Archiv für die 'Pax et bonum' Kategorie



Katholisch werden

Veröffentlicht am Thursday, 19. January 2006, 00:27

Ist ja eigentlich eine gute Sache, dieses niedrigschwellige Internet-Angebot namens katholisch-werden.
Nun ist es ja so, daß man bei der Taufe oder dem Ritus der Wiederaufnahme/Konversion das Glaubensbekenntnis sprechen soll. Deswegen vermisse ich da einen Namen sehr, er findet sich auf keiner Seite des Angebotes:

Jesus.


Freie Auswahl

Veröffentlicht am Thursday, 19. January 2006, 00:01

Bloggen wir täglich, haben wir kein Sozialleben.
Bloggen wir selten, ist das Blog nicht interessant.
Bloggen wir kurze Einträge, fehlt das Talent für längere Texte.
Bloggen wir lange Einträge, haben wir nichts besseres zu tun.
Ist das Design zu schlicht, hat das Blog kein authentisches Gesicht.
Ist das Design bunt, ist das Blog nicht cool genug.
Ist das Design selbstgemacht, ist man einer dieser Nerds/Geeks.
Ist das Design nicht selbstgemacht, ist es billigste Massenware.
Schreibt man anspruchsvoll, will man sich nur wichtig machen.
Schreibt man einfach nur so, verfasst man überflüssige Banalitäten.
Schreibt man Unterhaltung, will man bloss um Besucher buhlen.
Schreibt man Nachdenkliches, ist man peinlicher Befindlichkeitsblogger.
Wird man nicht von Ehrgeiz getrieben, ist man anspruchslos.
Wird man von Ehrgeiz getrieben, fühlt man sich über andere erhaben.
Wird man von Gefühlen geleitet, ist man heulsusig bis weinerlich.
Wird man nicht von Gefühlen geleitet, ist man gefühlskalt.
Ist man hilfsbereit, wird man ausgenutzt.
Ist man nicht hilfsbereit, wird man beschimpft.
Ist man offen für Kommunikation in den Comments, ist man wahllos und manipulierbar.
Ist man zurückhaltend in den eigenen Comments, ist man arrogant und unhöflich.
Interessiert man sich für Toplisten und die eigene Position darin, ist man eine arme Wurst.
Interessiert man sich nicht für Toplisten und die eigene Position, dann deswegen, weil man sowieso nicht mithalten könnte.
Läuft das Blog auf der eigenen Website, nimmt man das Bloggen zu wichtig.
Läuft das Blog bei einem Bloghosting-Provider, ist Bloggen einem kein echtes Blog wert.
Kümmert man sich um seine eigenen Angelegenheiten, ist man nicht vernetzt genug.
Kümmert man sich um das, was andernblogs geschieht, ist man nur auf Backlinks aus.
Kümmert man sich um das Blogosphärengeschehen, hat man wohl kein echtes Leben.
Kümmert man sich nicht um die Blogosphäre, ist man ignorant und sowieso von vorgestern.
Bloggt man als Frau Fotos von sich, will man nur den Mädchenbonus ausspielen.
Bloggt man als Frau keine Fotos von sich, ist man zu hässlich dafür.
Bloggt man friedlich, fehlt die Durchschlagkraft.
Bloggt man nicht friedlich, hat man Defizite.
Hat man eine Blogroll, bewegt man sich im Sumpf verfilzter Kreise.
Hat man keine Blogroll, ist man unbeliebt.
Hat man ein Impressum, hält man sich für zu wichtig.
Hat man kein Impressum, ist man eine anonyme Lachnummer.
Erzählt man, wenn man Probleme hat, ist man ein exhibitionistischer Jammerlappen.
Erzählt man es nicht, wenn man Probleme hat, ist man oberflächlich, wahlweise verkorkst.
Erzählt man, wenn man andere Blogger trifft, ist man ein Angeber.
Erzählt man nicht, wenn man andere Blogger trifft, hat man was zu verbergen.
Reagiert man auf Memes, Stöckchen, Trackbacks und Co, schleimt man rum.
Reagiert man nicht auf Memes, Stöckchen und Co, ist man arrogant.
Schreibt man Einträge übers Bloggen, will man nur Reaktionen fischen.
Schreibt man keine Einträge übers Bloggen …

Und so weiter.

(Quelle)


Schleichend

Veröffentlicht am Wednesday, 18. January 2006, 08:13

Beginnt bei der UNO, zuerst hier bei der UNICEF, etwa ein Umdenken? Das ABC (1. abstinence, 2. be faithful, 3. use condoms) der Lehr-und Lernpriorität scheint ja jetzt endlich akzeptiert worden zu sein.

Die EU mit ihrer Kommission sieht das anders. Anscheinend strebt sie keine Wurzelbehandlung an, aber das ist ja für Europa symptomatisch:

Promoting abstinence and faithfulness above condom use, ignores the reality of human sexuality.

(Quelle als pdf)


Angekommen

Veröffentlicht am Tuesday, 17. January 2006, 20:19

Ein kürzlich getaufter Musiker meinte mal zu mir, daß er nur aufgrund christlicher Texte dem Anspruch an die musikalische Qualität nicht mindern würde. Christliche Texte sind kein Feigenblatt für schlechte Musik.
Im Filmbereich sollte ja das gleiche gelten, doch auch hier findet man nicht so häufig Material, das bezgl. der Professionalität mit der säkularer Produktionen mithalten kann.

Noch nicht allzulange gibt es in Brooklyn, New York, die Produktionsfirma Grassrootsfilms (eng verbunden mit den Franciscan Friars), die zeigt, daß es auch anders geht. Hier als Links ein paar Trailer (für Breitband-Verbindung und Quicktime). Manchen gefällt ja nicht der sehr amerikanische Stil, aber es ist auf jeden Fall ein Fall von gelungener Inkulturation:

- Good Friday

- Youth 2000

- Fishers of Men

und mit JPII auf Deutsch:

- Cross Culture

[Nachtrag: angefangen hat das mit Videos über den Gründer der Franciscan Friars, Fr. Benedikt Groeschel CFR]


Natürlich!

Veröffentlicht am Tuesday, 17. January 2006, 18:47

Daß es eine Trennung von Staat und Kirche/Religion gibt, ist säkulares demokratisches Allgemeingut, über deren Prinzipien und Détails wird aber heftigst gestritten. Gleichzeitig nimmt eine andere Umarmung dagegen immer groteskere Formen an: die von Staat und Wissenschaft.

Es haben sich schon naturwissenschaftl. Nobelpreisträger darüber gewundert, daß sie jetzt plötzlich für Experten für Analysen jeder Art gehalten werden, seien sie gesellschaftlich-politisch oder religiös. Andere dagegen spielen mit. Dem Wissenschaftler wird immer geglaubt, warum, ist mir rätselhaft.

Dazu paßt auch meine eigene berufliche Erfahrung, daß es mehr als gefährlich ist, wenn Arzt etwas über den Tod sagt - ich war noch nicht tot, aber Patienten halten mich manchmal für einen Experten.

Der Wunsch nach Autorität ist tief verwurzelt. Heute gibt es Prozessionen von ärztl. Personal, mit dem Chef an der Spitze bei der Visite, bis runter zum kleinsten Assistenten. Und der Patient empfängt die Gnade der kurzen Aufmerksamkeit. Aus dem Primat der Seelsorge wird die Leibsorge als gesellschaftlich wichtigste Aufgabe (die Existenz des letzteren wird ja auch nicht bestritten).

Doch nicht nur in der Medizin ist das so. Eine Frage meinerseits während einer Podiumsdiskussion an die Teilnehmer (versch. Naturwiss. und Geisteswiss.), ob denn “im Labor Wahrheit entdeckt würde”, wurde höchst unterschiedlich bewertet. Geisteswissenschaftler sahen das durchaus kritischer.

So ist es auch kein Zufall, daß ein Professor für Philosophie diesen Artikel verfaßt hat. Seine Forderung, die öffentliche Förderung der Wissenschaft mal grundlegend in ihrer Bedeutung unter die Lupe zu nehmen, hat mir Augen geöffnet (nicht zuletzt aufgrund des Strebens nach Ehrbezeichnungen und zur Rechtfertigung der Finanzierung auch nach schnellen spektakulären Ergebnissen):

Were a bishop to be caught doctoring the Gospels, I doubt any scientists would be rushing to approve the Church’s latest request for help to build a new cathedral. Why it should be any different for the secular bishops of science is difficult to discern.

(gefunden bei Amy Welborn)


Verbindung

Veröffentlicht am Tuesday, 17. January 2006, 17:01

Es ist eine Verbindung, deren logische Notwendigkeit sich mir noch nicht erschlossen hat, obwohl sie nahezu immer zusammen auftreten. Warum protestiert die Linke immer auch für das Recht auf Abtreibung? Warum gehört es dazu, wenn man für Pazifismus, also eigentlich gegen das Töten ist? Wieso gehört es dazu, wenn man für ökologische Politik ist, wenn man gegen wirtschaftlichen absoluten Liberalismus ist? Warum ist die Verteidigung des Lebensrechtes Ungeborener gleich “Mittelalter”?

Mir sind viele Aspekte dessen, was das linke Spektrum des politischen Daseins fordert, durchaus sympathisch. Deswegen verstehe ich ja nicht, warum das Abtreibungsrecht notwendigerweise in ihren Katalog dazugehört. Es ist sehr schade, denn gerade auf globalem Niveau wären säkulare sozial Aktive und die Kirche sehr gute Allianz-Partner. Doch die ständige einhergehende Forderung des Rechtes auf Abtreibung gar als Menschenrecht (sic!, Töten als Menschenrecht!) macht es der Kirche nicht möglich zusammenzugehen. Eine große Chance wird da vertan, den globalen Marktanbetern, bei denen die Wirtschaft nicht Dienst am Menschen ist, die Stirn zu bieten.


Verwandtschaft

Veröffentlicht am Tuesday, 17. January 2006, 13:48

Der Protestantismus und der sunnitische Islam haben angesichts des Fehlens einer religiös begründeten Lehrautorität vielfache Parallelen hinsichtlich ihrer Strukturen aufzuweisen. So ist es auch nicht erstaunlich, daß, dies gilt insbesondere für den evangelikalen Prot. der USA und dem identitätsstiftenden Islam europ. Immigrantenkinder, eine gewisse Antiintellektualität vorherrscht.

Dies ist gleichsam Voraussetzung des bei beiden erscheinenden Phänomens der nichttheologischen Gemeindeleiter und Prediger. Sowohl in den wachsenden Megachurches als auch in islamisch geprägten Ländern Arabiens gibt es immer mehr erfolgreiche Prediger, die keine akademische theologische Ausbildung erhalten haben.


Verständnis, aber

Veröffentlicht am Tuesday, 17. January 2006, 13:09

Ich kann den Frust und die Enttäuschung mancher Katholiken durchaus verstehen - niemand verliert gerne seine Stein gewordene geistliche Heimat.

Aber zwei Anmerkungen seien mir gestattet:

-Was haben die Gemeinden getan, um dem seit Jahrzehnten absehbaren und bestehenden Katholikenschwund entgegenzuwirken (also Mission)?

-Warum sind sie mit den bald ehemaligen Nachbarpfarreien so wenig vertraut, daß ein Zusammenschluß jetzt nicht mit offenen Armen geschieht? Wir sind doch eine Kirche.


Neue Kollektion

Veröffentlicht am Monday, 16. January 2006, 20:02

Den Laden um wichtige Aussagen erweitert.





Gnadenreich

Veröffentlicht am Friday, 13. January 2006, 21:54

Weil er dieses Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, hier noch einmal seine Worte. Wer Ohren hat…

Billige Gnade heißt Gnade als Schleuderware, verschleuderte Vergebung, verschleuderter Trost, verschleudertes Sakrament; Gnade als unerschöpfliche Vorratskammer der Kirche, aus der mit leichtfertigen Händen bedenkenlos und grenzenlos ausgeschüttet wird; Gnade ohne Preis, ohne Kosten. Das sei ja gerade das Wesen der Gnade, dass die Rechnung im Voraus für alle Zeit beglichen ist. Auf die gezahlte Rechnung hin ist alles umsonst zu haben. Unendlich groß sind die aufgebrachten Kosten, unendlich groß daher auch die Möglichkeiten des Gebrauchs und der Verschwendung. Was wäre auch Gnade, die nicht billige Gnade ist?[…]

Billige Gnade heißt Rechtfertigung der Sünde und nicht des Sünders. Weil Gnade doch alles allein tut, darum kann alles beim alten bleiben… Billige Gnade ist Predigt der Vergebung ohne Buße, ist Taufe ohne Gemeindezucht, ist Abendmahl ohne Bekenntnis der Sünden, ist Absolution ohne persönliche Beichte. Billige Gnade ist Gnade ohne Nachfolge, Gnade ohne Kreuz, Gnade ohne den lebendigen, menschgewordenen Jesus Christus.

Teure Gnade ist der verborgene Schatz im Acker, um dessentwillen der Mensch hingeht und mit Freuden alles verkauft, was er hatte; die köstliche Perle, für deren Preis der Kaufmann alle seine Güter hergibt; die Königsherrschaft Christi, um derentwillen sich der Mensch das Auge ausreißt, das ihn ärgert, der Ruf Jesu Christi, auf den hin der Jünger seine Netze verlässt und nachfolgt.
Teure Gnade ist das Evangelium, das immer wieder gesucht, die Gnade, um die gebeten, die Tür, an die angeklopft werden muss.
Teuer ist sie, weil sie in die Nachfolge ruft, Gnade ist sie, weil sie in die Nachfolge Christi ruft; teuer ist sie, weil sie dem Menschen das Leben kostet, Gnade ist sie, weil sie ihm so das Leben erst schenkt; teuer ist sie, weil sie die Sünde verdammt, Gnade, weil sie den Sünder rechtfertigt. Teuer ist die Gnade vorallem darum, weil sie Gott teuer gewesen ist, weil sie Gott das Leben seines Sohnes gekostet hat - “ihr seid teuer erkauft” -, und weil uns nicht billig sein kann, was Gott teuer ist. Gnade ist sie vorallem darum, weil Gott sein Sohn nicht zu teuer war für unser Leben, sondern ihn für uns hingab.

Teure Gnade ist Menschwerdung Gottes. Teure Gnade ist Gnade als das Evangelium Gottes, das vor der Welt behütet werden muss, das nicht vor die Hunde geworfen werden darf, sie ist darum Gnade als lebendiges Wort, Wort Gottes, dass er selbst spricht, wie es ihm gefällt. Es trifft uns als gnädiger Ruf in die Nachfolge Jesu, es kommt als vergebendes Wort zu dem geängsteten Geist und dem zerschlagenen Herzen. Teuer ist die Gnade, weil sie den Menschen unter das Joch der Nachfolge Christi zwingt, Gnade ist es, dass Jesus sagt: “Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

(Habe ich Ohren?)


Die Vollkommene Freude nach Franziskus

Veröffentlicht am Thursday, 12. January 2006, 23:34

Aus den Fioretti, einer bekannten Lebensbeschreibung über Franz von Assisi

1 Derselbe [Br. Leonardus] berichtete ebendort, daß der selige Franziskus eines Tages bei Santa Maria Bruder Leo rief und sagte: “Bruder Leo, schreibe!”
2 Er antwortete: “Sieh, ich bin bereit!”
3 “Schreibe”, sagte er, “was die wahre Freude ist.
4 Es kommt ein Bote und sagt, daß alle Magister von Paris zum Orden gekommen sind. Schreibe: das ist nicht die wahre Freude.
5 Ebenso, alle Prälaten jenseits der Alpen, die Erzbischöfe und Bischöfe; ebenso der König von Frankreich und der König von England.
6 Schreibe: Das ist nicht die wahre Freude. Ebenso, daß meine Brüder zu den Ungläubigen gegangen sind und sie alle zum Glauben bekehrt haben; ebenso, daß ich von Gott solch große Gnade erhalten habe, daß ich Kranke heile und viele Wunder wirke. Ich sage dir, daß in all dem nicht die wahre Freude ist.
7 Was aber ist die wahre Freude?
8 Ich kehre von Perugia zurück, und in tiefer Nacht komme ich hierher, und es ist Winterszeit, schmutzig und so kalt, daß die kalten Wassertropfen am Saum des Habits gefrieren und immer an die Schienbeine schlagen, und das Blut aus diesen Wunden fließt.
9 Und völlig in Schmutz und Kälte und Eis komme ich zur Pforte, und nachdem ich lange geklopft und gerufen habe, kommt der Bruder und fragt: ‘Wer ist da?’
10 Ich antworte: ‘Bruder Franziskus.’ Und er sagt: ‘Geh fort!
11 Es ist nicht die schickliche Zeit auszugehen. Du kommst nicht herein.’ Und auf weiteres Drängen antwortet er: ‘Geh weg! Du bist der nämliche einfältige und ungebildete Mensch. Du kommst auf keinen Fall zu uns. Wir sind so viele und von solcher Art, daß wir dich nicht brauchen.’
12 Und ich stehe wiederum an der Pforte und sage: ‘Um der Liebe Gottes willen, nehmt mich auf in dieser Nacht.’
13 Und jener antwortet: ‘Das werde ich nicht tun.
14 Geh zur Niederlassung der Kreuzträger und bitte dort.’
15 Ich sage dir: Wenn ich Geduld habe und nicht erregt werde, daß darin die wahre Freude ist und die wahre Tugend und das Heil der Seele.


Der garantierte Lacher

Veröffentlicht am Wednesday, 11. January 2006, 23:41

[Nachtrag: der verlinkte Beitrag findet sich bei dem genannten Blog nicht mehr. Dieser Eintrag hier gilt also rein dokumentarischen Zwecken]

Ich freue mich, doch mal wieder beim Blog vom Kompendium, genauer gesagt beim Beitrag “Die unbekannte Variable” vorbeigeschaut zu haben.

Meine Eltern werden sich wundern, daß sie mir mit “Ralf” keinen Vornamen, sondern ein Pseudonym verpaßt haben. Wieder was gelernt. Ach ja: die genannte “Pappnase” bin ich, nur zur Aufklärung.

Und zusätzlich habe ich gelernt, daß die Macher dieses Blogs vielleicht nicht wissen, was “Impressum” heißt - gut, ist ein Fremdwort, damit haben die es ja nicht so. Dann hätte man nämlich bei mir und auch scipio und Fono Namen und Adresse finden können (seine eigene Adresse gibt der Autor des Beitrages übrigens nicht preis, interessiert mich aber auch nicht sonderlich).

Vielleicht sind sie auch einfach nur zu faul, denn auch bei ihnen heißt der Verweis ebenso, eben Impressum (ohne Adresse, mit Postfachangabe). Es wird zunehmend lustig. “Wir” mit Preisgabe von Adresse sind die Anonymen, die Macher des Kompendiums aber die Transparenten. Das verstehe wer will.

Mal sehen was noch kommt.

Grundsätzlich: an deren Stelle würde ich das Thema ja auf sich beruhen lassen, irgendwie ist das nicht imagefördernd und “dem Glauben dienend” schon mal gar nicht.

Ihr eigentliches Projekt, den katholischen Glauben mittels ihrer Seite im Netz und einem Büchlein einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist natürlich sehr zu loben. Nur die versuchte Polemik in ihrem Blog sollten sie vielleicht lassen, wenn sie nur austeilen, aber nicht einstecken können.


Lokale Anwendung

Veröffentlicht am Tuesday, 10. January 2006, 22:45

Daß vor 40 Jahren das Zweite Vatikanische Konzil beendet wurde und viele immer noch nicht umgesetzte Impulse und Anordnungen für Einstellung und Leben der Kirche gebracht hat, ist derzeit in vielen Publikationen, Artikeln etc. zu vernehmen. Es lohnt sich wirklich immer, das authentische Erbe dieses Konzils aufzunehmen, nämlich die Texte der Konstitutionen und Dekrete.

Die Kirche in Deutschland hat durch zwei Synoden versucht, die Ergebnisse des Konzils für die lokalen Gegebenheiten umzusetzen, in Westdeutschland durch die Würzburger Synode (1971-75) und in den ostdeutschen Bezirken der Bistümer (kirchlicherseits wurde die Teilung Deutschlands nie voll anerkannt) durch die nahezu vergessene Pastoralsynode von Dresden (1973-75), deren Texte ich im Netz auch nicht finden kann.

Die der Würzburger Synode sind dagegen sehr gut zugänglich.

Und auch sehr empfehlenswert, auch wenn ich erst kleine Bruchstücke gelesen habe und mir noch keine Meinung bilden kann. Ein Zitat aus dem Beschluß “Unsere Hoffnung”:

Eine kirchliche Gemeinschaft in der Nachfolge Jesu hat es hinzunehmen, wenn sie von den „Klugen und Mächtigen“ (1 Kor 1, 19-31) verachtet wird. Aber sie kann es sich - um dieser Nachfolge willen - nicht leisten, von den „Armen und Kleinen“ verachtet zu werden, von denen, die „keinen Menschen haben“ (vgl. Joh 5,7). Sie nämlich sind die Privilegierten bei Jesus, sie müssen auch die Privilegierten in seiner Kirche sein. Sie vor allem müssen sich von uns vertreten wissen.

Wäre mal wieder täglich neu zu bedenken, nicht wahr?


Ein wirklicher Glaubenstest

Veröffentlicht am Tuesday, 10. January 2006, 20:51

Daß in dt. Krankenhäusern kirchlicher Trägerschaft die Chefärzte meistens das religiöse Bekenntnis des Trägers teilen müssen, um überhaupt den Job zu bekommen, ist - so vermute ich mal - keine große Überraschung. Schließlich behaupten die großen kirchlichen Arbeitgeber ja immer noch, diese Werke gehörten zur Verkündigung. Allerdings weicht das zunehmend auf, mein Noch-Chef (ich wechsel bald die Stelle) in dem kath. Haus ist Protestant.
Das eine hat ja mit der med. bzw. akadem. Qualifikation ja auch nur sehr wenig zu tun, sprich gar nichts.

Wie viele Menschen in gehobenen beruflichen Stellungen würden durch einen “Konfessionswechsel” hierzulande denn bewußt ihre berufliche Position aufs Spiel setzen? Glauben zeigt immer erst dann seine wirkliche Kraft, wenn er kostet (daher darf ich nicht laut posaunen, ich erfuhr bisher kaum ernsthafte dauerhafte Widerstände).

Nicht irgendein Käseblatt, sondern das Wall Street Journal berichtet von jemandem, der diesen Schritt bewußt gewagt hat, in dem Wissen, er werde demnächst als Familienvater womöglich mit weniger Geld seine Lieben ernähren können.


Volks statt Volx

Veröffentlicht am Monday, 09. January 2006, 20:17

Auch wenn ich mich recht wohlwollend über die von den Jesus Freaks herausgebrachte Volxbibel geäußert habe (mittlerweile sehe ich einiges kritischer: eine Bibel, an der jeder mitformulieren kann? Übrigens gibt es da einen Blog zu), empfehle ich selbst doch eher eine ganz andere Bibel, komplett umsonst zum runterladen und mit sehr gutem Kommentar zum NT, mit zahlreichen Funktionen und Übersetzungen (weil vieles vorkonziliar für manche vielleicht “bäh”) etc.:

Die Volksbibel 2000

Bei Churchmail findet man in der Bibliothek übrigens einiges Interessantes.


Die schlauen Alten

Veröffentlicht am Monday, 09. January 2006, 00:34

Vor bereits sechs Jahren fragte sich und andere in der Sendung “Space Night - Alpha-Centauri” der Astrophysiker Dr. Harald Lesch auf unnachahmliche Weise, rein astronomisch, ob es den Stern von Bethlehem gegeben haben könnte. Seine Interpretation aus dem Jahr 1999 ist höchst anschauenswert (und durchaus plausibel!).

Hier sei einmal aus dieser Quelle zitiert, was Kirchenvater Chrysostomus, auch nicht unastronomisch, darüber dachte:

Daß jener Stern keiner von den Sternen des Himmels war, ist offenkundig. Kein anderer Stern zieht eine solche Bahn: vom Osten nach Süden, denn so ist die geographische Lage von Palästina zu Persien. Außerdem: die Zeit, zu der er sich sehen ließ; er schien nicht nur des Nachts, sondern auch mitten am Tage, was nicht nur die Kraft eines Sternes, sondern sogar die des Mondes übertrifft. Drittens erschien er - und verbarg sich auch wieder: Als sie nämlich Jerusalem betraten verbarg er sich; sobald sie Herodes verließen, zeigte er sich wieder. Auch bewegte er sich nicht nach eigenem Tempo fort, sondern wanderte, wenn die Magier wandern sollten, und stand still, wenn sie stehen sollten, wie die Wolkensäule in der Wüste. Viertens blieb er nicht in der Höhe stehen, als er auf den Ort der Geburt aus der Jungfrau wies, sondern er stieg hernieder. Das ist nicht die Art, wie sich ein Stern bewegt, sondern Anzeichen einer vernünftigen Kraft. Daher scheint jener Stern als sichtbare Erscheinung einer unsichtbaren Kraft gebildet worden zu sein.


Ach Käßmann!

Veröffentlicht am Sunday, 08. January 2006, 23:20

Dies Domini.

Ohne Kommentar


Dasselbe

Veröffentlicht am Sunday, 08. January 2006, 22:49

Dies Domini.

Ohje, das mußte ja mal kommen. Ich beginne mich im Kreis zu drehen. Gerade habe ich festgestellt, daß ich den Inhalt dieses aktuellen Eintrages schon einmal vor eineinhalb Jahren gebracht habe…


Wiederholung

Veröffentlicht am Sunday, 08. January 2006, 22:03

Dies Domini.

Ich habe mir am Samstag noch einmal den Film “Die große Stille” im Kino angesehen. Dieses Mal, ohne Bereitschaftsdienst vorher mit nur wenigen Stunden Schlaf, habe ich einiges bemerkt, was mir beim ersten Sehen wohl entgangen war.

Nach der Wandlung werfen sich die Mönche für einige Zeit zur Anbetung auf den Boden und verharren dort anstelle sich “bloß” hinzuknien - für manch einen modernen Menschen ist ja selbst das nicht angemessen. Mir erscheint es mehr als adäquat sich hinzuwerfen vor den Herrn selbst. Doch welche Reaktion würde man vom Kirchenvolk an einem normalen Sonntag ernten?

Ich kenne eine Ordengemeinschaft, bei der deren Mitglieder sich immer kurz hinknien und den Boden küssen, sobald sie in die Nähe des Allerheiligsten Sakramentes kommen, in die Nähe des Herrn. Einfach so, ohne viel Aufhebens.

Dann fiel mir noch auf, daß dort die Handkommunion gang und gäbe ist bei den Kartäusern, samt Versammlung rund um den Altar. Es gibt ja tatsächlich Katholiken hierzulande, die die Einführung der Hand- gegenüber der direkten Mundkommunion für ein Grundübel schlechthin der Kirche halten. Wenn die sonst keine Probleme haben….
Naja, die Kartäuser sind halt auch ein dekadenter libertinistischer Haufen :-)!


Weiter gezogen

Veröffentlicht am Sunday, 08. January 2006, 21:49

Dies Domini.

Der Exodus dt. Ärzte zieht immer weitere Kreise, wenn auch bis jetzt in nur kleinen Nummern.


Christen für heute I

Veröffentlicht am Friday, 06. January 2006, 23:17

Epiphanie.

Gerade kam mir Gedanke (Geschenk?), hier in unregelmäßiger Folge Menschen vorzustellen, die, ob kanonisiert (heiliggesprochen) oder nicht, für die Christen von heute im 21. Jh. Beispiel sein können.
Es können “berühmte” Heilige sein, vielleicht ein wenig neu entdeckt, bisher wenig bis gar nicht Bekannte, auch solche, die manch ein Leser für alles andere als vorbildhaft hält.

Die Auswahl ist vollkommen subjektiv und willkürlich (wie alles hier). :-)

Anfangen möchte ich mit einer Dame.

Sie ist dem Autor dieses Blogs sehr wichtig und Inspiration für den Alltag.

Wir sind heute, bewusst oder nicht, von Gleichgültigen und Ungläubigen umgeben. Leute haben, vereinzelt oder in Scharen, aufgehört zu glauben oder haben niemals geglaubt oder wissen nicht einmal etwas von dem, was wir glauben. Diese sind unser Nächster. Schon ihre bloße Anwesenheit versetzt uns in missionarische Situationen, die wir nicht selber gewählt haben und die uns überrumpeln. Unser christliches Leben muss in Taten das werden, was christliches Leben seinem Wesen nach ist: apostolisch.

Madeleine Delbrêl. (Quelle)

Auf Französisch gibt es diese schöne Seite, die ihr und ihrer Alltagsspiritualität gewidmet ist.

Das Bistum Speyer bietet auf Deutsch ebenfalls einiges.

Wir sind echte Laien, die keine anderen Gelübde haben als unser Taufversprechen und seine Wirklichkeit und die Wirklichkeit unserer Firmung.
Die Arbeit dient uns als “Ort” unseres Zeugnisses für das Evangelium, als Feld der Begegnung mit unseren Mitmenschen.


Andere Wahrnehmung

Veröffentlicht am Friday, 06. January 2006, 22:27

Epiphanie.

Schon seit einiger Zeit wundere ich mich. Ich vermute es liegt an meiner vielleicht sehr limitierten Wahrnehmung, aber ich schätze die Lage der Kirche des Herrn in diesem Deutschland bei weitem nicht so negativ ein, wie es allerorten verkündet wird.
Natürlich, die Zahl der Austritte übertrifft die der Eintritte weiterhin bei weitem, und, ganz ehrlich, jeder einzelne Mensch fehlt der Kirche und ist unersetzbar. Dadurch sinkt auch die Finanzkraft, aber das läßt mich ja seit jeher recht kalt. Priester, auch sie Teil des schrumpfenden Kirchenvolkes, werden weniger. Alles richtig und nicht gut (außer das mit dem Geld…).

Und dennoch.

Ich erlebe immer wieder Menschen, die das Glaubensbekenntnis aus vollem Herzen und komplett mitbekennen, die die Kirche so lieben wie sie ist, die nicht streng-, sondern fröhlich-katholisch sind. Die in ihremLeben so gut wie möglich versuchen, das umzusetzen, was sie vom Evangelium verstanden haben, und möge es auch noch so wenig sein. Die wissen, daß es letztlich nicht um eine christliche Leistungsschau geht, daß Seine Liebe, Seine Vergebung immer größer sind als die allerschlimmsten Taten und Fehler.

Die Zahl mag gering sein, na und?

Die Botschaft der Hinwendung Gottes zu uns, die Botschaft der Hoffnung, des Sinnes wider alle Absurdität, das alles strahlt weit und kraftvoll. “Unser Programm”, nein, Sein Programm, ist nicht zu verbessern. Und es wird immer wieder Menschen geben, die diese Botschaft erleben, sehen und glauben. Auch wenn die “gesamtgesellschaftliche Gestaltungsmöglichkeit” der Kirche abnehmen wird, dies als Versuch wäre ja erst der zweite Schritt nach der Glaubensannahme, bin ich optimistisch.

Ich verstehe ehrlich gesagt gar nicht, wie man als Christ pessimistisch sein kann.

Wie kann jemand, der die Liebe Jesu kennt, der (leider nicht immer) dieses “Ist das geil!”-Gefühl absoluter Liebe verspürt, der tief davon überzeugt ist, daß Gott ist, daß Er der Dreifaltige ist, nun … wie kann der nicht optimistisch sein?


Wiedersehensfreude

Veröffentlicht am Friday, 06. January 2006, 00:07

Nicht allzu lang online zu lesen ist der jetzige Aktuelle Artikel von CiG, daher nicht zu lange zögern.

Ich verweise einfach mal ohne ausladenden Kommentar über den Artikel selbst, doch eines ist mir am wichtigsten: in der Kirche Jesu Christi ist jeder Mensch unersetzbar, daher freue ich mich vor allem, daß es dieses Treffen gab und wünsche mir solche Initiativen auch von anderen Bischöfen. Naja, dann doch noch etwas: Erzbischof Dyba wurde mal wieder vollkommen falsch eingeschätzt, keine wirkliche Überraschung.


Wespennest

Veröffentlicht am Thursday, 05. January 2006, 21:55

Forscher, wenn sie wirklich gut geeignet für ihre Profession sind, interessieren sich vollkommen vorurteilsfrei für ihr Thema und versuchen ihre Ergebnisse unabhängig von eigenen Meinungen zu veröffentlichen. Damit solche Forscher auch dieses Ziel der Veröffentlichung erreichen können, benötigen sie jedoch ebensolche Magazine oder Journals, die zur besten Verbreitung der Ergebnisse möglicht hoch angesehen sind (dafür gibt es innerhalb der forschenden Gemeinschaft eine Wertung, ein Ranking).

Heikel wird es anscheinend da, wo ein Ergebnis auf ideologische Vorbehalte trifft. Denn sonst wären diese Resultate zur starken Häufung von schweren Depressionen unter Frauen nach Abtreibung (verglichen mit solchen ohne) leichter zu veröffentlichen gewesen, wie der Autor der Studie selbst anmerkt.


… und wächst …

Veröffentlicht am Thursday, 05. January 2006, 07:24

Das Diarivm Confinii von “loin” hat ebenfalls seinen Umzug von 20six beendet. Wer sich über das Stundengebet austauschen will, auch für mich eine sonst sehr wichtige, aber derzeit vernachlässigte Quelle des Gebetes, ist hier richtig.

Dafür geht es mit Thomas sein Abendland endlich mal Hochdeutsch weiter … oder so.