Archiv für December, 2006



Teil des ganzen

Veröffentlicht am Saturday, 30. December 2006, 23:32

Da nach den Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils, genauer gesagt der Konstitution “Lumen Gentium” im Abschnitt 23, folgendes über die Diözesen und Bistümer gilt (sie werden in den Konzilstexten “Teilkirchen” genannt):

In ihnen und aus ihnen besteht die eine und einzige katholische Kirche.

habe ich mir erlaubt, eine weitere Kategorie namens “Die Kirche von Köln” (meine Ortskirche) zu eröffnen. Nach Rom wird eh schon genug geschaut (was nicht schlecht ist). Doch nur Fernsicht verstellt den Blick auf das wortwörtlich Naheliegende.


Wie wäre es, …

Veröffentlicht am Thursday, 28. December 2006, 14:17

wenn die Deutsche Bischofskonferenz entscheiden würde, den heutigen “Tag der Unschuldigen Kinder” als gebotenen liturgischen Gedenktag für die über 120.000 pro Jahr getöteten ungeborenen Kinder in diesem Land einzuführen?

Was spräche dagegen? Sind ungeborene Kinder nicht unschuldig?

Zuerst dachte ich ja an die Weltkirche, aber in vielen spanischsprachigen Ländern gilt dieser Tag als Äquivalent zu unserem 1. April, insofern paßt das ernste Anliegen nicht so ganz.


Mitten in der Weihnachtszeit

Veröffentlicht am Monday, 25. December 2006, 20:27

Eine Nachricht der Trauer.

James Brown ist tot. Auf daß jetzt das wahre “I feel good” für ihn und an ihm Realität werde!

R.I.P. (und “make it funky”)


Und das Kind lächelte

Veröffentlicht am Saturday, 23. December 2006, 21:52

Eines Tages entschied die Muttergottes, zusammen mit dem Jesuskind ein kleines Kloster zu besuchen. Sehr stolz auf diese Ehre, bildeten alle Priester eine lange Reihe, um einer nach dem anderen dem Herr und Seiner Mutter die Ehre zu erweisen. Einer trug herrliche Gedichte vor, ein anderer zeigte wunderschöne Bibelillustrationen, ein dritter erzählte interessante Geschichten von zahlreichen Heiligen. So verehrte ein Mönch nach dem anderen die Jungfrau und das Jesuskind.
Ganz am Schluß der Reihe gab es einen ganz einfachen Mönch, den einfachsten des gesamten Konventes, der nie die weisen Texte gelernt hatte. Seine Eltern waren auch sehr einfach gewesen, sie arbeiteten bei einem Zirkus in der Nähe, und das einzige, was sie ihm beigebracht hatten, war das Jonglieren.
Als er an der Reihe war, wollten die anderen Mönche die Ehrerbietung abschließen, da der alte Mönch eh nichts wichtiges zu sagen habe und den Eindruck des Konventes schlecht machen könnte. Aber tief in seinem Inneren hatte auch er das Bedürfnis, etwas von sich der Muttergottes und dem Jesuskind zu geben.
Verschämt und unter dem ablehnenden Blick seiner Mitbrüder holte er einige Orangen aus der Kutte, warf sie in die Luft und fing an zu jonglieren.
Da fing das Jesuskind an zu lächeln und klatschte in die Hände. Und es war dieser einfache Mönch, dem die Jungfrau das Jesuskind gab, um Ihn ein wenig in den Armen zu halten.

Nach dem spanischen Vorwort aus “El alquimista” (der Alchimist) von Paulo Coelho.

Ein gesegnetes Weihnachtsfest Euch allen!


Geschwisterliche Hilfe

Veröffentlicht am Thursday, 21. December 2006, 21:30

Der Kölner Kardinal Joachim Meisner (mein Ortsbischof) ist ja ein immer wieder gerne verwendeter Prellbock antikirchlicher Animositäten, die auch häufig theologisch im Trüben fischen. Wer zur letzten groß kommentierten Äußerung und Anweisung seinerseits, daß katholische Religionslehrer nicht mit katholischen Kindern an interreligiösen Gebeten teilnehmen, was finden will, hat im Netz genug Möglichkeiten.

War übrigens mal wieder interessant zu lesen, wie manche direkte und indirekte Verkündigungsbeauftragte da verbal einen auf dicke Hose machen. Wenn ich so von meinem Chef in aller Öffentlichkeit reden würde, würde der mich feuern.

Zu Recht.

Katholische Relilehrer können dies (eben katholische Relilehrer) nur aufgrund der kirchlichen Missio (”Sendung”!) sein, und diese erteilt der zuständige Bischof, sonst niemand.

Nun, wie dem auch sei, es seien jedem seine 15 Minuten Ruhm gegönnt.

Der evangelische Landesbischof von Bayern sagt übrigens folgendes dazu (und das findet man hier in der Mittelbayerischen Zeitung, aber nicht in der BLÖD):

Ich glaube, dass das wirklich falsch verstanden worden ist. Es gibt öfter mal Äußerungen von Kardinal Meisner, denen ich nicht zustimme, aber diese kann ich wirklich voll bekräftigen. Es geht ja nicht darum, dass man nicht mit Muslimen ein Adventslied singen darf. Doch wir können nicht so tun, als könnten wir gemeinsam Gottesdienst feiern. Ich kann aber die Muslime einladen und sagen: Schau doch mal, wie die Christen Gottesdienst feiern. Seid herzlich willkommen. Und dann gehe ich umgekehrt mit in die Moschee. All dieses ist sogar notwendig.


Bloglesen bildet

Veröffentlicht am Thursday, 21. December 2006, 21:09

Die letzten beiden Tagesevangelien, die von gestern und vorgestern (das heutige muß ich erst noch genau lesen und bebeten), stellten den lukanischen Bericht von der Verheißung an Zacharias und an Maria vor Augen. Beide werden Eltern, obwohl sie es nicht erwarten, beide haben so ihre je eigene Anfrage, zweifeln, werden aber im Laufe der Zeit ganz anders bedacht. Den einen bestraft der Engel Gabriel für seinen Unglauben, die andere wird im Himmel einst gekrönt.

Dabei klingt es laut Einheitsübersetzung doch sehr ähnlich.

Zacharias (Lk 1,18):

Woran soll ich erkennen, dass das wahr ist? Ich bin ein alter Mann und auch meine Frau ist in vorgerücktem Alter.

Maria (Lk 1,34):

Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?

Schon gestern fragte ich mich - wie schon zuvor - warum wird Zacharias so behandelt (auch wenn er nach der Geburt und Namensgebung des Johannes in Jubel ausbricht), Maria dagegen ganz anders?

Eine Antwort fand ich hier (aus Widerwillen gegen die Dominanz des “Englisch müßt ihr halt können” bleibt das arroganterweise unübersetzt), daher fand ich diese Antwort auch so erhellend für mich und nachschauenswert:

Me han explicado ya algunas veces cómo la respuesta de Zacarías (Lc. 1, 5-25) no es igual que la de la Virgen María (Lc. 1, 26-38). El primero duda de las palabras del ángel, la segunda no, aunque pregunte cómo es eso posible.
En la traducción del Evangelio que me llega por “Evangelio del día” (días 19 y 20 de diciembre) hay una palabra clave que me ayuda a entenderlo un poco más. Zacarías dice: “¿Cómo puedo estar seguro de esto?”. Lo cual es claramente distinto a preguntarse cómo algo puede ser posible, que es lo que hace María.
¡Y qué bueno que Dios permita que preguntemos cómo es algo posible! Me animaría a decir, entre nos, que eso es una prueba de cómo la fe no debe excluir a la razón.
(Por supuesto, verifiquen esto con su teólogo amigo).

Nur gibt die deutschsprachige Einheitsübersetzung dies aber als Erklärung überhaupt nicht her. Auch die Volksbibel mit der Schöningh-Übersetzung lautet da nicht großartig anders als die Einheitsübersetzung. Doch der Kommentar dort ist hier zitierenswert (übrigens generell ein phantastischer Kommentar zum NT!, die absolut kostenlose Volksbibel ist eh ein Muß auf jedem Rechner).

Zu Zacharias:

Doch Zacharias, betagt wie seine Frau (s. zu Lk 1,7), vermag wie einst Sara (s. zu Mk 10,25-27) dem bloßen Wort (logos, s. zu Lk 8,19-21) Gottes nicht zu glauben (pistis, s. zu Mk 1,15 B) und hätte gern ein Zeichen (s. zu Mt 12,38-39;Mk 2,12;Mk 8,11-13. 11. 12. 13). Es wird ihm zuteil, wenn auch auf schmerzliche Weise: der Engel (s. zu Mt 1,20 B) offenbart sich als einer der ersten Boten Gottes: Gabriel (»Starker Gottes«) ist wie Rafael »einer von den sieben, die vor dem Herrn (s. zu Mt 1,22 B) stehen« (Tob 12, 15). Er war schon dem Daniel erschienen: »Während ich noch mein Gebet sprach, eilte der Mann, Gabriel, den ich früher im Gesicht geschaut hatte, im Fluge zu mir heran, um die Zeit des Abendopfers. Er kam, sprach mit mir und sagte: Daniel, nunmehr bin ich ausgezogen, dir Klarheit zu bringen. Zu Beginn deines Flehens erging ein (Gottes)wort, und ich bin gekommen, es (dir) mitzuteilen. Denn Gottes Liebling bist du! Also merke auf das Wort und achte auf das Gesicht« (Dan 9, 21 - 23)! Wenn auch der Unglaube Gottes Heilsabsichten, die zu ihrer Zeit (kairos, s. zu Lk 21,8) in Erfüllung gehen, nicht vereiteln kann - der Engel nimmt die Frohbotschaft (euangelion, s. zu Mt 4,23 C) nicht zurück -, Zacharias wird doch bestraft, so daß er an der Wirklichkeit der Erscheinung, dem Gesicht (V.22) nicht mehr zweifeln kann. Er wurde wohl taubstumm (Lk 1, 62!).

Zu Maria:

Marias Frage soll wohl nach der Absicht des Schriftstellers die Antwort des Engels vorbereiten, aus der klar hervorgeht, daß es in diesem Fall keines Mannes bedarf. Maria fragt nicht, weil sie wie Zacharias (s. zu Lk 1,18-20) nicht glaubt (V.45). Wohl auch nicht, weil sie sich entschlossen hätte, um Gottes willen nie einen Mann zu erkennen (s. zu Mt 1,25). So zu denken lag gerade frommem jüdischem Denken fern (s. zu Mt 19,12;Mk 10,13). Im Gegenteil war Maria bereits verlobt, aber weil sie noch nicht heimgeführt worden war (s. zu Mt 1,18 A), mußte ihr die angekündigte Schwangerschaft die Frage aufdrängen. Wie soll dies geschehen, da ich (noch) keinen Mann erkenne, mit Josef noch keinen ehelichen Umgang habe und nach der gottgewollten Ordnung auch noch nicht haben darf? Gerade weil Maria dem Wunsch Gottes unverzüglich nachkommen möchte, fragt sie nach einer Weisung, ob sie sich etwa Josef gegenüber anders zu verhalten habe.

Zwei wichtige Unterschiede wären meines Erachtens noch anzumerken, wodurch der rein gesinnungsmäßige “innere” Aspekt von Zacharias und Maria erweitert werden würde: a) hatte Zacharias laut der Aussage Gabriels dafür gebetet und scheint daher an die Macht seines eigenen Gebetes - ergo die Macht Gottes - nicht zu glauben (warum betet er dann?), Maria dagegen traf das alles vollkommen unerwartet; b) wurde so dem Volk ein Zeichen gegeben, was zu dem Zeitpunkt nicht so wirkungsvoll bei Maria hätte “in Szene” gesetzt werden können. Okay, Punkt a) ist schon wichtiger, das gebe ich zu…

Ach, c) nicht zu vergessen: Zacharias erwartet, daß er es selbst verstehe, bevor es passiert, Maria dagegen setzt das, also sich selbst und ihr eigenes Verstehen, gar nicht als Maßstab. Vielleicht das Entscheidende…


Así soy

Veröffentlicht am Saturday, 16. December 2006, 14:25

Es gibt, wie in vielen Bereichen auch hier, zwei Sorten von Menschen. Die einen treten an fremde Personen erst einmal mit einem Gründgefühl des Vertrauens heran, die anderen mit dem des Mißtrauens.

Ich gehöre zur ersten Gruppe, und trotz der dadurch häufiger gemachten Erfahrung einer herben Enttäuschung trifft es eben dieses Gedicht (gefunden hier):

Me sentiré mal si pienso bien de alguien
y luego soy defraudado.
Pero me sentiré peor si pienso mal
y él resulta ser honrado.


Ich hatte mich schon gewundert

Veröffentlicht am Thursday, 14. December 2006, 14:21

Eine Million Euro für ein “Pastorales Zentrum” von gerade einmal 30 m² schien mir dann doch ein wenig viel, bzw. es schien mir zu wenig “Zentrum”. Doch AsiaNews behauptet dies, zumindest auf seiner englischsprachigen Ausgabe. In der italienischen klingt das schon anders, auch das vatikanische Original spricht von 30.000 Quadratmetern. Tja, so ist das eben, wenn im Englischen der Punkt ein Komma ist.

Wäre ja auch lustig, auf 30 Quadratmetern

areas for youth and for families apart from accommodation, meeting rooms, rooms for catechism, classrooms and a sports ground.


Gedankensplitter

Veröffentlicht am Wednesday, 13. December 2006, 18:52

Als ich heute vom Einkaufen zurückschlenderte, kam mir der Gedanke, daß der Wunsch vieler Christen, der Name Gottes möge doch bitte in der (abgelehnten) Europäischen Verfassung auftauchen, ein Verstoß gegen das Gebot darstellen würde, den Namen Gottes zu heiligen (ist ja sowohl in den Zehn Geboten als auch im Vaterunser zu finden).

Daher lohnt es sich meines Erachtens besonders in der Zeit des herannahenden Herrn, sich das Glaubensbekenntnis des brasilianischen Dominikaners Frei Betto einmal zu betrachten. Ich weiß, Frei Betto ist auch nicht ohne Fehler, aber wer ist das schon?

Der Gott, an den ich glaube

Ich glaube nicht an den Gott der Funktionäre;
auch nicht an den Gott der Generäle
oder an den Gott auf patriotischen Feiern.
Ich glaube nicht an den Gott der offiziellen Totenehrung;
auch nicht an den Gott der Audienz-Säle,
des Vorwortes zu den Grundgesetzen
oder des Abschlusses großartiger Ansprachen.
Ich glaube nicht an den Gott des Glücks der Reichen;
auch nicht an den Gott der Angst der Wohlhabenden
oder der Freude derer, die das Volk berauben.
Ich glaube nicht an den Gott des erlogenen Friedens;
auch nicht an den Gott der Ungerechtigkeit gegen das Volk
oder der ruhmreichen Überlieferungen der Nation.
Ich glaube nicht an den Gott der leeren Predigten;
auch nicht an den Gott der üblichen Begrüßungen
oder der Ehen ohne Liebe.
Ich glaube nicht an den Gott, der nach dem Bild und Modell der Mächtigen geschaffen wurde:
auch nicht an den Gott, der als Beruhigungsmittel
für das Elend und die Leiden der Armen erfunden wurde.
Ich glaube nicht an den Gott, der an den Wänden hängt und schläft oder sich in den Schränken der Kirchen versteckt.
Ich glaube nicht an den Gott der Weihnachtsgeschäfte;
auch nicht an den Gott der prunkhaften Werbung.
Ich glaube nicht an den Gott, den die Menschen aus Lügen und wie aus zerbrechlichem Lehm modelliert haben;
auch nicht an den Gott der herrschenden Ordnung
auf der Grundlage einer zugelassenen Unordnung.

Der Gott, an den ich glaube, ist in einem Tierstall zur Welt gekommen,
war Jude,
wurde von einem ausländischen König verfolgt
und zog wie ein Fremder in Palästina umher.
Er ließ sich begleiten von Leuten aus dem Volk;
er gab denen, die Hunger hatten, zu essen;
denen, die im Dunklen lebten, Licht;
denen, die im Gefängnis saßen, Befreiung;
denen, die Gerechtigkeit verlangten, Frieden.
Der Gott, an den ich glaube, stellte den Menschen über das Gesetz
und die Liebe über die alten Traditionen.
Er hatte keinen Stein, worauf sein Kopf ruhen konnte,
und war von den Armen gar nicht zu unterscheiden.
Er ging zu den Gelehrten nur dann,
wenn diese sein Wort in Frage stellten.
Er war bei den Richtern, die ihn verurteilen wollten;
man hat ihn auch bei der Polizei gesehen, aber als Häftling.
Er hat das Regierungsgebäude betreten, um geschlagen zu werden.
Der Gott, an den ich glaube, trug eine Krone aus Dornen
und einen Mantel, der wie aus Blut gewebt war.
Er hatte Leibwächter, die ihm den Weg freimachten,
wohlgemerkt: zum Kalvarienberg, wo er unter Räubern
am Kreuz sterben musste.
Der Gott, an den ich glaube, ist kein anderer, als der Sohn Marias,
Jesus von Nazareth.

Alle Tage stirbt er, gekreuzigt durch unseren Egoismus.
Alle Tage steht er wieder auf, durch unsere Liebe.


Irgendwas ist ja immer

Veröffentlicht am Tuesday, 12. December 2006, 15:48

So lautet zumindest ein gängiger Spruch, vielleicht nicht nur hier im Rheinland.

Nur: stimmt gar nicht, denn eigentlich ist fast alles nichts, bzw. Nichts. Das Nichts ist der rein räumlich gesehen vorherrschende Zustand der Welt. Und das Etwas ist, so hier in dem interessanten Beitrag von Bayern2Radio zu hören, eine Art “geronnenes Nichts”, so zumindest die derzeitige moderne und somit recht säkulare Physik.

So, mit dem Nichts eben nicht als Abwesenheit von allem Anderen (als Nicht-Etwas), sondern als Zustand allerhöchster gleichförmiger Energiezustände, macht sich auch das “Creatio ex nihilo” wieder deutlich verständlicher.

Wieder einmal mehr begegnen sich moderne Physik und Theologie harmonisch. So wird moderne theoretische Physik auch Metaphysik. Gut so.


Magnificat

Veröffentlicht am Monday, 11. December 2006, 00:00

Dies domini.

Sie kam den Hang herauf, schon schwer, fast ohne
an Trost zu glauben, Hoffnung oder Rat;
doch da die hohe tragende Matrone
ihr ernst und stolz entgegentrat

und alles wußte ohne ihr Vertrauen,
da war sie plötzlich an ihr ausgeruht;
vorsichtig hielten sich die vollen Frauen,
bis daß die junge sprach: Mir ist zumut,

als wär ich, Liebe, von nun an für immer.
Gott schüttet in der Reichen Eitelkeit
fast ohne hinzusehen ihren Schimmer;
doch sorgsam sucht er sich ein Frauenzimmer
und füllt sie an mit seiner fernsten Zeit.

Daß er mich fand. Bedenk nur; und Befehle
um meinetwillen gab von Stern zu Stern -.

Verherrliche und hebe, meine Seele,
so hoch du kannst: den HERRN.

Rilke. Samt. Adventskalender.


Christen für heute II

Veröffentlicht am Thursday, 07. December 2006, 22:31

Eigentlich wollte ich einen Beitrag zu Madeleine Delbrêl schreiben, doch dann merkte ich (beziehungsweise sah nach), daß ich das ja schon einmal getan hatte.

Danach dachte ich mir, schreib doch etwas über Charles de Foucauld, denn er wäre nach eine Jahr fällig als zweiter Teil dieser offensichtlich sehr losen Reihe von beeindruckenden Christen der Neuzeit. Doch auch hier gibt es schon was, mehr als drei Jahre her.

Tja, Advent ist hier halt fastentauglich, sparsam an wirklich neuen Inhalten. Außerdem muß mein Rechner eh in die Reparatur, also lest doch einfach mehr alte Beiträge, man kann ja Suchbegriffe rechts eingeben.

Was übrigens beide, Madeleine wie Charles, gewesen sind, neben dem Umstand des Franzosen-Seins (bestimmt auch kein Zufall, bei denen heißt es ja häufig im geistlichen Leben: wenn dann richtig): sie waren beide, so ist ihr Lebenszeugnis, sehr franziskanisch.

Franziskanisch geprägte Menschen (ich bin ja so einer) neigen manchmal dazu, tolle Menschen mit diesem Etikett zu vereinnahmen, wenn es ihnen selbst in den eigenen Reihen an Vorbildern fehlt, doch hier trifft es zweifelsohne zu.


Frohes Neues!

Veröffentlicht am Sunday, 03. December 2006, 19:12

Dies Domini.

Frohes Neues Kirchenjahr!

(Nur mal so)