Wirklich Neues Geistliches Liedgut
(Mal wieder was Spanisches, nur als Vorwarnung. Und der Mann ist wirklich Ordenspriester)
(Mal wieder was Spanisches, nur als Vorwarnung. Und der Mann ist wirklich Ordenspriester)
Angesichts des Patroziniums (was ist das?) meiner Pfarrkirche (fast) nebenan:
Ich habe schon häufig auf die Frage “wieviele Dogmen gibt es eigentlich?” die Antwort gehört, das seien gar nicht so viele. Es gibt in der Tat nicht unglaublich viele Anteile der einen Wahrheit, die mal in einem kirchlichen Akt als Einzelbestandteil autoritativ verkündigt worden wären, das meiste war quasi eh klar und nie wirklicher Streitpunkt und hatte somit diesen feierlichen Akt nicht nötig.
Ich habe mir vor einiger Zeit, als ich das Buch “Grundriß der Katholischen Dogmatik” von Ludwig Ott in seiner Ausgabe aus Mitte der Achtziger noch besaß (mittlerweile hat es ein Mitblogger sehr günstig von mir erworben), die Mühe gemacht, alle Glaubenssätze, die dort als “de fide” bezeichnet wurden, abzutippen und thematisch wie dort behandelt aneinanderzureihen.
“De Fide” bezeichnet den höchsten Grad an Glaubensgewißheit, den die Kirche laut diesem Dogmatik-Lehrbuch, ein Klassiker, anzubieten hat.
Und es waren eben nicht wenige, sondern 245:
Die Lehre von Gott dem Einen der Wesenheit nach
1. Gott, unser Schöpfer und Herr, kann aus den geschaffenen Dingen durch das natürliche Licht der Vernunft mit Sicherheit erkannt werden.
2. Das Dasein Gottes ist nicht bloß Gegenstand der natürlichen Vernunfterkenntnis, sondern auch Gegenstand des übernatürlichen Glaubens.
3. Gottes Wesen ist für den Menschen unbegreiflich.
4. Die Seligen des Himmels besitzen eine unmittelbare, intuitive Erkenntnis des göttlichen Wesens.
5. Die unmittelbare Gottanschauung übersteigt das natürliche Erkenntnisvermögen der menschlichen Seele, ist also übernatürlich.
6. Um Gott wirklich unmittelbar zu schauen, bedarf die Seele des Glorienlichtes.
7. Gottes Wesen ist auch für die Seligen des Himmels unbegreiflich.
8. Die göttlichen Eigenschaften sind sowohl mit der göttlichen Wesenheit als auch unter sich real identisch.
9. Gott ist absolut vollkommen.
10. Gott ist in jeder Vollkommenheit absolut unendlich.
11. Gott ist absolut einfach.
12. Es gibt nur einen einzigen Gott.
13. Der eine Gott ist im ontologischen Sinn wahrer Gott.
14. Gott besitzt eine unendliche Erkenntniskraft.
15. Gott ist die absolute ontologische Güte in sich und in Beziehung zu anderen.
16. Gott ist absolut unveränderlich.
17. Gott ist ewig.
18. Gott ist unermesslich und absolut raumlos.
19. Gott ist im geschaffenen Raum überall gegenwärtig.
20. Das Erkennen Gottes ist unendlich.
21. Gott erkennt alles bloß Mögliche.
22. Gott erkennt alles Wirkliche in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
23. Gott sieht in der scientia visionis auch die zukünftigen freien Handlungen der vernünftigen Geschöpfe mit unfehlbarer Gewissheit voraus.
24. Das Wollen Gottes ist unendlich.
25. Gott will und liebt sich selbst mit Notwendigkeit, die außergöttlichen Dinge hingegen mit Freiheit.
26. Gott ist allmächtig.
27. Gott ist der Herr des Himmels und der Erde.
28. Gott ist unendlich gerecht.
29. Gott ist unendlich barmherzig.
30. Gott ist absolut wahrhaftig.
31. Gott ist absolut treu.
32. Gott ist die absolute sittliche Güte oder Heiligkeit.
33. Gott ist die absolute wohlwollende Güte.Die Lehre von Gott dem Dreipersönlichen
34. In Gott sind drei Personen, der Vater, der Sohn und der Hl. Geist. Jede der drei Personen besitzt numerisch dieselbe göttliche Wesenheit.
35. Es gibt in Gott zwei innergöttliche Hervorgänge.
36. Subjekt der innergöttlichen Hervorgänge (im aktiven und passiven Sinn) sind die göttlichen Personen, nicht die göttliche Natur.
37. Die zweite göttliche Person geht aus der ersten durch Zeugung hervor und verhält sich deshalb zu ihr wie der Sohn zum Vater.
38. Der Hl. Geist geht aus dem Vater und dem Sohn als einem einzigen Prinzip durch eine einzige Hauchung hervor.
39. Der Hl. Geist geht nicht durch Zeugung hervor.
40. Die Relationen in Gott sind mit der göttlichen Wesenheit real identisch.
41. In Gott ist alles eins, soweit nicht ein Gegensatz der Relation vorhanden ist.
42. Die drei göttlichen Personen sind ineinander.
43. Alle Tätigkeiten nach außen sind den drei Personen gemeinsam.Die Lehre von Gott dem Schöpfer
44. Alles, was existiert, wurde seiner ganzen Substanz nach von Gott aus nichts hervorgebracht.
45. Gott wurde durch seine Güte bewogen, die Welt frei zu erschaffen.
46. Die Welt wurde zur Verherrlichung Gottes erschaffen.
47. Die drei göttlichen Personen sind ein einziges, gemeinsames Prinzip der Schöpfung.
48. Gott hat frei von äußerem Zwang und innerer Nötigung die Welt erschaffen.
49. Gott hat die Welt gut erschaffen.
50. Die Welt hat einen zeitlichen Anfang genommen.
51. Gott hat die Welt allein geschaffen.
52. Gott erhält alles Geschaffene im Dasein.
53. Gott schützt und leitet durch seine Vorsehung alles Geschaffene.
54. Der erste Mensch wurde von Gott erschaffen.
55. Der Mensch besteht aus zwei Wesensbestandteilen, einem materiellen Leib und einer geistigen Seele.
56. Die vernünftige Seele ist unmittelbar die Wesensform des Leibes.
57. Jeder Mensch besitzt eine individuelle unsterbliche Seele.
58. Gott hat dem Menschen ein übernatürliches Endziel gesetzt.
59. Die Stammeltern waren vor dem Sündenfall mit der heiligmachenden Gnade ausgestattet.
60. Die Stammeltern sündigten durch Übertretung des göttlichen Prüfgebotes schwer.
61. Die Stammeltern verloren durch die Sünde die heiligmachende Gnade und zogen sich den Zorn und Unwillen Gottes zu.
62. Die Stammeltern verfielen dem Tod und der Herrschaft des Teufels.
63. Die Sünde Adams ist durch Abstammung, nicht durch Nachahmung auf alle seine Nachkommen übergegangen.
64. Die Erbsünde wird durch natürliche Zeugung fortgepflanzt.
65. Im Stand der Erbsünde ist der Mensch der heiligmachenden Gnade und ihrer Gefolgschaft sowie der präternaturalen Integritätsgaben beraubt.
66. Die Seelen, die im Stande der Erbsünde aus dem Leben scheiden, sind von der beseligenden Anschauung Gottes ausgeschlossen.
67. Gott erschuf am Anfang der Zeit geistige Wesen (Engel) aus nichts.
68. Die Natur der Engel ist geistig.
69. Die bösen Geister (Dämonen) wurden von Gott gut erschaffen; sie wurden durch ihre eigene Schuld böse.
70. Die sekundäre Aufgabe der guten Engel ist der Schutz der Menschen und die Sorge für ihr Heil.
71. Der Teufel besitzt auf Grund der Sünde Adams eine gewisse Herrschaft über die Menschen.Die Lehre von der Person des Erlösers
72. Jesus Christus ist wahrer Gott und wesenhafter Gottessohn.
73. Christus hat einen wirklichen Leib, nicht einen Scheinleib angenommen.
74. Christus hat nicht bloß einen Leib, sondern auch eine vernünftige Seele angenommen.
75. Christus wurde aus einer Adamstochter, der Jungfrau Maria, wahrhaft gezeugt und geboren.
76. Die göttliche und die menschliche Natur sind in Christus hypostatisch, d.h. in der Einheit der Person, miteinander verbunden.
77. Die beiden Naturen Christi bestehen nach der Vereinigung ohne Verwandlung und Vermischung in ihrer Eigenart unversehrt fort.
78. Jede der beiden Naturen in Christus besitzt einen eigenen physischen Willen und eine eigene physische Wirkungsweise.
79. Die hypostatische Vereinigung der menschlichen Natur Christi mit dem göttlichen Logos erfolgte im Augenblick der Empfängnis.
80. Die hypostatische Vereinigung wird nie aufhören.
81. Der Akt der hypostatischen Union wurde von den drei göttlichen Personen gemeinsam bewirkt.
82. Die zweite göttliche Person ist allein Mensch geworden.
83. Jesus Christus ist auch als Mensch der natürliche Sohn Gottes.
84. Der Gottmensch Jesus Christus ist mit einem einzigen Kult, und zwar mit dem Gott allein zukommenden absoluten latreutischen Kult, zu verehren.
85. Die göttlichen und menschlichen Prädikate Christi sind dem einen fleischgewordenen Logos zuzuteilen.
86. Christus war frei von jeder Sünde, sowohl von der Erbsünde als auch von jeder persönlichen Sünde.
87. Die menschliche Natur Christi war körperlichen Leiden unterworfen.Die Lehre vom Werk des Erlösers
88. Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um die Menschen zu erlösen.
89. Der gefallene Mensch kann sich nicht selbst erlösen.
90. Christus ist den Menschen Gesetzgeber und Richter.
91. Der Gottmensch Jesus Christus ist Hoherpriester.
92. Christus hat sich am Kreuz als wahres und eigentliches Opfer Gott dargebracht.
93. Christus hat uns durch seinen Opfertod am Kreuze losgekauft und mit Gott versöhnt.
94. Christus hat durch sein Leiden und Sterben Lohn von Gott verdient.
95. Nach dem Tode stieg Christus mit der vom Leib getrennten Seele in die Unterwelt hinab.
96. Am dritten Tage nach seinem Tode stand Christus glorreich von den Toten auf.
97. Christus fuhr mit Leib und Seele in den Himmel auf und sitzt nun zur Rechten des Vaters.Die Lehre von der Mutter des Erlösers
98. Maria ist wahrhaft Gottesmutter.
99. Maria wurde ohne Makel der Erbsünde empfangen.
100. Maria war Jungfrau vor, in und nach der Geburt.
101. Maria empfing ohne Mitwirkung eines Mannes vom Hl. Geist.
102. Maria gebar ohne Verletzung ihrer jungfräulichen Unversehrtheit.
Ich erlaube mir als Verständnishilfe ein Zitat aus dem Buch: „Die nähere Bestimmung, worin die jungfräuliche Unversehrtheit in der Geburt nach der physiologischen Seite besteht, gehört nicht zum Glauben der Kirche. Nach den Aussagen des kirchlichen Lehramtes und nach den Zeugnissen der Tradition ist jedoch daran festzuhalten, dass die Jungfräulichkeit in der Geburt von der Jungfräulichkeit in der Empfängnis verschieden ist und als ein neues Moment zu ihr hinzukommt.“
103. Maria lebte auch nach der Geburt Jesu jungfräulich.
104. Maria wurde mit Leib und Sele in den Himmel aufgenommen.Die Lehre von der Gnade
105. Es gibt eine übernatürliche Einwirkung Gottes auf die Seelenkräfte, die der freien Willensentscheidung vorangeht.
106. Es gibt eine übernatürliche Einwirkung Gottes auf die Seelenkräfte, die mit der freien Willensentscheidung zeitlich zusammenfällt.
107. Zu jedem Heilsakt ist die innere übernatürliche Gnade Gottes (gratia elevans) absolut notwendig.
108. Zum Anfang des Glaubens und des Heiles ist die innere übernatürliche Gnade absolut notwendig.
109. Der Gerechtfertigte kann ohne besondere Hilfe Gottes nicht in der empfangenen Gerechtigkeit bis ans Ende verharren.
110. Der Gerechtfertigte ist ohne besonderes Gnadenprivileg Gottes nicht imstande, das ganze Leben hindurch alle Sünden, auch die lässlichen, zu meiden.
111. Der Mensch kann auch im gefallenen Zustand mit seiner natürlichen Erkenntniskraft religiöse und sittliche Wahrheiten erkennen.
112. Zur Verrichtung einer sittlich guten Handlung ist die heiligmachende Gnade nicht erforderlich.
113. Die Gnade kann durch natürliche Werke weder de condigno noch de congruo verdient werden.
114. Gott gibt allen gerechten hinreichende Gnade (gratia proxime vel remote sufficiens) zur Beobachtung der göttlichen Gebote.
115. Gott hat durch seinen ewigen Willensratschluss bestimmte Menschen zur ewigen Seligkeit vorherbestimmt.
116. Gott hat durch seinen ewigen Willensratschluss bestimmte Menschen wegen ihrer vorhergesehenen Sünden zur ewigen Verwerfung vorherbestimmt.
Hinweis aus dem Buch: Nach der Lehre der Kirche gibt es eine b e d i n g t e positive Reprobation, d. h. sie erfolgt mit Rücksicht auf vorausgesehene zukünftige Missverdienste (post et propter praevisa demerita). Die Bedingtheit der positiven Reprobation ist gefordert durch die Allgemeinheit des göttlichen Heilswillens. Diese schließt aus, dass Gott von vorneherein die Verdammung bestimmter Menschen will.
117. Der menschliche Wille bleibt unter dem Einfluss der wirksamen Gnade frei. Die Gnade ist nicht unwiderstehlich.
118. Es gibt eine Gnade, die wahrhaft hinreichend ist und doch unwirksam bleibt (gratia vere et mere sufficiens).
119. Der Sünder kann und muss sich mit Hlfe der aktuellen Gnade auf den Empfang der Rechtfertigung vorbereiten.
120. Ohne Glauben ist die Rechtfertigung eines Erwachsenen nicht möglich.
121. Zum Glauben müssen noch weitere Dispositionsakte hinzukommen.
122. Die heiligmachende Gnade heiligt die Seele.
123. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Freund Gottes.
124. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Kind Gottes und verleiht ihm ein Anrecht auf das Erbe des Himmels.
125. Die heiligmachende Gnade macht den Gerechten zu einem Tempel des Hl. Geistes.
126. Mit der heiligmachenden Gnade werden die drei göttlichen oder theologischen Tugenden des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe eingegossen.
127. Mit der heiligmachenden Gnade werden auch die moralischen Tugenden eingegossen.
128. Ohne besondere göttliche Offenbarung kann niemand mit Glaubensgewissheit wissen, ob er sich im Stande der Gnade befindet.
129. Das Maß der empfangenen Rechtfertigungsgnade ist nicht bei allen Gerechten gleich.
130. Die empfangene Gnade kann durch gute Werke vermehrt werden.
131. Die Rechtfertigungsgnade ist verlierbar und wird durch jede schwere Sünde verloren.
132. Der Gerechte erwirbt sich durch seine guten Werke wahrhaft Anspruch auf übernatürlichen Lohn von seiten Gottes.
133. Der Gerechtfertigte verdient sich durch seine guten Werke die Vermehrung der heiligmachenden Gnade, das ewige Leben und die Vermehrung der Himmelsglorie.Die Lehre von der Kirche
134. Die Kirche wurde von dem Gottmenschen Jesus Christus gegründet.
135. Christus hat die Kirche gestiftet, um sein Erlösungswerk für alle Zeiten fortzuführen.
136. Christus hat seiner Kirche eine hierarchische Verfassung gegeben.
137. Die den Aposteln verliehenen hierarchischen Gewalten sind auf die Bischöfe übergegangen.
138. Christus hat den Apostel Petrus zum ersten aller Apostel und zum sichtbaren Haupt der ganzen Kirche bestellt, indem er ihm unmittelbar und persönlich den Jurisdiktionsprimat verlieh.
139. Nach der Anordnung Christi soll Petrus im Primat über die gesamte Kirche für alle Zeiten Nachfolger haben.
140. Die Nachfolger des Petrus im Primat sind die römischen Bischöfe.
141. Der Papst besitzt die volle und oberste Jurisdiktionsgewalt über die gesamte Kirche nicht bloß in Sachen des Glaubens und der Sitten, sondern auch in der Kirchenzucht und der Regierung der Kirche.
142. Der Papst ist, wenn er ex cathedra spricht, unfehlbar.
143. Christus hat die Kirche gestiftet.
144. Christus ist das Haupt der Kirche.
145. Die Kirche ist in der endgültigen Entscheidung über Glaubens- und Sittenlehren unfehlbar.
146. Der primäre Gegenstand der Unfehlbarkeit sind die formell geoffenbarten Wahrheiten der christlichen Glaubens- und Sittenlehre.
147. Die Gesamtheit der Bischöfe ist unfehlbar, wenn sie, entweder auf dem allgemeinen Konzil versammelt oder über den Erdkreis zerstreut, eiine Glaubens- oder Sittenlehre als eine von allen Gläubigen festzuhaltende Wahrheit vorlegen.
148. Die von Christus gestiftete Kirche ist einzig und einig.
149. Die von Christus gestiftete Kirche ist heilig.
150. Der Kirche gehören nicht bloß heilige Glieder an, sondern auch Sünder.
151. Die von Christus gestiftete Kirche ist katholisch.
152. Die von Christus gestiftete Kirche ist apostolisch.
153. Die Zugehörigkeit zur Kirche ist für alle Menschen heilsnotwenddig.
154. Es ist erlaubt und nützlich, die Heiligen im Himmel zu verehren und sie um Fürbitte anzurufen.
155. Es ist erlaubt und nützlich, die Reliquien der Heiligen zu verehren.
156. Es ist erlaubt und nützlich, die Bilder der Heiligen zu verehren.
157. Die lebenden Gläubigen können den Seelen im Fegfeuer durch ihre Fürbitten (Suffragien) zu Hilfe kommen.Die Lehre von den Sakramenten
158. Die Sakramntee des Neuen Bundes enthalten die Gnade, die sie bezeichnen, und verleihen sie denen, die kein Hindernis entgegensetzen.
159. Die Sakramente wirken ex opere operato.
160. Alle Sakramente des Neuen Bundes verleihen dem Empfänger die heiligmachende Gnade.
161. Drei Sakramente, die Taufe, die Firmung und der Ordo, prägen der Seele einen Charakter, d.h. eein unauslöschliches geistiges Merkmal ein und können deswegen nicht wiederholt werden.
162. Der sakramentale Charakter ist ein der Seele eingeprägtes geistiges Merkmal.
163. Alle Sakramente des Neuen Bundes wurden von Jesus Christus eingesetzt
164. Es gibt sieben Sakramente des Neuen Bundes.
165. Die Sakramente des Neuen Bundes sind für alle Menschen zum Heile notwendig.
166. Zur gültigen Spendung der Sakrament ist erforderlich, dass der Spender das sakramentale Zeichen in der rechten Weise vollzieht.
167. Der Spender muss ferner die Absicht haben, wenigstens zu tun, was die Kirche tut.
168. Zum würdigen oder fruchtbringenden Empfang der Sakramente ist beim erwachsenen Empfänger eine sittliche Disposition erforderlich.
169. Die Taufe ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament.
170. Materia remota des Taufsakramentes ist wahres und natürliches Wasser.
171. Die Taufe verleiht die Rechtfertigungsgnade.
172. Die Taufe bewirkt die Nachlassung aller Sündenstrafen, sowohl der ewigen als auch der zeitlichen.
173. Die Wassertaufe (baptimus fluminis) ist seit der Promulgation des Evangeliums für alle Menschen ohne Ausnahme zum Heile notwendig.
174. Die Taufe kann von jedem Menschen gültig gespendet werden.
175. Die Taufe kann von jedem noch nicht getauften Menschen im Pilgerstand gültig empfangen werden.
176. Die Taufe der unmündigen Kinder ist gültig und erlaubt.
177. Die Firmung ist ein wahres und eigentliches Sakrament.
178. Ordentlicher Spender der Firmung ist allein der Bischof.
179. In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Jesu Christi wahrhaft, wirklich und wesenhaft gegenwärtig.
180. Christus wird im Altarsakrament durch Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in seinen Leib und der ganzen Substanz des Weines in sein Blut gegenwärtig.
181. Die Gestalten von Brot und Wein bestehen nach der Substanzverwandlung fort.
182. In der Eucharistie ist der Leib und das Blut Christi zugleich mit seiner Seele und seiner Gottheit und darum der ganze Christus wahrhaft gegenwärtig.
183. Unter jeder der beiden Gestalten ist der ganze Christus gegenwärtig.
184. In jedem Teil der beiden Gestalten ist nach geschehener Trennung der ganze Christus gegenwärtig.
185. Nach vollzogener Konsekration sind Christi Leib und Blut in der Eucharistie dauernd gegenwärtig.
186. Dem in der Eucharistie gegenwärtigen Christus ist der Kult der Anbetung zu erweisen.
187. Die Eucharistie ist ein wahres, von Jesus Christus eingesetztes Sakrament.
188. Die Materie zum Vollzug der Eucharistie ist Brot und Wein.
189. Für die Unmündigen ist der Empfang der Eucharistie nicht zum Heile notwendig.
190. Die zweigestaltige Kommunion ist weder auf Grund eines göttlichen Gebotes noch als Mittel zum Heile für jeden einzelnen Gläubigen notwendig.
191. Inhaber der Konsekrationsgewalt ist nur der gültig geweihte Priester.
192. Das Sakrament der Eucharistie kann von jedem getauften Menschen im Pilgerstand gültig empfangen werden, auch von den unmündigen Kindern.
193. Zum würdigen Empfang der Eucharistie ist der Gnadenstand und die rechte und fromme Gesinnung erforderlich. De fide bezüglich des Gnadenstandes.
194. Die Hl. Messe ist ein wahres und eigentliches Opfer.
195. Das Messopfer ist nicht bloß ein Lob- und Dankopfer, sondern auch ein Sühn- und Bittopfer.
196. Die Kirche hat von Christuss die Gewalt empfangen, die nach der Taufe begangenen Sünden nachzulassen.
197. Durch die kirchliche Absolution werden die Sünden wahrhaft und unmittelbar nachgelassen.
198. Die kirchliche Sündenvergebungsgewalt erstreckt sich auf alle Sünden ohne Ausnahme.
199. Die Ausübung der kirchlichen Sündenvergebungsgewalt ist ein richterlicher Akt.
200. Die im Bußgericht stattfindende Sündenvergebung ist ein wahres und eigentliches, von der Taufe verschiedenes Sakrament.
201. Die aus dem Furchtmotiv hervorgehende Reue ist ein sittlich guter und übernatürlicher Akt.
202. Das sakramentale Sündenbekenntnis ist kraft göttlichen Rechtes angeordnet und zum Heile notwendig.
203. Der Beichtpflicht unterliegen kraft göttlicher Anordnung alle schweren Sünden nach Art, Zahl und artändernden Umständen.
204. Das Bekenntnis der lässlichen Sünden ist nicht notwendig, aber erlaubt und nützlich.
205. Mit der Sündenschuld und der ewigen Strafe werden von Got nicht immer alle zeitlichen Sündenstrafen nachgelassen.
206. Der Priester hat das Recht und die Pflicht, je nach der Beschaffenheit der Sünden und der Fähigkeit des Pönitenten heilsame und entsprechende Genugtuungswerke aufzuerlegen.
207. Auch die außersakramentalen Bußwerke, wie die Verrichtung freiwilliger Bußübungen und das geduldige Ertragen göttlicher Heimsuchungen, besitzen satisfaktorischen Wert.
208. Die Form des Bußsakramentes besteht in den Absolutionsworten.
209. Die Absolution bewirkt in Verbindung mit den Akten des Pönitenten die Sündenvergebung.
210. Die Hauptwirkung des Bußsakramentes ist die Wiederversöhnung des Sünders mit Gott.
211. Das Bußsakrament ist für die nach der Taufe in schwerer Sünde Gefallenen zum Heile notwendig.
212. Inhaber der kirchlichen Absolutionsgewalt sind allein die Bischöfe und die Priester.
213. Die von Diakonen, Klerikern niedrigeren Ranges und Laien erteilte Absolution kann nicht als sakramentale Lossprechung betrachtet werden.
214. Das Bußsakrament kann von jedem Getauften, der nach der Taufe einee schwere oder lässliche Sünde begangen hat, empfangen werden.
215. Die Kirche besitzt die Gewalt, Ablässe zu verleihen.
216. Der Gebrauch der Ablässe ist für diee Gläubigen nützlich und heilsam.
217. Die Letzte Ölung (Krankensalbung) ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
218. Materia remota der Letzten Ölung ist Öl.
219. Die Form besteht in dem die Salbung begleitenden Gebet des Priesters für den Kranken.
220. Die Letzte Ölung verleiht dem Kranken heiligmachende Gnade, um ihn aufzurichten und zu stärken.
221. Die Letzte Ölung bewirkt die Nachlassung der noch vorhandenen schweren und lässlichen Sünden.
222. Die Letzte Ölung bewirkt bisweilen, wenn es dem Seelenheil dienlich ist, die Wiederherstellung der leiblichen Gesundheit.
223. Die Letzte Ölung kann nur von Bischöfen und Priestern gültig gespendet werden.
224. Die Letzte Ölung kann nur von schwerkranken Gläubigen gültig empfangen werden.
225. Die Weihe ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
226. Die Priesterweihe ist Sakrament.
227. Die Bischöfe sind den Presbytern übergeordnet.
228. Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger heiligmachende Gnade.
229. Das Weihesakrament prägt dem Empfänger einen Charakter ein.
230. Das Weihesakrament verleiht dem Empfänger eine dauernde geistliche Gewalt.
231. Der ordentliche Spender aller Weihestufen, sowohl der sakramentalen als auch der nichtsakramentalen, ist allein der gültig geweihte Bischof.
232. Die Ehe ist ein wahres und eigentliches, von Christus eingesetztes Sakrament.
233. Das Ehesakrament verleiht den Ehekontrahenten heiligmachende Gnade. Ehekontrahenten, hehehe…Die Lehre von Gott dem Vollender
234. Der Tod ist in der gegenwärtigen Heilsordnung eine Straffolge der Sünde.
235. Alle erbsündigen Menschen sind dem Gesetz des Todes unterworfen.
236. Die Seelen der Gerechten, die im Augenblick des Todes von aller Sündenschuld und Sündenstrafe frei sind, gehen in den Himmel ein.
237. Die himmlische Seligkeit dauert in alle Ewigkeit.
238. Der Grad der himmlischen Seligkeit ist bei den einzeelnen Seligen verschieden je nach dem Grade ihrer Verdienste.
239. Die Seelen derer, die im Zustand der persönlichen schweren Sünde sterben, gehen in die Hölle ein.
240. Die Höllenstrafe dauert in alle Ewigkeit.
241. Die Seelen der Gerechten, die im Augenblick des Todes noch mit lässlichen Sünden oder zeitlichen Sündenstrafen belastet sind, gehen in das Fegfeuer ein.
242. Am Ende der Welt wird Christus in Herrlichkeit wiederkommen zum Gericht.
243. Alle Toten werden am Jüngsten Tage mit ihren Leibern wieder auferstehen.
244. Die Toten werden mit (numerisch) demselben Leib auferstehen, den sie auf Erden getragen haben.
245. Christus wird nach seiner Wiederkunft alle Menschen richten.
“Bei 40 Grad im Schatten ändert sich die Theologie”, so habe ich es mal in einem theologischen Fachartikel aus Indien gelesen. Es bedeutet ja eigentlich nichts anderes, als daß Theologie nicht selten eine Deutung der Erfahrungen der Menschen ist - bestes Beispiel ist die Geschichte des Alten Israel.
Nur kann diese Art von Theologie in katholischem Kontext eben auch in Konflikt mit dem Lehramt stehen, wie es zum Beispiel manche Befreiungstheologien erlebten (es gibt ja nicht nur eine). Bei einer Einschätzung, in so einem Fall einer theologischen, sind ja beide Standpunkte wichtig, die der Ferne und die der Nähe. Kein Maler kann sein Bild gut beurteilen, wenn er immer davorklebt, der Abstand ist entscheidend. Doch beide sehen eben nicht alles.
Sei mir selbst sehe ich ein potentielles Konfliktpotential im medizinischen Bereich, insbesondere im Bereich der Palliativmedizin und der Frage, ob jemand im Fall der Fälle reanimiert werden sollte, ob jedes Leben unter allen Umständen und jederzeit zu jedem Preis wenn nur irgendmöglich verlängert werden muß (so etwas entscheide ich täglich, u. a. auch heute). Meine Antwort ist ein klares Nein zu dem immer und unter allen Umständen, doch kenne ich genug gläubige Menschen, die das anders sehen. Allerdings sehen sie dies anders aus theoretischen Erwägungen, sie kennen nicht die Risiken und häufigen Folgen. Dennoch sind auch sie zu berücksichtigen, denn sie helfen den Menschen “an der Front”, ihre Sichtweise ein wenig zu relativieren. Doch solange diejenigen, die die Entscheidungen fällen, auch zu verantworten haben - und das sind nun einmal wir Ärzte - haben wir auch die Letztentscheidungsgewalt. Mit allen Konsequenzen und seien es juridische.
Deswegen halte ich Medizinethiker, die wenig bis null Kontakt zum Kliniksalltag haben, auch nur für bedingt geeignet. Sie haben einfach keinen Plan vom Zeitmangel, von den Sekundenentscheidungen über Leben und Tod, vom Druck von vielen Seiten, sie reden insbesondere von Sachen, deren Folgen sie letztendlich nicht kennen, haben also faktisch wenig Ahnung. Wer Ethiker ist und selbst mal als Arzt oder im Pflegepersonal gearbeitet hat, der wird auch gleich für voll genommen - Theoretiker helfen uns nicht.
Daher verstehe ich auch das Konfliktpotential in vielen theologischen Bereichen, auch wenn hier die Ebene eine andere ist, aber ich verstehe das menschliche Konfliktpotential. Was will denn jemand, den Mutter Kirche rundum versorgt, einem Armen erzählen, daß “die Befreiungstheologie” (es gibt wie gesagt derer viele, aber es wird ja so gern verallgemeinert) in sich schlecht sei. Was will den jemand, der täglich in seinem eigenen warmen Bett schlafen kann und der über warmes sauberes Wasser verfügt, einem wirklich Armen erzählen über die rechte Theologie?
Sie: Du arbeitest also in einem Petrus-Krankenhaus?
Ich: Ja.
Sie: Und Du wohnst auf der Paulusstraße?
Ich: Ja. Und ich bin ziemlich katholisch.
Sie: Na dann ist ja alles gut.
Dies Domini.
Schon seit einiger Zeit habe ich nichts mehr über Aspekte des Dauerthemas “Gesundheitssystem in Deutschland” geschrieben. Nun finde ich in der aktuellen Ausgabe des Ärzteblattes einen Artikel eines bis vor kurzem in Norwegen tätigen Allgemeinarztes, der meine Meinung zu 100% wiedergibt (und bei dem auch nicht wenige Kollegen ihr Fett wegbekommen).
Ein Auszug daraus:
Etwa dreimal im Jahr geht jeder Norweger durchschnittlich zum Arzt, mehr als 16-mal jeder Deutsche, wie jüngste Untersuchungen einer Krankenkasse zeigen. Dabei werden die Deutschen aber nicht gesünder. Der Norweger (und der nicht verschreckte Mensch auf dem Land) entfernt sich die Zecke selber, weil er nicht durch wohlmeinende Ratgeber verunsichert wird und hinter jedem Tier eine tödliche Krankheit befürchtet. Er vertraut darauf, dass Pfeifgeräusche im Ohr nach ein paar Tagen Pause wieder verschwunden sind. Für die Krankheit „Hörsturz“ gibt es im Norwegischen gar kein Wort – also auch keine Besorgnis. Gestresste Politiker gönnen sich einfach ein freies Wochenende. In den Wartezimmern einiger norwegischer Allgemeinärzte hängt folgendes Schild: „Vorsicht: Sie verlassen Ihre persönliche Lebenswelt. Wenn Sie jetzt das Gesundheitswesen betreten, fragen Sie Ihren Arzt nach Nebenwirkungen und Risiken.“
Meine Erfahrung in Klinik und ambulanter Medizin, besonders bei den vielen Notfällen, die nach einfachstem Laienermessen keine sind (trifft fast ausschließlich junge Menschen, aber nicht nur, wie ich letzte Nacht feststellen durfte), sind allerdings die, daß man als schlechter Arzt gilt, wenn man “nichts” bis “wenig” tut: da empfiehlt man einem Patienten einfach nur Ruhe und Schonkost, und er will aber Medikamente (die nichts bringen); eine andere (gerade 18!) wollte unbedingt einen Tropf (und somit Schmerzen durch den Einstich in die Vene), obwohl ihr die eine Tablette genauso geholfen hätte.
Im ambulanten hausärztlichen Notdienst wollen fast alle “eine Spritze” (das Wundermittel schlechthin anscheinend), selbst bei einem harmlosen grippalen Infekt sind die Leute enttäuscht, wenn ich keine Antibiotika verschreibe (die da bekanntlich nichts bringen).
Wenn es in Norwegen wirklich so sein sollte wie in dem Artikel beschrieben, dann sind sie dort einfach viel weiter als Städter in Deutschland.
Am 13. Januar, vor sechs Tagen, ist einer meiner wichtigsten musikalischen Vorbilder im Alter von 57 Jahren gestorben. Mit 16 Jahren kaufte ich mir anno 1992 als Gastschüler in St. Louis/Missouri in einem Plattenladen mangels CD-Spieler eine Musikkassette (diese Dinger gab es damals noch), irgendeine, Hauptsache es war ein Tenorsaxophonist dabei. Und es wurde dann “The Return of the Brecker Brothers” mit dem Saxophonisten Michael Brecker.
Seine Soli waren die ersten, die ich mir mühsam, soweit es eben ging, Stück für Stück versuchte herauszuhören und damit meine Gastmutter nicht nur begeisterte. Sein kraftvoller Ton, der unverwechselbare Sound und die Vielseitigkeit wirken bis heute nach, in meiner Hörliste rechts ist sein jetzt doch allerletztes Album als Leader nicht zufällig dabei.
Die NZZ hat einen sehr schönen Nachruf gebracht.
Rest in Peace, Michael. Du hast nicht nur mir schöne Stunden bereitet.
Wahrscheinlich kennen es schon einige, ich habe es erst jetzt gelesen: das komplette Vorwort von B16 zu seinem Jesus-Buch, welches dieses Jahr wohl auf den Markt kommt (ja, auf den Markt, es ist nämlich einer).
Korrektur: es stammt diesmal nicht vom Papst als Amtsträger, sondern vom Christen Joseph Ratzinger:
Gewiß brauche ich nicht eigens zu sagen, daß dieses Buch in keiner Weise ein lehramtlicher Akt ist, sondern einzig Ausdruck meines persönlichen Suchens „nach dem Angesicht des Herrn“ (vgl. Ps 27,8). Es steht daher jedermann frei, mir zu widersprechen. Ich bitte die Leserinnen und Leser nur um jenen Vorschuß an Sympathie, ohne den es kein Verstehen gibt.
Meine Sympathie hat er eh, und den Rest des Vorwortes kann ich auch nur unterschreiben (bzgl. der historischen Beurteilung der Evangelien).
Es überrascht mich nicht wirklich, ich habe dem Braten auch noch nie getraut, da sich mit nichts so gut Geld machen läßt wie mit dem Gewissen der Menschen (die Kirche kennt das ja aus früherem Handel mit Ablässen).
Es geht um Entwicklungshilfe und Entwicklungspolitik. Eigentlich entwickelt sich da nur zweierlei: erstens ein Markt für Entwicklungshilfe und so manche umtriebige Organisation (Freunde von mir, die gerade für zwei Jahre im Sudan ebensolche betreiben, haben mir kürzlich auf Heimatbesuch erzählt, wie schnell man da Kohle machen kann - sie tun es übrigens nicht, gehören eben im geldscheffelnden Sinn der “falschen” Organisation an), und zweitens die Abhängigkeit von den Ländern und Nationen der Geber.
Muhammad Yunus, der Träger des Friedens(!)nobelpreises 2006, sieht das ja ganz genauso, denn Almosen machen letztendlich abhängig.
Religiös betrachtet erscheint diese Aussage von einem Muslim wie ihm doch erstaunlich, zählt doch die Gabe des Zakat zu den Fünf Säulen des Islam. Doch fehl geht, wer dabei denkt, es handele sich um einen wirtschaftlichen oder gesamtgesellschaftlichen Anspruch der Ausgleichenden Gerechtigkeit. mitnichten. Es geht um die Reinigung der Seele des Menschen, es geht also um den Geber, nicht um den Empfänger.
Unser Herr Jesus Christus hat schon einige Zeit zuvor das Almosengeben kritisiert, wenn man sich davon ein Freikaufen des Gewissens erhofft - doch zahlreiche christliche Hilfsorganisationen nutzen diesen Trieb alljährlich mindestens zur Adventszeit aus. Almosengeben gehört aus gutem Grund nicht zu irgendwelchen Säulen des Christentum - es geht nämlich um Liebe, letztendlich um die Anforderung der Ganzhingabe. Da ist es mit Almosen nicht getan. Sicher, Almosen sind besser als nichts - zumindest für den Geber, in Notsituationen auch für den Empfänger. Doch als Regel können sie Notsituationen zementieren.
Wie ich auf all das komme? Hier steht es.
durchgelesen habe ich dieses Buch. Nun ja, nahezu, aber innerhalb weniger Tage war es durch. Der Inhalt verspricht weit mehr als der etwas spröde Klappentext.
Da mich seit Beginn meiner religiösen Existenz die islamische Welt interessiert, konnte ich diesem Buch nicht widerstehen, zumal es mittlerweile recht günstig zu bekommen ist.
Bereits vor rund drei Jahren habe ich hier das Testament des Priors der Trappisten im algerischen Tibhirine, Christian de Chergé, in einem Eintrag verbreitet - und wundere mich jetzt übrigens darüber, daß ich damals schon von dem Buch wußte.
Selbiges beginnt bei der Lebensgeschichte des späteren Priors Christian, seine Leidenschaft für Algerien, seine Lebensrettung dank eines einfachen Muslimen, der wie die große Mehrheit friedliebend war und dafür sterben mußte, daß er einen “Roumi” (Christen) schützte.
Es zeigt, wie Inkulturation funktionieren kann. Das Buch zeigt auch, daß es nur über Liebe geht, daß Mission unter Muslimen heutzutage insbesondere Mission durch Lebenszeugnis ist (zumal in einer Bevölkerung mit hohem Anteil an Analphabeten, wie in fast allen arabischen Ländern). Es gab auch Konflikte innerhalb der Brüder, deren Alltagsleben und auch spezifisch Mönchische nicht so sehr beleuchtet wird wie das Leben innerhalb eines muslimisch geprägten Landes, die daherrührten, daß der Prior nach Meinung einiger Brüder zu wenig die eigene christliche Identität hervorhob. Dazu wird der Bürgerkrieg in Algerien selbst gut erläutert und mit Hintergründen gespickt erklärt.
Als Christ unter muslimischer Mehrheit, das erkannte schon Franziskus vor fast 800 Jahren, geht es besonders um das “unter”. Das war zu Zeiten des Heiligen aus Assisi unbeliebt und ist heute auch kein Mainstream innerhalb der Kirche. Doch ich denke es ist eben der Weg der Liebe.
Sie fingen mit zwölf an.
Ob die meisten liturgischen Tradis wissen, daß der angeblich original Gregorianische Choral heutzutage genausowenig dem ursprünglichen entspricht wie ein Klavierkonzert von Mozart im Jahre 2007 dem ursprünglichen?
Ob die besonders strengen etwas von der Obertonreihe und der Wohltemperierten Stimmung von Andreas Werckmeister aus dem 17. Jahrhundert verstehen, die den Weg für mittlerweile die vorherrschende Gleichstufige Stimmung bereitete? War der überhaupt katholisch? Nachher klingt die Orgel noch nach einem protestantischen Ketzer? :-)
Ob sie verstehen, daß ein F# und ein Gb physikalisch eben (aufgrund der Obertonreihe) gar nicht dasselbe sind (erst die Wohltemperierte Stimmung erlaubte die enharmonische Verwechslung, ist aber eine komplett “unnatürliche” Stimmung)?
Je mehr ich mich mit dem Dritten Orden der Franziskanischen Familie beschäftige, desto mehr entfernte Bekannte tauchen dort als Mitglieder desselben auf.
Ein paar möchte ich nennen, die Reihenfolge ist willkürlich, Heiligen- oder Seligentitel lasse ich weg:
Michelangelo, Giotto, Leonardo Da Vinci, Christoph Columbus, alle Päpste von Pius IX. bis einschließlich Johannnes XXIII., Kardinal Karl Borromäus, Vinzenz Pallotti, Johannes Vianney (der Pfarrer von Ars), natürlich Elisabeth von Thüringen, ebenso natürlich Raimundus Lullus, sogar Franz Liszt und heute entdeckt: Miguel de Cervantes.
Mal sehen, wer mir als nächster über den Weg läuft.
Nochmal ein kurzer Gedanke zu diesem Eintrag bzw. zu dem dort erwähnten Film über den Stern von Bethlehem. Ich halte diese These ja für wirklich plausibel.
Wenn man sich das babylonische Exil so vergegenwärtigt, daß nicht alle Juden ins Verheißene Land zurückgekehrt sind - Gründe mag es viele gegeben haben - so wird hieraus ja auch erklärlich, warum die Schriftgelehrten und Sterndeuter des Königreiches Juda nicht selbst den “Stern” richtig deuten konnten - ihnen fehlte eben die Symbiose aus messianischer Erwartungshoffnung und babylonischer Symbolsprache. Was kann das für uns heute bedeuten, wenn wir einmal mehr davon ausgehen, daß wirklich jedes Détail der Schrift auch eine tieferliegende Bedeutung für uns haben könnte?
Ich denke, diese Bedeutung hat sich im Lauf der Geschichte schon oft gezeigt - denn wie oft mußte die Kirche etwas als genuin christlich erkennen, was ihr erst von außen aufgedrängt wurde?
Wir sollten unsere Herzen offen halten, vor allem für das, was uns erst als fremd erscheint. Expertentum scheint nicht des Herrn ausschließliche Weise der Wahrheitsvermittlung zu sein.
In dieser vergangenen Adventszeit ist mir das erste Mal bewußt geworden, daß der Großteil der immer wiederkehrenden Gebete der Katholischen Liturgie außerhalb der Eucharistiefeier viel eher adventlichen als österlichen Charakter haben. Aus dem Stundengebet wären da der Benedictus und das Magnificat zu nennen, beides Gebete bzw. Lobpreisungen (insofern kann kaum ein Katholik was gegen Lobpreis haben), die aus der unmittelbaren Zeit vor des Herrn Geburt stammen.
Der Engel des Herrn wiederum ist die adventliche Ankündigung schlechthin.
Nun gut, mich mag mein obiger Eindruck täuschen, aber vielleicht ist es nur noch die Stundenliturgie, die die Sehnsucht nach der Wiederkunft des Herrn, der Parusie, wachhält. Der Messias Israels Jesus von Nazareth, viel mehr noch als das, nämlich der wahre Sohn Gottes, wurde Mensch, und die Mehrheit derer, die die Ankunft des Messias zumindest nach außen hin erhofften, haben Ihn abgelehnt.
Hoffentlich werden wir einst aus diesem Beispiel gelernt haben.
Dies Domini.
Die Bibel enthält sechs Ermahnungen an Homosexuelle und 362 Ermahnungen an Heterosexuelle. Das heißt aber nicht, dass Gott die Heterosexuellen nicht liebt. Sie müssen nur strenger beaufsichtigt werden.
(Lynn Lavner)
Dies Domini.
Einer der besten (und humorvollsten) Künstler in der Musik der letzten Jahrzehnte mit einem der schönsten Stücke der Kirchenmusikgeschichte, eben ganz auf die Art von Bobby McFerrin:
Ach ja, wer sonst außer vielleicht dem Kommerz-Hit “Don’t Worry, Be Happy” nichts kennt, dem seien dieses und jenes sehr ans Auge und Ohr gelegt.
Da morgen nicht nur in Köln ein Hochfest ist, wenn auch besonders da (und man mich aller Voraussicht nach um 10.00 Uhr im Dom wird finden können), bringe ich noch einmal den Hinweis auf einen sehr sehenswerten Film aus dem Jahr 1999, in dem der Astrophysiker Prof. Harald Lesch erzählt (by the way, kein Katholik), wie das mit dem Stern von Bethlehem wohl auch gewesen sein könnte - sprich, warum es ihn durchaus und mit allen Naturwissenschaften dieser Welt vereinbar gegeben haben könnte.
Ansehen.
(Bei wikipedia findet sich ein längerer und kritischer Artikel zu der im Film genannten Theorie)
Als ich vor Jahren mal mit einer muslimischen Freundin bei einem gemeinsamen Urlaub durch ein Dorf in Portugal spazierte und wir uns die getünchten Häuser des Dorfes ansahen, war ihre spontane Reaktion beim Anblick einer Marienstatue an einer Hauswand ein wirklich verwundertes “Ihr nennt sie ‘Mutter Gottes’, nicht wahr?”, gefolgt von einem leichten Kopfschütteln.
In diesem Augenblick wurde mir einmal mehr klar, was dieser Titel bedeutet, wie sehr das zusammengeschriebene ‘Muttergottes’ eigentlich die Aussage selbst etwas hintanstellen kann.
‘Mutter Gottes’ ist ja zuallererst eine Aussage über den Sohn, und da griff ich natürlich auch den Gesprächsfaden auf. Die verwunderte Frage zeigte mir aber auch, wie krass die Aussage über Maria ist (und wie sehr auch bei eher kulturell geprägten Muslimen die absolute Transzendenz Gottes verankert ist). Gott, niemand sonst, nimmt Fleisch an aus einer Frau, aus ihrem Leib. Warum manche Protestanten (meines vielleicht falschen Wissens nach insbesondere Freikirchler) mit dem Titel der ‘Mutter Gottes’ ihre Probleme haben, wenn sie ansonsten doch an der Trinität und Christologie festhalten, habe ich noch nie verstanden, bei Muslimen ist mir das natürlich vollkommen klar.
‘Mutter Gottes’, eine echt gewagte Bezeichnung (und deswegen nicht weniger wahr).
Und wie schon früher, immer wieder in seiner Tiefe unauslotbar.
Dieser Mann, Dan Berglund, Teil meiner derzeitigen Hörneigung (siehe Liste rechts) als Bassist von E.S.T., spielt den Baß auf eine Weise, wie ich es noch nie vorher gehört habe. Endlich wird dieses Instrument mal auf eine Ebene mit dem Rest der Band gehoben, anstelle immer nur den Hintergrund und am und an ein Solo zu liefern.
Durch vielfältige Effekte läßt Berglund den ehrwürdigen Baß wie die Gitarre von Jimi Hendrix röhren oder auch ganz ohne klassisch gezupft an den Walking Bass früherer Tage erinnern. Mir gefällt ersteres besser, meine Ohren brauchen eben immer mal wieder was neues. Hier heftig bei der Arbeit:
(Nein, ich spiele keinen Baß)
Hier mal ein Video von denen live.