100 Tage im Amt
Papst Benedikt XVI. ist 100 Tage im Amt. Was hat sich seitdem auf protestantischer Seite in bezug auf Annäherung an uns getan?
(Nur mal, damit beide Seiten gefragt werden)
Papst Benedikt XVI. ist 100 Tage im Amt. Was hat sich seitdem auf protestantischer Seite in bezug auf Annäherung an uns getan?
(Nur mal, damit beide Seiten gefragt werden)
Martin hat in seinem Katholischen Notizbuch schon mehrfach über das Stundengebet bzw. über die Bücher, die diese Gebetstexte enthalten. In der Entwicklung meines Glaubenslebens war das Stundengebet von extremer Wichtigkeit, ist es eigentlich bis heute, und auch wenn ich viellecht mal gerade die Komplet oder Vesper ab und an schaffe, nicht selten hungere ich danach.
Es gab eine Phase, damals wohnte ich gerade in einem Studentenwohnheim der Kath. Hochschulgemeinde (dafür muß man nicht hardcore-katolisch sein, aber auf jeden Fall nicht abgeneigt), als ich mit einem damaligen Nachbarn nahezu jeden Abend zu zweit in der Kapelle nur bei Kerzenschein singend die Komplet betete, zum Teil auch die Laudes.
Der Hammer.
Genauso wie man das Kirchenjahr und die kirchliche “Verarbeitung” des gesamten Geschehens mit und um Jesus erst versteht, wenn man wirklich jeden Sonntag zur Kirche geht (insbesondere in den Zeiten Advent bis Pfingsten), versteht man einen Großteil der Theologie wirklich nur dann mit Herz und Verstand, wenn sie betend erfährt. Die Hymnen sprechen für sich, das immer wiederkehrende Durchkauen (”Ruminatio”, ein Kernbegriff der christl. Meditation) der Psalmen läßt sie zum eigenen Gebet werden, es ist dann viel mehr als nur ein “Gebet lesen”. Dieser Weg des Vermittelns und Verstehens von Theologie war schon immer der Weg der Ostkirche, über Liturgie (wozu das Stundengebet im Westen als Stundenliturgie, liturgia horarum, auch zählt). Es macht sehr viel Sinn.
Gerade jetzt, wo ich arbeitsmäßig eine starke besonders auch emotionale Belastung habe, kann das Stundengebet in seiner einfachen und gleichen Form ein Anker sein.
Herr, auf Dich vertraue ich. In Deine Hände lege ich mein Leben. Laß leuchten über Deinem Knecht Dein Antlitz, hilf mir in Deiner Güte.
Die täglich gleichen Sätze der Komplet, mehr als bloß Worte. Wenn sich der Tag dem Ende neigt, man selbst verausgabt ist und alles doch nur Stückwerk blieb, Ihm den Tag und das Leben anvertrauen.
Die über Jahrhunderte wirksame Zusammenarbeit zwischen Kirche und Kunst, hier im Bereich populärer Musik, versucht diese Seite wiederherzustellen. Musik war neben der bildenden Kunst eines der Evangelisationsmittel schlechthin. Okay, heute können die Leute lesen, aber zumindest über Facts des Glaubens und der Kirche tun sie es zumeist nicht, da werden Vorurteile gestreichelt.
Also wird es höchste Zeit auch hier den Amis mal was abzuschauen.
Dies Domini.
Ich habe mich schon des öfteren selbst gefragt, warum ich nichts schreibe zu den inhaltlichen Auseinandersetzungen zwischen den Bio-Wissenschaften und der Theologie. Dann habe ich festgestellt, daß es bei einem anderen naturwissenschaftliche geschulten Blogger, dem hier, ähnlich zugeht.
Ich nehme mal an, die Gründe könnten ähnliche sein. Es geht nämlich fast nie um Wissenschaft versus Theologie, sondern um einen “wissenschaftlich” aussehenden Streit zwischen verschiedenen Philosophien. Wenn ein Naturwissenschaftler sagt, daß Gott im Prozeß X keine Rolle spiele, so hat diese Aussage nichts wissenschaftliches an sich. Es kommt zwar gut an und beeindruckt auch sehr, und die Allgemeinheit denkt: “Wird schon stimmen, schließlich ist das ein Wissenschaftler”, aber diese Aussage geht einfach über das hinaus, was man wissenschaftlich, zumal naturwissenschaftlich, überhaupt herausfinden kann.
Es ist vielmehr Philosophie, eine philosophische Aussage, der eine bestimmte Wahrheits- und Erkenntnistheorie zugrunde liegt, vielleicht auch unbewußt.
Dummerweise sind aber auch viele Theologen philosophisch nicht mehr so firm und erkennen dies ohne weiteres und lassen sich dann auf eine naturwissenschaftliches Debatte ein, bei dem sie schon von Beginn an die sicheren Verlierer sind. Außerdem kennen viele Theologen die methodischen Grenzen der naturwissenschaftlichen Aussagbarkeit nicht.
Beispiele für diese illegitime Ausdehnung der Naturwissenschaft sind die gerade erst erwähnte Debatte um die Evolutionstheorie oder auch die über die Willensfreiheit des Menschen angesichts neurowissenschaftlicher Ergebnisse.
Dies Domini.
Respekt! Da gibt ein Lehrer, der bereits im Ruhestand ist und den das ganze demnach nichts kostet, seine Lehrerlaubis für Katholische Religion zurück. Das ist natürlich sehr mutig, so als kleiner Rebell, eine wirklich kostenlose Minirevolte, die sogar in den Medien erscheint. Wow! ich bin zutiefst beeindruckt.
Am durchdachtesten ist natürlich die Begründung, die neben persönlicher Animosität besonders folgendes Qualitätsmerkmal enthält (siehe Artikel):
Des Bischofs
“Glaubenseinstellung geht an der Realität vorbei.”
Jetzt wissen wir endlich alle, worauf es ankommt! Vergeßt die realitätsferne Bergpredigt, das realitätsferne Beispiel zahlloser unscheinbarer demütiger Christen, vergeßt Franziskus, Charles de Foucauld, die Untergrundpriester in China oder die Aufopferung einer namenlosen Nonne der Schwestern der Nächstenliebe, hört auf die realitätsnahe Lehre dieses bedeutenden Pädagogen!
In den letzten Tagen gab es eine kleine mediale Welle bzgl. der Aussagen von Christoph Cardinal Schönborn über die Vereinbarkeit von Evolutionstheorie und christlichem Glauben (die Détails, des Cardinals Artikel in der New York Times und die Reaktionen darauf finden sich in anderen blogs).
Ich muß sagen, daß mich das gelinde gesagt ein wenig gewundert hat. Denn das Streitthema war ja nicht die Evolution, sondern die Frage, ob Gott darin ein Rolle spielt, ob Er die Regeln festgesetzt hat.
Ich sehe keinen Gegensatz zwischen christlichem Glauben und Evolution, auch wenn ich, ich denke nur an einige Merkmale der menschlichen Anatomie, mich schon frage, ob dies alles im Laufe der Zeit nur aus Zufall hat entstehen können und ob dies überhaupt so ein Überlebensvorteil ist, daß dort evolutiver Druck zur Selektion entsteht. Nun ja, vielleicht habe ich ein beschränktes Verständnis von “Laufe der Zeit”.
Zufall ist ja bekanntlich eine menschliche Kategorie. Muß dies auch für Gott gelten? Ich glaube kaum…
Die Evolutionstheorie hat ja auch mittlerweile ihre Zielvorstellungen formuliert (hin zu komplexeren Organismen), die sie aus empirischer Beobachtung gewonnen hat. Damit widerspricht sie zum Teil ja dem “Zufallsanspruch”, da ja nur ein ungerichteter Zufall wirklich ein solcher bleibt.
Es gibt ja zugegebenermaßen enorme Schwachstellen in der Evolutionstheorie, es seien nur zwei genannt: 1. warum überhaupt Leben und somit warum überhaupt Selektion und 2. wie entstand der erste(!) Kleinstorganismus. Gut, der erste Punkt mag philosophischer Natur sein, aber beim zweiten haut die Wahscheinlichkeitsrechnung übel rein, sprich das ganze ist mehr als unwahrscheinlich - trotzdem irgendwann mal passiert. Davon abgesehen ist das Wie vollkommen unklar, doch wenn schon der Anfang nicht sitzt, wackelt eben das ganze Gebäude.
Doch immer noch verstehe ich nicht den Konflikt mit dem christlichen Glauben, wenn man mal entspannt davon ausgeht, daß nicht alles Zufall (im Sinne Gottes) sein muß, was unserem menschlichen Horizont so erscheint.
Ach ja, hier gibt es ein gutes und ausgewogenes Interview dazu, mit einem Mann, der sowowhl den Kontakt zur Kirche als auch zur Wissenschaft sucht und findet. Das heißt die üblichen Klischees und Plattitüden, die bei anderen Kommentaren auf beiden Seiten hervorbrachen, sucht man hier vergeblich.
Was mag das heißen? Fromm sein…
Bin ich fromm? Ich finde mich alles andere als fromm. Wobei, das setzt natürlich auch wieder voraus, daß ich selbst ein Bild vor meinem Auge habe, wenn dieser Begriff fällt.
Fromm sein heißt für mich ganz persönlich: hier scheint jemand ein geistliches Leben zu führen, ein geistlicher Mensch zu sein. Dies ist sein Quelle.
Das bedeutet keineswegs ein Geistlicher sein zu müssen, nein.
Ist es überhaupt ein Sein, nicht vielmehr ein tägliches Werden?
Es gibt Dutzende Gründe, warum ich mich nicht für fromm halte, doch die gehören eher ins Beichtgespräch ;-).
Sich öffentlich zu seinem Glauben zu bekennen gilt ja für viele schon als ein Anzeichen für Frömmigkeit, es ist aber erst einmal nicht mehr als ein echtes Lippenbekenntnis - das Lebensbekenntnis zeigt sich ganz woanders. Oft auch im “stillen Kämmerlein”, und genau deswegen ist die Frage nach dem “fromm sein” abschließend wohl bei kaum einem abschließend zu beurteilen (die Heiligen lasse ich jetzt mal außen vor).
Fromm sein …. wie macht man das? …
Im Evangeliumstext des heutigen Tages ist das berühmte Gleichnis vom Sämann dran. Und die dt. Bischöfe haben dieses vor einiger Zeit mal aufgegriffen, um wieder ein Bewußtsein für das missionarische Wesen(!) der Kirche zu schaffen. Übrigens ein guter Text, hier (Nr. 68, Rezeption darauf die Nr. 72) u.a. als pdf-Dokument runterlad- und lesbar (stelle gerade fest, daß das schon wieder fünf Jahre her ist….).
Säen sollen wir, ernten ist vielleicht dann der Job der nach uns Kommenden (auch wenn’s immer schöner ist, selbst die Früchte einzufahren).
Doch wer besorgt eigentlich den “guten Boden”, der laut Jesus notwendig ist, damit der Samen, das Wort, Frucht bringt? Alles Gnade oder was?
Die “Zehn Gründe für den Zölibat” von Hans Conrad Zander hatte ich schon gelesen (und hier mal empfohlen), jetzt fand ich zufällig dieses Exemplar, welches es jetzt außerhalb der Buchpreisbindung für viel günstiger gibt.
Dargestellt werden en détail die Gruppe der Menschen, die es zander am meisten angetan haben: die ersten Wüstenväter, Säulenheiligen und ihre Nachfolger.
Und das ganze ist natürlich im typische satirisch angehauchten Zander-Duktus geschrieben (die Frage ist nur ob viele Leser merken, daß er es eigentlich recht ernst meint, wie so viele Satiriker…). Es ist sehr erfrischend zu erfahren, wenn man denn Zanders Quelleninterpretation teilt, daß nicht selten das Exil in die Wüste und auf die Säule alles andere als bloß fromme Ursachen hatte. Zander holt die ersten christlichen Mönche dieses Planeten wieder auf die Erde
zurück, nimmt den Heiligenschein erst einmal weg und schaut sie als ganz normale Kerle an. Gut so. Und an seiner Interpretation kann durchaus einiges dran sein. Interessant besonders seine Ansicht über den Umstand, daß es (seit jeher!) viel mehr Ordensfrauen als -männer gibt und daß das religiöse Vagabundieren aus ähnlichem Grund eher Männersache ist. Mehr wird nicht verraten.
Jetzt erst entdeckt, zum 100. Geburtstag von Hans Urs von Balthasar:
Wenn das Salz dumm wird (pdf-Datei).
Gaudium magnum sozusagen (etwas verspätet)!
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND): fast 400.000 Mitglieder (Selbstdarstellung).
Naturschutzbund Deutschland e.V. (Nabu): 390.000 Mitglieder (Selbstdarstellung).
Aktion Lebensrecht für Alle e.V. (AlfA): gerade mal mehr als 10.000 Mitglieder (Darstellung des Regionalverbandes Bonn).
Prioritäten in Deutschland.
Heute ist sein Tag, der Tag von Bonaventura di Fidanza (mehr über ihn hier).
Ich finde ihn weitaus besser als Thomas von Aquin, sein Büchlein Breviloquium habe ich zwar schon gelesen, aber bis zum vollen Verstehen wird es noch etwas dauern. Sein mystisches Hauptwerk Itinerarium mentis in deum steht schon eine viel zu lange Weile ungelesen bei mir im Schrank (ach, das Leben ist zu kurz für alle guten Bücher…).
Zumeist, so auch hier am Tag seines Begräbnisses, wird der Hl. Bonaventura als Kardinal dargestellt (übrigens wissen wir nichts über sein Äußeres). Er war dies zwar auch, allerdings war seine Hauptbedeutung die des “Generalministers” (also obersten Dieners, d.h. Leiter) des noch jungen Franziskanerordens. Schon früh gab es enorme Spannungen, und es war Bonnies Verdienst, die Spaltung damals zu vermeiden.
Als der Papst ihm die Bischofs”würde” aufdrängte (er hatte sich schon mehrfach erfolgreich dagegen gewehrt), war Bonaventura gerade in seiner Hauptniederlassung in Frankreich beim Geschirrspülen. Im Gegensatz zu dem kommenden Amt sah er diese Tätigkeit als heilsbringend…
Es ist schwer beeindruckend, wie dieser Mann nicht nur zu geistigen Höheflügen bei extremer materieller Armut kam, sondern vor allem wie er auch seiner Pflicht nachkam, seine Brüder zu stärken und zu unterweisen. Fast ständig war er quer durch Europa unterwegs, und das alles zu Fuß! Und wahrscheinlich barfuß (wie einst Franziskus, nur wenige Jahrzehnte zuvor)!
Könnte, nein sollte gelesen werden. Kurz, prägnant, und zeigt, daß beide Parteien, die sich streitenden “Liberals” und “Conservatives” eigentlich keinen Plan haben.
Artikel aus der International Herald Tribune (auf Englisch, wie schon der Beitragstitel suggeriert).
Eines der Hauptprobleme in der Ökumene für uns ist, daß von den Gesprächspartner manchmal so extrem widersprüchliche Signale kommen. So gab es ein EKD-Dokument über die Bedeutung der Ordination und Apostolizität, mit den Anglikanern zusammen eines über die Mariologie, doch vor kurzem von der gleichen EKD ein Dokument über das prot. Verständnis vom Priestertum und somit über Leitung und Gottesdienst, das alles wieder als Annäherung Geglaubte nichtig machte. Und, ganz aktuell, hat die Synode der Church of England entschieden, Frauen als Bischöfe zuzulassen.
Leute, dann begrabt doch den Ökumenismus, wenn ihr meint, einfach alle fundamentalen Fragen über die Kirche rücksichtslos ohne den angeblich so geschätzten Gesprächspartner entscheiden zu können!
Sie haben wahrscheinlich weitaus mehr getan für die Evangelisation dieses Landes als gute Predigten, tiefsinnige Texte und pastorale Schwerstarbeit: Wegekreuze.
Diese stillen und eindrucksvollen Zeugnisse des Glaubens erinnern uns besonders an Straßenrändern in Städten und Dörfern (auf einsamen Wegen ist man nicht ganz so häufig) immer wieder im Alltag an Ihn, um den es eigentlich geht.
Oftmals liegen ein paar frische Blumen dort oder es brennt ein Licht. Wenn nicht, schnell eins besorgen, anzünden und hinstellen…
Natürlich gibt es auch andere Wegkreuze, aus Holz, nicht so den Anspruch des Ewigen habend wie die steinernen Geschwister. Auch sie haben letztendlich Ihn selbst zum Inhalt. Doch der Grund des Aufstellens war kein schöner, da ging es nicht um Verehrung. Möge das Kreuz auch hier stets das Zeichen der Hoffung und des Trostes sein:
Ein sehr guter Freund wollte unbedingt, daß ich sein Exemplar dieses Buches lese, selbst gekauft hatte und hätte ich es mir nicht. Nun denn, es läßt sich einfach durchlesen. Und es gibt auch wirklich Positives zu berichten darüber, nur leider blieb der Autor eben nicht bei dem, was der Untertitel versprach: der politischen Botschaft.
Religion hat immer mit Politik zu tun, da sie mit dem Menschen zu tun hat, das hat ja schon ein Gandhi treffend formuliert. Und gerade das Evangelium steckt voller politischem Sprengstoff, das gehört immer wieder ins Herz, Gebet und Tun der Kirche und all ihrer Glieder. Wenn der Mensch der Weg der Kirche ist, dann darf das aus Sicht eines Christen bei allem gesellschaftlichen Handeln nicht anders sein - der konkrete Mensch, nicht ein Abstraktum der Masse. So weist Geißler zurecht darauf hin, daß jegliches wirtschaftliches Treiben aus Sicht
des Evangeliums nur ein Ziel haben darf: dem Menschen dienen.
Vieles an dem Buch ist mehr als schräg, sogar richtig daneben. So wird mit dem spekulativen Faktum argumentativ(!) vorgegangen, was der berühmte Samariter sicher (sic) getan hätte, wenn er zu dem Zeitpunkt des Ausraubens und Verprügelns des ebenfalls im Gleichnis erwähnten Mannes durch die Räuber und nicht erst später gekommen wäre. Und es wird u.a. damit argumentiert, daß eben nicht der Menschensohn, damit habe Christus sich selbst natülich gar nicht gemeint, sondern der Mensch generell Herr über den Sabbat sei.
Viele Fragen bzgl. der Schriftübersetzung werden mit einem einfachen “falsch übersetzt!” vom Tisch gefegt - nachgelesen bei Herrn Pinchas Lapide und 1:1 (mit schlechterer Wortwahl) übernommen, anscheinend ohne sich gegenteilige Darstellungen anzulesen.
Wenn Geißler bei dem eigentlichen Thema geblieben wäre, hätte er eher getroffen. So war es eine Abrechnung mit der bösen Kirche und ihren Menschengesetzen, mit der falschen Schriftübersetzung und der falschen Christologie.
Dafür ist so ein wichtiges Thema viel zu schade.
Wann endlich werden all die Reformbegeisterten inner- und außerhalb der Kirche merken, daß die Liturgie kein missionarisches Werkzeug ist? Wann werden sie merken, daß es da nicht darum geht “sich zu finden”.
Es geht darum Ihn zu finden.
Jaja, Er ist in uns allen, ich weiß. Aber das ist so allein betrachtet zu billig. Es geht im Gottesdienst nur um Ihn, weil es genau dann um uns geht. Wenn wir auf Ihn schauen, erkennen wir uns im Innersten, nicht andersherum. Da kann so ein Artikel, so engagiert und sprachlich gut auch formuliert, nichts dran ändern. Kirche als Leib Christi kommt darin natürlich nicht vor.
Ja, viele Gebete werden nur so dahergeredet. Aber weiß der Autor, ob dieses Gebete von 200 Leuten nicht von einem ehrlich kommen? Tragen wir uns nicht gegenseitig? Paul K. Kurz kennt so etwas nicht, da ist die Liturgie ein individuelle Geschichte.
Jeder kann schreien und klagen, wie er will, mit Psalmen oder nach Schnauze. Jeder kann frei beten wie er will. Doch in solchen Momenten wie gerade heute, wo vielen Londonern das Wort im Hals stecken bleibt, hilft das gemeinsame(!) Gebet. Nicht nur heute, immer. Denn wir sind
Sein mystischer Leib und Er läßt uns nicht allein.
Das katholische “Wir” eben (ach ja, das hatte ich ja schon mal…).
(Nachtrag: der Link ist mittlerweile falsch, da der gemeinte Artikel nicht mehr der aktuelle und somit online lesbare von “Christ in der Gegenwart” ist - leider ist der Artikel nicht mehr aufzufinden meinerseits)
Es ist gute christliche Tradition, die Hüllen zu behalten und den Inhalt zu ändern.
So wird aus einem
You make me wanna *hiereinstöhneneinsetzen*
(von Usher oder jemand ähnlichem)
ein
You make me wanna wait
Ja, “wait”! Und die Altar-Holics finden das auch noch gut.
Ich habe sicherlich kein Rezept für eine Wiederbelebung des christlichen Glaubens im säkularisierten Westen. Im Gegensatz zu anderen, die auf den Individualismus und Hedonismus verweisen, glaube ich nicht, daß es an der Botschaft an sich liegt. Reibung erzeugt Wärme. Natürlich ist vieles der Botschaft Jesu mit der modernen Welt nicht kompatibel. Aber “die Welt” war schon seit jeher ein gewisser Gegenspieler, ist dies auch in anderen religiösen Glaubensrichtungen.
Es ist im Westen, viel mehr als in christlichen Osten, ein Element verloren gegangen, das sich hierzulande jetzt höchstens noch in buddhistischen Formen findet: das Lehrer-Schüler-Prinzip. Die Wüstenväter zeugten noch von einer anderen Epoche, ebenso aktuell das Prinzip des Novizenmeisters(!) in Ordensgemeinschaften (sofern das nicht pädagogisch verniedlicht wird). Ein Mensch sucht sich einen glaubwürdigen und erfahrenen geistlichen Menschen als Lehrer und unterwirft sich bis zu einem gewissen Grad dessen Urteil. Eine riesen Verantwortung für beide Seiten, aber nur (noch) dem glaubwürdigen Vorbild wird zugehört.
Doch wo sind diese Menschen? Die wenigen, die es gibt, werden belagert und fast ausgesaugt, und meistens machen sie durch Buchpublikationen ihre “Lehre” kund (bspw. P. Anselm Grün OSB). Persönlich dagegen, als persönlicher Lehrer, findet man noch weniger Geistliche - die keinesfalls zwingend Ordensmenschen oder Priester sein müssen.
Vielleicht liegt es daran, daß die Gnade als unverdientes Geschenk Gottes so sehr betont und mißverstanden wird (nämlich als Geschenk für jeden), daß eine Gnade des Lehrens gar nicht mehr wahrgenommen wird. Zu sagen, daß ein Mensch durch Erfahrung im Glauben weiser ist als jemand anders, gilt als unschicklich.
Doch die Menschen suchen nach Lehrern, sie trinken nur Milch und wollen mal ein wenig feste Speise kosten, um es mit dem ollen Paule zu sagen.
Wir brauchen Lehrer.
Ach ja, nicht daß jemand mißversteht: ich meine nicht intellektuelles Lehren, sondern Lehrer des Glaubens in Übereinstimmung mit dem eigenen Leben.
Dies domini
Es gibt ja einige Weblogs religiösen Inhalts. Die sind dann aber auch meistens explizit einer Glaubensrichtung zugehörig, dieser hier macht da keine Ausnahme. Und es gibt sicher auch einige anti-religiöse Blogs (wobei es schwieriger und bedeutend langweiliger ist, ständig ein Anti-Thema durchzuhalten), beide Richtungen im englischsprachigen Raum noch viel mehr als im deutschen.
Was aber wohl em ehesten der Gefühlslage der Mehrheit der westl. Welt entspricht, ist weder das eine noch das andere. Es ist ein Zwischen-den-Stühlen, irgendwie mit einer Sehnsucht nach Bindung, nach Re-ligio, aber aus welchen Gründen auch immer dann doch nicht so sehr, als daß man sich guten Gewissens für eine der vielen Angebote entscheiden könnte. Das heißt nicht, daß man negativ eingestellt ist, keineswegs, eher sehr in der Qual ohne großen Druck nach Wahl. Einerseits empfindet man ein wenig, nicht negativ gemeint, Neid
denjenigen gegenüber, die ihre Bindung haben, andererseits werden sie, ebenfalls nicht negativ, auch leicht darum belächelt, bereitwillig so viele andere Einflüsse außen vor zulassen.
Für eben diese Menschengruppe, so nach eigener Aussage, ist Killing the Buddha (der skurrile Name wird auch erklärt). Ein online-Magazin, kein blog.
Einer der Autoren dort ist übrigens tätig für das ebenfalls gerade entdeckte und nach ersten Eindruck anständige Angebot, das täglich nach Religion in der Presse sucht: The Revealer. Und dieser Autor, Jeff Sharlet, hat diesen Artikel im “Rolling Stone” veröffentlicht (nicht gerade für christliche Themen bekannt).
I normally do not write any English stuff here, but since I want this to have the widest recognition possible, I kind of feel obliged to do so now.
Okay, the organizers of the WYD (World Youth Day) 2005, which is coming up pretty soon here in Cologne, and some guys from the Diocesan Catholic Radiostation have brought up the idea of creating a huge picture of JPII made up by individual photos of anybody woh wants to be “part of the picture”. Sounds weird? Anyhow, take a look. There still is a lot of free space to be filled with you. Be a part of it!