Archiv für die 'Pax et bonum' Kategorie



Fundamentales

Veröffentlicht am Friday, 21. August 2009, 10:46

Vorgestern war ich auf einem Geburtstag eingeladen und kannte außer dem Geburtstags”kind” niemanden. Selbiger wurde im höheren Erwachsenenalter erst vor zwei (oder drei) Jahren katholisch getauft und hat einen evangelikalen biographischen Hintergrund. Ihm selbst sind die Glaubensunterschiede der verschiedenen christlichen Gruppierungen (mal ganz neutral ausgedrückt) nicht so wichtig, er wollte katholisch werden, um mal von dieser ständigen Rechtfertigungspflicht loszukommen, wogegen man so alles sei und es geht ihm auch mehr um die wirklich wichtigen Sachen.
Eines seiner Lieblingsworte ist die Hingabe - die er auch wirklich zu leben versucht.

Ins Gespräch kam er dann mit mir mit einer Freundin,die von seiner Taufe noch gar nichts wußte. Sie leitet als Historikerin ein hiesiges Museum ist und ist vor Jahren, rheinisch-katholisch sozialisiert, aus der Kirche ausgetreten.

Es entwickelte sich schnell eine recht lebhafte Diskussion zwischen ihr und mir, kein Streit, trotzdem empfand es das Geburtstagskind als störend. Sie regte sich über einen im kleinen Kreis gehörten Vortrag eines hohen Repräsentanten des hiesigen Erzbistums auf, fühlte sich intellektuell doch sehr unterfordert und störte sich an der Wortwahl, hielt manches durch die dt. Vergangenheit vergiftet und für ein Tabu.

Angefangen von dieser Frage, ob man sich von der Geschichte immer vorschreiben darf, welcher Wortschatz wie verwendet werden darf und daß es da auch unterschiedliche Meinungen geben kann, landeten wir dann bei der Feststellung, daß nicht nur in der Kirche nicht jeder Promovend ein Intellektueller ist. Sie bedauerte das, tue ich auch, fand das aber schlimm, ich nicht - und sie kennt im säkularen Leben auch genug Beispiele. Dennoch hat sie den verständlichen Anspruch, wenn die Kirche “Leute wie mich”, wie sie sagte, zurückgewinnen will, daß dann auch das Niveau hoch sein muß und die Außenwirkung sehr bedacht werden muß. Wir fanden auch andere diverse gemeinsame Einschätzungen.

Während des Gespräches kam dann quasi nebenbei raus, daß sie die Auferstehung für vollkommen unmöglich halte, dies sogar wisse(!). Dieses Beispiel fand sie zwar süß, aber nein, die Überzeugung schien ziemlich fest. Außerdem sei ihr Leben so toll, da könne es kaum was besseres geben.

Wie hoch war noch der Prozentsatz an Katholiken (also nicht Ausgetretenen), der nicht an die Auferstehung glaubt? Gibt es was gravierenderes? Bei solchen Beispielen, derer es sicher viele gibt, erscheinen mir liturgische Streitereien wie Nebenschauplätze.


Klarstellung

Veröffentlicht am Wednesday, 19. August 2009, 09:37

Neulich konnte ich noch einem Freund, der sich wirklich gut mit der katholischen Theologie auskennt, mitteilen, daß der Anspruch der Orthodoxie, die Kirche der Frühzeit geblieben zu sein und im Gegensatz zu uns nichts geändert zu haben, einfach nicht stimmt. Ich selbst weiß es aber auch noch nicht so lange, doch auch die Orthodoxie hat etwas dogmatisiert, ohne den Westen gefragt zu haben wie umgekehrt auch. Ich behaupte nicht, daß die Lehre etwas neues sei (ebensowenig wie ich die Lehre der Unbefleckten Empfängnis oder den päpstlichen Primat für neu halte), die dogmatische Festlegung dagegen ist es.
Beim Namen Gregorios Palamas findet sich bei wikipedia folgende gute Zusammenfassung (Vorsicht, Theologie!):

Seine Lehre, der Palamismus, war die letzte Weiterentwicklung der orthodoxen Theologie, die für verbindlich erklärt wurde. Ein Hauptmerkmal des Palamismus ist seine Unterscheidung zwischen einem prinzipiell für die Geschöpfe unzugänglichen Wesen Gottes und den Energien Gottes, mit denen Gott sich zu erkennen gebe. Seinem Wesen nach bleibe Gott, selbst wenn er sich willentlich dem Nichtgöttlichen zuwende, immer von seiner eigenen Zuwendung getrennt und unerkennbar. In seinen Taten hingegen, das heißt in seinen Energien, könne Gott erkannt und erfahren werden. Diese Energien hält Palamas ebenso wie Gottes Wesen für ungeschaffen. Mit der Unterscheidung zwischen Wesen und Energien Gottes und der Behauptung der Ungeschaffenheit der Energien verteidigt Palamas theologisch den sogenannten Hesychasmus, die Gebetspraxis der Athos-Mönche, deren Gemeinschaft er selbst angehört. Der Hesychasmus geht von der Annahme aus, dass das ungeschaffene Taborlicht vom Menschen geschaut werden könne, womit Gott in seinen Energien wahrnehmbar werde. Palamas’ Gegner meinen dagegen, dass es außerhalb von Gottes ungeschaffenem Wesen nur geschaffene Wirkungen gebe.

Sollte es jemals zu einer Einheit der Kirchen kommen, dann wäre auch hier ein mögliches Streitthema, das bislang immer ausgeblendet wurde. Denn daß das eine verbindliche(!) Sicht der Wirkweise Gottes sei, halte ich für gelinde gesagt sehr kritisch.

Ich nehme mal an, der “Palamismus” (verständlicherweise wird diese Bezeichnung im Osten nicht geschätzt, ich benutze ihn aber der Einfachheit halber mal) ist für viele westliche Leser was ziemlich Neues.

Daß die Lehre des Palamas nicht bloß eher eine Kleinigkeit orthodoxer Theologie ist, sondern schon die Grundfeste von Theologie überhaupt berührt, macht eine Aussage von Gerhard Podskalsky SJ klar. Solange diese Lehre nicht in den Fokus des Diskussion rückt, sind m.E. nach alle anderen Bemühungen zum Scheitern verurteilt. Podskalsky schreibt hier:

Wo liegen nun die Probleme der Vermittlung? Ein Hindernis liegt sicher in der bei den byzantinisch-slavisch geprägten, orthodoxen Nationalkirchen seit 40-50 Jahren vorherrschenden Ausrichtung auf die palamitische bzw. neopalamitische Theologie. Ihr wissenschaftstheoretisch relevantes, theologisches Grundaxiom beruht auf der Leugnung der Möglichkeit einer natürlichen Gotteserkenntnis sowie der Forderung nach einer sinnlich-geistigen Erfahrung Gottes (durch die göttlichen Energien, d.h. die Schau des ungeschaffenen Taborlichts), ja selbst der Heiligkeit als Voraussetzung einer authentischen Theologie; diese Präsupposition wird der stärker rational verfaßten Theologie des Westens (der entscheidende Einschnitt zeigt sich schon bei Augustinus!) generell abgesprochen. Aus dem genannten Axiom ergibt sich ferner die Konsequenz einer doppelten, unvereinbaren Wahrheit; denn dem Vernunftwissen steht unvermittelt und unrückführbar ein Glaubenswissen gegenüber. Die Wiederentdecker dieser seit der Lebenszeit des hl. Gregorios Palamas (+ 1359) bis zum Anfang dieses Jahrhunderts weitgehend vergessenen oder aufgegebenen Lehre waren zunächst Russen (Florovskij, Kern, Losskij, Meyendorff, Prochorov u. a.), dann aber auch Griechen (Chrestu, Mantzarides, Romanides u. a.), Serben (Jevtic, Radovic u. a.) und Rumänen (Staniloe). Es ist wohl ohne weitere Erklärung einsichtig, daß diese monastisch orientierte, d.h. als Fortentwicklung des athonitischen Hesychasmus entstandene Theologie kaum dialogfähig ist, es sei denn zum Zwecke der einseitigen Bekehrung.

Und unterhält man sich mit theologieinteressierten Orthodoxen, so ist auch diese einseitige Bekehrung (also alle werden orthodox) das, was sie ehrlich gesagt ausschließlich für möglich halten. Anders orientierte orthodoxe Theologen wie Metropolit Zizioulas oder Patriarch Bartholomäus I. werden da sehr kritisch gesehen (der Patriarch von Konstantinopel wurde in der Kirchengeschichte oft abgesetzt, der Respekt hält sich daher da in Grenzen).


Verzweifelt

Veröffentlicht am Wednesday, 19. August 2009, 08:59

Leider mußte ich in einer Forumsdiskussion mit orthodoxen Mitchristen feststellen, daß eine gemeinsame Sprache kaum möglich ist, zumindest im virtuellen Raum des Internets (glücklicherweise weiß ich, daß das im realen Leben ganz anders ist).
Angesprochen auf die Tatsache, daß sich die orthodoxe Kirche in Rumänien zu über 90% weigert, die von den Kommunisten zwangsenteigneten griechisch-katholischen Kirchen, Häuser und Grundstücke dieser mit Rom vereinten Kirche zurückzugeben, wurde ein Fehlverhalten nicht eingestanden. Nein, schließlich war es der Fehler Roms, im 17. Jh. eine Union anzustreben in Österreich-Ungarn, die dann 1700 vollzogen wurde. Es sei ja orthodoxes Kernland gewesen, also - im Grunde genommen - haben die Kommunisten nur den Willen Gottes vollzogen. Dann wird noch angeführt, daß es ja jetzt kaum noch griechisch-katholische Christen gäbe - mit der gleichen Argumentation könnte man das Verhalten der musl. Eroberer Nordafrikas im 7. bis 9. Jh. rechtfertigen (Zwangsannahme des Islam oder Schikane von gering bis schwer, in der Linkliste gibt es einen Verweis zum Dhimmi-Status).

Wer mehr darüber wissen will: hier sind zwei Filme dazu, der erste über die Geschichte der Griechisch-Katholischen Kirche, der zweite über die Frage der Rückgabe und die perfiden Methoden mancher orthodoxer Gemeinden. Das ganze von Kirche-in-Not, also seriös und nicht generell anti-orthodox:




Meins!

Veröffentlicht am Monday, 17. August 2009, 18:21

Hier kann man eine Liste von orthodoxen Geistlichen und Gelehrten finden, die den Dreifaltigen Gott anscheinend nicht mehr suchen. Sie wissen schon wo Er ist. Sie besitzen Ihn. Und glauben vor allem definitiv zu wissen, wo Er nicht ist, weil Er da nicht sein darf.


Vermessen

Veröffentlicht am Monday, 17. August 2009, 10:00

Es geht mal wieder ums liebe Geld. Schon mehrfach darauf hingewiesen, wird sich da ja ggf. etwas tun (zumindest in Ba-Wü, ist ja Ländersache). Jetzt schreibt ein Kommentator bei kath.de u.a. folgendes:

Wer sich nämlich voll mit der katholischen Kirche identifiziert, ist auch bereit, die Kirchensteuer zu entrichten. Ähnlich wird ein überzeugter Vereinsfußballer ohne Zweifel seinen Mitgliedsbeitrag zahlen und nicht auf die Idee kommen, ohne Beitrag im Verein zu bleiben.

Abgesehen von der verqueren Ansicht “Kirche ähnlich einem Verein” (da ist so ziemlich alles anders) geht es ja bei der Debatte gar nicht um das Ob des Beitrages, sondern wofür dieser Beitrag ausgegeben wird. Auch Herr Zapp zahlt den gleichen Beitrag für die Kirche weiter - allerdings sucht er sich selbst aus, welche kirchliche Stelle sein Geld bekommt. In einem Verein mag das nicht gehen, aber daß ausgerechnet im Ableger Deutschlands der Kirche Gottes das genau so sein muß (und somit anders als in über 99% der anderen Länder), das halte ich doch für ziemlich vermessen.

Schon von Anfang an hielt ich es für vermessen, den Beitrag an die Einkommenssteuer zu binden - denn so wird der jeweilige Steuersatz kirchlich mitabgesegnet.


Mein Alter Ego

Veröffentlicht am Friday, 14. August 2009, 14:07

You’re St. Melito of Sardis!

You have a great love of history and liturgy. You’re attached to the traditions of the ancients, yet you recognize that the old world — great as it was — is passing away. You are loyal to the customs of your family, though you do not hesitate to call family members to account for their sins.

Find out which Church Father you are at The Way of the Fathers!

Der Mann war mir bislang leider völlig unbekannt.


Verpaßt

Veröffentlicht am Friday, 14. August 2009, 10:13

Natürlich habe ich den mittlerweile 6. Geburtstages dieses Blogs verpaßt, schon bald ein Monat her …


Ostkirchenblogs

Veröffentlicht am Friday, 14. August 2009, 10:06

Als Katholik, der mit einer orthodoxen Frau verheiratet ist und schon früher ein große Sympathie für die Kirche des Ostens hatte, leider ich manchmal geradezu körperlich an der längsten Trennnung der Christenheit. Während ich die Axiome der reformatorischen Theologie zum Teil intellektuell einfach nicht verstehe, kann ich den orthodoxen Standpunkt in den Diskussionen zwar zumeist verstehen, halte ihn aber für falsch und sehe gleichzeitig komplett ein, warum die Orthodoxie nicht die geringste Neigung sieht, den Papst als sichtbares Zeichen der Einheit anzuerkennen - zuviel ist papalistisch organisiert derzeit und man könnte es ändern, ohne die Dogmen anzukratzen.
Manches Selbstzeugnis der Orthodoxie dagegen (bspw. die gleiche Kirche wie im 1. Jahrtausend zu sein und nichts geändert zu haben) läßt sich meines Erachtens nach auch historisch nicht halten, aber da debattiere ich schon mal mit Orthodoxon drüber, die das selbstredend anders sehen (warum ihr dogmatischer Zusatz vollkommen okay ist und unsere dagegen ganz schrecklich, nun gut …).

Ich freue mich daher, daß ich im Netz - nachdem ich erfolglos deutschsprachige orthodoxe Blogs gesucht habe (kennt jemand welche?) - zumindest zwei amerikanische Blogs gefunden habe, die sich konkret mit der Frage der Einheit der Kirchen in Ost und West beschäftigen, beide im übrigens von Orthodoxen geschrieben. Der eine erscheint mir besonders interessant (De unione), da er sich mit einen nahezu vergessenen Patriarchen von Konstantinopel des 13. Jh. beschäftigt, der sich für die Einheit eingesetzt hatte, Johannes Bekkos.

Generell muß ich auch feststellen, aber das liegt auch am Blogschreiber (mea culpa!), ist das theologische Niveau vieler amerikanischer Blogs und des entstehenden Dialoges mit Lesern exzellent.

Also, die Blogs der neuen Spalte “Ostkirchliche Blogs”:

De unione ecclesiarum
Eirenikon


Ach was!

Veröffentlicht am Wednesday, 12. August 2009, 12:20

Verschiedene Medien berichten jetzt davon, daß die Taliban in Afghanistan die Oberhand zu gewinnen scheinen. Die Armeen der westlichen Welt scheinen zu verlieren.

Welch’ eine Überraschung, besonders für Briten (und danach für Russen …).


Anrufung

Veröffentlicht am Tuesday, 11. August 2009, 14:12

Hl. Klara, bitte für uns!


Aufgefrischt

Veröffentlicht am Wednesday, 05. August 2009, 19:06

Ich hatte mir mal vorgenommen, neue katholische Blogs erst zu verlinken, wenn diese mindestens über ein halbes Jahr geschrieben haben und es weiterhin tun (bei einem mache ich heute eine Ausnahme) - es gab nämlich mal eine Blogflut vor einigen Jahren, die ziemlich schnell wieder eingeschlafen ist (und ich bin einfach zu faul immer alles auf dem neuesten Stand zu halten). Doch jetzt wird es mal Zeit. Die dt.sprachige katholische Blog-Welt wird immer bunter, wie die Kirche selbst, öfters finde ich auch etwas, was so gar nicht meine Meinung widerspiegelt, aber wer bin ich schon …:

Ad Tiliam
Allotria Catholica
Azuriana
Braut des Lammes
bw3c
Elsas Nacht(b)revier
Epistulae Tiberii
Eru ar i ambar
Fortes fide
Gedankensplitter
Glaube, Hoffnung, Liebe
Glaubenssache
Gott sei Dank
Heiligenbildchen und Pastoralchemie
Internetpfarre
Kirchenschwinden
Mater amata
Mein Predigtgarten
Mit elektrischer Feder
Omega blog
Politisch Unpolitisches
Rheinisch-Katholisch (ein Nachbar!)
Taufoase
Thomas Matterne
Weberknecht
Ultramontan
Unzeitgemäße Betrachtungen
Zelo zelatus sum

So.


Neues aus dem KKK

Veröffentlicht am Tuesday, 28. July 2009, 13:16

Der Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) schreibt im Art. 1560:

Als Stellvertreter Christi hat jeder Bischof das Hirtenamt über die ihm anvertraute Teilkirche inne; gleichzeitig aber obliegt ihm die Sorge für alle Teilkirchen, die er zusammen mit allen seinen Brüdern im Episkopat kollegial auszuüben hat.

Das nur mal kurz für die, die meinen, daß nur der Papst Stellvertreter Christi sei und man sich seinen zuständigen Bischof innerlich aussuchen könne (es soll ja solche geben …) - aber auch für mich, weil ich gar nicht wußte, daß die ostkirchliche Sicht des Bischofsamtes auch die der Westkirche ist.

So schreibt der rumänisch-orthodoxe Metropolit Serafim (von Deutschland und Zentraleuropa) (Quelle):

Nach unserer orthodoxen Lehre vom Bischofsamt ist jeder Bischof ein Bischof der universalen Kirche, auch wenn sein Jurisdiktionsgebiet sich auf ein begrenztes Territorium erstreckt.


Anleitung zum Menschsein

Veröffentlicht am Wednesday, 22. July 2009, 14:14

Geschrieben hat Erzbischof Vincent Landel von Rabat in Marokko dies angesichts der Mohammed-Karikaturen vor ein paar Jahren, aber es besitzt Ewigkeitswert:

Wenn der andere doch wirklich zu meinem Bruder würde!

Ist nicht gerade das die Frage, die man sich angesichts der Diskussion in den Medien stellen muss? Wenn der andere wirklich zu meinem Bruder würde, könnte ich dann den Glauben in Zweifel ziehen, der ihn am Leben erhält?

Könnte ich mich dann auf die eine oder andere Weise über seine Überzeugungen lustig machen?

Wenn der andere wirklich zu meinem Bruder würde, könnte ich dann von Freiheit reden, ohne selbst respektvoll zu sein?

Wenn der andere wirklich zu meinem Bruder würde, könnte ich ihn dann ablehnen, indem ich gewalttätig gegen seine Person oder sein Eigentum vorgehe?

Wenn der andere wirklich zu meinem Bruder würde, könnte ich mir es dann erlauben, hinter seinem Rücken schlecht von ihm zu reden? Könnte ich mir dann erlauben, sogar seine Privatsphäre zu zerstören?

Wenn der andere wirklich zu meinem Bruder würde, dann könnte ich ihm wirklich in Wahrheit begegnen; wir könnten ganz natürlich sprechen, selbst wenn wir nicht in allem einer Meinung sind.

Wenn er andere wirklich zu meinem Bruder würde, dann würde mich die Begegnung mit ihm wachsen lassen, und ich bin sicher, dass auch er wachsen würde.

Wenn der andere wirklich zu meinem Bruder würde, dann würde sich unser Blick treffen und ein großes Lächeln würde unser Antlitz zum Strahlen bringen.

Wenn der andere wirklich zu meinem Bruder würde – was für eine aufregende Welt könnten wir dann aufbauen!


Und noch was Großes

Veröffentlicht am Tuesday, 21. July 2009, 17:51

Ein Heiligenlexikon aus dem 19. Jh., extrem umfangreich, ist jetzt online zu lesen. Sehr gut.


Unerschöpfliche Quelle

Veröffentlicht am Tuesday, 21. July 2009, 17:30

Eine Quelle nicht nur für Liebhaber der lateinischen Sprache, sondern für alle, die irgendein Dokument der Kirchengeschichte einschließlich der Werke berühmter Frauen und Männer suchen:

DocumentaCatholicaOmnia


Das Ende scheint zu nahen

Veröffentlicht am Tuesday, 21. July 2009, 12:20

Vor fast vier Jahren hatte ich schon mal die Bombe ticken hören, ein Explodieren mit dem Ende der Kirchensteuer scheint sich jetzt bald anzubahnen. Da das ganze Ländersache ist, wird es aber noch dauern …


Gleichberechtigung

Veröffentlicht am Friday, 17. July 2009, 15:01

Wer “Die Achse des Guten” verlinkt, muß dann aus Gründen der Gleichberechtigung auch “Alles Schall und Rauch” anbieten. Hiermit dauerhaft erfolgt.

Die Wahrheit ist wohl mal da, mal dort, und meistens irgendwo dazwischen.


Geheimniskrämerei

Veröffentlicht am Friday, 17. July 2009, 12:18

Am 08.09.2007 starb in Afghanistan ein deutscher Soldat (wie auch an manch anderen Tagen), doch die Ursache war “non hostile”, also nicht durch “den Feind”.

Name des Verstorbenen: noch nicht veröffentlicht (nach fast 2 Jahren!)

Einheit: nicht veröffentlicht

Ort des Todes: nicht veröffentlicht

Genaue Ursache: nicht veröffentlicht …

Quelle


Ach was!

Veröffentlicht am Friday, 17. July 2009, 09:46

Daß auch Ungeborene schon ein funktionierendes Gedächtnis haben (in Deutschland aber auch in dem Stadium noch kostenlos getötet werden dürfen), ist ja nicht wirklich überraschend, wurde aber jetzt erstmals nachgewiesen. Hier auch der Link zum Magazin, in dem die Arbeit veröffentlicht wurde


Kampf für das Leben

Veröffentlicht am Wednesday, 15. July 2009, 13:00

Seitdem in immer mehr demokratisch regierten Ländern das Leben eines Menschen immer weniger wert wird, sei es kurz nach Beginn (Abtreibung) oder nach der Geburt (Euthanasie und Todesstrafe), gibt es Christen, die dagegen angehen. Sie sind politisch aktiv, sei es als “pressure-group”, sei es durch kirchliche Amtsinhaber oder selbst in Parteien, um eine entsprechende Gesetzgebung zu verhindern.

Dabei sollte in der Kirche, also unter den Gläubigen, die Einstellung klar sein. Schon 100 Jahre vor dem Staatskirchentum schrieb Tertullian (+ um 220):

Wir hingegen dürfen, nachdem uns ein für allemal das Töten eines Menschen verboten ist, selbst den Embryo im Mutterleibe, solange noch das Blut sich für den neuen Menschen absondert, nicht zerstören. Ein vorweggenommener Mord ist es, wenn man eine Geburt verhindert; es fällt nicht ins Gewicht, ob man einem Menschen nach der Geburt das Leben raubt oder es bereits während der Geburt vernichtet.

Diese Meinung ist innerhalb der kirchlichen Lehrmeinung zwar unabänderlich, aber bei den Gläubigen in den Ländern, die Abtreibung, Euthanasie etc. legalisieren, längst nicht mehr Mehrheitsmeinung. Deswegen darf ich hier noch mal etwas zitieren, was ich schon vor Monaten brachte, und was auch auf dieses Thema paßt:

For the cause of change that most people seek is not in the leadership; at least not in a democratic nation such as ours. No, the true cause of change is in the electorate; for there lays the problem and the solution.

This is why the gospel never speaks of a political solution to the woes that we endure. My political theory is thus: The political process merely reveals the state of conversion of a nation. A virtuous nation will call forth a virtuous leader. When we fight and win the conversion battle (beginning with ourselves), then we won’t need the political savior…we won’t cry out for Barabbas to lead our cause. As important as the political battle is; it pales in comparison to the battle for conversion of the nation. The priority must be correct.

Erst wenn die Glieder der Kirche hier mit einer Stimme sprechen, kann eine politische Änderung, die nicht nur an der Oberfläche verbleibt, stattfinden. Erst wenn dann diese Glieder eine Mehrheit stellen, nicht nur in Lobbygruppen, sondern numerisch, kann demokratisch legitimiert das Leben ausreichend geschützt werden. Doch dazu bedarf es der stetigen Umkehr eines jeden von uns - da liegt das Problem.


Noch einmal

Veröffentlicht am Wednesday, 15. July 2009, 10:17

So viel hat sich nicht geändert, deswegen kann ich den vier Jahre alten Artikel heute guten Gewissens verlinken:

Sein Tag


Abwartende Hoffnung

Veröffentlicht am Monday, 13. July 2009, 09:46

Sollte, wie mehrere Medien berichten, das orthodoxe Priesterseminar des Ökumenischen Patriarchates von Konstantinopel wirklich noch im Herbst diesen Jahres wiedereröffnet werden, wäre dies ein Freudentag für die gesamte apostolische Christenheit (und wohl auch ein wenig der EU zu verdanken).
Aber noch ist es geschlossen …


Priesterjahr

Veröffentlicht am Saturday, 11. July 2009, 22:38

Seit kurzem läuft das Jahr der Priester oder Priesterjahr in der Kirche, keine Ahnung wie das jetzt korrekt heißt (nochmal was im Netz gesucht: ist wohl Priesterjahr).

Nun sind ja über 99% der Katholiken keine Priester, sondern Laien. Nein, ich wünsche mir jetzt kein Laienjahr, sondern möchte mal darüber nachdenken, was man so als Laie in diesem Jahr für die Priester tun kann, insbesondere für die, die man persönlich kennt. Vom Bistum Speyer werden online diese Tipps empfohlen (brachten andere Blogger schon eher). Am wichtigsten davon erscheint auch mir das tägliche Gebet für die Priester.

Das setzt eine Grundstimmung voraus, die aus dem vergänglichen Priesterjahr ein unvergängliches Priester - Ja! werden läßt, denn sie sind nunmal unersetzlich für die Kirche.

Was aber auch noch zu empfehlen ist neben den verlinkten Tipps: einfach mal den Heimatpfarrer anmailen, was man denn so für ihn konkret tun könne in diesem seinen Priesterjahr.


Monopolverlust

Veröffentlicht am Thursday, 09. July 2009, 09:50

Scipio nimmt hier mal dankenswerter Weise ausführlich Stellung zu dem, was in den letzten Tagen (von der breiten Medien-Bevölkerung wohl unbemerkt) so von offizieller bis offiziöser Seite über katholische private Internet-Initiativen geurteilt worden ist.

Es ist verständlicherweise bedauerlich, wenn der interessierte Mensch nicht zwingend die KNA oder die Herren Deckers oder Fischer von der FAZ konsultieren muß, um zu wissen, was gerade katholischerseits so aktuell ist. Dazu kommt auch noch das Unverschämte schlechthin: den meisten katholischen Bloggern und Netzseitenbetreibern macht das Katholischsein sehr viel Freude und sie wollen gar keine grundlegend andere Kirche - und das sagen sie auch noch in ihrer oftmals kargen Freizeit!

Dieser Monopolverlust an Information scheint zu schmerzen und führt zu sehr undifferenzierten Beurteilungen…

Der hiesige Blog wird nicht so arg frequentiert, als daß dadurch eine Mediengroßmacht entstehen könnte (täglich im sicher zweistelligen Bereich). Außerdem scheint meine Meinung (die ich zumeist für einfach katholisch halte) nicht in ein der üblichen Schubladen zu passen - wer findet in den Printmedien bspw. schon eine korrektere Liturgie und Theologie, aber ebenso eine Geld- und machtärmere Kirche und eine sozialere Wirtschaftsordnung mit mehr Regulierung gleichzeitig erstrebenswert?

Außerdem scheint bei den von Scipio genannten Journalisten manches bezüglich der kirchlichen Lehre über das Laienapostolat noch nicht verinnerlicht worden zu sein (von hauptberuflich oder gar hauptamtlich ist in den betreffenden Dokumenten keine Rede). Natürlich gibt es Seiten, die aufgrund des anonymen und denunziatorischen Charakters (man denke nur an kreuz Punkt net, die den schismatischen Pius-Brüdern nahesteht) nicht im geringsten dialogfähig sind und alles andere als die Eine, Heilige, Katholische und Apostolische Kirche treffend darstellen. Auch meine Inhalte stelle ich, wenn es um Fragen der kirchlichen Lehre geht, natürlich immer unter die Korrektur durch Mutter Kirche (und bitte ggf. um ebensolche Korrektur). Doch es gilt, daß jeder Laie das Recht (und durch Taufe und Firmung gar die Pflicht hat), seiner Berufung zu folgen und seine ihm angemessene Weise zu beachten hat, das Apostolat in Wort und/oder Tat zu verfolgen.


Für alle was dabei

Veröffentlicht am Wednesday, 08. July 2009, 19:26

Wenn der katholische Neo-Con George Weigel die neue Enzyklika des Papstes so runtermacht, lohnt sich das eingehende Studieren bestimmt!