In einem Rutsch

durchgelesen habe ich dieses Buch. Nun ja, nahezu, aber innerhalb weniger Tage war es durch. Der Inhalt verspricht weit mehr als der etwas spröde Klappentext.
Da mich seit Beginn meiner religiösen Existenz die islamische Welt interessiert, konnte ich diesem Buch nicht widerstehen, zumal es mittlerweile recht günstig zu bekommen ist.

Bereits vor rund drei Jahren habe ich hier das Testament des Priors der Trappisten im algerischen Tibhirine, Christian de Chergé, in einem Eintrag verbreitet - und wundere mich jetzt übrigens darüber, daß ich damals schon von dem Buch wußte.
Selbiges beginnt bei der Lebensgeschichte des späteren Priors Christian, seine Leidenschaft für Algerien, seine Lebensrettung dank eines einfachen Muslimen, der wie die große Mehrheit friedliebend war und dafür sterben mußte, daß er einen “Roumi” (Christen) schützte.
Es zeigt, wie Inkulturation funktionieren kann. Das Buch zeigt auch, daß es nur über Liebe geht, daß Mission unter Muslimen heutzutage insbesondere Mission durch Lebenszeugnis ist (zumal in einer Bevölkerung mit hohem Anteil an Analphabeten, wie in fast allen arabischen Ländern). Es gab auch Konflikte innerhalb der Brüder, deren Alltagsleben und auch spezifisch Mönchische nicht so sehr beleuchtet wird wie das Leben innerhalb eines muslimisch geprägten Landes, die daherrührten, daß der Prior nach Meinung einiger Brüder zu wenig die eigene christliche Identität hervorhob. Dazu wird der Bürgerkrieg in Algerien selbst gut erläutert und mit Hintergründen gespickt erklärt.

Als Christ unter muslimischer Mehrheit, das erkannte schon Franziskus vor fast 800 Jahren, geht es besonders um das “unter”. Das war zu Zeiten des Heiligen aus Assisi unbeliebt und ist heute auch kein Mainstream innerhalb der Kirche. Doch ich denke es ist eben der Weg der Liebe.

Sie fingen mit zwölf an.





Ein Kommentar zu “ In einem Rutsch”

  1. Pax et bonum » Christsein zum Extrem meint:


    Die Webseite von Pax et bonum » Christsein zum Extrem

    […] Gestern im Kino (u.a. mit Peter von EchoRomeo) war der Film “Von Menschen und Göttern” (gestern als OmU) ein wirkliches Ereignis. Hier und dort steht schon mal was Bruchstückhaftes zu der wahren Geschichte. […]


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