Abgebloggt
Da ich im Moment einen noch sehr internetarmen Urlaub geniesse (auch so ganz ohne Kirchenklatsch, wie erholsam!), wird’s erst danach wieder hier weitergehen.
Da ich im Moment einen noch sehr internetarmen Urlaub geniesse (auch so ganz ohne Kirchenklatsch, wie erholsam!), wird’s erst danach wieder hier weitergehen.
Ein kleiner Hinweis noch: der zweite Brief für meine Geschwister folgt ebenso wie der dritte dann hoffentlich Ende September (hier ist der erste, falls den jemand noch nicht geschickt haben sollte). Hat nicht mehr rechtzeitig geklappt, jetzt komme ich diesen Monat nicht mehr dazu. Wird aber nicht vergessen.
Da es in den nächsten Tagen für einige Zeit hier ruhiger wird - wird auch später wieder mehr - stelle ich jetzt alle Kommentare auf manuelle Freischaltung um. Es kann also ggf. etwas dauern bis sie erscheinen (wenn ich sei freigebe, was ich zumeist tue).
In den USA ist einiges anders. Unter anderem auch die Einstellung der Leute, wenn sie etwas geändert sehen wollen. Es liegt viel mehr in ihrer Mentalität, selbst aktiv zu werden und das ihrige dafür zu tun.
Das gilt insbesondere auch für katholische Laien - da wartet niemand auf einen Segen des Bischofs oder meckert über ihn, wenn es nicht läuft, wie sie es gerne hätten, sondern tun eben das, was ihrer Stellung obliegt - und das ist meistens eine ganze Menge.
Franziskaner machen da keine Ausnahme. Weltliche Franziskaner ebenso wie Ordensleute haben vor einigen Jahren das Franciscan Action Network (FAN) gegründet, um auf nationaler Ebene für eine Politik zu werben, die die Armen bevorzugt, die Geschwisterlichkeit aller fördert und die Schöpfung achtet. Es ist eine Lobbygruppe, aber dieses Mittel ist in der Politik höchst legitim, und die Menschen, um die es dem FAN geht, sind sonst viel zu wenig im Fokus.
Aktuell melden sich sich zu Wort, um gegen eine Vereinnahmung Christi für eine islamophobe Aktion zu protestieren.
Ich würde mir wünschen, daß es eine solche Gruppe auch in Deutschland gäbe, die auf lokaler bis hin zur nationalen Eben alle franziskanischen Stimmen vereint, um sich für eine Änderung im Sinne von Franz und Clara einzusetzen. Weltliche Franziskaner aus dem Dritten Orden wären dafür prädestiniert. Mal sehen, was sich machen läßt …
If a Catholic cannot name at least one article of faith that he believes solely on the basis of the authoritative teaching of the Magisterium, he’s either a saint or a Protestant.
(Quelle)
Dann bin auch ich weder das eine noch das andere, denn auch ich verstehe nicht alles (auch wenn mir im Moment nur ein Punkt einfällt, aber immerhin).
Und, jemand heilig?
Die eigene Berufung herauszufinden, die einem jeden individuell eigen ist, ist nicht einfach.
Wie auch in anderen Prozessen ist es einfacher, herauszufinden, was es nicht ist, sozusagen ein Prozess des “negativen Urteilsvermögens”.
Als Klarstellung auch für manchen Leser möchte ich hier nur ein paar Sachen anführen. Sollten einige von der Mutter Kirche verworfen worden sein, bitte ich um entsprechenden Beleg, um neu lernen zu können.
Also, ich bin nicht berufen:
- andere Blogger oder ihre Blogs zu verurteilen.
- Anhänger anderer religiöser Überzeugungen zu verurteilen.
- andere religiöse Überzeugungen (=Religionen) zu verurteilen.
- andere Formen des gelebten Katholischseins zu verurteilen. Sollte eine geäußerte Meinung nicht der Kirchenlehre entsprechen, werde ich das aber ggf. kundtun.
- Glieder der Kirche, insbesondere auch solche, die ein Amt innehaben, zu verurteilen
Es wird daher immer wieder vorkommen, zumindest bemühe ich mich darum, daß ich freundliche Worte für die überhabe, die von anderen evtl. verurteilt werden. Sicher scheitere ich auch häufig und entspreche nicht meiner Berufung. Dann bin ich für eine kommentierende Erinnerung dankbar.
Sollten diese oben genannten Grundsätze bei dem einen oder anderen auf Unverständnis oder Mißfallen stoßen, so kann sich diese Person ja überlegen, ob es für das eigene Seelenheil sinnvoll ist, sich immer wieder mal anstößigen Beiträgen (wie den meinen) auszusetzen. Wer das aber aus “Trainingsgründen” weiter möchte, ist dann natürlich herzlich eingeladen das zu tun. Etwaigen Ausrutschern im Kommentarbereich werde ich mich dann schon annehmen.
Dieser lachende junge Mann, elegant gekleidet in den 1920er Jahren, mit einer Zigarre in der Hand, war nicht nur Sohn eines Zeitungsgründers und Botschafters, der sein Land auch in Deutschland offiziell vertrat. Er war nicht nur ein guter Sportler und hatte mit vielen Freunden Freude am Leben.
Er war ein Heiliger, ist gar offiziell seliggesprochen.
Pier Giorgio Frassati fasziniert mich. Für ihn war es kein Widerspruch, Frohsinn und Lebenslust mit tiefem Gebetsleben, Nächstenliebe ohne Ansehen der Person und Hinwendung zu den Armen zu verbinden. Für diesen weltlichen Dominikaner gab es keine geteilte Welt in heilig=wichtig und profan=weniger wichtig. Ganz Christ und ganz in der Welt, um sie zu verwandeln.
Hier findet sich eine kurze Zusammenfassung über ihn, dort ist ihm eine ganze ältere Seite gewidmet.
Auch wenn ich den muslimischen Anteil an den Lesern dieses Blogs für äußerst gering halte und ich vielleicht deswegen ins Leere schreibe - ich wünsche dennoch allen Muslimen einen schönen Fastenmonat Ramadan. Möge diese Zeit fruchtbringend sein, um wahrhaften Frieden aus Freiheit und Respekt zwischen allen Menschen zu stärken und zu vergrößern.
In dem jetzt auch offen zugänglichen Artikel der FAZ vom letzten Samstag wird eine hervorragende Analyse der Kirche in Deutschland durchgeführt.
So ist es im real existierenden Katholizismus deutscher Prägung.
Patentlösungen habe ich nicht, suche auch keine Schuldigen.
Glücklicherweise muß ich die Kirche auch nicht retten und denke, daß es der größte Dienst für sie ist, wenn ich weiter (kläglich!) versuche, einfach nur katholisch zu sein.
Vorherige Teile:
1.1, 1.2, 2.1
5. Die Brüder und Schwestern der Franziskanischen Gemeinschaft suchen Christus zu begegnen, wie er in den Mitmenschen, in der Heiligen Schrift, in der Kirche und in den Feiern der Liturgie lebt und wirkt. Der Glaube des hl. Franziskus, der ihn die Worte schreiben ließ: “In dieser Welt sehe ich von ihm, dem höchsten Sohne Gottes, leiblicherweise nichts . . . als seinen heiligsten Leib und sein heiligstes Blut”, ist für ihr Leben aus der hl. Eucharistie Inspiration und Wegweisung.
Hier scheint etwas von dem durch, was das Franziskanische ausmacht, was daher auch auf das entscheidende Bekehrungserlebnis von Franziskus zurückgeht. Er erkannte in einem Leprakranken, den er umarmte, den leidenden Christus. Es war kein Gotteserlebnis in der Einsamkeit (auch wenn er dort das Wort Gottes immer genauer geistlich studierte), kein Gotteserlebnis angesichts eines Naturschauspiels, welches ihm die Größe Gottes offenbarte, sondern es war die Begegnung eines konkreten Menschen.
Franziskus fand Jesus Christus besonders in der Heiligen Eucharistie (die er möglichst täglich mitfeierte), im Wort Gottes in der Hl. Schrift (die er zum Lebensende hin so gut auswendig konnte, daß er sie nicht mehr lesen brauchte) und eben im Mitmenschen.
Daher entspräche es überhaupt nicht franziskanischem Geist, wenn man das eine gegen das andere ausspielte.
Es geht bspw. in der Hl. Messe auch immer um den Menschen - den Banknachbarn bspw. nicht zu grüßen, weil man mit sich und Gott allein sein will, stimmt damit nicht überein.
Es geht auch immer um die Kirche, die der bevorzugte Ort der Anwesenheit Jesu ist. Auf die Kirche hören kann auch heißen, auf den Nachbarn zu hören, ebenso wie auf einen Kleriker zu hören.
Es geht auch immer um Gottes Wort in der Hl. Schrift. Laut Franziskus hat Gott durch Sein Wort jeden Buchstaben geadelt, weil man durch diese Sein Wort formen kann - die Mißachtung oder Mißbilligung der Hl. Schriften anderer ist daher, auch wenn sie Irrtümer enthalten, durch nichts zu rechtfertigen. Denn der Herr hat die Natur dieser “anderen” angenommen, als er Mensch wurde.
Die Eucharistie als Höhepunkt der christlichen Existenz - eine seltsame Vorstellung in unserer Leistungsgesellschaft, weil da ja gerade etwas an uns passiert und wir nicht den sonst so aktiven Teil spielen. Für Franziskus spielt gerade die Kleinheit der Allerwelts-Elemente Brot und Wein ein bedeutende Rolle - schließlich hätte der Herr sich uns auch in Lamm und Wein schenken können. Das Allergrößte wird so handhabbar klein, der Allergrößte gibt sich in unsere Hände - für Franziskus wie für alle von ihm Begeisterte ein ewig unergründliches Mysterium.
Selbst Menschen, die sich entschieden haben, intensiv geistlich zu leben, bleiben sich nicht selten spirituell fremd. Ihre religiösen Grundempfindungen widerstreben einander, finden keine trosthafte Übereinstimmung. Es kommt keine spirituelle Empathie zustande.
Ich behaupte einmal, daß jeder Mensch, der versucht geistlich zu leben, dieses Phänomen kennt, besonders als Konvertit oder Revertit (Neu- oder Wiederentdecker). Gerade solche suchen Anschluß, suchen Mit-Begeisterte und finden vielleicht auch ebenfalls sehr gläubige Menschen, um dann festzustellen, daß sie doch ganz anders ticken.
Entscheidend dabei ist nicht die Ursachenforschung, sondern wie man diesem Umstand für alle fruchtbar machen kann. Eigentlich traut jeder dem Geist zu wenig zu und versteht selten, wie Er bei anderen so anders und anderes wirken kann als bei einem selbst (sieht man auch manches mal hier unter Blogbetreibern).
Dieser Artikel, der den Titel auch dieses Beitrages trägt und von dem das Zitat entnommen ist, geht auf diese Frage genauer ein. Ungeheuer wichtiges Thema. Empfehlenswert.
Dem Bruder Antonius, meinem Bischof , wünsche ich, Bruder Franziskus, Heil.
Es gefällt mir, daß du den Brüdern die heilige Theologie vorträgst, wenn du nur nicht durch dieses Studium den Geist des Gebetes und der Hingabe auslöschest, wie es in der Regel steht.
Mit diesem kleinen Brief erklärte sich Franziskus einverstanden, daß Antonius von Padua (für Portugiesen natürlich Antonius von Lissabon) Theologie unterrichtet. Allerdings steht die Theologie für Franziskus eindeutig an zweiter Stelle hinter der eigenen Beziehung zum Herrn in Gebet und Hingabe.
Einer der größten Theologen des Hochmittelalters, Bonaventura, der ebenfalls zum Minderbrüderorden gehörte, sagte das später so:
Willst du aber wissen, wie das geschieht,
dann frage die Gnade, nicht die Wissenschaft;
die Sehnsucht, nicht den Verstand;
das Seufzen des Gebets, nicht das forschende Lesen;
den Bräutigam, nicht den Lehrer
Auch hier, trotz der eigenen theologischen Meisterschaft, steht die Frömmigkeit an erster Stelle.
Das ist das Problem, wenn man immer wieder ausschließlich auf eine gute theologische Ausbildung wert legt. Diese ist sehr wichtig, aber sie steht eben an zweiter Stelle. Doch wer wird gefragt, insbesondere von säkularer Presse, wenn es um Fragen des Glaubens geht, wenn es gar um Gott selbst geht und man keinen Kirchenmann fragen will: man fragt Theologen, aufgrund ihrer theologischen Qualifikation. Ist das richtig so? Weiß nicht vielleicht der jahrzehntelange Beter mehr?
In einem lesenswerten Artikel wird es als ein riskanter Spagat beschrieben, wenn man eine Synthese aus Wissenschaft und Frömmigkeit in einer Person ausbalancieren will. Wichtig erscheint mir vor allem die Feststellung, daß kein Theologe einem die eigenen geistlichen Erfahrungen mit dem Dreifaltigen Herrn madig machen kann. Die Beziehung zählt, die Reflexion darüber ist wichtig, aber sekundär. Eine Freundschaft wird nicht dadurch stärker, indem man ohne den Freund über sie nachsinnt, sondern nur mit ihm.
Es berührt kein einziges Dogma, wenn sich Ost und West auf einen gemeinsamen Ostertermin einigen würden. Doch der Unwille dazu zeigt mir auch den Unwillen, es bei den härteren Punkten mal etwas weicher werden zu lassen.
Hier engagiert sich eine Initiave für einen gemeinsamen Termin 2012, die man unterstützen kann, und setzt auf die Umsetzung der Formel, die hier mal gefunden wurde (und die beide, die Katholische wie die Orthodoxe, nicht als ganz korrekt ansieht).
In einer Nachbarstadt Düsseldorfs hat der leitende Pfarrer eines größeren Pfarrverbandes seit einiger Zeit eine Änderung der “Tauf-Organisation” herbeigeführt.
Die Tauftermine werden nicht mehr individuell oder verteilt angeboten, sondern es gibt einen regelmäßig stattfindenden Termin, an dem dann alle Kinder gemeinsam getauft werden (wie oft der sich wiederholt, monatlich oder zweimonatlich oder so weiß ich nicht im Détail).
Dazu müssen die Eltern, auf deren Glauben unmündige Kinder ja getauft werden, eine aus mehreren Terminen stattfindende Taufkatechese durchlaufen. Ziel ist es sicherzustellen, daß die Kindern nicht ins Glaubensvakuum oder in einen persönliche Patchwork-Religion hingetauft werden, sondern daß das gelebt wird, was die Taufe bezeichnet: den Glauben der Kirche.
Prinzipiell ist das alles gut zu verstehen - nur: die Taufzahlen sind seither deutlich zurückgegangen.
Wie soll man das beurteilen? Lieber eine Kirche der echten Christen sein als sich vor einer Mehrheit von Mitchristen sehen, die - ehrlich gesagt - häufig eigentlich wenig Ahnung vom Glauben der Kirche haben? Werden sonst nicht die Sakramente verschleudert und wird nicht sonst der erste Schritt zur weiteren Nivellierung getan: alle gehen dann zur Kommunion, keiner geht beichten?
In diesem älteren Artikel wird das thematisiert. Einerseits sagt ein gewisser Giorgio Campanini:
It seems beyond doubt that we are facing a clear disequilibrium in the administering of the sacraments. An emblematic case is that of the sacrament of baptism, the celebration of which seems to have given much greater emphasis to traditional, ritual, and sometimes almost magical components rather than to the presentation of the faith. To what extent is baptism, as administered today, truly a proclamation, a summons to faith? What has become of the godparents, the hypothetical ‘guarantors’ of the baptized child’s faith, in a widely secularized society like that of today? It must be asked whether the current praxis – that of not denying baptism to anyone, believer or non-believer – is really the most ecclesiastically correct one, and whether baptism can continue to be granted in the future without the catechesis of the parents, relatives, and godparents.
Oder gilt das, was der alles andere als liberale Cardinal Ruini hier sagt:
In recent years, special attention has been dedicated to the catechesis of families whose children are to be baptized, not only to prepare them for baptism, but also to accompany them after baptism, in such a way that the many families that by themselves are hardly able to give a Christian formation to their children may also be assisted in doing so, and so that their children, after being baptized, may not be left to themselves in terms of education in the faith. […] This kind of catechesis permits the offering of an alternative to the temptation, which is pastorally destructive but nonetheless present in a certain percentage of the Roman clergy, to not admit for baptism the children of families – or of couples not validly married – that do not provide any guarantee of offering their children a Christian formation.
Als Resumee wird gesagt:
The clash of these two approaches – the rigorist one expressed by Campani, and Ruini’s “people-friendly” approach – is a constant in the Church’s history.
Und weitere Zeugen für die eine oder andere Position werden genannt.
Also weiter sind wir nicht.
Und ich weiß auch nicht genau, was ich dazu meinen soll. Beide Punkte kann ich sehr gut nachvollziehen. Die Taufe ist kein Leistungsnachweis eines (bei Kleinkindern stellvertretenden) Glaubenszeugnis, sie ist eine Gnadenzusage des Dreifaltigen, eine Zusage an Liebe und an Kindschaft Gottes. Doch ohne Glauben darf sie nicht einfach so gegeben werden, da die freie Zustimmung des Menschen dabei sein muß.
Schwierig.
Wir selbst mußten zwei Termine wahrnehmen: ein gemeinsamer mit allen Eltern und Paten der in den nächsten Monaten zu taufenden Kindern und einen Einzeltermin mit dem Geistlichen, der die Taufe durchführen wird. So etwas halte ich für in Ordnung: nicht fast nichts, nicht abschreckend zu viel.
Was sollen diese Titel eigentlich heißen? Von Konvertiten und Revertiten (also Neu- und Wiederentdeckern) wird ja gerne behauptet, sie seien selbiges, rom- und/oder papsttreu.
Dabei wollen sie einfach nur katholisch sein. Da sie sich intensiv mit dem Glauben auseinandergesetzt haben, haben sie eben die Essentials erkannt: die Einheit der Kirche, die (allein durch Jesus und Seine Sakramente gewirkte) Heiligkeit der Kirche, die Katholizität (also weltweite Gefaßtheit) der Kirche mit der Bedeutung eines einheitsstiftenden Amtes für die Reinheit der Glaubensüberlieferung (kurz: Papst) und die Apostolizität der Kirche (eben die Bischöfe generell mit dem Papst als oberstem Bischof der Gesamtkirche).
Natürlich kann man das eine oder andere für überflüssig erklären: bloß ist dann eben nicht mehr die Kirche.
Gerade von den meisten Bloggern wird gesagt, sie seien papsttreu.
Ich für meinen Teil will nicht primär papsttreu sein, sondern glaubenstreu. Der Papst definiert nicht den Glauben, er trägt ihn bloß weiter. Er hat seinen Job, ich den meinen (und würde seinen keinesfalls haben wollen).
Einfach nur katholisch sein.
Das kann man einüben: sich einfach mal 6-12 Monate gönnen und in der Zeit wohlwollend das für richtig erachten, was die Kirche lehrt, durchaus auch mit dem Anspruch, das Warum dahinter besser zu verstehen zu wollen (und alles offen zu lassen, was die Kirche nicht explizit lehrt, ebenso anspruchsvoll!).
Ich behaupte mal, daß man nachher gar nichts anderes mehr will, denn nur das macht wirklich Sinn. Ob das dann der Papst sagt oder der Pfarrer oder die Nachbarin, ist dann eigentlich egal.
Bei Kirchens (schon wieder ein innerkirchliches Thema, ich weiß!) hört man von engagierten älteren Gläubigen und im Alter fortgeschrittenen Lehrbauftragten schon mal häufiger den (wertend gemeinten) Hinweis, durchschnittlich gesehen seien die neuen jungen Priester nicht mehr so modern wie sie damals, die jungen Gläubigen ebenfalls.
Das stimmt.
Sie sind da angekommen, wo der Rest ihrer Gleichaltrigen auch längst sind, was aber eben für die ältere Generation schwierig erscheint:
in der Post-Moderne.
Wenn sie den Heiligen Geist anruft und bei dem besetzt ist, weil Er ja immer so viel zu tun habe, solle sie sich doch direkt bei ihm melden - er sei für sie da, um sie im Glauben zu begleiten. Das schrieb einer der Taufpaten vorgestern an unser kleines Wunder, das in die Kirche Gottes aufgenommen worden ist.
Es war für mich was besonderes, sie selbst über das Taufbecken zu halten. Es war alles schön.