eintracht aus den Zeiten des kalten Krieges war auf einmal dahin. In Russland, dem Baltikum und in der Ukraine entbrennt ein Machtkampf unter Kirchen und Jurisdiktionen. Reviere werden abgesteckt. Die GUS-Staaten, also das Territorium der ehemaligen Sowjetunion, wird zum „kanonischen Territorium“ des Moskauer Patriarchates erklärt. Thron und Altar rücken auf eine Weise zusammen, als hätte es das XX. Jahrhundert nie gegeben. Der Zar und seine Familie werden nicht nur rehabilitiert, sondern kanonisiert. Sogar Rasputin gerät in den Ruch der Heiligkeit. Die „Mutterkirchen“ treten auf den Plan und verlangen die nationale Regruppierung der orthodoxen Diaspora in Westeuropa und, wenn möglich, weltweit. Die „Vatikanisierung“ der Orthodoxie, ein treffendes Wort von Christos Yannaras, ist in vollem Gange. Wohin man blickt: Regression und Restauration … Die Orthodoxie schlingert. Die Vorbereitungen zur vierten und letzten vorgesehenen präkonziliaren Konferenz in der Annäherung an das avisierte große panorthodoxe Konzil sind ausgesetzt. Bereits getroffene Vereinbarungen über ein einvernehmliches Handeln der Jurisdiktionen in der sog. orthodoxen Diaspora werden de facto dispensiert. Zentrifugale und hegemoniale Kräfte widerstreiten einander. Weite Teile der orthodoxen Kirche weigern sich, sich die Last des XX. Jahrhunderts aufzubürden. Synoden schmücken sich gern mit dem Blut der Neumärtyrer, aber die Frage nach der Verantwortung der Kirche wird tabuisiert und nur von ganz wenigen Unerschrockenen wirklich gestellt. Dieselben Hierarchen, die vor 1989 von der Freiheit der Kirche im Sozialismus geschwärmt haben, sprechen heute von der Märtyrerkirche. Und diejenigen, die früher vor laufenden Kameras westliche Prälaten umarmten, halten heute flammende Reden über die Dekadenz und die Verkommenheit des Westens …

Einen abschließenden Punkt sehe ich aber anders als er, bin da hoffnungsvoller (ob er überhaupt die Ratzinger-Formel kennt, s.u.?):

Die Reformation, Rom und die Orthodoxie haben, und das ist die Quelle der Uneinigkeit, Kirchenverständnisse, die sich im Prinzip gegenseitig ausschließen. Darum wird eine wie auch immer beschaffene Einheit dieser drei niemals eine ekklesiale Einheit sein können. Der äquivoke Gebrauch des Wortes Kirche für jede dieser drei Konfessionen erweckt die Illusion einer Identität, die es gar nicht gibt.


Alles “subsistit” oder was?

Veröffentlicht am Friday, 20. July 2007, 18:10

Schon im Heiligen Jahr 2000 gab es um das Dokument “Dominus Iesus” eine große Aufreung und Debatte im deutschen Sprachraum, damals war natürlich der Präfekt der Glaubenskongregation, Joseph Kardinal Ratzinger daran schuld. Er stand der Kongregation ja vor, die das Dokument erarbeitete, Papst Johannes Paul II. hatte es zwar bestätigt, aber der böse Mann war Ratzinger, keine Frage.

Jetzt schon wieder so etwas. Mit dem neuen Dokument zur Frage des lateinischen Wortes “subsistit”, was die genaue Beziehung der Katholischen Kirche zur Einen und Einzigen Kirche Jesu Christi bezeichnet, kam wieder ein Aufruhr ins ökumenische Miteinander, wenn auch nicht ganz so stark wie damals (hier einige Reaktionen). Es war ja von der Position her nichts neues. Übrigens war diesmal nicht der Präfekt William Joseph Kardinal Levada schuld, nein, sondern der Papst selbst - ach, Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI. (na, so ein Zufall!).

Da B16 der Meinung ist, zumindest sagen das ihm theologisch wohl nahestehende Menschen, daß er bezüglich der Ökumene über Jahrzehnte hinweg seine Meinung nicht geändert hat, wäre es doch mal interessant zu erfahren, was er jenseits irgendwelcher Ämter in Rom früher gedacht hat - und wohl heutzutage auch noch denkt. Nun ist der Papst entgegen aller Gerüchte kein alleinherrschender Monarch (sondern eben nur der Stellvertreter), aber seine Gedanken von früher (Quelle als doc-Datei aus dem Jahr 1976) haben sicher auch Auswirkungen auf die Kirche von heute:

Es werden zunächst die Maximalforderungen deutlich, an denen die Suche nach Einheit sicher scheitern müsste. Die westliche Maximalforderung an den Osten wäre es, eine Anerkennung für den Primat des römischen Bischofs in dem vollen Umfang zu verlangen, wie er 1870 definiert wurde, und sich damit auch einer Primatspraxis einzuordnen, wie sie von den Unierten angenommen worden ist. Die östliche Maximalforderung wäre es, die Primatslehre von 1870 als völligen Irrtum zu erklären und damit auch alle darauf beruhenden verbindlichen Aussagen aufzulösen, von der Streichung des Filioque im Credo angefangen bis hin zu den marianischen Dogmen des 19. und 20. Jahrhunderts. Die Maximalforderung der katholischen Kirche an den Protestantismus wäre es, die protestantischen kirchlichen Ämter als schlechthin nichtig anzusehen und schlicht die Konversion zum Katholizismus zu verlangen; die Maximalforderung der Protestanten an die katholische Kirche wäre es, durch uneingeschränkte Anerkennung aller ihrer Ämter ihren Amtsbegriff und ihr Verständnis von Kirche zu übernehmen und damit sachlich auf die apostolisch-sakramentale Struktur zu verzichten, das heißt umgekehrt also zum Protestantismus zu konvertieren und die Vielgestalt unterschiedlichster Gemeinschaftsbildungen als die geschichtliche Gestalt der Kirche anzunehmen. Während die ersten drei Maximalforderungen heute in der Breite des christlichen Bewusstseins ziemlich einmütig abgelehnt werden, hat die vierte Maximalforderung für dieses Bewusstsein etwas Faszinierendes, sozusagen eine unmittelbare Evidenz gewonnen, die darin die eigentliche Lösung der Aufgaben sehen lässt. Das gilt umso mehr, als sich damit die Erwartung verbindet, ein Kirchenparlament, ein „wirklich ökumenisches Konzil“, könne ja dann diesen Pluralismus zusammenbinden und ihn zu einer christlichen Aktionseinheit hinführen. Dass dabei keine wirkliche Union vorläge, sondern ihre Unmöglichkeit zum einzigen gemeinsamen Dogma erhoben würde, sollte aber dem näher Zusehenden doch zeigen, dass ein solcher Weg nicht Kircheneinheit brächte, sondern den endgültigen Verzicht auf sie.

So bleibt als Fazit, dass keine der Maximallösungen eine wirkliche Hoffnung auf Einheit enthält.

Einige Zeilen später erscheint die seither in Ökumene-Kreisen als Ratzinger-Formel bekannte Sichtweise über die Orthodoxie:

Wer auf dem Boden der katholischen Theologie steht, kann gewiss nicht einfach die Primatslehre als null und nicht erklären, gerade auch dann nicht, wenn er die Einwendungen zu verstehen versucht und offenen Blicks die wechselnden Gewichte des geschichtlich Feststellbaren würdigt. Aber er kann andererseits unmöglich die Primatsgestalt des 19. und 20. Jahrhunderts für die einzig mögliche und allen Christen notwendige ansehen. Die symbolischen Gebärden Pauls VI., zuletzt der Kniefall vor dem Vertreter des Ökumenischen Patriarchen, wollen gerade dies ausdrücken und durch solche Zeichen aus dem Engpass des Gewordenen herausführen. Obgleich uns nicht gegeben ist, die Geschichte stillzustellen, den Weg von Jahrhunderten zurückzunehmen, darf man doch sagen, dass nicht heute christlich unmöglich sein kann, was ein Jahrtausend lang möglich war. Immerhin hat doch im Jahr 1054 Humbert von Silva Candida in derselben Bulle, in der er den Patriarchen Kerularios exkommunizierte und damit das Schisma zwischen Ost und West einleitete, Kaiser und Bürger von Konstantinopel als „sehr christlich und rechtgläubig“ bezeichnet, obgleich deren Vorstellung vom römischen Primat sicher von der des Kerularios weit weniger unterschieden war, als etwa von der des I. Vaticanum . Anders gesagt: Rom muss vom Osten nicht mehr an Primatslehre fordern, als auch im ersten Jahrtausend formuliert und gelebt wurde. Wenn Patriarch Athenagoras am 25. Juli 1967 beim Besuch des Papstes im Phanar diesen als Nachfolger Petri, als den ersten an Ehre unter uns, den Vorsitzer der Liebe, benannte, findet sich im Mund dieses großen Kirchenführers der wesentliche Gehalt der Primatsaussagen des ersten Jahrtausends und mehr muss Rom nicht verlangen. Die Einigung könnte hier auf der Basis geschehen, dass einerseits der Osten darauf verzichtet, die westliche Entwicklung des zweiten Jahrtausends als häretisch zu bekämpfen und die katholische Kirche in der Gestalt als rechtmäßig und rechtgläubig akzeptiert, die sie in dieser Entwicklung gefunden hat, während umgekehrt der Westen die Kirche des Ostens in der Gestalt, die sie sich bewahrt hat, als rechtgläubig und rechtmäßig anerkennt.

Bezüglich des Protestantismus stellt Ratzinger fest, der damals die Einheitshoffung auf eine mögliche katholische Anerkennung der Confessio Augustana (CA) setzte und vielleicht immer noch setzt (die inzwischen erreichte Einigung mit einigen lutherischen Kirchen in der Rechtfertigungslehre ist nur ein kleiner Teil davon):

Freilich wäre eine solche Anerkennung der CA durch die katholische Kirche wieder weit mehr als ein bloß theoretisch-theologischer Akt, der unter Historikern und Kirchenpolitikern ausgehandelt wird. Es würde vielmehr eine konkrete geistliche Entscheidung und insofern ein wirklich neuer geschichtlicher Schritt auf beiden Seiten sein. Er würde bedeuten, dass die katholische Kirche in den hier gegebenen Ansätzen eine eigene Form der Verwirklichung des gemeinsamen Glaubens mit der ihr zukommenden Eigenständigkeit annähme. Er würde umgekehrt von reformatorischer Seite her bedeuten, diesen vielfältiger Auslegung fähigen Text in der Richtung zu leben und zu verstehen, die zuerst ja auch gemeint war: in der Einheit mit dem altkirchlichen Dogma und mit seiner kirchlichen Grundform. Er würde also insgesamt bedeuten, dass die offene Frage nach der Mitte der Reformation in einem geistlichen Entscheid in Richtung einer katholisch gelebten CA gelöst und das Erbe von damals unter dieser Hermeneutik gelebt und angenommen wurde.


der anblick

Veröffentlicht am Saturday, 14. July 2007, 18:23

die nicht
sesshaften
sitzen

wo sie
sesshaft nicht
sitzen würden

und nicht
sesshaft nicht
sitzen dürfen

weil sie
laut verwaltungsverordnung
störend im anblick

keinen anspruch haben
zu sitzen
wo sesshafte
nicht sitzen wollen

(Q)


Vorbilder

Veröffentlicht am Saturday, 14. July 2007, 18:21

Wenn sich mal jemand fragen sollte - mag ja sein - wie franziskanisch geprägtes Leben aussehen kann, ohne daß man gleich dem Ersten oder Zweiten Orden angehört, der kann sich dies hier mal ansehen, die Seite, die die Arbeit der franziskanisch gesinnten Menschen in Zürich vorstellt.
Vorbilder


Beide Lungen?

Veröffentlicht am Saturday, 14. July 2007, 10:04

Wenn ich so lese und höre (wie bspw. hier als mp3 beim Deutschlandfunk dieser Mann), was nach der generellen Wiederzulassung der alten Messform des lateinischen Ritus so bei informierten Gläubigen der Generation älter als 45 und jünger als 80 als Meinung publiziert wird (Ausnahmen bestätigen die Regel), dann weiß ich auch, daß es noch weiterer Genenerationen bedarf, um in der Einheit mit der Kirche des Ostens voranzuschreiten. Deren Liturgie ist Jahrhunderte älter als die sogenannte Tridentinische, und die Mißachtung alles Alten spritzt aus fast jedem Wort derer hervor, die die alte römische Liturgie ablehnen.


Definition

Veröffentlicht am Friday, 13. July 2007, 00:11

Iubita mea sagte mir neulich mal ihre Definition von Freiheit bzw. von frei sein und frei leben. Je mehr ich darüber nachdenke, desto besser gefällt sie mir und ich möchte sie nicht vorenthalten:

Leben in den Grenzen, die man liebt.


Klare Worte

Veröffentlicht am Monday, 09. July 2007, 19:58

Lange Zeit haben Juden Jesus als Rabbi gelobt, als Juden wie wir. Doch für den christlichen Glauben an Jesus Christus ist diese Beteuerung ungeheuer irrelevant. Und die Christen haben ihrerseits das Judentum als die Religion gelobt, aus der Jesus stammte; für uns ist das jedoch kein besonderes Kompliment.

Der jüdische Autor Jacob Neusner, oft zitiert von Papst Benedikt XVI. in seinem Jesus-Buch, in der neuesten Ausgabe von Communio.

(eigentlich will ich ja nur mal eher als scipio die neueste Ausgabe ausschnittweise präsentieren)


Verstehen, nicht Gutheißen

Veröffentlicht am Saturday, 07. July 2007, 15:48

Der Gründer von “Open Doors” (unter Religionsfreiheit und dt. Namen verlinkt), er nennt sich seit jeher Brother Andrew, gibt hier ein Interview auf Englisch der Zeitschrift ChristianityToday, und ich denke: endlich mal jemand, der die muslimische Welt verstanden hat.

Es wird nur so gehen.


Politisches I

Veröffentlicht am Wednesday, 04. July 2007, 18:45

Dieser Blog strotzt ja bisher nicht gerade durch Einträge zur politischen Welt, aber auf eine interessante und gute Seite im Netz möchte ich kurz hinweisen, ist selbsterklärend (trotz des kruden Namens):

Abgeordnetenwatch


Gerechtigkeit?

Veröffentlicht am Sunday, 01. July 2007, 10:42

Dies Domini.

Nicht selten fehlen Worte, und trösten wo das Leid unermeßlich wird, kann sprachlos machen. Dasein ist anfänglich häufig alles, wenn auch nicht bis zuletzt.

Wenn ein Mann, der einen Nierenkrebs hinter sich hat, eine vollkommen kaputte Lendenwirbelsäule noch in sich hat (die aus versch. Gründen niemand operieren will) mit wechselnden Schmerzen, der vor fünf Jahren beide Kinder bei einem Autounfall verloren hat, jetzt auch noch Lungenkrebs hat, der nicht operabel ist und ihn beizeiten umbringen wird, vollkommen allein durchs Leben geht - wenn der dann, ein 120kg Koloss, bei der vorsichtig aber ehrlich formulierten Diagnose weinend zusammenbricht - dann sind zu Anfang Worte genau das Falsche.
Er kam auf Gott zu sprechen, ziemlich schnell, und ein wirkliches Anschreien Gottes, wo auch immer (Kapelle bspw.), diesen Rat nahm er von mir mit ehrlichem Dank entgegen. Mehr kann man manchmal nicht tun außer Dasein, theologische “Höhenflüge” erscheinen vor existenziellen Nöten manchmal als Geschwätz (auch wenn sie es nicht sind).