Veröffentlicht am Wednesday, 04. February 2009, 12:13
Scipio weist bereits auf den sehr guten Artikel von Sandro Magister hin, der das aktuelle Chaos im Vatikan gut beschreibt.
Für jeden, der sich für die Vorgänge dort interessiert, sind die Artikel von Magister immer lesenswert. Er hat schon vor Jahren auf etwas hingewiesen, von dem ich mittlerweile auch überzeugt bin (juchee, eine kleine Verschwörungstheorie!): es gibt anscheinend Menschen in der Kurie, die bewußt dem Hl. Vater Informationen vorenthalten und seine Arbeit erschweren bis boykottieren. Das jetzige ist nur ein Beispiel, es gibt auch schon medial weniger beachtete zuvor (so hier u.a. über die verzögerte Übersetzung der Regensburger Rede ins Arabische, dort u.a. über die schleppende Übersetzung einer Rede zur Kurie selbst).
Das ganze hat wohl System.
Entweder läßt B16 die Sache laufen oder er nimmt sich mal der Kurie selbst an, der Fehler liegt sicher nicht bei den säkularen Medien (wie jetzt reflexartig aus vatikanischen Kreisen behauptet). Aber selbst ein Nicolaus Cusanus ist an einer Kurienreform schon gescheitert …
Noch ein Auszug aus dem aktuellen Artikel von Sandro Magister, da ja selbst Theologielehrer meinen, die Bischöfe seien jetzt “rehabilitiert” (so in Würzburg, Bamberg, Münster und Graz). Klüger dagegen schreiben die Fakultäten in Freiburg, Bochum und Frankfurt.
Hier jetzt der Auszug von Magister:
The lifting of this excommunication therefore did not by any means heal the schism between Rome and the Lefebvrists, just as the lifting of the excommunications between Rome and patriarchate of Constantinople – agreed on December 7, 1965, by Paul VI and Athenagoras – did not by any means mark a return to unity between the Catholic Church and the Orthodox Churches of the East. In both cases, the dropping of the excommunication was intended to be simply a first step toward reversing the schism, which remains.
Genau deswegen ist dies keine Rehabilitierung und nicht einmalig, wie Paul Zulehner behauptet (emeritierter Pastoraltheologe in Wien). Die Bischöfe sind jetzt auch nicht römisch-katholisch, wie von Menschen, die es besser wissen müßten, behauptet wird. Athenagoras war es auch nicht (auch nicht griechisch-katholisch).
Diese Ignoranz regt mich auf. Insbesondere regt mich auf, wenn eine Fakultät wie Freiburg (die wie verlinkt richtigerweise nicht von Rehabilitation spricht), einen Satz bringt wie diesen:
Es ist uns unverständlich, dass die Exkommunikation der schismatischen Bischöfe aufgehoben wurde, bevor sie grundlegende Lehraussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils akzeptiert haben.
Hat Patriarch Athenagoras I. das Konzil anerkannt?
Leute, Leute …