Neu gewonnenes Verständnis für die anderen
Durch einen sehr guten Kommentar von Josef Bordat, den er in Phils Blog macht, habe ich erstmal den Vorwurf des “völkischen Verständnisses” verstanden, den Abtreibungsbefürworter den -gegnern machen.
Da ist wirklich etwas dran, zumindest bei einigen. Da ich folgendem 100% zustimme, erlaube ich mir, Josefs Kommentar einfach zu zitieren:
Als Lebensschützer sieht man sich oft mit dem Vorwurf konfrontiert, ein „Nazi“ zu sein (Frauenfeind ja sowieso – das ergibt sich schon aus der Kirchenmitgliedschaft). Das ist mir sehr unverständlich, weil ja die NS-Ideologie geradezu das Gegenteil von Lebensschutz bedeutet und Lebensschutz das Gegenteil von NS-Ideologie. Ich will diesen unvernünftigen Vorwurf auch nicht gestelzt zu rationalisieren versuchen. Ich könnte mir aber vorstellen, wie es zu diesem Missverständnis kommt: Menschen, die meinen mit NS-Ideologie könne man Probleme des 21. Jahrhunderts lösen, argumentieren oft aus der Perspektive der Bevölkerungsentwicklung gegen Abtreibung. Sie teilen damit das Anliegen des christlichen Lebensschutzes, nicht aber das Argument für dieses Anliegen. Denn die Bevölkerungsentwicklung hat uns als christliche Lebensschützer nicht zu interessieren.
Sehr fragwürdig finde ich deshalb die Argumentation von „EuroProLife“, die auf einem Flugblatt darauf hinwiesen, dass „Europa mit einer Geburtenrate von nur 1,5 weit unter dem für den Selbsterhalt eines Volkes nötigen Mindestwert von 2,1“ liege. Mit Verlaub: Das interessiert mich nicht! Mein Grund, mich für Lebensschutz einzusetzen, ist ein anderer: Der Mensch ist als Geschöpf Gottes von der Zeugung bis zum natürlichen Tod ein Ausdruck der göttlichen Liebe, mit welcher der Schöpfer seinem Werk die Krone aufsetzt. Es geht mir nicht um den Fortbestand europäischer Völker. Mir ist das koreanische Kind ebenso wichtig wie ein Kind aus Cottbus. Hier besteht Klärungsbedarf. Wir müssen uns abgrenzen von denen, die aus ganz anderen Gründen dasselbe Thema ansprechen, sonst aber mit uns nicht, aber auch gar nichts zu tun haben! Domkapitular Msgr. Przytarski erwähnte ähnliches in der Begrüßung zum Gottesdienst.