Archiv für die 'Pax et bonum' Kategorie
Veröffentlicht am Friday, 05. March 2004, 21:18
Ich hatte heute meinen letzten Arbeitstag als PJler. Jetzt ist erst einmal ein wenig ausspannen und dann pauken fürs Examen angesagt. Aber weil ich mir dafür die Zeit frei einteilen kann und danach endlich nach so vielen Jahren nicht mehr Student bin (Medizin dauert echt lange) und verantwortlich arbeiten kann, steigt ein wenig Freude in mir auf…
Veröffentlicht am Wednesday, 03. March 2004, 22:34
So wird von einem Cartoonisten in Südafrika die Rolle der Kirche beim Thema AIDS gesehen. Naja, man kann hier mal wieder veranschaulichen, welche Vorurteile gepflegt werden:
1. die Kirche ist (mindestens mit-)schuld an der Verbreitung von AIDS. Kein Wort davon, dass kein Sex bzw. Sex in geordneten Verhältnissen immer noch die beste Verhütung darstellt (ich durfte mir für diese eigentlich naheliegende Aussage schon diverse Lacher einfangen)
2. die Schäfchen (sprich wir Katholiken) sind blöd. Okay, dass wir nicht denken können, ist ja Allgemeingut, aber sogar bei offenen Tor…?
3. die Schafe kreisen nur im eigenen Stall. Wieder kein Wort davon, dass die Kirche die einzige Institution in Afrika ist, die Hilfe für AIDS-Kranke im ganzen Kontinent unterhält, das auch zahlenmäßig mit riesem Abstand vor allen anderen. Ich vermisse da die ganzen Ungläubigen, die selbsternannten Humanisten, die Atheisten. Aber Hände schmutzig machen solche sich ja höchstens woanders…(so, die Plattitüde muss jetzt sein)
Übrigens sind die einzigen armen Länder, die noch eine einigermaßen sich im Rahmen haltende HIV-Neuansteckungsrate haben solche, die vorehelichen Sex gesellschaftlich ächten. Das zu sagen, ist zwar mal wieder nicht politisch korrekt, aber dennoch überall (bei der WHO bspw.) überprüfbar. Ein strenger Wertekonsens kann Leben retten.
Veröffentlicht am Tuesday, 02. March 2004, 23:18
Was bedeutet die Fastenzeit wirklich? Jedes Jahr habe ich das Gefühl, immer mehr, “gut, dass wieder Fastenzeit ist, es wurde mal wieder Zeit”. Zeit für Ihn, Zeit für mich, also für uns, Zeit, ja, wofür eigentlich? Für fromme Worte? Zeit für eine frommere Episode im Leben, jährlich aufgefrischt?
Es soll eine Zeit der Buße sein. Schreckliches Wort, nein, schönes Wort mit schrecklicher Bedeutung übertüncht. Umkehr heißt es eigentlich, Metanoia.
Will ich “umkehren”? Ist meine Richtung denn so falsch? Reicht nicht ein bisschen Spenden, ein wenig mehr Verzicht auf irgendwas Schönes im Alltag, weiter nichts?
Umkehr, pah!
Oder vielleicht doch schauen, hoffen und beten, dass es mir mit Seiner Hilfe immer mehr gelinge, Ihn in den Mittelpunkt zu stellen. Was kann das heißen? Vielleicht mehr Umkehr der Perspektive denn der Richtung. Vielleicht ein neues Ziel denn unbedingt ein neuer Weg. Vielleicht mehr Ihm gefallen wollen denn irgendwelchen Freunden, Kollegen, Frauen, Männern, Familien, Nachbarn etc.
Vielleicht Ihn suchen. Täglich. Immer wieder fallen und aufstehen. Sich aufheben lassen.
Vielleicht habe ich auch nichts verstanden…
Veröffentlicht am Monday, 01. March 2004, 22:52
Wer gestern in einer kath. Messe war, hat wahrscheinlich die Stelle aus dem Evangelium nach Lukas gehört, in der von der Versuchung Christi in der Wüste berichtet wird (da kommen auch die berühmten 40 Tage vor, da ergibt sich der Zusammenhang mit der Länge der Fastenzeit).
Wer da glücklicherweise auch noch genau hingehört hat, wird vielleicht gemerkt haben, dass der Versucher, der Teufel, nicht nur über diverse (vergebliche) Tricks verfügt, sondern vor allem auch über eins: die Herrschaft der Reiche dieser Welt. Und dazu kann er sie auch noch an den weitergeben, an den er will. Quasi leihweise. Denn man muss ihn dafür anbeten, den Teufel. ‘Ne richtig teuflische Idee, was?
Und verdammt verführerisch…
Veröffentlicht am Sunday, 29. February 2004, 18:03
Dies Domini.
Ein paar Gründe, die sicher nicht zu meinem Christsein führten:
1. Endlich mal jemanden zu haben (das Lehramt), der einem sagen kann, was man so alles falsch macht. Und dass das eine ganze Menge ist.
2. Endlich mal das Gefühl zu haben, anderen, am besten allen anderen, sagen zu können, wie verkommen doch eben diese alle anderen seien.
3. Endlich genau zu wissen, wer konkret genau wie zu beurteilen ist. Am besten natürlich zu verurteilen. Und natürlich nicht dazuzugehören.
4. Endlich genau zu wissen, wie der Glauben der anderen zu beurteilen ist. Und natürlich auf der Seite der Wahrheit zu sein und überhaupt immer eine Antwort parat haben.
Um Missverständnissen vorzubeugen: ich stehe voll hinter den Bischöfen und auch dem Papst.
Veröffentlicht am Saturday, 28. February 2004, 20:00
Das Thema Einsamkeit hat bei vielen einen schlechten Beigeschmack. Man will zwar gerne mal allein sein, aber niemals einsam. Dabei ist es im Deutschen irgendwie komisch: das Alleinsein ist bloß eine Subjektivierung eines Adjektivs, ein Seinszustand, während die Einsamkeit auch für anderes gelten kann: “die Einsamkeit der Wälder” oder so. “Das Alleinsein der Wälder” geht ja schlecht.
Wenn man nun den positiv-spirituellen Aspekt hervorheben will, wie es bspw. ein Einsiedler versucht, dann hat er in unserer Sprache echt ein Problem, denn allein fühlt er sich in der ständigen Präsenz Gottes (wenn’s gut läuft) ja gar nicht. Er ist eben einsam, das ist dann positiv. Allein-sein wird dann zum Inbegriff des Negativen, Einsamkeit ist gut. So werden die Bedeutungen umgekehrt und das Unverständnis ist vorprogrammiert.
Die englische Sprache hat’s da besser getroffen, indem sie zwischen “alone” (dazu gibt es kein Substantiv!), “lonely” und “loneliness” (schlecht!) und “solitude” unterscheidet. Letzteres ist die positive Einsamkeit, das erste das gute, wenn man hier meint, man will mal “allein sein”.
Vom Wert der Einsamkeit also zu reden ist auf Deutsch denkbar schwierig. Wer will schon einsam sein? Redet man im angelsächsischen Bereich aber vom “value of solitude”, so weiß auch der religiös Unbeleckte gleich, was gemeint ist. Schade für hierzulande, aber so ist es halt. Keine Sprache ist perfekt.
Veröffentlicht am Friday, 27. February 2004, 22:58
Falls irgendjemand mal für ein Jahr ganz woanders was ganz anderes machen will und noch ein paar Brocken Spanisch beherrscht, der sollte sich mal das da, eben Ak’ Tenamit anschauen. Ich war selbst da und habe da für ein paar Wochen ein medizinisches Praktikum, eine Famulatur gemacht. Ich wurd aber nur für die kurze Zeit angenommen, weil ich eh schon in Guatemala war und sie dringend med. Verstärkung brauchten (außer mir zu dem Zeitpunkt nur noch eine Ärztin, die wollte auch mal frei haben).
Es lohnt sich in jeglicher Hinsicht, außer finanziell (aber das kann man ja hier haben).
Veröffentlicht am Friday, 27. February 2004, 22:45
Als Jazzfan bin ich natürlich ein grundsätzlicher Freund von Instrumentalmusik (was absolut gar nichts gegen hervorragende Vocals sagen soll). Und die erste tolle Instrumentalmusik, die meine Seele zutiefst berührte, war die von Rock- und Popbands.
Wo sind heute die Alben, in denen es in langen Stücken minutenlange, abwechslungsreiche Instrumentalpassagen mit einfach nur schönen Melodien und interessanten Rhythmen gibt? Gibt es keine Musiker wie die von Pink Floyd, Genesis (selbst bei “I can’t dance” gab es das noch, aber besonders bis zum Abgang von Steve Hackett) oder selbst The Doors, die alle mit berühmt gewordenen Passagen die Massen begeistern konnten? Vielleicht höre ich u.a. auch deswegen so gerne “Rainbow Children” von Prince, weil es genau das bietet, besonders im letzten Lied “Last December”. Das geht unter die Haut.
Veröffentlicht am Tuesday, 24. February 2004, 22:41
Quia inter creatorem et creaturam non potest tanta similitudo notari, quin inter eos maior sit dissimilitudo notanda.
Alles klar? Nicht? Nicht schlimm, mir erginge es nicht anders. Wenn man den offiziellen Text übersetzt wird daraus:
Denn zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf kann man keine so große Ähnlichkeit feststellen, daß zwischen ihnen keine noch größere Unähnlichkeit festzustellen wäre.
Oder als Aufforderung für heutzutage: Hört auf, Gott in menschlichen Maßstäben zu denken!
Das bezieht sich dann natürlich genau so auf Worte. Da Menschen aber nunmal alles in menschlichen Maßstäben machen, auch reden, keine wirklich große Überraschung, so ist mit Bedacht und Zurückhaltung beim Thema der alleinigen, letzten Wahrheit vorzugehen. Ein wenig mehr schweigende Ehrfurcht anstelle der gotteserklärerischen Logorrhoe (Wortdurchfall) ist mehr denn nötig.
Ach ja: obiges sagte die Kirche bereits im ach so tiefen und noch viel acher so finsteren Mittelalter, nämlich 1215, auf dem sog. IV. Laterankonzil.
Sehr modern und zeitgemäß. Man kann durchaus sagen, ewigkeitsgemäß.
Veröffentlicht am Tuesday, 24. February 2004, 12:27
Die heftigste Magen-Darm-Grippe meines Lebens hat mich in den letzten Tagen leider von neuen Einträgen abgehalten (nein, es hatte nichts mit dem Karneval zu tun). Da ich jetzt fast wieder ganz gesund bin, kommt sicher auch bald was.
Veröffentlicht am Friday, 20. February 2004, 20:13
In Frankreich und Spanien haben sie nicht nur eine lange Tradition, die wäre auch bei uns da, sondern vor allem auch großen Erfolg bis heute: die Liedermacher. Bei unserem direkten Nachbarn die Chansonniers, im Urlaubsland Nr. 1 die Cantautores.
Oft sind es junge Menschen, die über die Alltagsprobleme und große wie kleine Politik singen. Und wenn sie ein Album veröffentlichen, landet es sofort auf den oberen Rängen. Das, obwohl sie auf der Bühne oft nicht mit mehr als einer Gitarre ausgestattet sind.
Ismael Serrano, Pedro Guerra oder ein Veteran wie Joaquín Sabina füllen die Schränke der Generationen mit ihren Alben.
Leider lässt sich hierzulande nichts Vergleichbares finden.
Veröffentlicht am Wednesday, 18. February 2004, 23:02
Auf der sogenannten primären Hirnrinde (die liegt ganz hinten am Gehirn, also am Hinterkopf) gibt es neben vielem anderen auch Nervenzellen, die auf bestimmte geometrische Reize reagieren. Es gibt, anders gesagt, solche die bei einer Linie
/
anspringen, andere reagieren bei
\
oder auch
_
Diese Zellen reifen je nach Beanspruchung unterschiedlich gut aus, d.h. genau die Zellen entwickeln sich gut, deren Bedarf sich im Laufe des Lebens, beginnend schon seit dem ersten Augenaufschlag, gezeigt hat. Getrennt für jedes Auge übrigens.
Untersucht man nun den Stoffwechsel dieser Zellen bei westlichen Menschen aus industrialiserten Regionen und den von Angehörigen nicht industrialisierter Stammesvölker, so findet man bei den Westlern eine überdurchschnittliche reifung der Zellen für | und _, also für alles rechtwinklige, auf Kosten der anderen natürlich, die dann unterentwickelt bleiben. Bei den Stammesangehörigen sind die Reifegrade in etwa eher gleich ausgebildet.
Es ist ja schon auffallend, wie rechtwinklig unser Leben hier gestaltet wird. Alles funktional. Ich schaue auf einen horizontal-vertikal rechtwinkligen Bildschirm, das Fenster ist ebenso, die Tür, die Häuser, der Schreibtisch…..
Mehr Schräge!
Veröffentlicht am Tuesday, 17. February 2004, 22:28
Da die CD gerade mal wieder bei mir erklingt:
Estampie verbindet hier auf wirklich außergewöhnliche Art und Weise die Musik von Hildegard von Bingen mit zeitgenössischer Interpretation des modernen Musiktheaters. Anhören!
Veröffentlicht am Tuesday, 17. February 2004, 20:23
Darf man als bekennender Rheinländer am Karneval nicht teilnehmen? Ich finde schön, dass die Leute feiern, mag auch den Straßenkarneval, aber meine Rolle ist nicht unbedingt dabei zu sein…
Veröffentlicht am Sunday, 15. February 2004, 21:32
Dies Domini.
Wie zwei der exponiertesten Menschen der Kirche in Frankreich sehen sie ja wahrlich nicht aus, sind es aber. Zwei Priesterpersönlichkeiten, die ihre Unverwechselbarkeit behalten haben:
Guy Gilbert und Abbé Pierre.
Veröffentlicht am Sunday, 15. February 2004, 21:23
(Dies Domini)
der Gelassenheit,
von Papst Johannes XXIII.
1. Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.
2. Nur für heute werde ich die größte Sorge für mein Auftreten pflegen: vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemand kritisieren; ja, ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern, … nur mich selbst.
3. Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin … nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.
4. Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.
5. Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist die gute Lektüre für das Leben der Seele notwendig.
6. Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen, und ich werde es niemandem erzählen.
7. Nur für heute werde ich etwas tun, das ich keine Lust habe zu tun; sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt.
8. Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen. Und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: die Hetze und die Unentschlossenheit.
9. Nur für heute werde ich fest glauben - selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten -, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.
10. Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist, und an die Güte zu glauben. Mir ist es gegeben, das Gute während zwölf Stunden zu wirken.
Veröffentlicht am Friday, 13. February 2004, 20:01
Es ist zwar nahezu alles auf Spanisch, aber nichtsdestotrotz (und ein Grund mehr, diese wunderschöne Sprache zu erlernen) kann man auf Servicios Koinonia ein sehr großes Angebot an praktisch-theologischen Beiträgen und Kommentaren rund um die Situation der Welt nutzen. Diese werden aus der Sicht der lateinamerikanischen Kirche betrachtet, mit der Befreiungstheologie und der sogenannten “Option für die Armen” als Hauptauftrag für Kirche als stets präsenten geistigen Hintergrund.
Habe ich schon erwähnt, dass ich die Befreiungstheologie für phantastisch halte (wenn, und das ist wichtig, sie nicht mit Schwarz-Weiß-Denken - arm gut, reich böse etc. - verbunden ist)?
Veröffentlicht am Thursday, 12. February 2004, 18:50
Seit einiger Zeit höre ich fast täglich ein Album von diesem Mann. Es ist eines seiner neuesten (sicher nicht das Neueste, da er mehrere hundert fertig aufgenommene Songs archiviert hat, die er einfach so veröffentlichen kann und eben zu 100% sein eigener Boss ist).
Musikalisch ist es mal wieder hervorragend, das überrsacht nicht unbedingt so. Interessanterweise ist aber dieses Album trotz seiner 20 Songtitel eher wie ein Stück zu betrachten. Der Hinweis auf die “Rainbow Children” taucht immer wieder auf, alles dreht sich um die Kinder Gottes (dass sie so zu verstehen sind, zeigen die sehr christlich geprägten Texte). Stimmenverfremdungen, wahnsinnig expressive Instrumentalteile, schöne Melodien, eben ein Werk aus Soul, Rhythm&Blues, Rock und P-Funk machen es immer wieder zu einem Hörgenuss; die Texte natürlich auch, die aber manches Mal eher kryptisch daherkommen (ob das alles so christlich ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht, und ich meine jetzt nicht die sexuellen Anspielungen).
So sieht’s aus:
Und das ist der Mann (trotz des Fotos schon in die Jahre gekommen):
Veröffentlicht am Wednesday, 11. February 2004, 22:42
In Haiti droht nicht nur ein Bürgerkrieg, er ist im Grunde genommen schon da. Städte werden von Rebellen eingenommen und wieder zurückerobert. Da ich die Familie eines Regierungsmitgliedes kenne, interessiert es mich mehr was da passiert als anderswo. Außerdem ist (war?) der Präsident Aristide einer der wenigen, die auch ohne riesige Hilfe und damit Abhängigkeit von den USA in der Karibik zu überleben versuchten - und dabei vieles falsch macht(e). Mal sehen, wie’s weiter geht…
Veröffentlicht am Wednesday, 11. February 2004, 18:01
Wem das Video von Fr. Benedikt Groeschel CFR weiter unten gefallen hat, kann sich hier ein neues ansehen.
Veröffentlicht am Sunday, 08. February 2004, 15:40
Dies domini.
Ich bin gerade von einem interessanten aber auch anstrengen Wochenende zur Firmvorbereitung wiedergekommen, wo ich als Katechet/Betreuer/Aufpasser wirken durfte. Es war alles dabei, was so ein Wochenende mit pubertären Jugendlichen lebenswert macht, inklusive einem 14jährigen Typ-I Diabetiker, der es beim Stichwort “Komasaufen” fast tatsächlich so weit gebracht hatte - der Blutzucker lag jenseits der 600. Tja, schon war das gewünschte Durchschlafen dahin.
Das religiöse Wissen und vor allem auch Interesse war bei den meisten nahe Null, aber das war bei mir ja damals nicht anders. Das entsprechende Benehmen bei manchen ebenso, was mich aber nicht erstaunte (andere Katecheten überraschenderweise schon). Naja, war okay, mal was anderes.
Veröffentlicht am Friday, 06. February 2004, 13:19
Ich habe das kurze Video von Fr. Benedikt Groeschel CFR ja vor ein paar
Tagen empfohlen, ich finde es aber so gut, dass man es auch hier sehen
sollte:
Veröffentlicht am Wednesday, 04. February 2004, 22:35
Über die Kartäuser hatte ich ja schon einmal kurz was geschrieben. Wer sich für mehr interessiert, findet hier (erstaunlicherweise - oder nicht? - von einer Seite eines Buddhisten) eine gute Einführung in ihr Leben, ihr Warum und Wie, geschrieben von dem Prior der Kartause in Slowenien.
Veröffentlicht am Wednesday, 04. February 2004, 22:13
Der nicht mehr ganz neue Artikel von Jan Ross in der ZEIT fasst ganz gut das Erbe des Karol Wojtyla zusammen. Dem allermeisten kann ich unumwunden zustimmen, zumal ich vom Jahrgang ‘76 ein eindeutiges JPII-Kind bin. Ross irrt sich in bezug auf die persönlichen Vorlieben, aber damals war das schöne Schreiben über die Eucharistie noch nicht raus.
Veröffentlicht am Tuesday, 03. February 2004, 21:45
Für viele Menschen ist es eine wichtige Erinnerung dagewesen zu sein, ein Quell tiefer geistiger Erfahrung. Auch in mir hat die Wüste Spuren hinterlassen, als ich im Jahr 2000 mit einigen Freunden im privaten Pkw durch Marokko fuhr. Man wird unweigerlich aufs Wesentliche zurückgeworfen (z.B. haben wir genug Wasser?), zumal wenn man nicht in einer geführten Touristengruppe umherfährt, sondern sich der Spontaneität überlässt.
Beeindruckend war auch die Fülle an Zeit und Gelassenheit der Menschen der Wüste. Alles war langsamer, im wahrsten Sinne des Wortes bedächtiger. Und was bei mir und den Freunden wohl schnell in Langeweile resultiert hätte, war bei den Menschen dort eben bloß Ruhe.
Die großen monotheistischen Religionen haben daher sicher nicht zufällig Wüstenerfahrungen als essentielle Elemente, das Christentum macht da keine Ausnahme. Das Mönchtum entstand dort, am Anfang stehen Paulus von Theben und Antonius der Große, bis heute zieht es Menschen dorthin, es gibt nicht nur aus der ägyptischen koptischen Kirche Einsiedler dort.
Ein paar christliche Wüsteneindrücke kann jetzt der postmoderne Computernutzer auch von zuhause aus sammeln, wenn er sich in den Kleinen Seelengarten begibt, wo neben dem der Wüste auch noch ein irischer und japanischer sowie jeweils ein Natur- und Klostergarten warten (funktioniert aber nicht gut mit dem Netscape Navigator).