Archiv für June, 2006



Freie Rede?

Veröffentlicht am Wednesday, 21. June 2006, 15:47

Man darf dort ungestraft Nazi-Materialien produzieren und verbreiten, die Scientologen gelten dort als “Kirche”, und das Recht auf freie Meinungsäußerung gilt dort so viel, daß man auch Beleidigungen gegen Staatsdiener (bspw. Polizisten) viel eher äußern darf als hierzulande.

All das ist okay.

Solange nicht Religion ins Spiel kommt, im “the Land of the free” (natürlich den Vereinigten Staaten).

Aber irgendwie hält sich die junge Generation nicht so daran. Denn diese Dame

und dieser Herr

haben einfach von Gott erzählt.

Brittany McComb wurde einfach das Mikrofon abgeschaltet, als sie eben nicht nur ihren Eltern zum HighSchool Abschluß dankte, sondern auch dem Wichtigsten in ihrem Leben, Jesus Christus.

Ben Kesslers Tat war noch viel schlimmer: er hielt als von Mitstudenten gewählter Vertreter die Abschlußrede des Katholischen (sic!) St. Thomas Colleges und wagte es, hier kann man die Rede mit freundlichen Kommentaren des Filmers sehen und hören, auf der Abschlußveranstaltung eines Katholischen Colleges auch noch katholische Lehre zu verbreiten.

So was aber auch!

Also, muß eine Entschuldigung her, und Ben tat dies auch (auf Druck der College-Leitung).

Freie Rede eben.

(Lustigerweise distanziert sich ein Blogger gleichen Namens auf recht nette Art und Weise von ihm und bittet, von weiterer Hate mail verschont zu werden…)


Father Mitch

Veröffentlicht am Saturday, 17. June 2006, 16:41

Ich muß einfach mal Werbung für diesen Mann machen. Allwöchentlich lerne ich etwas dazu, und dieser Jesuit hat einfach ein unglaublich enzyklopädisches Wissen, beherrscht alle Sprachen der Bibel und noch einige andere dazu wie Arabisch und viel europ. Sprachen. Er gehört nicht nur dem lateinischen, sondern auch dem maronitischen Ritus an.

Allwöchentlich heißt, daß sein mittwochs regelmäßig erscheinender Podcast (unter Open Line, man kann die Sendung natürlich auch live hören und ggf. daran teilnehmen) auf EWTN Radio immer wieder neues bietet. Fr. Mitch ist in der Lage, einfach mal so sein Fachwissen über die Assyrischen Christen und ihr Eucharistisches Hochgebet ohne explizite Wandlungsworte (u.a. hier mehr dazu) aus dem Ärmel zu schütteln und redet ebenso ernsthaft und hinwendungsvoll mit dem nächsten Anrufer über die Disney Corporation.

Sehr empfehlenswert als englischsprachige Theologie-Fortbildung!


Bemerkenswert

Veröffentlicht am Tuesday, 13. June 2006, 23:33

Wenn die Tagespost einen eindeutig recht kritischen Artikel über ein vatikanisches Dokument veröffentlicht - und ihm stimme ihm voll zu - dann ist das beachtenswert.


Il Santo

Veröffentlicht am Tuesday, 13. June 2006, 21:56

In Italien ist er einfach nur “Der Heilige”, und heute ist sein Tag.

Quelle
(Das einzige Bild, das nicht so schwülstig war und Copyright-frei zu haben war)

Er wurde aus einem Grund Minderbruder (die heutigen Franziskaner), der im 21. Jahrhundert alles andere als politically correct wäre: ihn beeindruckten sehr die Märtyrer der Minderbrüder aus Marokko, die sich - auf denkbar plumpe Weise - dort die Muslime schnell zu Feinden machten. Übrigens nicht so, wie Franz selbst mit den “Sarazenen” umging, aber so waren die Zeiten eben.

Und Antonius reihte sich ganz einfah bei den Armen Kuttenträgern ein. Mit Priestern konnte der Orden anfänglich noch nicht viel anfangen, also war sein Job der des Putzens. Irgendwann mußte er predigen, quasi einspringen für jemand anderen, und dann wurde sein ungeheures Talent und Wissen offenbar.

Ob das ein Weg für heute wäre? Erst schrubben…


amnesty und Abtreibung

Veröffentlicht am Wednesday, 07. June 2006, 21:14

Als Einzelmitglied von ai (amnesty international) verfolge ich natürlich mit großem Interesse die internen Diskussionen, die dort derzeit geführt werden. ai wurde zuletzt (und zurecht) mehrfach kritisiert, daß eine mögliche Ausweitung der Arbeit pro Abtreibung allem zuwiderlaufen würde, was Menschenrechte ausmacht (und dies würde auch das Ende meiner Mitgliedschaft bedeuten natürlich).

Es wird derzeit auf internationaler Ebene sehr diskutiert, da es besonders aus den USA Bestrebungen gibt, Abtreibung als “Menschenrecht” zu deklarieren (das Land ist dort u.a. bzgl. dieser Frage zutiefst gespalten).

Ich werde zwar keine Interna preisgeben, aber ich bin optimistisch, daß sich die dt. Sektion wie schon zuletzt dagegen aussprechen und somit als mitgliederstärkste Sektion die Entscheidung herbeiführen wird.

Abgesehen von der internen Spaltung der Organisation (sie würde unweigerlich kommen) würde sich ai noch viel mehr als westlich-säkular abstempeln und somit den Zugang zu anderen Kulturkreisen selbst versperren.

Ein ganz anderes Thema, was ebenso heiß debattiert wird, ist die Frage, ob sich ai irgendwie dazu äußern sollte, wenn es um militärische Einsätze im Rahmen der UNO geht. Bisher hatte ai dazu keine offizielle Meinung, das finde ich auch gut so.

ai sollte bei seinen Leisten bleiben. Zu tun gibt es bei weitem mehr als genug.


Pfingstgeschenk!

Veröffentlicht am Monday, 05. June 2006, 12:04

Durch Umwege findet man manches Mal Schätze, und hier tut sich eines im Internet auf (bisher von mir einfach nur unbemerkt):

das Forum Grenzfragen

bietet eine reichhaltige Bibliothek mit schriftlichen und audiovisuellen Beiträgen auf höchstem Niveau über die Grenzfragen und den Dialog von Naturwissenschaft, Philosophie und Theologie.

Sehr empfehlenswert.


Auch an Pfingsten…

Veröffentlicht am Sunday, 04. June 2006, 09:23

… scheint sich leider dieses Jahr nicht viel zu ändern

(Dies domini)

Gernot Faucius, sonst in der WELT zu lesen, wünscht sich diesmal in der Berliner Morgenpost einen Aufbruch der Kirche hierzulande (auch wenn er vom Kern der Botschaft seltsamerweise nicht spricht und das ganze soziologisch reduziert):

[…]Pfingsten als Geburtsfest der Kirche wird nur noch von einer kleinen Minderheit wahrgenommen. Und von Mission wagt man allenfalls verschämt zu reden.

Wen wundert’s? Christlicher Religionsunterricht ist vielerorts auf das Maß einer besseren Sozialkunde geschrumpft. Die Kirchen haben - der Berliner evangelische Bischof Wolfgang Huber schlug sich an die eigene Brust - der Gefahr der “Selbstsäkularisierung” nicht widerstanden. Immer weniger Christen können über ihren Glauben Auskunft geben.[…]

Daniel Jonah Goldhagen dagegen pflegt mal wieder sein Feindbild Katholische Kirche, diesmal in der WELT. Wenn’s ihm dann besser geht, dann ist das okay.

Ich habe das Gefühl, diese Welt braucht dringend den Geist Gottes (besonders auch ich).


Der Headhunter Gottes

Veröffentlicht am Saturday, 03. June 2006, 20:29

So beschreibt Bruder Paulus der ZEIT seinen Job.

Und damit hat er auch Recht.


Gottlos?

Veröffentlicht am Friday, 02. June 2006, 19:53

Die Ruhr-Uni Bochum hat laut diesem Artikel der rp-online (online-Redaktion der Rheinischen Post) eine Studie über die religiöse Bindung in NRW durchgeführt. Demnach hat Düsseldorf den größten Anteil an Menschen ohne Bindung an eine rel. Gemeinschaft - über die Sinnhaftigkeit des Artikeltitels wird ja in den dortigen Kommentaren gestritten, natürlich auch, um mal wieder ein paar Gemeinplätze gegen die Kirche zu plazieren (wie aufregend neu).

Auf jeden Fall gibt es viel zu tun für die Christen hier.

Nachtrag: hier ist die Seite des verantwortlichen Institutes der Ruhr-Uni, dort als pdf-Datei die Beschreibung des Projektes, welches übrigens noch gar nicht abgeschlossen ist. Aber interessant werden die Ergebnisse allemal sein.


Er ist schuld

Veröffentlicht am Thursday, 01. June 2006, 15:52

Sicherlich werden sich schon so einige, wie ich früher ebenfalls, gefragt haben, warum der Ablauf der Hl. Messe so ist wie er ist und vor allem: seit wann und wer das so eingerichtet hat.

Tja, der Schuldige ist ja meistens der, der uns die älteste Quelle über so etwas liefert, und den feiert die Kirche heute.

Nicht deswegen, sondern weil er am heutigen Tag, ca. um das Jahr 167 herum, unter Kaiser Markus Aurelius enthauptet wurde - der Kerl wollte einfach nicht den römischen Götterglauben annehmen, so was kann man ja auch nicht zulassen.

“Der Gerechte” heißt sein Name zu deutsch, geboren als Kind heidnischer Eltern des römischen Reiches in Flavia Neapolis im heutigen Palästina, Philosoph und eben das oben Genannte, der erste “Berichterstatter” des “was macht ihr denn da so in Euren Gottesdiensten?”. Die Reliquien des Patrons der Philosophen befinden sich laut wikipedia (aufs Bild klicken) in Mainz. Wenn Platon mal wieder Probleme macht, einfach mal vorbeischauen: