Archiv für April, 2007



Theo

Veröffentlicht am Friday, 27. April 2007, 09:47

So heißt das neue Magazin, das die katholische Kirche in Düsseldorf seit neuestem vierteljährlich herausbringt. Sehr gutes Design und lesenswert. Schön, daß endlich mal “modernes Design auf alten Fundamenten” (nämlich dem unveränderlichen Glauben) - und dieses Motto hat auch das gelungene Maxhaus als Stadthaus der Kirche in Düsseldorf sich zu eigen gemacht - in der Kirche Einzug gehalten hat.
Es gefällt mir nicht alles, aber fast.


Oh Schreck!

Veröffentlicht am Thursday, 26. April 2007, 08:04

Ich bin wohl ein Konservativer.

Was ich schon vorher wußte. ;-)

Und als Katholik passe ich deswegen nicht in das politische Parteispektrum meines Landes…


Beschämend

Veröffentlicht am Monday, 16. April 2007, 22:37

Vor Jahren schrieb ich bereits einmal, daß ich Franziskus meine eigentliche Bekehrung verdanke (okay, natürlich verdanke ich sie ausschließlich dem Herrn, aber ist ja klar, wie das gemeint ist), aber bis heute ist es bloß eine Bekehrung des Verstandes, nicht des ganzen Menschen. Immer wieder wenn ich mich mit Franziskus beschäftige, sehe ich, wie meilenweit weg ich bin von diesem ganz normalen sündigen Menschen, in seiner Art der Nachfolge Christi.

Manchmal beschäftigen mich Fragen des Alltags, die mir in ihrer Bürgerlichkeit die Schamesröte ins Gesicht treiben, sobald ich mich frage, was der Kleine aus Assisi wohl dazu sagen würde…


Überfällig

Veröffentlicht am Saturday, 14. April 2007, 20:08

Auch wenn ich ein ziemlich schlechter laikaler Nachfolger des Hl. Franziskus bin (auch noch nicht in einer offiziellen Franziskanischen Gemeinschaft), so ist es doch schon längst überfällig, mehr von diesem Heiligen aus Assisi zu erzählen. Da das andere viel besser können als ich, möchte ich hier zwei Sachen verlinken, die ich auf der Seite der von mir verehrten Franziskaner gefunden habe (bzw. besser: bisher nicht gewürdigt hatte):

1. eine Lebensbeschreibung des Franziskus von Assisi

2. eine Erklärung zum sogenannten Tau-Zeichen (Hinweis: bei mir findet man es immer bei einem Zitat, wie bspw. im vorherigen Beitrag).

Beides sind pdf-Dateien.

(Noch ein Hinweis: mit “laikal” meine ich, daß ich nicht in einem klassischen Orden bin - auch wenn ich das für mehrere Jahre sein wollte - , also einer, der nicht mit Kutte in einem Kloster lebt - was man sich eben so im allgemeinen vorstellt, auch wenn das auf das Franziskanische nicht zwingend zutrifft, aber das ist ein anderes Thema…
Ich interessiere mich sehr für die Franziskanische Gemeinschaft, den sog. Dritten Orden, bin aber wie gesagt noch nicht Mitglied einer solchen)


Treffer

Veröffentlicht am Saturday, 14. April 2007, 11:48

Martin bringt hier das bisher einzig für mich wirklich überzeugende Argument, mehr Latein in der Messe zu verwenden (kannte es bisher nicht, leuchtete aber sofort ein):

Latein bewahrt mich vor der Illusion, ich würde verstehen, was die liturgischen Texte sagen. Die Wahrheit ist: Ich verstehe nur wenig. In deutscher Sprache fällt das nur nicht so auf.

Insgesamt sehe ich das entspannt und bete das Stundengebet auf Deutsch (allerdings nach der Komplet der Gruß an die Gottesmutter, der wird auf Latein gesungen).


Zuwachs

Veröffentlicht am Friday, 13. April 2007, 17:20

Zwei neue Blogs in der Liste, zum Teil schon etwas länger betrieben:

Gott vor uns (franziskanisch inspiriert!)

Am Anfang war das Wort (dominikanisch inspiriert. “We’re cousins”, sagte mal der ehemalige Generalminister des Predigerordens Timothy Radcliffe zu mir…)


“Rebellen wie Jesus”

Veröffentlicht am Wednesday, 11. April 2007, 11:36

Tja, da weiß es einer mal wieder genauer, nein, da wissen es mehrere genauer. Da weiß einer mal wieder, daß Jesus die Eucharistie nicht im Rahmen eines ritualisierten Mahles eingesetzt hat (obwohl es doch so war, das Pessach-Mahl eben). Da weiß einer genau, nach 2000 Jahren, was Jesus meint und will - die gesamte Kirche weiß es seit 2000 Jahren nicht, er dagegen schon.

Queremos ser rebeldes al modo de Jesús

zu Deutsch “wir wollen Rebellen sein wie Jesus”, sagt einer der drei Priester von Entrevías in Madrid (siehe den vorletzten Eintrag), als die vom Erzbischof untersagte und dennoch gefeierte Osternachtsmesse zur antikirchlichen Demonstration verkommt - mit viel Presse, mit viel Pathos (wir die Guten, Bischof & Co. die Bösen), mit Kuchen als “Leib Christi” (wie bereits erwähnt steht liturgisch fest, welche Substanz - Mehl und Wasser, mehr nicht - gewandelt werden muß, damit es sicher Leib Christi wird)

und einmal rumgereichte Weingläser für alle(!) als Blut Christi

Sieht doch sehr ehrfurchtsvoll aus, oder? Hier steht übrigens unter dem Bild (zur Quelle einfach draufklicken), daß der gezeigte spanische Schauspieler “Wein aus einem Glas trinkt”, vom Blut Christi ist nicht die Rede…

Ich weiß nicht, was die da gefeiert haben, aber es war keine katholische Messe, die es ja nur in Einheit mit Papst und den Bischöfen gibt - nunja, sollen die ihr eigenes Ding drehen. Der Priesterrat der Erzdiözese Madrid hatte ja die Schließung der Gemeinde ohne Gegenstimme (49 dafür, eine Enthaltung) aufgrund der liturgischen Katastrophen befürwortet.

Als Filmchen gibt es das ganze auch, wahlweise hier oder dort.


Halleluja! Er ist wahrhaft auferstanden!

Veröffentlicht am Sunday, 08. April 2007, 20:06

EIN FROHES UND GESEGNETES OSTERFEST!!!

Und da dieses Jahr ja der Ostertermin sowohl des (westkirchlichen) Gregorianischen als auch des (ostkirchlichen) Julianischen Kalenders auf den gleichen Tag fallen, sollten wir vor allem um eins beten, vor der großen Einheit vielleicht erst einmal die kleinen Schritte:

Daß sich die Kirchen auf gemeinsame Termine für die Feiern einigen und die Kalenderfrage ad acta gelegt werden kann.

Ich dachte übrigens immer, Ostern sei immer am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsanfang. Das das ganze viel komplizierter ist findet sich bei Wikipedia hier.

(Selbst kann ich für die Ökumene mit den Kirche der Orthodoxie nicht viel “machen”, aber vielleicht ist ja ein Link zur Osterbotschaft des Patriarchen Alexeij II. von Moskau (auf Englisch) etwas.)


Schade

Veröffentlicht am Tuesday, 03. April 2007, 21:41

Traurig, daß kurz vor dem wichtigsten Fest der Welt so etwas noch passieren muß: aufgrund von liturgischen Eigenwegen (gelinde gesagt) wurde die Pfarrei des Hl. Karl Borromäus des Erzbistums Madrid von selbigem (also durch den Erzbischof) aufgelöst - und das ganze dient natürlich der säkularen Presse als gefundenes Fressen in Spanien.

Die Antwort der Gläubigen dort (hauptsächlich aus den unteren sozialen Schichten):

DE AQUÍ NO SE VA NADIE
(dt. “Von hier geht keiner”)

Die drei vorstehenden Priester haben den Gemeindemitgleidern in einem feierlichen “Akt” den Schlüssel zur Gemeinde übergeben und werden sich der Anordnung des Bischofs nach eigener Aussage nicht beugen. Wohlgemerkt: es geht, so zumindest der Wortlaut des Bistums (und warum dem nicht glauben?), nicht um die wichtige und richtige Sozialarbeit und Hinwendung zu den Ausgegrenzten der Gesellschaft (mit Hilfe des Erzbistums übrigens!), sondern um die Tatsache, daß es dort bei der Eucharistiefeier eben ab und zu nicht Brot, sondern Kuchen als “Leib Christi” gibt.

Dazu schreibt die Gemeinde, die sich im Rest des Schreibens sehr häufig auf das Zweite Vatikanum bezieht:

Si nos empeñamos en seguir al pie de la letra, y nada más que al pie de la letra, el diseño litúrgico del Misal romano con sus pormenorizadas rúbricas, damos como muerta toda vida y creatividad litúrgica. Más que en creadores nos convertimos entonces en recitadores mecánicos de fórmulas litúrgicas, que nos impiden llevar a la celebración eucarística la realidad viva de nuestro tiempo, de nuestra gente, de nuestra comunidad y de nuestras personas concretas.

¿Por qué una comunidad de hoy no puede crear sus oraciones propias como lo hacían las comunidades anteriores en sus respectivas circunstancias? ¿Qué hace suponer que aquellas fórmulas –particulares de entonces- deben ser asumidas al pie de la letra y no puedan ser sustituidas por otras de hoy? Lo esencial -que es lo que hay que guardar- es permanente; pero lo accidental, cambia y es variable. Esta estéril y aburrida repetición de fórmulas y modelos del pasado es lo que ha llevado a calificar a buena parte de nuestra liturgia de momia sagrada.

Kurz zusammengefaßt meinen die Autoren, daß das alleinige Befolgen des Meßbuches ein Für-tot-erklären des “liturgischen Lebens und der liturgischen Kreativität” sei (”damos como muerta toda vida y creatividad litúrgica”). Man sei dann bloß mechanischer Wiederholer, nicht mehr Schöpfer. Wichtig sei das Verheutigen der Liturgie mit Einbeziehen aller Bestandteile. Das Wesentliche sei unwandelbar, vieles aber dem kulturellen und zeitgenössischen Einfluß unterworfen und daher ein Entwerfen eigener Gebete nicht nur erlaubt, sondern gar geboten.

Und das alles im Namen des Zweiten Vatikanischen Konzils, in dem steht, daß niemand das Recht habe, die Liturgie nach eigene Gutdünken zu ändern - selbst ein Priester nicht! Dies steht nur dem Apostolischen Stuhl zu, sprich dem Papst selbst, und auch dies in nur eingeschränktem Maße. Kuchen kann selbst der nicht zulassen.

Das Konzil stellt fest:

A) Allgemeine Regeln

22. § 1. Das Recht, die heilige Liturgie zu ordnen, steht einzig der Autorität der Kirche zu. Diese Autorität liegt beim Apostolischen Stuhl und nach Maßgabe des Rechtes beim Bischof.

§ 2. Auch den rechtmäßig konstituierten, für bestimmte Gebiete zuständigen Bischofsvereinigungen verschiedener Art steht es auf Grund einer vom Recht gewährten Vollmacht zu, innerhalb festgelegter Grenzen die Liturgie zu ordnen.

§ 3. Deshalb darf durchaus niemand sonst, auch wenn er Priester wäre, nach eigenem Gutdünken in der Liturgie etwas hinzufügen, wegnehmen oder ändern.

Ich bin ehrlich, mit solchen Aktionen wird mal wieder das berechtigte Anliegen der Zuwendung zu den Ausgegrenzten und das Beachten dieses Unrechtes (daß es überhaupt Ausgegrenzte gibt!) mit den Füßen getreten. Hochmut kommt vor dem Fall, Sonderkirchen gibt es bereits zuhauf.
Wer sich wirklich an das Konzil zu halten meint, kann es für so eine Selbstgerechtigkeit nicht mißbrauchen!