Archiv für June, 2011



Ein wenig über die Hellenen

Veröffentlicht am Tuesday, 28. June 2011, 22:46

Mal ein paar Hintergründe zu Griechenland. Sind die alle so pleite, weil ein paar tausend Tote da noch Rente kassieren oder liegen nicht noch ganz andere Sachen im Argen, die uns aber nicht so gerne öffentlich mitgeteilt werden, weil unser Staat da selber mitmauschelt?

Genau so ist es.

Griechenland ist bis an die Zähne bewaffnet, war in den Jahren 2005 bis 2009 fünfgrößter Waffenkäufer weltweit. Wie bereits einmal erwähnt, war und ist dabei der Hauptlieferant der weltweit drittgrößte Exporteur des Todes, Deutschland. 15% aller Exporte geht an Griechenland, die Türkei ist knapp dahinter, und dieses Nachbarland ist der Grund für die griech. Aufrüstung (somit weiß jeder, was der andere so hat, weil die Quelle dieselbe ist). Da beide NATO-Länder sind, sind Rüstungsexporte nicht genehmigungspflichtig! Und wenn es Genehmigungen geben muß, weil’s bspw. an den weltweiten Abnehmer Nr. 1 geht, an Indien (der macht das wegen des Abnehmers Nr. 2, Pakistan), dann geschieht das Ganze ohne Beteiligung des Bundestages, sondern wird durch eine Behörde abgenickt.

Übrigens hat sich Deutschland zum Rüstungsexporteur par excellence gemausert, als Rot-Grün Schwarz-Rot an der Regierung war. Von 2005 bis 2009 hat sich der Export einfach mal so verdoppelt! Unter Rot-Grün gab es aber auch wie immer zuvor keine parlamentarische (sprich demokratische) Einflußnahme, auch hier hat sich von 1998 bis 2003 der Export mehr als verdoppelt (d.h. wir sind jetzt bei dem mehr als vierfachen von 1998!).

Und jetzt ist es auch nicht mehr verwunderlich, daß die Medien gerne über die angeblich so faulen Griechen herziehen, anstelle mal die dt. Rüstungsfirmen näher zu befragen.

D.h im Klartext, daß der europ. Steuerzahler griech. Kredite absichern muß, damit Rüstungsaufträge auf bezahlt werden können - also wir bezahlen deren Waffen.

Deswegen ist diese Aktion nötiger denn je.


Soziales Wort

Veröffentlicht am Monday, 27. June 2011, 22:10

Die Bischöfe in Deutschland haben einen Impulstext zur sozialen Lage der Gesellschaft veröffentlicht. Dieser findet sich unter dem Titel “chancengerechte Gesellschaft” als pdf hier.

Als bischöfliches Wort ist er wichtig für die Gewissensbildung und besitzt daher einen hohen Rang - ich möchte aber anmerken, daß mir der Grundton generell zu positiv à la “im großen und ganzen läuft es doch gut” ist. Vielleich mag das daran liegen, daß die Kirchenleitung sich faktisch mehr um die zwei Drittel Gewinner als um das eine Drittel Verlierer kümmert …

So wird bspw. postuliert, daß eine Zunahme an Freiheit gleichsam automatisch zu einer Zunahme an Wohlstand geführt habe - den Beleg für so eine generalisierende Aussage findet man aber nicht. Ich möchte keineswegs der Unfreiheit das Wort reden, sicher nicht, aber in wenig mehr Genauigkeit hätte ich mir gewünscht.

Desweiteren wird suggeriert, die Nichtannehme von realen Chancen liege hauptsächlich am Versagen der Betroffenen selbst. Gesellschaft funktioniert dann m. E. nach doch ein wenig anders. Kurz gesagt, da ich mich beruflich damit beschäftige: in Der Arbeitssicherheit muß der Unternehmer immer nachweisen können, daß er alle Pflichten der Unterweisung erfüllt hat - angewandtauf dieses Modell bedeutet das, daß der Staat aufgrund der Menschenwürde des Einzelnen eine Bringschuld hat, die es nachzuweisen(!) gilt. So etwas fehlt in diesem Impulsreferat völlig.

Ich möchte es auch nicht überhöhen, es ist kein Hirtenbrief, aber doch ein wichtiges Wort.

Auch diese kritische Stellungnahme hat dazu bedenkenswerte Einwände.


Wahllos

Veröffentlicht am Saturday, 18. June 2011, 23:03

Wenn Wahlen etwas ändern könnten, würden sie sie für illegal erklären.

Phil Berrigan


John Henry Cardinal Newman

Veröffentlicht am Friday, 17. June 2011, 00:42

Er schrieb:

Wir haben verstehen gelernt, wie innig Bekennertum mit Martyrium verbunden ist. Niemand predigt einer betrogenen Welt die Wahrheit, ohne daß er selbst zum Betrüger gestempelt wird. Wir kennen unsere Aufgabe und unser Geschick: Zeugnis zu geben und Schmähung zu ernten, als Auswurf der Menschheit behandelt zu werden und den Sieg davonzutragen. Das ist das Gesetz, das der Herr über alle Dinge mit der Verbreitung der Wahrheit verbunden hat: Ihre Apostel werden Märtyrer, aber ihre heilige Sache triumphiert.

So wird es immer sein.

Im Englischen Original (hier das Zitat im Kontext) klingt das ganze nicht so dunkel, vielmehr freudig erregt, auch wenn der Inhalt derselbe ist (die Übersetzung, nicht von mir, finde ich auch etwas schwarz eingefärbt):

As to ourselves, the world has long ago done its worst against us: long ago has it seasoned us for this encounter. In the way of obloquy and ridicule it has exhausted upon us long since all it had to pour, and now it is resourceless. More it cannot say against us than it has said already. We have parted company with it for many years; we have long chosen our portion with the old faith once delivered to the saints, and we have intimately comprehended that a penalty is attached to the profession. No one proclaims the truth to a deceived world, but will be treated himself as a deceiver. We know our place and our fortunes: to give a witness, and to be reviled; to be cast out as evil, and to succeed. Such is the law which the Lord of all has annexed to the promulgation of the truth: its preachers suffer, but its cause prevails. Joyfully have we become a party to this bargain; and as we have resigned ourselves to the price, so we intend, by God’s aid, to claim the compensation.
Fear not, therefore, dear Brethren of the household of faith, any trouble that may come upon us, or upon you, if trouble be God’s will; trouble will but prove the simplicity of our and your devotion to Him.


In eigener Sache

Veröffentlicht am Wednesday, 15. June 2011, 08:30

Ich möchte nur kurz darauf hinweisen, daß ich Kommentare unabhängig vom Inhalt nur dann freischalte, wenn eine gültige Email-Adresse hinterlegt worden ist, d.h. wenn man auf Anfragen an die Gültigkeit auch per Mail antwortet.


Unterordnung der Ehefrau …oder so

Veröffentlicht am Monday, 13. June 2011, 00:24

Ich hatte mal mit einem Traditionalisten (als Laie Anhänger der Piusbrüder) eine Diskussion (ich weiß, generell eine blöde Idee) über ein Apostolisches Schreiben des vorherigen Papstes, vom Sel. Johannes Paul II (JP2).
Es handelte sich um Mulieris Dignitatem und dessen Auslegung des bekannten 5. Kapitels des paulinischen Epherserbriefes, in dem es u.a. heißt:

21 Einer ordne sich dem andern unter in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus.
22 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn (Christus);
23 denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist; er hat sie gerettet, denn sie ist sein Leib.
24 Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, sollen sich die Frauen in allem den Männern unterordnen.
25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben hat,
26 um sie im Wasser und durch das Wort rein und heilig zu machen.
27 So will er die Kirche herrlich vor sich erscheinen lassen, ohne Flecken, Falten oder andere Fehler; heilig soll sie sein und makellos.
28 Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst.
29 Keiner hat je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch Christus die Kirche.
30 Denn wir sind Glieder seines Leibes.
31 Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein.
32 Dies ist ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche.
33 Was euch angeht, so liebe jeder von euch seine Frau wie sich selbst, die Frau aber ehre den Mann.

JP2 schrieb dazu:

Der Verfasser des Epheserbriefes sieht keinen Widerspruch zwischen einer so formulierten Aufforderung und der Feststellung, daß »sich die Frauen ihren Männern unterordnen sollen wie dem Herrn (Christus); denn der Mann ist das Haupt der Frau« (vgl. 5, 22-23). Der Verfasser weiß, daß diese Auflage, die so tief in der Sitte und religiösen Tradition der Zeit verwurzelt ist, in neuer Weise verstanden und verwirklicht werden muß: als ein »gegenseitiges Sich-Unterordnen in der gemeinsamen Ehrfurcht vor Christus« (vgl. Eph 5, 21). Um so mehr, da der Ehemann »Haupt« der Frau genannt wird, wie Christus Haupt der Kirche ist, und das ist er eben, um »sich für sie« hinzugeben (vgl. Eph 5, 25); und sich für sie hinzugeben bedeutet, sogar das eigene Leben hinzugeben. Aber während die Unterordnung in der Beziehung Christus - Kirche nur die Kirche betrifft, ist diese »Unterordnung« in der Beziehung Gatte - Gattin nicht einseitig, sondern gegenseitig. Das stellt im Verhältnis zum »Alten« ganz offensichtlich ein »Neues« dar: Es ist das »Neue« des Evangeliums. Wir begegnen mehreren Stellen, wo die apostolischen Schriften dieses »Neue« zum Ausdruck bringen, auch wenn in ihnen das »Alte«, das, was auch in der religiösen Tradition Israels, in seiner Weise des Verständnisses und der Auslegung der heiligen Texte, wie zum Beispiel von Gen 2, verwurzelt ist, durchaus noch spürbar ist.

Nun war dieser Traditionalist der Meinung, diese Aussage JP2 seien ein Widerspruch zur Enzyklika “Casti Connubii” von Papst Pius XI., in der es heißt:

In der Familiengemeinschaft, deren festes Gefüge so die Liebe ist, muß dann auch die Ordnung der Liebe, wie es der hl. Augustinus nennt, zur Geltung kommen. Sie besagt die Überordnung des Mannes über Frau und Kinder und die willfährige Unterordnung, den bereitwilligen Gehorsam von seiten der Frau, wie ihn der Apostel mit den Worten empfiehlt: „Die Frauen sollen ihren Männern untertan sein wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie Christus das Haupt der Kirche ist.“[32] Die Unterordnung der Gattin unter den Gatten leugnet und beseitigt nun aber nicht die Freiheit, die ihr auf Grund ihrer Menschenwürde und der hehren Aufgabe, die sie als Gattin, Mutter und Lebensgefährtin hat, mit vollem Recht zusteht. Sie verlangt auch nicht von ihr, allen möglichen Wünschen des Mannes zu willfahren, die vielleicht unvernünftig sind oder der Frauenwürde weniger entsprechen. Sie ist endlich nicht so zu verstehen, als ob die Frau auf einer Stufe stehen sollte mit denen, die das Recht als Minderjährige bezeichnet und denen es wegen mangelnder Reife und Lebenserfahrung die freie Ausübung ihrer Rechte nicht zugesteht. Was sie aber verbietet, ist Ungebundenheit und übersteigerte Freiheit ohne Rücksicht auf das Wohl der Familie. Was sie verbietet, das ist, im Familienkörper das Herz vom Haupt zu trennen zu größtem Schaden, ja mit unmittelbarer Gefahr seines völligen Untergangs. Denn wenn der Mann das Haupt ist, dann ist die Frau das Herz, und wie er das Vorrecht der Leitung, so kann und soll sie den Vorrang der Liebe als ihr Eigen- und Sonderrecht in Anspruch nehmen. Grad und Art der Unterordnung der Gattin unter den Gatten können sodann verschieden sein je nach den verschiedenen persönlichen, örtlichen und zeitlichen Verhältnissen. Wenn der Mann seine Pflicht nicht tut, ist es sogar die Aufgabe der Frau, seinen Platz in der Familienleitung einzunehmen. Aber den Aufbau der Familie und ihr von Gott selbst erlassenes und bekräftigtes Grundgesetz einfachhin umzukehren oder anzutasten, ist nie und nirgends erlaubt. Das Verhältnis zwischen Mann und Frau drückt Unser Vorgänger seligen Angedenkens, Leo XIII., mit folgenden Worten tiefer Weisheit aus: „Der Mann ist der Herr in der Familie und das Haupt der Frau. Sie aber, da sie Fleisch von seinem Fleisch und Bein von seinem Bein ist, soll dem Mann untertan sein und gehorchen, nicht nach Art einer Dienerin, sondern einer Gefährtin. Dann wird die Leistung des Gehorsams weder ihrer Ehre noch ihrer Würde zu nahe treten. In dem aber, der befiehlt, wie in der, die gehorcht, in ihm als dem Abbild Christi, in ihr als dem der Kirche, soll die Gottesliebe Maß und Art von Amt und Pflicht beider bestimmen.“”>In der Familiengemeinschaft, deren festes Gefüge so die Liebe ist, muß dann auch die Ordnung der Liebe, wie es der hl. Augustinus nennt, zur Geltung kommen. Sie besagt die Überordnung des Mannes über Frau und Kinder und die willfährige Unterordnung, den bereitwilligen Gehorsam von seiten der Frau, wie ihn der Apostel mit den Worten empfiehlt: „Die Frauen sollen ihren Männern untertan sein wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie Christus das Haupt der Kirche ist.“[32]

Die Unterordnung der Gattin unter den Gatten leugnet und beseitigt nun aber nicht die Freiheit, die ihr auf Grund ihrer Menschenwürde und der hehren Aufgabe, die sie als Gattin, Mutter und Lebensgefährtin hat, mit vollem Recht zusteht. Sie verlangt auch nicht von ihr, allen möglichen Wünschen des Mannes zu willfahren, die vielleicht unvernünftig sind oder der Frauenwürde weniger entsprechen. Sie ist endlich nicht so zu verstehen, als ob die Frau auf einer Stufe stehen sollte mit denen, die das Recht als Minderjährige bezeichnet und denen es wegen mangelnder Reife und Lebenserfahrung die freie Ausübung ihrer Rechte nicht zugesteht. Was sie aber verbietet, ist Ungebundenheit und übersteigerte Freiheit ohne Rücksicht auf das Wohl der Familie. Was sie verbietet, das ist, im Familienkörper das Herz vom Haupt zu trennen zu größtem Schaden, ja mit unmittelbarer Gefahr seines völligen Untergangs. Denn wenn der Mann das Haupt ist, dann ist die Frau das Herz, und wie er das Vorrecht der Leitung, so kann und soll sie den Vorrang der Liebe als ihr Eigen- und Sonderrecht in Anspruch nehmen.

Grad und Art der Unterordnung der Gattin unter den Gatten können sodann verschieden sein je nach den verschiedenen persönlichen, örtlichen und zeitlichen Verhältnissen. Wenn der Mann seine Pflicht nicht tut, ist es sogar die Aufgabe der Frau, seinen Platz in der Familienleitung einzunehmen. Aber den Aufbau der Familie und ihr von Gott selbst erlassenes und bekräftigtes Grundgesetz einfachhin umzukehren oder anzutasten, ist nie und nirgends erlaubt.

Das Verhältnis zwischen Mann und Frau drückt Unser Vorgänger seligen Angedenkens, Leo XIII., mit folgenden Worten tiefer Weisheit aus: „Der Mann ist der Herr in der Familie und das Haupt der Frau. Sie aber, da sie Fleisch von seinem Fleisch und Bein von seinem Bein ist, soll dem Mann untertan sein und gehorchen, nicht nach Art einer Dienerin, sondern einer Gefährtin. Dann wird die Leistung des Gehorsams weder ihrer Ehre noch ihrer Würde zu nahe treten. In dem aber, der befiehlt, wie in der, die gehorcht, in ihm als dem Abbild Christi, in ihr als dem der Kirche, soll die Gottesliebe Maß und Art von Amt und Pflicht beider bestimmen.“

Meine prinzipiellen Argumente, daß es keine Laienberufung gibt, sich per pick-and-choose Lehrmeinungen der Bischöfe und Päpste als “gut katholisch” oder “nicht katholisch” auszusuchen, machte natürlich auf ihn als Piusbruderanhänger keinen Eindruck (das ist ja deren Existenzgrundlage). Jetzt fand ich aber noch etwas, was an Nähe zur Tradition Papst Pius XI. um Längen voraus ist.

Wenn “Überordnung in der Ehe” für den Ehemann das bedeutet, was der Hl. Johannes Goldmund im 4./5. Jahrhundert dazu schrieb in seiner Predigt über den Brief des Paulus an die Epheser, ja, dann kann das von mir aus weiter so heißen:

Du hast gehört, welch tiefe Unterwürfigkeit Paulus verlangt; du hast ihn als unvergleichlichen Geistesmann gepriesen und bewundert, weil er auf die innigste Lebensgemeinschaft unter uns dringt. Gut. Er bedient sich wiederum desselben Gleichnisses. “Ihr Männer”, sagt er, “liebet eure Weiber, sowie auch Christus die Kirche geliebt hat”. Hast du das Maß des Gehorsams gesehen? Vernimm nun auch das Maß der Liebe! Du willst, daß die Frau dir gehorche, wie die Kirche Christus gehorcht? So sorge du auch für sie, wie Christus für die Kirche sorgt! Müßtest du auch dein Leben für sie hingeben, müßtest du dich auch in tausend Stücke zerreißen lassen, müßtest du auch alles Erdenkliche ertragen und leiden, weigere dich dessen nicht! Wenn du auch all das leidest, so hast du doch noch lange nicht getan, was Christus getan hat. Denn du tust das für eine, an welcher du bereits mit ganzer Seele hängst; er aber tat es für eine, welche sich von ihm abwendete und ihn haßte. Gleichwie nun er die Kirche, die sich von ihm abwendete, ihn haßte, verabscheute und mutwillig verhöhnte, durch seine große Fürsorge sich unterworfen hat, nicht durch Drohungen, Beschimpfungen, Einschüchterung und dergleichen: so benimm auch du dich gegen dein Weib! Auch wenn du siehst, daß sie dich verschmäht, spröde behandelt und verachtet, kannst du sie dir doch durch große Sorge um sie, Liebe und Freundschaft unterwerfen. Nichts fesselt mächtiger als diese Fesseln; namentlich der Mann und die Frau. Einen Sklaven kann man möglicherweise durch Furcht bändigen - nein, auch ihn nicht; denn bei der ersten Gelegenheit wird er davonlaufen -; die Lebensgefährtin aber die Mutter der Kinder, den Quell aller Freude, darfst du nicht durch Furcht und Drohungen fesseln, sondern durch Liebe und herzliches Benehmen. Denn was ist das für eine Ehe, wenn die Frau vor dem Manne zittert? Und welches Vergnügen kann der Mann selbst darin finden, wenn er mit seiner Frau wie mit einer Sklavin und nicht wie mit einer Freien zusammenlebt? Solltest du dich auch um ihretwillen erzürnen, so mache ihr keine Vorwürfe! Denn das hat auch Christus nicht getan.

Also, falls jemand mal wieder darauf angesprochen wird, wie frauenfeindlich doch Paulus gewesen sei - einfach mal bei Johannes Chrysostomus vorbeischauen (oder hier im Blog).


Neuentwicklungen

Veröffentlicht am Friday, 10. June 2011, 14:49

Schon seit längerem versuche ich, kirchliche Entscheidungsträger dazu zu bringen, ein akademisch hochwertiges Fernstudium der Katholischen Theologie mit anerkannten akademischen Abschlüssen anzubieten.

Seit kurzem gibt es da Bewegung - eine Fakultät in Deutschland wird das Thema demnächst mal beraten, und ich werde ggf. die Möglichkeit haben, diese Frage direkt mit einem Ortsbischof zu diskutieren.


Der Papst und ich

Veröffentlicht am Friday, 10. June 2011, 10:56

Darüber kann man was bei der Sende-Zeit lesen.


Der informierte Konsument

Veröffentlicht am Friday, 10. June 2011, 09:30

Bei Spenden ist das klar: es gibt Spendensiegel, die verifizieren, daß das Geld ordnungsgemäß verwendet wird, die Transparenz ist gewährleistet. Dagegen ist auch gar nichts zu sagen.

Beim Konsum dagegen ist das alles andere als klar. Bspw. weder Lieferanten noch weiterverarbeitende Produktionsstätten werden genannt.

Damit eine (soziale) Marktwirtschaft aber auch ihren Namen verdient, setzt sie aufgeklärte Konsumenten voraus, die ihre Entscheidung für oder wider ein Produkt oder eine Dienstleistung aus umfangreichen Erwägungen heraus ziehen.

Deswegen gibt es eine Kampagne für mehr Transparenz im Konsum. Auch diejenigen Christen (vermehrt unter konservativen zu finden), die sozial Engagierte als Gutmenschen oder Baumumarmer titulieren, müßten doch sehr dafür sein, daß es mehr Transparenz gibt.

Daher: unterschreiben!

Warum das ganze?

Deswegen!


Sie sind glücklich

Veröffentlicht am Tuesday, 07. June 2011, 08:53

Wenn der Normalmensch mit seinem normalen Maß an Vorurteilen Einschätzungen über andere vornimmt, so liegt er nicht selten daneben. Auffällig und auch besonders wichtig ist das bei medizin-ethischen Themen.

So glaubt bspw. die Mehrheit der Gesunden, daß Menschen mit einer Amyotrophen Lateralsklerose (bekanntestes dt. Beispiel war der Düsseldorfer Künstler Jörg Immendorf) oder auch mit einem Locked-In-Syndrom (wo der Betroffene bei vollem Bewußtsein vielleicht gerade mal die Augen bewegen kann, wenn überhaupt), bestimmt und ganz sicher ein miserables Leben leben und ihre Lebensqualität gegen Null tendiert. Das müssen geradezu klassisiche Fälle von “so will ich nicht leben” sein, von “das ist doch gar kein Leben mehr”.

Nur: die Erkrankten selbst sehen das ganz anders, sind genaus glücklich wie Gesunde auch (Nachweise 1 und 2). Und Humor haben sie manchmal jede Menge, hier ein Interview.


Traurig

Veröffentlicht am Monday, 06. June 2011, 14:54

Ich weiß nicht, ob das Problem mittlerweile gelöst ist, aber Anfang Mai hat das Orthodoxe Patriarchat von Jerusalem die Kirchengemeinschaft mit dem Orthodoxen Patriarchat von Rumänien aufgekündigt (dieses also exkommuniziert)!

Wie so oft in innerorthodoxen Streitigkeiten geht es um die Frage, wer das Sagen hat.

Und in diesem Fall haben die Rumänen in den 90ern im Hl. Land eine Kirche und ein dazugehöriges Hotel gebaut, das ganze ist auch seit vielen Jahren in Betrieb, ohne vom Patriarchen vor Ort eine Erlaubnis zu haben. Und wenn es um hoheitliche Fragen (Jurisdiktionen) geht, kennen Orthodoxe Würdenträger oft keinen Spaß.

Man stelle sich vor, als rheinischer Katholik dürfe man dann in Italien nicht mehr zur Kommunion gehen …


Mißbrauch einer ganz anderen Art

Veröffentlicht am Monday, 06. June 2011, 08:06

Gestern sah iubita mea auf einem Stand eines Antik-Trödels in der Bonner Innenstadt eine Karte, die eine allgemein-ethische Botschaft eines “Dritten Ordens der Franziskaner” enthielt und die, so dachte sie naheliegend, auch für mich interessant sein könnte. Die Karte lag da zwischen ansonsten reinen Antiksachen, es war kein extra Stand dafür.

Das ganze stammte von einer selbsternannten “Bruderschaft der Menschheit” (hinter dem Link versteckt sich das Motiv dieser Karte, Kompaß genannt). Nachdem ich der Verkäuferin sagte, daß im im Dritten Orden sei, fragte sie mich, “in welches Sanctuarium” ich denn ginge. Da gingen bei mir schon Fragezeichen und Warnleuchten auf. Ich sei ganz normal katholisch, sagte ich, neben den Ersten und Zweiten gebe es eben auch einen Dritten Orden, OFS genannt, da sei ich mit dabei.
Aus Sicht dieser Dame sei die Katholische Kirche natürlich weit von “der ursprünglichen Kirche” entfernt, wolle auch gar nicht nah dran sein, Franziskus sei zwar Teil der Katholischen Kirche gewesen, stehe aber eigentlich außerhalb etc.

Mein Kommentar bestand in einem eher müden “aha” (eine weiterer Austausch darüber erschien absolut sinnlos, und ums Gewinnen geht es ja nicht). Auch die Karte nahm ich nicht mit.

Dann fand ich zuhause interessante Informationen, wer denn so hier Franziskus mißbraucht. Diese Gruppierung ist eine esoterische Splittergruppe mit extrem fragwürdigen Hintergrund. Hier mehr dazu.


Moderne Todsünden

Veröffentlicht am Wednesday, 01. June 2011, 10:33

Mohandas “Mahatma” Gandhi hatte mal eine interessante Liste der “Todsünden der Moderne” verfaßt. Diese möchte ich nur als Denkanstoß mal hier reinstellen:

Reichtum ohne Arbeit
Genuss ohne Gewissen
Wissen ohne Charakter
Geschäft ohne Moral
Wissenschaft ohne Menschlichkeit
Religion ohne Opferbereitschaft
Politik ohne Prinzipien

Kommt einem doch vieles bekannt vor …