Archiv für October, 2009



Dem Namen treuer sein

Veröffentlicht am Wednesday, 28. October 2009, 23:14

Der Name dieses Blogs ist die lateinische Form des bekannten franziskanischen Grußes “Frieden und Heil” oder “Frieden und alles Gute”.

Da ich mich zuletzt wieder vermehrt mit Franziskus und seiner Form der Christusnachfolge beschäftige, werde ich versuchen, auch die Beiträge mehr in diese Richtung zu lenken. Mittlerweile gibt es so viele Blogs, daß mein Senf bezüglich kirchenpolitischer Ereignisse nicht auch noch dazugegegeben werden muß. Es tut außerdem meiner Seele nicht immer gut, und die gilt es zu retten (letztlich!).

Der Dritte Orden der Franziskaner (ein kirchenrechtlich gesehen richtiger Orden, der mit Abstand größte der Kirche übrigens) hat sich im deutschsprachigen Raum drei Kernaufgaben gestellt:

1. Evangelium leben

2. Verantwortung für den Frieden

3. Erneuerung der Kirche

Das ganze soll auf den Spuren von Franziskus und Klara geschehen, und deswegen sind die Punkte auch mit ihren Augen zu betrachten.
Insbesondere der letzte Punkt scheint ja eine rege Stellungnahme zu kirchenpolitischen Entscheidungen, Kritik an der Kirchenleitung, vom Bischof entfernt autonomes Handeln etc. geradezu herauszufordern.

Doch wie sieht Franziskus die Erneuerung der Kirche? Er, der die Stimme des Herrn mit dem Satz hörte “Franziskus, baue meine Kirche wieder auf”, verläßt die üblichen Schemata von gut und böse und richtig und falsch. Er verlangt von seinen Brüdern was ganz anderes (aus dem 3. Kapitel der offiziellen Ordensregel des Männerordens, der sog. Bullierten Regel):

10 Ich rate aber meinen Brüdern, warne und ermahne sie im Herrn Jesus Christus, sie sollen, wenn sie durch die Welt gehen, nicht streiten, noch sich in Wortgezänk einlassen (vgl. 2 Tim 2, 14), noch andere richten.
11 Vielmehr sollen sie milde, friedfertig und bescheiden, sanftmütig und demütig sein und anständig reden mit allen, wie es sich gehört.

Und im Brief an einen Minister (zu Deutsch Diener, so nannte er die Oberenämter, bis heute nennt sich der Leiter des Ordens Generalminister) schreibt er u.a.:

7 Und darin liebe sie; und du sollst nicht verlangen, sie möchten bessere Christen sein.

Hier sieht man den franziskanischen Weg der Erneuerung der Kirche - anders sein. So sein, wie man die anderen gerne hätte, dabei sich selbst gering achten, seiner Sündhaftigkeit bewußt sein und die Andersheit nicht von anderen Christen fordern.

Anders wird die Kirche auch nie erneuert.


Kleine Impfposse am Rande

Veröffentlicht am Wednesday, 28. October 2009, 18:46

Die Impfung gegen die Schweinegrippe ist ja in aller Munde. Neulich, als impfender Arzt (und auch schon selbst geimpft), traf ich auf einen interessanten Umstand: die Landesregierung verstößt gegen eigene Richtlinien (in dem Fall des Bundes).

Nach der sog. TRBA 250 sind seit einigen Monaten nur noch Injektionsnadeln erlaubt, die direkt nach dem injizieren mit einem Schutzdeckel versehen werden könne, z.B. solche:

Das Paket für die Schweinegrippen-Impfung in NRW enthielt aber nur Nadeln ohne Deckel, das Risiko für eine Nadelstichverletzung ist somit wie zuvor erhöht:

Wenn Gesetzesbefolgung Geld kostet, sollen es wohl nur andere machen …


Genervt

Veröffentlicht am Monday, 26. October 2009, 15:37

Ich schöner periodischer Wiederkehr nerven mich gerade mal wieder die innerkirchlichen Debatten tierisch.

Die Debatte um die Interpretationshoheit des letzten Konzils wird sich eh bald erledigen, die Befürworter einer “neuen Kirche” sind dann größtenteils tot und es kommen kaum solche Meinungsvertreter nach (wozu auch?).

Die Streitfragen bzgl. der Zulassung zum Priesteramt und allen anderen “heißen Eisen” werden genauso gelöst, denn in wenigen Jahrzehnten ist - wenn die ersehnte Parusie (Wiederkunft Christi) nicht vorher eintritt - die Kirche so sehr geschrumpft, daß neben den Dauerfrustrierten, die aus mir vollkommen unverständlichen Motiven nicht austreten und nicht ihre Meinung ändern und weiterhin alles römische böse finden, nun, daß neben diesen eben größtenteils nur noch die Überzeugungskatholiken da sind.
Die Kirchensteuer wird es dann nicht mehr geben, der Verwaltungsapparat ist massiv geschrumpft, das Kerngebiet der Verkündigung der Wahrheit Gottes steht dann ganz im Vordergrund.

Es gibt so viel anderes zu tun als Nabelschau…


Riesenschritte

Veröffentlicht am Friday, 23. October 2009, 11:34

Kommt mir das nur so vor, oder ist es wirklich so, daß sich im katholisch-orthodoxen Dialog wirklich einiges tut Richtung einer wirklichen Kommunionsgemeinschaft (natürlich mit aller Zurückhaltung, insbesondere bzgl. der innerorthodoxen Konfliktlinien)?

Allein so eine Erkenntnis eines bulgarischen orthodoxen Bischofs ist schon Gold wert (Quelle):

„Ein Katholik wird nicht zur Orthodoxen Kirche konvertieren, und umgekehrt, aber wir müssen gemeinsam zum Altar kommen dürfen”, sagte Bischof Tichon gegenüber dem Papst.

Dabei gilt es anzumerken, daß bspw. von russischer Seite aus erst ab der Mitte des 18. Jh. der Kommunionempfang für Katholiken ausgeschlossen wurde (als Reaktion(!) auf eine gleiche Maßnahme der Katholischen Kirche! - soviel Fairness gebietet die Geschichte!) - daß also jahrhundertelang Gemeinschaft der Kommunion ohne Gemeinschaft der Kirchenleitung möglich war.


Leider nicht geirrt

Veröffentlicht am Friday, 23. October 2009, 09:44

Daß das, was Josef Bordat in dem von mir zitierten Kommentar schrieb, Folgen für die Lebensschützer haben könnte, hatte ich ja schon angedeutet. Deswegen hatte ich EuroProLife auch eine E-mail geschrieben und darauf hingewiesen.
Leider gab es weder ein Anrtwort noch eine Änderung der Strategie, das Argument des notwendigen Lebensschutzes wegen der niedrigen Geburtenrate steht immer noch auf ihrer Hompage.

Ausgerechnet bei dem eigentlich Verbündeten der offiziellen Vertreter der Katholischen Kirche stößt man deswegen auf eine Abwehrhaltung (siehe hier).

Das war zu erwarten, denn die Geburtenrate hat einem Christen vollkommen egal zu sein.


Willkommen zuhause!

Veröffentlicht am Thursday, 22. October 2009, 14:48

Durch den Blätterwald und die Netzwelt rauschte es schon, es wirbelt Teile der katholischen Blogwelt ziemlich auf (insbesondere in den betroffenen Ländern) - zehntausende von Anglikanern werden wohl demnächst ohne Aufgabe ihrer eigenen spirituellen und liturgischen Tradition in den Schoß der Kirche zurückkehren.

Das freut mich (auch wenn’s mit meinem Leben konkret nichts zu tun hat).

Je weiter die Katholizität der Kirche, alle sichtbar zusammen mit dem Bischof von Rom, desto mehr gewinnt das Wort “katholisch” hinzu.


Kleine Aufklärung

Veröffentlicht am Thursday, 15. October 2009, 13:34

Überall zu lesen war es dieser Tage, daß die Abtreibungen weltweit zurückgegangen seien und daß u.a. die Zahl der Abtreibungen unabhängig von der gesetzlichen Erlaubtheit derselben sei.

Das Guttmacher Institute hat diesbezüglich eine Studie veröffentlicht.

Natürlich hat mich das erstaunt. Es gibt zwei Möglichkeiten: 1. aha sagen, die Abtreibungsgegner verhindern also gar keine Abtreibungen oder 2. nachforschen.

Und was findet sich unter 2.?

Das Guttmacher Institute hat seinen Namen von Alan Guttmacher, dem ehemaligen Präsidenten der Planned Parenthood Federation (PPF). Die PPF, aus der das Institut auch hervorging, ist die weltweit größte Abtreibungslobbyorganisation und betreibt allein in den USA hunderte prosperierende Abtreibungskliniken.

Daß das natürlich das Studienergebnis in anderem Licht erscheinen läßt (man holt sich “wissenschaftliches Back-up”, ist überall gang und gäbe), ist klar - nur wird es kaum irgendwo erwähnt.

In der Politik weiß jeder, daß man erst nach dem Auftraggeber schaut, wenn irgendeine Umfrage, ein Wirtschaftsgutachten oder ähnliches erscheint, und das gilt hier in diesem politisch hochsensiblen Thema natürlich ebenso.

Ach ja, und als Schmankerl: dieser Dr. Guttmacher (ein Arzt mit deutschen Wurzeln) war auch Präsident der Amerikanischen Gesellschaft für Eugenik. Nur damit die grundsätzliche Geisteshaltung klar wird.


Grundverständnis Teil 1

Veröffentlicht am Wednesday, 14. October 2009, 18:45

Eigentlich wollte ich schon lange was darüber schreiben, im Moment ist es im Netz ja auch nicht das Hauptthema, aber virulent ist es spätestens dann, wenn mal wieder ein Lehrschreiben aus Rom kommt, das die Mehrheit der westlichen Welt nicht mag, so etwas kommt ja mal vor.

Also, ich würde mal gerne etwas über mein Grundverständnis des katholischen Laien schreiben. Es ist empfehlenswert, daß sich jeder überzeugte Laien-Katholik hier Gedanken macht, denke ich, da man ja schon mal angefragt wird. Nicht nur, warum “Rom” oder “der Papst” eine Sache so und nicht anders sehen, sondern auch, wie man selbst das so sieht und warum man es ggf. anders sieht als “Rom”.

Grundsätzlich: kein Katholik ist mehr oder weniger wert als der andere. Franziskus sagte mal, daß nur das zähle, was wir vor Gott seien - und daß Er ohne Ansehen der Person richte, ist ja keine Neuerfindung des Christentums.

Durch Taufe und Firmung habe ich dementsprechend die exakt gleiche Kindschaft Gottes angeboten bekommen und letzlich angenommen wie jeder andere Katholik auch, bis hin zum Papst.

Es gibt somit mit und in dieser Kirche und Welt eine Aufgabe und eine Weise zu sein, die nur für mich bestimmt ist - die letztlich auch keiner sonst außer Ihm für mich festlegen kann (wenn Er seinen Willen auch manchmal durch andere offenbaren kann, privilegiert sind hier Diener der Kirche, sind aber beileibe nicht die einzigen).

Also: jeder hat seinen Job. Ich meinen katholischer-Christ-sein Job, der Papst seinen katholischer-Christ-sein Job; ein jeder hat seine Aufgabe, ich in Beruf und Familie und Welt, der Papst als Lehrer der Weltkirche, Bischof von Rom und sichtbares Fundament der Einheit im Glauben und den Sakramenten.

Diese beiden Aufgabenfelder (wie gesagt, jedes Feld und jeder Mensch für sich unersetzbar!) haben Schnittmengen und auch genuin eigene Bereiche.
Ebenso wie der Papst mir nicht vorschreiben kann, wie konkret ich meine etwaigen Kinder zu erziehen habe (Leitlinien als orientierende “Leitplanken” darf er natürlich geben), ebensowenig wie er mir konkret vorschreiben kann, wie ich meinen Arztberuf im kleinsten Détail ausübe, genausowenig habe ich eine Entscheidungskompetenz in den Bereichen, die nur sein kirchliches Leitungsamt betreffen - auch wenn das anscheinend Millionen Menschen anders sehen (Stichwort Piusbrüder), obwohl sie doch zuhause soviel zu tun hätten…

Wie ist es aber jetzt mit den kirchlichen Verlautbarungen, die auch mein Leben betreffen könnten (die Piusbrüder tun das nicht übrigens)? Wie sieht es bspw. mit einer Enzyklika aus? Ab wann halte ich eine Aussage des Papstes für verbindlich in “Glaube und Sitte”?

Okay, ex cathedra-Aussagen sind klar. Konzilssaussagen über den Glauben auch. Keine Frage.

Aber bspw. bei Enzykliken wird die Sache schon schwieriger. Grundsätzlich lese ich natürlich nicht jedes Papier, das aus Rom kommt, wäre ja noch schöner. Enzykliken lese ich übrigens immer spät, selten vor einem halben Jahr nach Erscheinen. Dann hat sich der Medienrummel gelegt, dann sind die Schnell-schnell-Meinungen verbreitet, dann kann man sich das in Ruhe zu Gemüte führen. Von JP2 fehlen mir noch viele, von B16 habe ich zwar alle, aber auch noch nicht alle gelesen geschweige denn verstanden. Alle kirchlichen Schreiben bekommen, seien sie aus Rom oder (in meinem Fall) Köln oder meiner Pfarrei, bekommen auch ein Vorschuß an Sympathie und Urvertrauen - denn schließlich sind es hier meine geistlichen Hirten, die sprechen. Das heißt zwar keinesfalls, daß ich alles abnicken muß, aber ohne Ur-Sympathie geht es nicht, man wird sonst nur verbittert und die Freude am Glauben geht flöten. Wenn ich nur das lesen will, was ich eh schon denke, kann ich mein Tagebuch blättern.

Es kommt sogar vor, daß ich manche sehr alte Lehren der Kirche für falsch erachte, so z.B. die grundsätzliche Erlaubtheit einer Todesstrafe oder die Lehre des sog. “Gerechten Krieges” (eigentlich heißt das sinngemäß “zu rechtfertigender Krieg”, was was grundsätzlich anderes ist, und im Englischen mit “Just War” ebenso wie im Deutschen extrem irreführend übersetzt wird, da es eine positive Einschätzung eines Krieges suggeriert, auch wenn der lateinische Wortlaut des bellum iustum richtig übersetzt ist). Doch ich kann diese Lehre ablehnen, ohne deswegen einen Cent weniger katholisch zu sein (ja, geht!).

Käme ich jedoch dazu, meine Meinung als allgemeinverbindlich zu fordern? Soll die Kirche ihre Lehre wegen meiner Meinung ändern? Mitnichten! Diese Spannung gilt es auszuhalten! Gerade das macht das Katholische aus! Es gibt eine legitime Meinungsvielfalt, wie sie schon Augustinus kannte und bekannte (sinngemäß): “Im Wichtigen Einheit, im Unwichtigen Freiheit, in allem Liebe!”

(Daß es durchaus Unterschiede in der Bewertung von wichtig und weniger wichtig gibt, ist klar - und manchmal problematisch, besonders wenn die Liebe fehlt)

Also: alle Lehrmeinungen der Hirten wohlwollend betrachten, wohlwollend erwägen, im Zweifel eher befolgen als ablehnen (die Hirten werden ja auch mehr zur Rechenschaft gezogen als der irrig Folgende) - außer es geht gegen die eigene Seele (auch hier ist Franziskus Vorbild - er verlangte in der Ordensregel des Ersten Ordens Gehorsam, außer es gehe “gegen die Seele”). Nicht jede eigene Willensregung ist aber schon Seelenregung, da müssen wir ehrlich bleiben. Und mal ganz ehrlich: so viele Vorschriften für den Alltag des katholischen Christenmenschen gibt die Kirche ja auch gar nicht.

Und deswegen, und darüber will ich dann im 2. Teil mal sprechen, geht es auch hauptsächlich um das, was und wo der katholische Laie (be)wirken kann. Das ist jede Menge.

(als Nachtrag eine Bitte: keinen Nebenschauplatz über den Gerechten Krieg oder die Todesstrafe jetzt aufmachen bitte! Darum geht es mir hier nicht!)


Kein Feind

Veröffentlicht am Saturday, 10. October 2009, 12:21

Es ist schon erstaunlich, daß die Bemühungen insbesondere der Kirche und aller anderen Lebensschützer in der Frage der Abtreibung in den vielen abendländischen Staaten und zunehmend auch weltweit so wenig Erfolg gehabt haben. Warum ist das so?

Natürlich sind die gesellschaftlichen Entwicklungen der Hauptgrund, der zunehmende Hedonismus und der philosphische Utilitarismus.

Doch kann es sein, daß es auch einen wichtigen Grund innerhalb der Lebensschützer”szene” gibt, warum sie bislang so erfolglos blieb?

Ich denke, das ist ganz sicher so.

Die ganze Frage nach dem Pro oder Contra der Abtreibung ist nämlich von beiden Seiten von einem starken Gefühl überlagert, so wird es nicht nur von mir wahrgenommen:

Hass.

Beide Seiten beschimpfen sich, beide Seiten halten nur sich für “die Guten”, beide sind vollkommen vom Richtigsein ihrer je eigenen Meinung überzeugt.

Ich glaube nicht, daß man so langfristig zu einer Änderung der bestehenden Verhältnisse kommen kann. Man kann natürlich auch wechselnde politische Mehrheitsmeinungen hoffen, auch wechselnde gesellschaftliche Strömungen setzen, aber das wäre doch viel zu wenig.

Es geht nicht um ein politisches Gewinnen, letztlich darf es auch nicht nur um die Kinder gehen, es sollte uns eben auch darum gehen, mit dem anderen und den anderen eine gemeinsame Basis der Versöhnung zu finden. Solange wir uns nicht absolut von den Gefühlen des Hasses, der Verachtung und der moralischen Überlegenheit trennen, ist es richtig, wenn wir nichts erreichen.

Einen wirklichen Wechsel wird es nur geben, wenn die Lebensschützer den Weg der vollkommenen Gewaltlosigkeit gehen. Das Fehlen körperlicher Gewalt ist dabei nur eines. Das ist das Mindeste, aber es reicht nicht aus. Auch der Verzicht auf jegliche verbale Gewalt ist ein Muß. Und dieser Anspruch muß allen gelten, nicht nur den jeweils Demonstrierenden, auch den katholischen Medien, den Bloggern (mir!), den Pressure-Groups und Lobbyisten für das Leben etc.

Gewaltlosigkeit ist aber eben mehr als bloß ein Hinnehmen von Gewalt und Verzicht auf gleiche Maßnahmen.
Sie appeliert nicht an die Politik, sie vergleicht nicht (wäre statt eines Kreuzes ein Koran verbrannt worden etc.), sie begibt sich nicht in einen Opferrolle.
Sie sieht im anderen einen Menschen, der auch Anspruch auf “seine Wahrheit” hat, ohne daß man sie teilen muß, ohne daß man sie für wahr halten muß.
Sie sieht im anderen einen Menschen, der ggf. wirklich gute Motive hat.
Kurz gesagt: sie sieht im anderen Menschen, der eine ganz andere Meinung hat, ein nach Gottes Ebenbild geschaffenes Wesen, welches dementsprechend behandelt werden muß.

Wenn wir dies nicht umsetzen, wird sich nichts ändern. Vielleicht werden wir scheitern. Aber wenn die Lebensschützer so weiter machen wie bisher, dann ändert sich zurecht nichts.


Auch für uns lesenswert

Veröffentlicht am Wednesday, 07. October 2009, 19:03

Der Erzbischof von Chicago, Kardinal George, hat ein neues Buch veröffentlicht, welches er hier in einem Interview mit John Allen vorstellt. Sehr aufschlußreich. Mir gefäält es sehr, da ich vieles auch hierzulande wiederfinde. Innerkirchlich und gesamtgesellschaftlich. Ein bemerkenswertes Zitat (schon die Frage ist super):

Allen: you write that for modern American culture, everything is tolerated but nothing is forgiven, while for Christianity it’s exactly the reverse – many things aren’t tolerated, but everything can be forgiven. Would you see the explosion of legalism as the index of a culture that doesn’t know how to forgive?

George: That’s right. Punishment has to be legal, and it has to be permanent.


Noch stummgeschaltet

Veröffentlicht am Friday, 02. October 2009, 17:27

Elsa kommt noch nicht viel weiter - mein hier erwähnter Kommentar wurde auf besagter Seite (noch?) nicht freigeschaltet. Ich gehe davon aus, daß das auch nicht mehr passieren wird.

Dann wird eben auch von meiner Seite eine Mail an W. Thierse erfolgen, ggf. auch an andere Abgeordnete, sollten die Mails gar nicht zu ihm durchdringen (vielleicht ruft die Stiftung ja bei seinen Sekretären an, damit sie abgefangen werden, was weiß ich).